"Knesis" Abschied vom Mikro - verbittert über Aachen... Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Mittwoch, 18. September 2013 um 17:31

 

Berndt von dem Knesebeck - "Knesi" gerufen

(Foto: Jac Toffi)

Warendorf. Der bekannte nationale und internationale Turnieransager Berndt von dem Knesebeck (75) hat das Mikrofon bei Turnieren aus der Hand gelegt. „Knesi“, wie man ihn überall nannte, denkt jedoch in Bitterkeit über den CHIO Aachen…

Anlässlich des 20. Bundeschampionats in Wartendorf war die seit 1994 bekannte Stimme des Berndt von dem Knesebeck letztmals am Mikrofon zu hören. Er sagt nun bei Turnieren nicht mehr an. Der 75-Jährige wurde offiziell verabschiedet beim vergangenen Championat, dem er von Anfang als Mitgestalter und Mitmacher seit Beginn angehörte. Man gab ihm einen Blumenstrauß. Dann griff er letztmals zum Mikro.

Knesi war immer ein angenehmer Plauderer mit viel Sachverstand. Und den hatte er. Der sprachgewandte Berliner bestritt 1975 in Bielefeld zum Beispiel die Qualifikation für die Teilnahme an der Military-Europameisterschaft gegen renommierte und medaillenträchtige Kollegen wie Helmut Rethemeier, Karl Schultz, Horst Karsten, Harry Klugmann oder Herbert Blöcker und Otto Ammermann. Seine Liebe galt immer der Vielseitigkeit.

Gelernt hat er Industriekaufmann, Zwölf Jahre war er in seinem Job tätig, er verkaufte Zuckerrüben-Saatgut fast in die ganze Welt, nach Marokko, Algerien, Chile, Uruguay, Italien, Belgien, das damalige Jugoslawien oder nach Argentinien. Sprachlich stand er nie vor Barrieren. Er parliert – neben deutsch - in englisch, französisch, italienisch, spanisch „und über andere Leute“ (O-Ton).

Der Sohn eines früheren Offiziers ist verheiratet mit Eva, die er bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Warendorf kennen lernte. Zwei Kinder hat er. Entdeckt als Ansager hat ihn der ehemalige deutsche Equipe-Chef Helmut Krah. Erstmals sagte Knesi beim CHI in Wolfsburg an. 1977 durfte er probehalber erstmals zur „Flüstertüte“ beim deutschen CHIO in Aachen greifen. Ein Jahr danach war er fester Bestand des Ansager-Teams des Offiziellen Internationalen Turniers von Deutschland in der Aachener Soers. Man holte ihn danach zusätzlich  nach Wolfsburg, Wiesbaden, Münster, Donaueschingen, Mannheim und Bremen, zur Vielseitigkeit nach Achselschwang und Luhmühlen, zu den Olympischen Spielen 1988 nach Seoul und nach Barcelona vier Jahre danach. Und er sagte beim damals höchstdotierten Internationalen Springturnier im mexikanischen Monterrey die Starter an. Und bei Eurosport war er auch zugange. In Warendorf brauchte man ihn zusätzlich auch am Mikro des sogenannten Heldengedenktages, wo alljährlich so fast kurz vor Weihnachten  Orden und Ehrenzeichen beim Championatsball an das Reitervolk oder Funktionäre verteilt werden. Er selbst erhielt zurecht 2003 das Deutsche Reiterkreuz in Silber.

In Aachen beim „Dschio“, wie der Aachener sagt, kündigte Berndt von dem Knesebeck seit 1978 nicht weniger als 34 Jahre lang („einmal war ich krank“) Starter in Springen, Dressur oder Fahren oder sonst wo an. Bis 2005. Zu den Weltreiterspielen 2006 wäre er gerne als Gast gekommen und bat höflich um eine eventuelle Ehrenkarte. Doch der damalige Präsident des Aachen-Laurensberger Rennvereins, Konsul Klaus Pavel (77), ließ ihm mitteilen, er könne sich ja eine Eintrittskarte kaufen…

 

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