Neuigkeiten aus Warendorf Drucken
Geschrieben von: FN-Pressestelle   
Donnerstag, 19. November 2009 um 12:21

Warendorf. Anbei eine Auswahl von Neuigkeiten aus der Zentrale der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Warendorf, zusammengestellt von der FN-Pressestelle.

FN-Ordnungsverfahren

 

Warendorf. Die 1. Kammer der Disziplinarkommission der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) hat gegen die Reiterin Alexandra Suntrup (Sendenhorst) wegen Verstoßes gegen § 920 Ziffer 2e) bb) Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) – Einsatz des Pferdes „Reseda 60“ – bei der Pferdeleistungsschau Ostenfelde-Vornholz (vom 26. bis 28. September 2008) bei Vorhandensein einer verbotenen Substanz gemäß § 67 a Ziffer 2 LPO folgende Ordnungsmaßnahme ausgesprochen: Die Reiterin wird vom 3. November 2009 bis einschließlich 2. Februar 2010 von allen Pferdeleistungsschauen (PLS) ausgeschlossen. Gegen sie wurde eine Geldbuße in Höhe von 200 Euro verhängt, sie hat die Kosten des Verfahrens zu tragen und die Ordnungsmaßnahme ist rechtskräftig. Alexandra Suntrup ist bei der Pferdeleistungsschau mit dem Pferd „Reseda 60“ an den Start gegangen. Bei einer anschließenden Medikationskontrolle des Pferdes wurde die Substanz Phenylbutazon nachgewiesen.

 

Die 2. Kammer der Disziplinarkommission der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) hat gegen die Reiterin Juliane Kraus (Burghasungen) wegen Verstoßes gegen § 920 Ziffer 2e) bb) Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) – Einsatz des Pferdes „Dörnberg´s Excalibur II“ – bei der Pferdeleistungsschau Vöhl (vom 23. bis 24. Mai 2009) bei Vorhandensein einer verbotenen Substanz gemäß § 67 a Ziffer 2 LPO folgende Ordnungsmaßnahme ausgesprochen: Die Reiterin wird vom 8. Oktober 2009 bis einschließlich 7. Februar 2010 von allen Pferdeleistungsschauen (PLS) ausgeschlossen. Sie hat die Kosten des Verfahrens zu tragen und die Ordnungsmaßnahme ist rechtskräftig. Juliane Kraus ist bei der Pferdeleistungsschau mit dem Pferd „Dörnberg´s Excalibur II“ an den Start gegangen. Bei einer anschließenden Medikationskontrolle des Pferdes wurde die Substanz Meloxicam nachgewiesen.

 

Die 2. Kammer der Disziplinarkommission der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) hat gegen den Reiter Martin Doll (Remagen) wegen Verstoßes gegen § 920 Ziffer 2e) bb) Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) – Einsatz des Pferdes „Way of Life“ – bei der Pferdeleistungsschau Neuwied (vom 10. bis 13. April 2009) bei Vorhandensein verbotener Substanzen gemäß § 67 a Ziffer 2 LPO folgende Ordnungsmaßnahme ausgesprochen. Der Reiter wird vom 6. Oktober 2009 bis einschließlich 5. März 2010 von allen Pferdeleistungsschauen (PLS) ausgeschlossen. Er hat die Kosten des Verfahrens zu tragen und die Ordnungsmaßnahme ist rechtskräftig. Martin Doll ist bei der Pferdeleistungsschau mit dem Pferd „Way of Life“ an den Start gegangen. Bei einer anschließenden Medikationskontrolle des Pferdes wurden die Substanzen Phenylbutazon und Oxyphenbutazon nachgewiesen.

 

Die 2. Kammer der Disziplinarkommission der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) hat gegen den Reiter Alexander Kern (Pliezhausen) wegen Verstoßes gegen § 920 Ziffer 2e) bb) Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) – Einsatz des Pferdes „Graf Günther“ – bei der Pferdeleistungsschau Waghäusel-Wiesental (vom 11. bis 13. April 2009) bei Vorhandensein einer verbotenen Substanz gemäß § 67 a Ziffer 2 LPO folgende Ordnungsmaßnahme ausgesprochen. Der Reiter wird vom 15. Oktober 2009 bis einschließlich 14. Januar 2010 von allen Pferdeleistungsschauen (PLS) ausgeschlossen. Er hat die Kosten des Verfahrens zu tragen und die Ordnungsmaßnahme ist rechtskräftig. Alexander Kern ist bei der Pferdeleistungsschau mit dem Pferd „Graf Günther“ an den Start gegangen. Bei einer anschließenden Medikationskontrolle des Pferdes wurde die Substanz Flunixin nachgewiesen.

