...im Distanzreiten wird weiter gedopt, Sperren bewirken anscheinend nichts ! Drucken
Geschrieben von: propferd.at / DL   
Montag, 27. August 2018 um 13:54

Lausanne. Doping im Pferdesport – da halten die Distanzreiter seit Jahren einsam die Spitzenposition. Und es scheint, dass Sperren und Geldstrafen bisher leider keine Wirkung zeigen – schade um die ehrlichen Sportler dieser Disziplin. Nach einem Bericht in  ProPferd.At

 

 

Was beim Pferd eines pakistanischen Distanzreiters nach dem Wettbewerb am 1. Februar diesen Jahres in Abu Dhabi gefunden wurde, müsste auch die Abgebrütesten verschrecken. In einer Blutprobe des Pferdes Al Wafyah des Pakistani Asghar Ali Muhammad Faiz, die beim CEI2* Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) am 1. Februar 2018 genommen wurde, fand sich nicht nur eine, sondern ein ganzer ,Cocktail’ von verbotenen Substanzen – nämlich insgesamt fünf. Im Rahmen der Laboranalyse der A-Probe wurden Flunixin, Phenylbutazon, Oxyphenbutazon, Dexamethason und Clenbuterol nachgewiesen: Die ersten drei Substanzen sind entzündungshemmend, Dexamethason ist ein Steroidhormon mit ebenfalls entzündungshemmenden Eigenschaften – und Clenbuterol wirkt atmungserleichternd und wird u. a. zur Behandlung von Bronchitis oder allergisch bedingten Atembeschwerden eingesetzt. Der Reiter wurde nun für neun Monate gesperrt.

 

Es ist nach wie vor traurige Realität: Positive Dopingproben im Pferdesport betreffen Distanzpferde leider besonders häufig – doch dieser Fall ist selbst für FEI-Verhältnisse außergewöhnlich. Die verantwortliche Person – also Reiter Asghar Ali Muhammad Faiz – sowie sein Trainer übermittelten eine schriftliche Stellungnahme an das zuständige FEI-Tribunal. Der Grund für die positive Dopingprobe wäre eine „Fehleinschätzung und ein Missverständnis zwischen den Mitarbeitern ihres Stalls“ gewesen, hieß es darin. Die Testergebnisse wurden jedoch nicht in Frage gestellt, auf die Öffnung der B-Probe wurde ebenfalls verzichtet.

 

Die zuständige Richterin Constance Popineau kam zu einem klaren Urteil: Die verantwortliche Person Asghar Ali Muhammad Faiz habe keine plausible Erklärung geben können, wie die verbotenen Substanzen in das Pferd gelangt waren, weshalb es dem Gericht auch nicht möglich war, den Grad des Fehlverhaltens für die festgestellte Regelverletzung zu bewerten. Es wäre dessen persönliche Pflicht gewesen sicherzustellen, dass sich auf dem Turnier keinerlei verbotene Substanz im Pferd befindet, für das es keine gültige tierärztliche Verschreibung gibt. Zudem hat der Reiter keine Informationen oder Beweise dafür vorgelegt, ob dieser irgendwelche Vorkehrungen getroffen hat, um seiner Sorgfaltspflicht zu entsprechen. Für die Richterin kam daher auch kein Verzicht auf die zu verhängende Sperre und auch keine Herabsetzung in Frage. Das Vorhandensein einer Mixtur aus entzündungshemmenden Medikamenten, einem Corticosteroid und einem Bronchienerweiterer (Bronchodilator), stelle hingegen einen erschwerenden Faktor dar.

 

Aus all diesen Gründen wurde Asghar Ali Muhammad Faiz mit einer Sperre von neun Monaten belegt, diese gilt von 22. Februar bis zum 21. November 2018. Außerdem wurde er mit einer Geldstrafe von 3.500,– Schweizer Franken sowie einem Beitrag zu den Verfahrenskosten von 1.500,– Euro verurteilt.

 

Das vollständige FEI-Urteil kann man hier nachlesen.

 

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