Antworten eines von der FEI suspendierten Parcours-Richters... Drucken
Geschrieben von: Sascha Dubach "PferdeWoche"/ DL   
Dienstag, 19. April 2016 um 11:38

Zürich. Wie nicht anders zu erwarten, setzte der Reiterweltverband (FEI) die angekündigten Sanktionen gegen Funktionäre um, die beim Teamspringen innerhalb der Global Champions Tour im Einsatz waren. Sascha Dubach, neuer Chefredakteur der PferdeWoche (Schweiz), sprach mit einem der geschassten Richter, Rogier van Iersel (Niederlande).

 

Es war anzunehmen, dass der Reitsport-Dachverband FEI nicht lange auf sich warten lässt und die Offiziellen, welche an der ersten Global Champions League-Station in Miami-Beach im Einsatz waren, sofort suspendierte. So wurden die beiden Niederländer, Richter Rogier van Iersel und Parcoursbauer Rob Jansen, umgehend von ihrem nationalen Verband darüber informiert. Der zweite Richter, der Franzose Jean Loup Caplain, ist bei der FEI bereits offiziell im Ruhestand. Der Grund für die Sperre von sechs Monaten ist im nach wie vor bestehenden Zwist zwischen den Initiatoren der Tour um Gründer Jan Tops und der FEI zu suchen. Reiter dürfen starten, Besitzer ihre Pferde zur Verfügung stellen, Organisatoren «organisieren», nur die Funktionäre werden sanktioniert.

 

Sind Sie überrascht, dass die Suspendierung so rasch kam?

 

Rogier van Iersel: „Nein, eigentlich nicht. Ich finde es nur merkwürdig, dass man die Entscheidung des FEI-Tribunals, welche noch aussteht, nicht abgewartet hat.“

 

Worum geht es bei dieser Entscheidung?

 

„Wir haben von Anfang an mit offenen Karten gespielt und bei der FEI eine Ausnahmebewilligung – die auch im Generalreglement verankert ist – beantragt. Diese wurde durch die Generalsekretärin Sabrina Ibáñez jedoch abgelehnt. Daraufhin haben wir beim FEI-Tribunal Einspruch erhoben und auf diesen Entscheid, ob die Ablehnung korrekt ist, warten wir noch.“

 

Was hat die Suspendierung für Sie persönlich für Konsequenzen?

 

„Die Konsequenzen sind nun, dass ich jeweils ab dem letzten League-Turnier während sechs Monaten keine FEI oder nationale Turniere richten darf.“

 

Haben Sie im Vorfeld damit spekuliert und bereits entsprechende Massnamen getroffen?

 

„Ja, habe ich. Es gibt keine Turniere, die ich nun umplanen müsste. Kein Veranstalter hat diesbezüglich ein Problem.“

 

Und wie war es in Mexiko?

 

„Es war ein fantastisches Turnier. Die Anlage inmitten der Stadt ist genial, und die Stimmung war während allen Tagen grandios. Tausende von einheimischen Fans haben sich gefreut, fast 50 Jahre nach den Olympischen Spielen wieder Springsport auf Top-Niveau zu sehen.“

 

Wie geht es nun weiter?

 

„Für mich steht die nächste Station in Antwerpen auf dem Programm am Wochenende, ein weiteres Turnier der Global Champions Tour mit Teamspringen. Und wir warten auf den Entscheid des Tribunals…“.

 

Was müsste aus ihrer Sicht generell passieren?

 

„Ich kann den ganzen Zwist zwischen den beiden Parteien nicht verstehen. Vernünftig wäre es, wenn man sich so rasch als möglich gemeinsam an einen Tisch setzt und nach einer Lösung sucht. Es hat nämlich wirklich niemand etwas von diesem Streit.“

 

 

 

Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>