FN-Ranglisten 2009

Isabell Werth und Marcus Ehning behaupten Führung

 

Warendorf. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat die Ranglisten für das Jahr 2009 veröffentlicht. Während auf den Spitzenplätzen in Dressur und Springen Isabell Werth (Rheinberg) sowie Marcus Ehning (Borken) ihre Führung aus dem vergangenen Jahr behauptet haben, führt in der Vielseitigkeit mit Michael Jung (Horb) ein neues Gesicht die Rangliste an.

 

Wie in den Vorjahren dominierte die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth das Dressurgeschehen und verwies mit 107.375 Punkten im Anrechnungszeitraum vom 1. Oktober 2008 bis 30. September 2009 die Konkurrenz mit deutlichem Abstand auf die weiteren Ränge. Neuer Zweiter in der Liste ist Hartwig Burfeind (Sandbostel), der als Nicht-Bundeskadermitglied in die Reihen der „bekannten Namen“ vorstoßen konnte und sich mit 68.704 Punkten sogar vor den EM-Dritten im Teamwettbewerb, Matthias-Alexander Rath (Kronberg/66.870) setzte. Auf den Plätzen vier und fünf befinden sich Hubertus Schmidt (Borchen-Etteln/63.300) und Heike Kemmer (Winsen/55.594).

 

Unangefochtener Spitzenreiter im Springen 2009 ist Marcus Ehning. Hatte der Borkener im vergangenen Jahr mit 196.544 Punkten schon deutlich mehr Ranglistenpunkte auf seinem Konto als die Konkurrenz, so knackte er in diesem Jahr als Einziger die 200.000-Marke (226.953). Ludger Beerbaum (Riesenbeck) verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Rang und ist jetzt Zweiter (143.266). Seine Schwägerin Meredith-Michaels Beerbaum (Thedinghausen/138.735) fiel um einen Platz auf Rang drei zurück. Eine Stufe nach oben kletterte Marco Kutscher (Riesenbeck/127.995) auf Rang vier. Ebenfalls um einen Platz konnte sich auch Vize-Europameister Carsten-Otto Nagel (Wedel) verbessern. Er ist in diesem Jahr mit 120.763 Punkten Fünfter.

 

Einen Führungswechsel gab es in der Vielseitigkeit. Dominierten hier 2008 noch die deutschen Mannschafts-Olympiasieger mit Frank Ostholt (Warendorf) und Doppel-Olympiasieger Hinrich Romeike (Nübbel) an der Spitze, ist in diesem Jahr der Luhmühlen-Sieger und EM-Bronzemedaillengewinner Michael Jung die Nummer eins seiner Disziplin. Mit einem Endstand von 27.719 Punkten rangiert er vor seinem baden-württembergischen Landsmann Dirk Schrade (Sprockhövel, 22.345). Als Bester des Hongkonger Goldteams belegt Andreas Dibowski (Egestorf, 18.002) – wie schon im Vorjahr – den dritten Platz, gefolgt von Bettina Hoy (Warendorf, 15.056). „Dibo“s Teamkollegen Peter Thomsen (Lindewitt, 12.446) und Frank Ostholt (12.203) rangieren auf den Plätzen fünf beziehungsweise sechs. Die Deutsche Meisterin Ingrid Klimke (Münster, 9.829) landete auf Platz acht und wurde darüber hinaus 59te in ihrer zweiten Disziplin, der Dressur (18.695). Als bester Nachwuchsreiter konnte sich Benjamin Winter, Deutscher Meister der Jungen Reiter und Mitglied der Warendorfer Perspektivgruppe, auf dem 18. Platz der Rangliste platzieren.

