RTL verzichtet auf Sendung angeblich tierquälerischer Aufnahmen Drucken
Geschrieben von: Offz/ DL   
Mittwoch, 12. Mai 2021 um 10:17

Der TV-Sender RTL verzichtet darauf, Videomaterial über  möglicherweise tierschutzwidriges Verhalten im Reitsport zu senden. Wer sich an die Barraffaire 1990 erinnert, weiß, dass beim Sender auch ein plötzliches Umdenken möglich ist…

 

 

Keine Ausstrahlung, aber auch kein Ende der Auseinandersetzung: Der TV-Sender RTL verzichtet darauf, Videomaterial, das möglicherweise tierschutzwidriges Verhalten im Reitsport zeigt, zu senden. Wie eine RTL-Sprecherin auf Anfrage mitteilte, könne "anhand des gedrehten Materials und nach Rücksprache mit Experten kein eindeutiger Verstoß gegen das Tierwohl respektive ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz unzweifelhaft bewiesen werden".

Für die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) ist das Thema damit aber nicht abgeschlossen. Die Anzeige gegen Unbekannt, die der Verband in der vergangenen Woche bei der Polizei NRW wegen einer möglichen Verletzung des Tierschutzgesetzes erstattet hat, wird nicht zurückgezogen. Das bestätigte FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach im Rahmen einer Zoom-Konferenz am Dienstag. "Transparenz und Offenheit sind im Pferdesport ein sehr hohes Gut, und dem wollen wir gerecht werden", sagte Lauterbach.

RTL hatte im Juli 2020 bei der FN nach dem Unterschied zwischen Touchieren und Barren gefragt. Seinerzeit plante der Sender, das Thema in einem TV-Beitrag neu aufzugreifen. Beim Barren wird die oberste Stange an einem Hindernis nach dem Absprung des Pferdes höher gelegt. Das Pferd soll so lernen, immer höher zu springen, als es das Hindernis beim Absprung wahrnimmt. Das Barren wurde 1990 erstmals thematisiert, damals stand Paul Schockemöhle im Mittelpunkt der Anschuldigungen.

Die FN "muss und möchte" nach Aussage von Lauterbach durch ihre eigenen Experten klären lassen, inwieweit das RTL vorliegende Material tierschutzrelevant ist. Der Sender habe aber trotz mehrfacher Aufforderungen das Material bisher nicht für eine Überprüfung durch die FN zur Verfügung gestellt. Lediglich eine "verpixelte Sekundensequenz, auf der nichts zu erkennen war", habe man gesehen, sagte Lauterbach. Namen wurden nicht genannt.

 

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