Olympiasieger Hinrich Romeike und Marius in der "Ruhmeshalle des Sports" Drucken
Geschrieben von: Uta Helkenberg   
Freitag, 15. Juni 2012 um 14:15

Luhmühlen (fn-press). Jedes Jahr ehrt die Vereinigung internationaler Vielseitigkeitsreiter (IERA) erfolgreiche Reiter und Pferde.  In diesem Jahr wurden der Doppel-Olympiasieger Hinrich Romeike und sein Ausnahmepferd Marius in die deutsche „Hall of Fame“ des Sports berufen.

 

 

Die Ehrung fand im Rahmen der internationalen Vielseitigkeit in Luhmühlen statt. Nicht einer, sondern gleich vier Laudatoren erinnerten an die Karriere des „reitenden Zahnarztes“ aus Nübbel bei Rendsburg. Seine Teamkollegen vom Olympiateam 2008 lobten ihren Freund und sein Pferd, ohne zunächst den Namen zu verraten. „Er macht immer einen pfiffigen, gebildeten Eindruck, kann gewaltig mit dem Mikrofon umgehen, pflegt ein interessantes Vokabular und zieht seine Zuschauer regelmäßig in Bann.“ So beschrieb Peter Thomsen (Lindewitt) den zu Ehrenden, wodurch viele schon geahnt haben dürften, um wen es sich dabei handelt. Thomsen erinnerte auch an seine erste Begegnung mit Marius. Bei einem Lehrgang im Jahr 1999 war ihm der damals fünfjährige Wallach „als Pferd mit viel Vermögen aufgefallen, „das seinem Reiter, einem Amateur, auch mal half, wenn es nicht passte.“

 

Diesem Urteil schloss sich auch Andreas Dibowski an, der Marius noch von den Bundeschampionaten her kannte. „In kleinen Schritten ging es in der Karriere der beiden weiter“, sagte er, „bis zum ersten Drei-Sterne-Start im Jahr 2003.“ Noch im selben Jahr bestritten die beiden ihre erste Europameisterschaft in Punchestown/Irland und beendeten diese als bestes deutsches Paar auf Platz 15. Was folgte, war „eine Championatsserie, die ihresgleichen sucht“, so Dibowski und die mit zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Hongkong ihren Höhepunkt fand.

 

Persönliche Erinnerungen an Hongkong beschworen auch Frank Ostholt (Warendorf) und Ingrid Klimke (Münster) hervor. Unter anderem an einen denkwürdigen Ausflug zu einem chinesischen Restaurant, dessen Folgen vor allem Hinrich Romeike mehrere Kilogramm gekostet hatten und angeblich zum guten Springen des Paares beigetragen habe („Der Reiter war fürs Pferds ja kaum noch zu fühlen…“), oder das Entzünden von Räucherstäbchen vor einem buddhistischen Tempel („Das brachte das nötige Quäntchen Glück“).

 

Im Frühjahr 2012 gab Hinrich Romeike bekannt, dass er keinen Versuch mehr unternehmen werde, um mit Marius nochmals bei Olympia anzutreten. Im Rahmen des Geländetages des internationalen Vielseitigkeitsturnieres in Luhmühlen wird Marius offiziell aus dem Sport verabschiedet. Romeike übernahm die Schirmherrschaft der Veranstaltung. Der Ort ist gut gewählt. 2002 startete das Paar hier seine Karriere mit einem Sieg der Holsteiner Mannschaft und einem zweiten Platz in der Einzelwertung beim Bundeswettkampf, ein Jahr später wurden sie an gleicher Stelle Deutsche Vizemeister und für ihr erstes Championat nominiert.

 

Insgesamt bestritten Hinrich Romeike und Marius drei Europameisterschaften (2003, 2005 und 2007), sie wurden Mannschaftsweltmeister 2006 und nahmen an zwei Olympischen Spielen teil. 2004 in Athen wurde der deutschen Mannschaft wegen eines Formfehlers Gold aberkannt, vier Jahre klappte es dann: Deutschland gewann Gold und für Hinrich Romeike erfüllte sich außerdem der Traum vom Einzelsieg.

 

 

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