 

ZUCHT

Die integrierte Zuchtwertschätzung 2009

Die neuen Zahlen sind da

Warendorf. Nach der Auswertung von einer Vielzahl an Daten sind auch in diesem Jahr wieder Zuchtwerte für Hengste geschätzt worden. Die Liste der Top-Dressurvererber beinhaltet sieben Hengste, für die zum ersten Mal ein Zuchtwert publiziert wird, bei den Springhengsten sind es fünf Pferde. Jedes Jahr werden in Deutschland die Integrierten Zuchtwerte für Reitpferdehengste im Auftrag der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) am Rechenzentrum der Vereinigten Informationssysteme Tierhaltung (VIT) in Verden geschätzt. Zuchtwerte werden als Schätzwerte für die erblich bedingte Leistungsfähigkeit eines Pferdes, die es an die Nachkommen weitergibt, definiert.

Ziel der Zuchtwertschätzung ist es, erblich bedingte Leistungsunterschiede möglichst genau zu schätzen, um dadurch dem Züchter die benötigte Grundlage zur Selektionsentscheidung zu liefern. Dabei muss bedacht werden, dass Zuchtwerte nur ein Baustein zur Beurteilung von Pferden und deren Vererbungsleistung seien können. Die Zuchtwertschätzung liefert Entscheidungshilfen für eine Anpaarungsplanung hinsichtlich der Dressur- und Springveranlagung und dient als Hilfsmittel zur Erreichung des Zuchtfortschritts.

 

Zuchtwerte Dressur – die TOP ein Prozent

 

Besonders interessant für die Züchter sind die Hengste, die im bundesweiten Vergleich an der Spitze stehen. Insgesamt sind 3.870 Hengste in der Zuchtwertschätzung 2009 mit einem Zuchtwert Dressur zu finden. Zu den TOP ein Prozent zählen alle Hengste, für die ein Zuchtwert von 151 Punkten und besser geschätzt wurde. Folgende nach dem Alphabet sortierte Hengste gehören zu den besten ein Prozent der Reitpferdevererber:

 

Belissimo M, Rheinländer v. Beltain (Zuchtwert 169 Punkte, Sicherheit 94 Prozent)

Breitling W, Hannoveraner v. Bismarck (Zuchtwert 172 Punkte, SI 84 Prozent)

Daidalos, Hannoveraner v. Dream of Glory (Zuchtwert 152 Punkte, SI 88 Prozent)

Damon Hill, Westfale v. Donnerhall (Zuchtwert 171 Punkte, SI 85 Prozent)

Dancing Dynamit, Westfale v. Don Bedo I (Zuchtwert 168 Punkte, SI 86 Prozent)

Diamond Hit, Oldenburger v. Don Schufro (Zuchtwert 155 Punkte, SI 95 Prozent)

Dollmann, Westfale v. Davignon II (Zuchtwert 160 Punkte, SI 86 Prozent)

Don Davidoff, Oldenburger v. Don Gregory (Zuchtwert 151 Punkte, SI 83 Prozent)

Don Primero, Oldenburger v. Donnerhall (Zuchtwert 157 Punkte, SI 98 Prozent)

Don Rubin, Oldenburger v. Donnerschwee (Zuchtwert 152 Punkte, SI 84 Prozent)

Don Schufro, Oldenburger v. Donnerhall (Zuchtwert 171 Punkte, SI 94 Prozent)

Donnerball, Oldenburger v. Donnerhall (Zuchtwert 155 Punkte, SI 86 Prozent)

Donnerhall, Oldenburger v. Donnerwetter (Zuchtwert 151 Punkte, SI 99 Prozent)

Dr.Jackson D, Württemberger v. Dream of Glory (Zuchtwert 156 Punkte, SI 91 Prozent)

Dresemann, Hannoveraner v. Daidalos (Zuchtwert 153 Punkte, SI 84 Prozent)

Dressage Royal, Oldenburger v. Donnerhall (Zuchtwert 153 Punkte, SI 87 Prozent)

Florencio I, Westfale v. Florestan I (Zuchtwert 159 Punkte, SI 94 Prozent)

Fürst Piccolo, Rheinländer v. Fidermark (Zuchtwert 154 Punkte, SI 97 Prozent)

His Highness, Hannoveraner v. Hohenstein (Zuchtwert 157 Punkte, SI 96 Prozent)

Hofrat, Trakehner v. Gribaldi (Zuchtwert 159 Punkte, SI 93 Prozent)

In Flagranti, Trakehner v. Buddenbrock (Zuchtwert 152 Punkte, SI 84 Prozent)

Insterburg, Trakehner v. Hohenstein (Zuchtwert 157 Punkte, SI 86 Prozent)

