...und da hatte Isabell Werth Tränen in den Augen Drucken
Geschrieben von: Oliver Wehner/ "Die Rheinpfalz"   
Sonntag, 22. Dezember 2013 um 14:20

Frankfurt/ Main. Dressurstar Isabell Werth siegt in Frankfurt zuerst selbst und freut sich dann mit Beatrice Buchwald, ihrer Bereiterin. Uta Gräfs „DJ“ bleibt als Elfter unter seinen Möglichkeiten.

 

Selbst für eine fünfmalige Olympiasiegerin ist das ein Tag zum Einrahmen! Zuerst verzauberte Isabell Werth die Zuschauer in der ausverkauften Frankfurter Festhalle mit der 78,458-Prozent-Gala ihrer erst neunjährigen Stute Bella Rose im Grand Prix Special - und dann jubelte die Chefin von der Bande am Ausritt ihrer Mitarbeiterin zu: Beatrice Buchwald. Die Bereiterin beim deutschen Dressurstar gewann mit der Stute Weihegold den Nürnberger Burgpokal. Kein Wunder, dass Isabell Werth „super happy“ war.

 

Dass die 44-Jährige gestern mal Tränen in den Augen hatte, war kein Widerspruch, sondern passte ins Bild. Als sie mit Bella Rose die Ovationen genoss, hatte sie nah am Wasser gebaut. „Da kann man schon mal weinen“, gestand sie, und jeder sah: Es waren Freudentränen. Fantastisch präsentierte sich ihr außergewöhnliches, hochbeiniges und auch noch wunderschönes Nachwuchspferd, distanzierte die Konkurrenz um Längen. Ob Bella Rose, die durchaus auch mal eine Diva sein kann, schon ein Pferd für die WM 2014 in der Normandie sei, wollte diese Zeitung wissen. „Ruhig bleiben“, beschied Werth, um vielsagend zu ergänzen: „Schau’n wir mal ...“

 

Gut zwei Stunden später wurde die Rheinbergerin dann für ihre Verhältnisse euphorisch. „Sie bekommt eine Gehaltserhöhung“, rief sie, wobei Beatrice Buchwald das in diesem Moment nicht hören konnte. Vielleicht trägt es ihr jemand zu. Die junge Bereiterin saß da schon wieder auf der Oldenburger Stute Weihegold, Tochter des „Dressurprofessors“ Don Schufro - Siegerehrung. 74,732 Prozent bedeuteten die inoffizielle deutsche Meisterschaft der sieben- bis neunjährigen Dressurpferde. „Im Umgang ist sie so lieb, da kann man jedes Kind drauf setzen“, erzählte die 24-Jährige, „aber wenn man sich selbst drauf setzt, gibt sie sofort 100 Prozent.“ Stolz war Buchwald darauf, wie schnell sich die achtjährige Weihegold an die für die jungen Pferde doch einschüchternde Atmosphäre in der Arena gewöhnte: „Sie und ich waren noch nie in einer solchen Halle.“

 

Es war ein echtes Finale um den Burgpokal. Denn als letzte Reiterin ging Dorothee Schneider ins Viereck, sie war mit ihrem erst siebenjährigen Wallach Showtime, der am Donnerstag die Einlaufprüfung gewonnen hatte, auch lange auf 77-, 78-Prozent-Kurs, bis in der Galopptour ein kleiner Einbruch kam. Am Ende wurde die Framersheimerin Fünfte und mit ihrem zweiten Pferd Derano sehr gute Zweite (74 Prozent). Diesen Derano hat sie innerhalb weniger Monate zu einem verlässlichen Turnierpferd gemacht, obwohl der De-Niro-Sohn auf diesem Gebiet kaum Erfahrung hatte: „Eine einzige Platzierung von ihm hatte ich im Internet finden können.“ Und nun? „Es gibt ein Leben nach dem Burgpokal“, bemerkte Schneider  - man ist gespannt!

 

Ihr sonniges Gemüt half derweil Uta Gräf (Kirchheimbolanden) ein wenig über einen Tag zum Vergessen. Im Grand Prix Special der großen Dressur-Tour - Platz fünf - patzte Dandelion bei den Zweierwechseln, und Nachwuchshengst Damon Jerome blieb im Burgpokal mit nur 68,39 Prozent als Elfter weit unter seinen Möglichkeiten. Als „zu heiß“ empfand Trainer Philipp Becker den Achtjährigen, und Gräf bestätigte dies: „Er hält sich dann fest.“ Das Paar ging also mit angezogener Handbremse in die Prüfung. Wohlgemerkt am Ende eines Jahres, in dem „DJ“ ansonsten jede Menge Gas gegeben hat. Auch hier gilt: Es gibt ein Leben nach dem Burgpokal ...

 

 

 

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