CHIO-Tete-Reiter Siggi Weiß wird 80 Drucken
Geschrieben von: Gerd Lemke   
Samstag, 15. Mai 2010 um 20:02

Aachen. Freunde des Pferdesports kennen ihn auf der ganzen Welt – das Fernsehen sorgte dafür. Dabei war er nie für sportliche Schlagzeilen verantwortlich: Siegfried Weiß - der ‚Tetereiter“, wenn die Weltelite des Turniersports alljährlich beim Offiziellen Internationalen Turnier (CHIO) in der Aachener Soers vor Beginn der Wettkämpfe ihren Einzug hielt. Und am Ende dann,  wenn die Sportler in Rock und Frack vor rund 50 000 begeistert ihre weißen Taschentücher schwenkenden Zuschauern verabschiedet wurden.  Der Polizei-Hauptkommissar ritt länger als 20 Jahre immer an der Spitze. Am 18. Mai wird er 80 Jahre alt.

Siegfried Weiß wird 80

(Foto: Werner Wrnst)

 

Am 18. Mai wird der allseits anerkannte, beliebte, geschätzte und respektierte Siegfried Weiß 80 Jahre alt. Vor 20 Jahren ist er aus dem Polizeidienst ausgeschieden, als sein Geburtstag es vorschrieb. Dem Pferd aber ist er immer noch verbunden. Alte Freunde sehen ihn fast täglich, wenn er im Aachener Wald spazieren reitet. „Das lässt er sich nicht nehmen, auch wenn ihm das Gehen schwer fällt“, hat der 27-Malige Nationenpreisreiter Willibert Mehlkopf beobachtet, auf dessen Hof die von Weiß geführte Polizei-Reiterstaffel ihr zu Hause hatte.

 

Im Beruf hatte für Weiß der Polizist stets Vorrang vor dem Pferdemann. Er erinnerte sich: „Sie sollen keinen Turnierstall aufbauen, sondern eine Polizeieinheit leiten, hatte mir der Polizeipräsident gesagt, als ich die Führung der Staffel übernahm.“ Daran hielt er sich. „Er war ein Ostpreuße von Geburt und ein Preuße von Gesinnung“, hatte ein NRW-Landwirtschaftsminister einmal den früheren Warendorfer Landstallmeister Dr. Gerhard Lehmann charakterisiert. Auf den Oberschlesier Siegfried Weiß trifft das genauso zu. Disziplin wurde bei ihm groß geschrieben.

 

Seine Verbundenheit zum Pferd, sein Respekt für Reiter und Pferd, hat darunter nicht gelitten. Wenn zur Jagd geblasen wurde, sattelte er sein Pferd. Doch in der Reiterszene des Rheinlandes machte ihn neben seiner ‚Vorreiterrolle’ beim CHIO vor allem seine Tätigkeit als Richter bekannt. Die veranstaltenden Vereine schätzten ihn besonders wegen seiner sachlichen und überzeugenden Art, mit der er stets seine Urteile begründete. Und der Verband machte sich sein Wissen, seine Erfahrungen als Chef der Polizeireiterstaffel bei Lehrgängen für Berittführer zunutze.

 

Das Pferde-Gen hat der Jubilar, der nie ins Glanzlicht drängte, vielmehr das Bodenständige liebte,  offenkundig an seine Tochter Alice vererbt. Früher ritt sie im Aachener Raum in Springkonkurrenzen mit. In ihrer Wahlheimat Walsenburg/Colorado in Amerika hat sie sich der Pferdezucht verschrieben. Sicher gibt ihr der Vater manch guten Ratschlag, wenn er in jedem Jahr einmal Tochter und Enkel besucht.

 

 

 

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