Jazz, Niederländisches Warmblut v. Cocktail (Zuchtwert 156 Punkte, SI 76 Prozent)

Laureus, Westfale v. Laurentianer (Zuchtwert 151 Punkte, SI 89 Prozent)

Lord Loxley, Rheinländer v. Lord Sinclair (Zuchtwert 159 Punkte, SI 90 Prozent)

Monteverdi, Trakehner v. Partout (Zuchtwert 151 Punkte, SI 92 Prozent)

Münchhausen, Trakehner v. Hohenstein(Zuchtwert 163 Punkte, SI 95 Prozent)

Pasolongo, Bayer v. Pacelli W (Zuchtwert 152 Punkte, SI 79 Prozent)

Real Diamond, Hannoveraner v. Rohdiamant (Zuchtwert 162 Punkte, SI 80 Prozent)

Rhodes Scholar, Hannoveraner v. Rohdiamant (Zuchtwert 156 Punkte, SI 84 Prozent)

Rivero II, Bayer v. Rautenstein (Zuchtwert 151 Punkte, SI 96 Prozent)

Romanov Blue Horse, Oldenburger v. Rohdiamant (Zuchtwert 159 Punkte, SI 81 Prozent)

Royal Blend, Hannoveraner v. Rotspon (Zuchtwert 157 Punkte, SI 86 Prozent)

San Remo, Oldenburger v. Sandro Hit (Zuchtwert 158 Punkte, SI 87 Prozent)

Sancisco, Oldenburger v. Sandro Hit (Zuchtwert 165 Punkte, SI 85 Prozent)

Sir Donnerhall, Oldenburger v. Sandro Hit (Zuchtwert 171 Punkte, SI 93 Prozent)

Wanthano H, Hannoveraner v. Wolkentanz II (Zuchtwert 162 Punkte, SI 75 Prozent)

Welt Hit I O, Oldenburger v. Weltmeyer (Zuchtwert 152 Punkte, SI 90 Prozent)

Welt Hit VI, Oldenburger v. Weltmeyer (Zuchtwert 161 Punkte, SI 74 Prozent)

Wolkentanz, Hannoveraner v. Weltmeyer (Zuchtwert 152 Punkte, SI 98 Prozent)

 

In jedem Jahr wird für einige Spring- und Dressurhengste erstmalig ein Zuchtwert publiziert, so dass sie neu in der Liste der Top-Vererber sind. Dies sind die Hengste, deren geschätzter Gesamtzuchtwert eine Sicherheit von mindestens 70 Prozent aufweist und die Schätzung auf mindestens fünf Nachkommen mit Eigenleistung basiert. Das sind in diesem Jahr In Flagranti (Jahrgang 2001), San Remo (Jahrgang 2001), Sancisco (Jahrgang 2001), Romanov Blue Horse (Jahrgang 2000), Royal Blend (Jahrgang 2001), Wanthano H (Jahrgang 1995) und Welt Hit VI (Jahrgang 1997). Bei der Einschätzung der Zuchtwerte, bezogen auf die Gesamtpopulation, leistet die Kategorisierung der Hengste in die TOP-Prozentklassen eine züchterische Hilfestellung. Zu den besten fünf Prozent aller Hengste zählen alle diejenigen, für die ein Zuchtwert von 135 Punkten und besser geschätzt wurde, zu den besten zehn Prozent alle mit einem Zuchtwert von 125 Punkten und besser und zu den TOP 25 Prozent alle mit einem Zuchtwert von 109 Punkten und besser.

 

Zuchtwerte Springen – die TOP ein Prozent

Für insgesamt 2.881 Hengste wird in diesem Jahr ein Zuchtwert Springen veröffentlicht. Zu den TOP ein Prozent zählen alle Hengste, für die ein Zuchtwert von 153 Punkten und besser geschätzt wurde. Folgende Hengste, die nach dem Alphabet rangiert sind, gehören zu den besten ein Prozent:

 

Albatros, Hannoveraner v. Acord II (Zuchtwert 153 Punkte, Sicherheit 75 Prozent)

Cardento, Holsteiner v. Capitol I (Zuchtwert 157 Punkte, SI 72 Prozent)

Caretano Z, Holsteiner v. Caretino (Zuchtwert 154 Punkte, SI 86 Prozent)

