Wer von den Para-Reitern nach Rio will, muss bei den drei Sichtungen antreten |
Geschrieben von: FN-Pressetelle/ HB/ DL |
Dienstag, 08. Dezember 2015 um 13:48 |
Warendorf. „Rio 2016“ bei der Herbstsitzung des Beirats Para Equestrian des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) das Thema Nummer eins in Warendorf. Immer mehr Diszilinen für Para-Pferdesportler.
Vom 7. bis 18. September, zwei Wochen nach den Olympischen Spielen, werden in Brasilien die Paralympics ausgetragen. In Rio tritt die deutsche Para-Dressurmannschaft als Olympia-Zweiter von London an, außerdem sammelten die deutschen Reiter vor vier Jahren in London je zwei Mal Gold, Silber und Bronze in der Einzelwertung. Aktuell einziges Mitglied im A-Kader ist allerdings auf Grund der strengen Regeln des Deutschen Behindertensportverbandes die amtierende Europameisterin Hannelore Brenner (Wachenheim/RPF).
Mitglieder des B-Kaders sind (in alphabetischer Reihenfolge) Britta Näpel (Wonsheim/RPF), Elke Philipp (Treuchtlingen/BAY), Carolin Schnarre (Osnabrück/WES), Dr. Angelika Trabert (Dreieich/HES) und Steffen Zeibig (Arnsdorf/SAC).
Keinem Kader, aber nach Ansicht des Beirats einem erweiterten Kreis potenzieller Kandidaten für die Paralympics gehören darüber hinaus folgende Reiter an (in alphabetischer Reihenfolge): Martina Benzinger (Remda-Teichel/THÜ), Silvia Logemann (Werne/WES), Alina Rosenberg (Konstanz/BAW), Claudia Schmidt (Darmstadt/HES) und Lena Weifen-Rohde (Bösel/WES).
Wer nach Rio reisen wird, entscheidet sich Ende Juli. Davor stehen drei Sichtungsprüfungen in Deutschland auf dem Programm: das CPEDI Mannheim (6. bis 10. Mai), die Deutsche Meisterschaft auf Gestüt Bonhomme in Werder (16. bis 19. Juni) und der CPEDI in Überherrn (7. bis 10. Juli), die Teilnahme ist für alle Kandidaten grundsätzlich Pflicht.
Para Equestrian mit immer mehr Disziplinen Während die Para-Dressur dank der Paralympics seit Jahren zu den offiziell vom DOKR und Weltreiterverband (FEI) vertretenen Disziplinen zählt, befindet sich der Parasport in anderen Pferdesportdisziplinen noch in der Entwicklung. Am weitesten etabliert ist in Deutschland der Para-Fahrsport, wie der mehrmalige Weltmeister und Vorsitzender der IG Fahren für Menschen mit Behinderung, Heiner Lehrter (Mettingen), zu berichten weiß. Schon seit Jahren tragen die Para-Fahrer Deutsche Meisterschaften und auch Welttitelkämpfe aus.
Schätzungsweise 25 Einspännerfahrer mit Behinderung gibt es in Deutschland, die in der Interessengemeinschaft zusammengeschlossen sind. Anders als in der Para-Dressur absolvieren alle Fahrer dieselben Anforderungen, lediglich die Platzierung erfolgt je nach Schwere der Behinderung in zwei unterschiedlichen „Grades“. Wie alle Para-Pferdesportdisziplinen fällt es allerdings auch dem Reining schwer, neue Reiter zu gewinnen. Ähnliches gilt für den Para-Springsport, der ebenfalls noch in den Kinderschuhen steckt. Auch hier gab es 2015 erstmals ein bundesweites Turnier in Lindlar, an dem sich 13 Teilnehmer beteiligten. Guido Laimer (Belm) von der IG Springreiten für Menschen mit Handicap hofft, dass der Kreis in den kommenden Jahren größer wird. „Bis dahin gilt es, an der Basis dranzubleiben und zu versuchen, Berührungsängste abzubauen. Sowohl die der Reiter und Fahrer mit Behinderung als auch die der nicht-behinderten Pferdesportler“, gab der Beiratsvorsitzende Dr. Jan Holger Holtschmit den Aktiven und Vertretern des Para-Sports mit auf den Weg. |