Prinzessin Haya gewann wohl endgültig letzten Rechtsstreit gegen Ex-Ehemann Drucken
Geschrieben von: Rheinische Post/ Dieter Ludwig   
Montag, 28. März 2022 um 14:10

London. Vor dem höchsten britischen Gerichtshof verlor Scheich Al Maktum endgültig den Prozess um das Sorgerecht für die beiden Kinder aus der Ehe mit Prinzessin Haya von Jordanien. Er darf auch nur telefonischen Kontakt zu ihnen halten. Der Rechtsstreit dauerte drei Jahre.

Verlieren ist für Scheich Mohammed Ibn Rashid Al Maktum (72) ist  vielleicht bei seinem Hobby Distanzreiten nicht unbedingt fremd. Doch ansonsten bestimmt der Emir von Dubai aufgrund seiner Milliarden darüber, was gut oder nicht gut ist. Nun musste der Ministerpräsident der Vereinigten Arabischen Emirate dennoch vor Gericht in London eine vernichtende Niederlage hinnehmen. Drei Jahre dauerte der Prozess um das Sorgerecht der beiden Kinder aus der Ehe mit Prinzessin Haya von Jordanien (48), nun sprach Sir Andrew McFarlane das Urteil, wie die Rheinische Post in der Samstagausgabe auf einer ganzen Seiten aufschlüsselte. Demnach darf der Emir, der beim Distanzreiten stets die Startnummer 7 erhält, die 14-jährige Tochter und den zehn Jahre alten Sohn nur noch telefonisch erreichen, über Schulbildung und ärztliche Behandlungen, so der höchste Familienrichter des Landes, habe ausschließlich die Mutter die Entscheidungsgewalt. Sir Andrew McFarlane nannte das Verhalten des Ehemannes, so das Blatt, „häusliche Gewalt“, lebensbedrohlich, er habe „eine Kampagne der Angst und Einschüchterung“ begonnen.

Die Tochter des früheren Königs Hussein von Jordanien, der an Krebs im Februar 1999 gestorben war, zeigte sich überglücklich nach dem Urteilsspruch. Wie die RP schreibt, sagte sie, die letzten Jahre seien eine beängstigende Reise der Angst gewesen, „und doch haben die Zuflucht, der Schutz und das außerordentliche Mitgefühl, die wir in England erfahren haben, unseren Glauben an die Macht der Menschlichkeit und Gerechtigkeit gestärkt“.

Prinzessin Haya hatte Scheich Al Maktum am 10. April 2004 geheiratet, es war seine sechste Ehe. Im Juli 2019 floh sie mit ihren beiden Kindern aus Angst vor ihrem Ehemann nach Großbritannien, wo sie – in Oxford – Politik, Geschichte, Philosophie und Wirtschaftswissenschaften mit Diplom bis 1995 studiert hatte. Als erste Frau von Jordanien hatte sie den LKW-Führerschein und als erste Frau des arabischen Raums trat sie als Springreiterin auf. Ihr Vater König Hussein von Jordanien förderte sie. Mit sechs Jahren begann sie mit dem Reiten. Mit 14 war sie erstmals beim deutschen Internationalen Offiziellen Turnier (CHIO) von Deutschland in Aachen als Zuschauerin, bei Olympia 2000 in Sydney startete sie im Springen und erfüllte damit nachträglich den Wunsch ihres Vaters, nämlich vom Start seiner Tochter bei Olympia.

Trainiert hatte sie bis dahin u.a. bei Paul Darragh (Irland), Paul Schockemöhle und Ludger Beerbaum in Mühlen und auch bei Hans Horn in den Niederlanden. Bei den Olympischen Reiterspielen 2000 in Australien schied sie zwar nach Sturz mit der Landgraf-Tochter Lucilla in der dritten Qualifikation der Einzelkonkurrenz aus, doch sie gab wahrlich kein schwaches Bild in diesem Sport ab. Von 2006 bis 2014 war sie Präsidentin des Reiter-Weltverbandes (FEI), zu einer dritten Amtszeit trat sie nicht mehr an.

Nach ihrer Flucht mit den Kindern vor drei Jahren nach England, wo sie im Londoner Stadtteil Kensington ein 100 Millionen US-Dollar-Haus besitzt, reichte sie die Scheidung ein. Insgesamt wurden in den einzelnen Verfahren 20 Urteile gefällt. Im letzten Jahr erfolgte die Scheidung, ihr Ex-Ehemann war zur Zahlung von umgerechnet rund 665 Millionen Euro verurteilt worden – die teuerste Scheidung in der britischen Historie...

 

 

 

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