Caretino, Holsteiner v. Caletto II (Zuchtwert 155 Punkte, SI 98 Prozent)

Carthago, Holsteiner v. Capitol I (Zuchtwert 160 Punkte, SI 97 Prozent)

Caspar, Holsteiner v. Cassini (Zuchtwert 160 Punkte, SI 74 Prozent)

Cassini, Holsteiner v. Capitol I (Zuchtwert 156 Punkte, SI 98 Prozent)

Catoki, Holsteiner v. Cambridge (Zuchtwert 158 Punkte, SI 83 Prozent)

Cento, Holsteiner v. Capitol I (Zuchtwert 154 Punkte, SI 94 Prozent)

Cero, Holsteiner v. Calido (Zuchtwert 156 Punkte, SI 74 Prozent)

Chalan, Holsteiner v. Chambertin (Zuchtwert 160 Punkte, SI 79 Prozent)

C-Indoctro, Holsteiner v. Capitol I (Zuchtwert 156 Punkte, SI 86 Prozent)

Clinton I, Holsteiner v. Carolus (Zuchtwert 154 Punkte, SI 83 Prozent)

Concerto II, Holsteiner v. Contender (Zuchtwert 158 Punkte, SI 92 Prozent)

Contender, Holsteiner v. Calypso II (Zuchtwert 154 Punkte, SI 99 Prozent)

Contendro I, Holsteiner v. Contender (Zuchtwert 158 Punkte, SI 97 Prozent)

Cornet Obolensky, Belgisches Warmblut v. Clinton (Zuchtwert 165 Punkte, SI 94 Prozent)

El Bundy, Hannoveraner v. Escudo I (Zuchtwert 154 Punkte, SI 92 Prozent)

For Pleasure, Hannoveraner v. Furioso II (Zuchtwert 153 Punkte, SI 96 Prozent)

Galoubet A, Selle Francais v. Alme (Zuchtwert 157 Punkte, SI 72 Prozent)

Heartbreaker, Niederländisches Warmblut v. Nimmerdor (Zuchtwert 154 Punkte, SI 76 Prozent)

Levisto, Holsteiner v. Leandro (Zuchtwert 157 Punkte, SI 95 Prozent)

Lupicor, Niederländisches Warmblut v. Lux (Zuchtwert 153 Punkte, SI 87 Prozent)

Nekton, Holsteiner v. Nimmerdor (Zuchtwert 153 Punkte, SI 84 Prozent)

Now Or Never M, Niederländisches Warmblut v. Voltaire (Zuchtwert 164 Punkte, SI 82 Prozent)

Salito, Hannoveraner v. Stakkato (Zuchtwert 165 Punkte, SI 72 Prozent)

Satisfaction, Hannoveraner v. Stakkato (Zuchtwert 159 Punkte, SI 77 Prozent)

Stakkato Gold, Hannoveraner v. Stakkato (Zuchtwert 164 Punkte, SI 74 Prozent)

Stakkato, Hannoveraner v. Spartan (Zuchtwert 171 Punkte, SI 97 Prozent)

Stolzenberg, Hannoveraner v. Stakkato (Zuchtwert 158 Punkte, SI 88 Prozent)

 

Neu in der Liste der Spring-Zuchtwerte sind die Hengste Albatros (Jahrgang 2001), Cardento (Jahrgang 1992), Cero (Jahrgang 2001), Salito (Jahrgang 2001) sowie Stakkato Gold (Jahrgang 2001). Diese Hengste haben ab diesem Jahr erstmalig einen Zuchtwert mit einer Sicherheit von mindestens 70 Prozent und mindestens fünf Nachkommen mit Eigenleistung vorzuweisen. Dabei muss bedacht werden, dass bei den Zuchtwerten Springen die Hürde zur Veröffentlichung für die Hengste schwieriger ist, da nicht so viele Einzelmerkmale zum Zuchtwert Springen beitragen wie zum Zuchtwert Dressur. Hengste mit einem Zuchtwert von 140 Punkten gehören zu den besten fünf Prozent, Hengste mit einem Zuchtwert von 131 Punkten und besser zu den besten zehn Prozent und Hengste mit einem Zuchtwert von 117 Punkten und besser zu den besten 25 Prozent.

