Wohin des Weges, Springreitersport? |
Geschrieben von: Dieter Ludwig |
Sonntag, 23. Oktober 2022 um 19:26 |
Riad. Das 15. und damit letzte Springen der diesjährigen Global Champions Tour gewann in Riad der Ire Michael Pender auf dem Wallach Calais, und dafür gab es ein Preisgeld von 300.000 Euro. Mit 900.000 € war die Prüfung dotiert, in diesen Kategorien vermag kein deutscher Veranstalter und im restlichen Europa ebenfalls kaum einer zu denken oder zu rechnen. Und so stellt sich nun immer stärker die Frage: Wohin tendiert der Reitsport, vor allem im Springen? Natürlich ist die Pferdehaltung mit allem Drum und Dran mehr als teuer, doch wird auch an Züchter, kleine Turnierställe, die ganz normalen Reiter und Ausbilder gedacht? Oder zählt nur noch das Geld? Ohne Verlierer - keine Sieger! Nie zuvor als in der jetzigen Zeit gewinnt dieser Satz an Stärke und Glaubenskraft.Seit 2006 die Global Champions Tour vom Niederländer Jan Tops erfunden wurde, kennt dieser Sport nur noch eine Richtung - immer dem Euro oder Dollar hinterher, als gäbe es keinen Morgen oder keine Zukunft mehr. Und da man eben zum Siegen auch die Verlierer benötigt, können sich alle jene, die nicht vom Können her dazugehören, aber dabei sein wollen, gegen Bares einkaufen. Und der Andrang ist beispielsweise in Miamai so schlimm, dass eine Warteliste erstellt werden musste für einen VIP-Tisch zum Beispiel, und dafür sind 35.000 US-Dollar hinzulegen.Dass der Sport die schönste und wichtigste Nebensache sei, darf inzwischen in Märchenbüchern gedruckt werden. Alles andere wäre gelogen. Wenn möglicherweise die Olympischen Winterspiele demnächst in der Wüste organisiert werden, hat der Sport endgültig verloren. Die Macher interessiert das wenig, und die Sportoberen ebenfalls nicht. Sport war früher mal ehrlich, heute doch ziemlich verlogen. Im Reitsport braucht man noch zur Ausübung ein Pferd, das ist leider nicht gur für das Pferd... Endstand nach 15 Springen (Einzel)
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