Die neue EU-Präsidentin hat den Sport leider nur erwähnt Drucken
Geschrieben von: DOSB/DL   
Mittwoch, 16. Oktober 2019 um 15:49

Frankfurt/ Main. Am 10. September 2019 hat Ursula von der Leyen, neue Präsidentin der Europäischen Kommission, offiziell die Verteilung der Ressorts an die designierten Kommissionsmitglieder vorgestellt. Der Sport wird nicht offiziell geführt, die neue Chefin hat ihn nur im Zusammenhang erwähnt…

 

In der neuen Struktur der Kommission der EU wird Ursula von der Leyen von 27 Kommissaren unterstützt, darunter drei Exekutiv-Vizepräsidenten (EVPs) und fünf Vizepräsidenten (VPs), die für die wichtigsten Prioritäten in den politischen Leitlinien der Präsidentin verantwortlich sind. Frans Timmermans, Margrethe Vestager und Valdis Dombroskis werden als EVPs eine doppelte Funktion als Vizepräsidenten und Fachkommissare haben. Jeder Kommissar wird je nach Thema von einem EVP oder Vizepräsidenten geleitet und von der zuständigen Generaldirektion (GD) in der Kommission unterstützt. Darüber hinaus werden die Kommissionsmitglieder und GDs der Kommission thematische Gruppen einrichten, um ihre Maßnahmen besser zu koordinieren.

Sport wird in das Portfolio der Kommissarin Mariya Gabriel (Bulgarien), zuständig für „Innovation und Jugend“, integriert. Damit würde sie nicht nur die Themen ihres Vorgängers Bildung, (Kultur, Jugend und Sport) übernehmen, sondern auch für Forschung und Innovation zuständig sein. Derzeit ist Gabriel EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft. Im Bereich Sport wird sie unter der Leitung der Vizepräsidentin für den „Schutz unserer europäischen Lebensweise“, Margaritis Schinas, arbeiten und von der GD EAC der Kommission unterstützt.

Das Fehlen von Sport im Titel der neuen Kommissarin ist eine negative Botschaft und wird von vielen als Bedeutungsverlust des Sports gesehen. Dennoch besteht noch eine geringe Chance, dass der Sport nach der Anhörung durch das Europäische Parlament in den Titel aufgenommen wird. Darüber hinaus hat die Beschreibung des Portfolios von Kommissionspräsidentin von der Leyen für Unsicherheit gesorgt, da diese den Sport nur im Zusammenhang mit Integration und körperlicher Aktivität erwähnt hat. Hier gibt es sicherlich noch Gesprächsbedarf. Positiv ist zu bewerten, dass von der Leyen ihren Wunsch bekräftigt hat, die Mittel für Erasmus+ für den nächsten Finanzierungszeitraum zu verdreifachen, wovon auch der Sport profitieren würde. Eine weitere wichtige Ankündigung betraf Margrethe Vestager (Dänemark), die vorgeschlagen wird, als EVP für „Europe fit for the Digital Age“ zu fungieren und weiterhin als Wettbewerbskommissarin tätig zu sein. Die GD COMP hat sich in mehreren sportbezogenen Fällen mit dem Europäischen Sportmodell und der Rolle der Verbände aus wettbewerbsrechtlicher Sicht beschäftigt. Diese Themen werden den Sport weiterhin erhalten bleiben.

Es bleibt jedoch noch ein langer Weg, um das neue Kollegium der Kommissare zu bestätigen. Vom 30. September bis 8. Oktober führten die parlamentarischen Ausschüsse, die sich mit dem vorgeschlagenen Portfolio des Kandidaten befassen, Anhörungen aller designierten Kommissionsmitglieder durch. Das Parlament muss die vorgeschlagene Kommission als Ganzes unterstützen oder ablehnen, da es keinen einzelnen Kommissar ablehnen kann. Nach der Genehmigung sollte die neue EU-Kommission ihre fünfjährige Amtszeit voraussichtlich Anfang November 2019 offiziell beginnen.

 

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