Erläuterungen zur Integrierten Zuchtwertschätzung

Datengrundlage des Zuchtwertschätzmodells sind die Leistungsdaten und die Abstammungsdaten. Zu den Leistungsdaten gehören zum einen die Ergebnisse aus dem Turniersport. Berücksichtigt werden alle mit TORIS erfassten Dressur- und Springprüfungen bis zur Klasse S seit dem 1. Januar 1995. Das heißt, die Ergebnisse aller gestarteten Pferde werden integriert. Auch die Ergebnisse, die junge Pferde in Dressur- und/oder Springpferdeprüfungen erzielen, fließen über die Wertnote in die Zuchtwertschätzung ein. Hinzu kommen Informationen aus den Zuchtstuten-, Veranlagungs- und Hengstleistungsprüfungen. Als Leistungsmerkmale werden die Noten für Schritt, Trab, Galopp, Rittigkeit und Freispringen (bei Zuchtstuten- und Veranlagungsprüfungen) sowie die Noten für die Gangarten, Rittigkeit, Frei- und das Parcoursspringen (bei Hengstleistungsprüfungen) verwendet. Zu diesen Leistungsdaten kommen noch die Abstammungsdaten aus mindestens zwei Generationen hinzu, die für eine verwandtschaftliche Verknüpfung herangezogen werden.

 

All diese Daten von mehr als 567.000 Pferden – über zehn Millionen Informationen aus Turniersportprüfungen, mehr als 2,5 Millionen Informationen aus Aufbauprüfungen, über 72.000 Informationen aus Zuchtstuten- und Veranlagungsprüfungen sowie mehr als 6.800 Informationen aus Hengstleistungsprüfungen – fließen in ein sehr aufwendiges statistisches Schätzverfahren ein. Zur Schätzung der genetischen Über- oder Unterlegenheit (Zuchtwert) eines Pferdes werden nicht nur seine eigenen Leistungen, sondern auch die all seiner Verwandten herangezogen. Gleichzeitig beeinflussen die Leistungen in einem Merkmal auch die Schätzung des Zuchtwertes in allen anderen Merkmalen. Die Leistung eines Pferdes wird immer in Relation zu den Leistungen anderer Pferde unter vergleichbaren Umweltbedingungen gesehen. Diese Vergleiche finden innerhalb derselben Prüfung, Alters- oder Leistungsklasse seines Reiters statt. Durch die gleichzeitige Berücksichtigung all dieser Umwelteffekte und des genetischen Effektes des Pferdes selbst, ist das Schätzmodell in der Lage, die genetische Überlegenheit eines Pferdes diesen Einflussfaktoren differenziert zuzuordnen. Das heißt: Es wird bei dem Modell berücksichtigt, ob ein Pferd eine Prüfung gewonnen hat, weil es unter einem besonders guten Reiter ging, weil die anderen Pferde im Teilnehmerfeld leistungsmäßig besonders schwach waren oder weil das Pferd entsprechend hoch genetisch veranlagt ist. Mit diesem Modell können in allen Merkmalen Zuchtwerte geschätzt werden, auch wenn das Pferd selbst keine entsprechende Eigenleistung hat, sondern nur seine Verwandten.

 

Für jedes Pferd wird in jedem Einzelmerkmal ein Zuchtwert geschätzt, es gibt also insgesamt 20 Zuchtwerte. Die Springmerkmale aller Prüfungsarten, also der Rang in der Springprüfung, die Wertnote in der Springpferdeprüfung sowie die Beurteilung des Frei- und Parcoursspringens bei den Zuchtprüfungen werden zu einem Gesamtzuchtwert „Springen“ zusammengefasst. Gleiches gilt für die Dressurmerkmale: Rangierung in der Dressurprüfung, Wertnote aus der Dressurpferdeprüfung, Beurteilung der Gangarten und der Rittigkeit aus den Zuchtprüfungen. Daraus ergibt sich der Gesamtzuchtwert „Dressur“.

 

Wichtig für die richtige Interpretation der Zuchtwerte ist die Sicherheit der Schätzung. Die Sicherheit ist eine Maßzahl, die die vorliegende Informationsmenge und Informationsqualität charakterisiert. Für Pferde mit wenig verfügbaren Informationen (wenn etwa nur von der Mutter oder dem Vater Informationen vorliegen) oder für Pferde, die nur Eigenleistungen (zum Bespiel nur wenige Starts in Aufbauprüfungen) haben, wird der Zuchtwert „vorsichtiger“ geschätzt als für Pferde mit umfangreichen Informationen. Die Zuchtwerte für Hengste werden im Jahrbuch Sport und Zucht nur dann veröffentlicht, wenn der geschätzte Gesamtzuchtwert Springen beziehungsweise Dressur eine Sicherheit von mindestens 70 Prozent aufweist und die Schätzung auf mindestens fünf Nachkommen mit Eigenleistungen basiert.

