Sieg für Jessica von Bredow-Werndl auch ohne Dalera BB Drucken
Geschrieben von: fn-press/ DL   
Sonntag, 24. Oktober 2021 um 18:48

Warendorf. Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl siegte um Weltcuppunkte auf der Zentral-Eurpazone in Polen, Cathrine Dufour ließ sich in ihrer dänischen Heimat den Erfolg zu Beginn der 34. Pokalsaison in Westeuropa seit 1986 nicht nehmen.

 

Gleich zwei Weltcup-Turniere der Dressur standen an diesem Wochenende im Kalender. Während in Herning (Dänemark) die starke Westeuropa-Liga in die neue Saison startete, wurde die Serie in der Zentraleuropa-Liga (weitgehend Osteuropa) im polnischen Zakrzow fortgesetzt. Für einen Start in Polen hatte sich auch Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl entschieden. Sie setzte den zwölf Jahre alten Hannoveraner Wallach Ferdinand BB ein. Sein Namenszusatz „BB“ verweist auf die Besitzerin Beatrice Bürchler-Keller, der auch die Trakehner Gold-Stute Dalera BB gehört. Ferdinand BB, Sohn des Florencio aus einer Lanciano-Mutter, fand im Grand Prix noch nicht zu seiner Topform. Es schlichen sich etliche Fehler in der Trabtour, in der Passage und auf der Schlusslinie ein. 70,658 Prozent reichten nur für Platz sechs. In der Kür zeigte der Braune dann, dass es auch fast fehlerfrei geht: Sieg für Jessica von Bredow-Werndl mit 78,78 Prozent.

Die in Lütjensee bei Hamburg lebende Australierin Kristy Oatley folgte mit ihrem langjährigen Turnierpartner Du Soleil v. De Niro auf Platz zwei. Der Hannoveraner Wallach, inzwischen 17 Jahre alt, wurde mit 77,575 Prozent bewertet. Auf Rang drei schlossen sich die Österreicherin Timna Zach und der KWPN-Wallach Farant (77,530) an. Platz vier belegte Lena Waldmann (Werder). Die Bereiterin des Gestüts Bonhomme vor den Toren Berlins trat mit dem zwölfjährigen Gestütshengst Fiderdance (v. Fidertanz) an und erhielt glatte 76 Prozent. Die fünfköpfige Richtergruppe, die bei diesem Turnier mehrfach durch sehr unterschiedliche Sichtweisen aufgefallen war, konnte auch bei diesem Paar kaum Einigkeit erzielen, die Prozentzahlen schwankten zwischen 72 und knapp 80 Prozent.  

Den Auftakt des Dressur-Weltcups der Westeuropaliga in Dänemark nutzen drei deutsche Aktive, um die ersten Punkte für die Teilnahme am Weltcup-Finale im kommenden April in Leipzig zu sammeln. Am besten präsentierte sich Helen Langehanenberg mit der 13 Jahre alten Holsteinerin Annabelle. Die Conteur-Tochter und ihre Reiterin zeigten ihre technisch sehr anspruchsvolle Kür mit vielen Highlights, aber es schlichen sich auch kleine Fehler wie eine nicht durchgesprungene Pirouette und Macken in Übergängen ein. Mit 81,215 belegte das Paar in der Weltcup-Kür den vierten Platz, mit dem es auch schon den Grand Prix beendet hatte (74,921).

Die Siegerin ist ein regelrechter Superstar der dänischen Dressur und wurde vom Publikum entsprechend gefeiert. Cathrine Dufour, Vize-Europameisterin in der Einzelwertung und Bronzemedaillen-Gewinnerin (Einzel) bei den Olympischen Spielen in Tokio, trat allerdings nicht mit ihrem aktuellen Championatspferd Bohemain an, sondern mit ihrem inzwischen 18 Jahre alten vielmaligen EM-Teilnehmer Atterupgaards Cassidy. Für die an Höhepunkten reiche Kür erhielten der in Dänemark gezogene Sohn des Caprimond aus einer Donnerhall-Mutter und Dufour 87,115 Prozent. Auch den Grand Prix hatte das Paar mit deutlichem Vorsprung gewonnen (77,553).

Ein persönliches Bestergebnis gelang der zweitplatzierten Carina Cassoe Krüth. Auch sie vertrat die Farben des Gastgeberlandes und gehörte wie Dufour zur dänischen Olympiamannschaft von Tokio. Im Sattel der eleganten dänischen Rappstute Heiline’s Daciera, Tochter des Fürstenball OLD aus einer De Niro-Mutter, wurde sie mit 86,395 Prozent bewertet. Platz drei sicherte sich ein Gast aus den Niederlanden: Dinja van Liere und der KWPN-Hengst Hermes brachten es auf 84,36 Prozent.

Neben Helen Langehanenberg (Billerbeck) hatten sich auch Ingrid Klimke (Münster) und Frederic Wandres (Hagen a.T.W.) auf den Weg nach Herning gemacht. Klimke und der westfälischen Hengst Franziskus beendeten den ersten Weltcup der Saison mit Platz sieben (78,75), Wandres und der Oldenburger Bluetooth OLD, den früher Ingrid Klimke geritten hatte, schloss sich an zehnter Stelle an (75,715). Am kommenden Wochenende macht der Weltcup sowohl im Springen als auch in der Dressur Station im französischen Lyon.

Herning in Zahlen

Zakrzow in Zahlen

 

 

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