Baron de Rothschild zahlte angeblich 5 Millionen € für einen Hengst Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Dienstag, 27. Juli 2010 um 18:15

 

Riesenbeck. Der Hengst Lamm de Fetan hat einen neuen Besitzer: Edouard Etienne Alphonse de Rothschild (Frankreich). Trainingsanleitungen holt sich der Adelige bei Ludger Beerbaum in Riesenbeck.

 

Seit Monaten schon steht der Hengst Lamm de Fetan von Besitzer Gregory Mars im Mittelpunkt von Spekulationen – und im Zentrum von Querelen zwischen Besitzer und dem französischen Verband. Nachdem Lamm de Fetan zunächst wegen Medikation von der Föderation gesperrt wurde, dann aber wieder von jedem Verdacht freigesprochen worden war, beschloss Gregory Mars als Besitzer: "Solange sich die FN nicht für die voreilige Suspendierung entschuldigt, solange wird der Hengst auch keinen Nationen-Preis für Frankreich gehen.“ Mars verschärfte den Glaubenskrieg, nachdem Lamm de Fetan im Hinblick auf die Weltreiterspiele nicht einmal auf der Longlist auftauchte. Von Verbandsseite war zu hören, vor allem die Nationenpreise würden in erster Linie als Kriterium zur Nominierung der Equipe für die WM im Oktober in Lexington/ USA herangezogen, da könne man keine Ausnahme machen. Als dann Timothee Anciaume mit dem gekörten Hengst zum Auftakt der Global Champions Tour den Großen Preis in Valencia gewann und als Börse 95.000 Euro für den Besitzer einstrich, meinte der, jetzt werde man die Global Tour als Schwerpunkt in diesem Jahr betrachten.

 

Beerbaum: „Wird viel erzählt...“

 

Vor einigen Tagen drang nun die Kunde aus Frankreich nach Deutschland, der elfjährige Hengst sei an Edouard Etienne Alphonse de Rothschild (52) aus Paris verkauft worden, man spricht von einem Preis in Höhe von über 5 Millionen Euro, und in Zukunft werde ihn entweder Ludger Beerbaum oder dessen Chefbereiter Marco Kutscher im großen Sport vorstellen. Dazu der viermalige Olympiasieger und deutsche Rekordmeister Beerbaum: „Es wird viel erzählt, stimmt aber alles nicht. Der Hengst bleibt im Stall in Paris bei Edouard, der  drei Pferde bei uns in Riesenbeck stehen hat, die wir mittrainieren, und ihm helfen wir auch von Zeit zu Zeit beim Training.“ Welche Ziele sich wohl Baron de Rothschild, der wahrlich nicht einmal zu den armen ganz Reichen zählt, gesetzt habe, meinte Beerbaum (46): „Er will Große Preise bestreiten und im Parcours ein anständiges Bild abgeben.“ Der Baron ist auch Besitzer des Hengstes Winningmood, mit dem die für Portugal reitende Brasilianerin Luciana Diniz sehr erfolgreich unterwegs ist.

 

Sollte die Kaufsumme von fünf Millionen Euro stimmen, so wäre das der höchste Preis, der jemals für ein Springpferd bezahlt wurde. Diese Summe wollte auch Mannschafts-Weltmeister Albert Zoer (Niederlande) kassieren, als der Brasilianer Alvaro Alfonso de Miranda Neto den Wallach Okidoki in den gemeinsamen Stall mit Gattin Athina Onassis lotsen wollte. Doch gesundheitliche Aspekte verhinderten  den Kauf. Bekanntlich ging Okidoki für wohl weniger Geld in eine Schweizer Box zum argentinischen Börsenmakler und Springreiter Jose Maria Larocca. Nach einem Sehnenabriss in der Vorderhand beim Turnier in Cannes im Juni, Operationen und plötzlich auftretenden Komplikationen ging das außergewöhnliche Springpferd an einer Blutvergiftung vor wenigen Tagen ein.

 

Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>