WBFSH-Zuchtwertung

Deutsche Pferde belegen vordere Plätze

Kopenhagen. In der Auswertung des Jahres 2009 der internationalen Zuchtvereinigung World Breeding Federation for Sport Horses (WBFSH) nehmen deutsche Pferde und Zuchtverbände erneut zahlreiche Spitzenpositionen ein. Im Rahmen der WBFSH-Tagung in Kopenhagen in Dänemark wurden die erfolgreichen Zuchtverbände geehrt. Auch in der WBFSH-Rangliste für Hengste finden sich deutsche Vererber auf den vorderen Plätzen. Bewertet wurden die Vatertiere anhand der sportlichen Erfolge ihrer Nachkommen.

 

Ausrichter der Tagung war der Dänische Warmblut Zuchtverband, der von den Zuchtorganisationen aus Schweden, Norwegen und Finnland unterstützt wurde. Dr. Thomas Nissen (Kiel) wurde als Vizepräsident für weitere drei Jahre bestätigt. Deutschland betreut damit für drei weitere Jahre den Arbeitsbereich Zusammenarbeit (Departement Cooperation).

 

Der Hannoveraner Verband belegt in diesem Jahr zweimal Platz zwei in den Zuchtverbandswertungen. In der Dressur kam er auf 11.651 Punkte. Unter den Top-Ten der Pferdewertung sind vier Pferde aus Deutschland vertreten und mit Satchmo (v. Sao Paulo/Reiterin Isabell Werth), Salinero (v. Salieri/Anky van Grunsven) und Warum nicht FRH (v. Weltmeyer/Isabell Werth) gleich drei Hannoveraner. Auf Platz neun der Pferdewertung ist der Oldenburger Sterntaler-Unicef (v. Sion/Matthias-Alexander Rath). Der Oldenburger-Verband belegt Platz vier (9791 Punkte) in der Zuchtverbandswertung hinter dem Dänischen Warmblut-Verband (9990). Mit Parzival v. Jazz auf Platz eins und Moorlands Totilas v. Gribaldi auf Platz drei und drei weiteren KWPN-Pferden unter den Top-Ten übernimmt der Verband des Königlich Niederländischen Warmbluts (KWPN) hier die Spitzenposition. Auf den Plätzen sechs, sieben und acht rangieren das Westfälische Pferdestammbuch (7041), der Holsteiner-Verband (7010) und das Rheinische Pferdestammbuch (6613). Platz zehn geht an den Trakehner-Verband (5498).

 

Im Ranking der Dressurvererber nehmen deutsche Hengste allein sieben Plätze unter den Top-Ten ein. Allen voran auf Platz zwei der berühmte Oldenburger Dressurvererber Donnerhall v. Donnerwetter mit 8086 Punkten, welcher unter Karin Rehbein allein 119 nationale und internationale S-Dressur Siege erzielen konnte. Er erbrachte bislang 119 gekörte Hengste, darunter den Olympiateilnehmer Don Schufro (Andreas Helgstrand, Dänemark) sowie den westfälischen Hengst Damon Hill, Doppelweltmeister der jungen Dressurpferde in Verden. Beide zählen zu den Top ein Prozent der deutschen Dressurvererber der Integrierten Zuchtwertschätzung. Angeführt wird die Liste vom Hengst Jazz v. Cocktail (12.972) aus der niederländischen Zucht, einst erfolgreiches Dressurpferd unter der Niederländerin Tineke Bartels, der auch von deutschen Züchtern eingesetzt wird. Der Rheinländer Florestan I v. Fidelio hat einige Plätze gut gemacht und belegt in diesem Jahr Platz drei (7876). Die Plätze vier und fünf gehen ebenfalls nach Deutschland. Der Oldenburger Rohdiamant v. Rubinstein I verdrängt seinen Vater von Platz vier auf Platz sechs. Neben Rohdiamant hat der Westfale Rubinstein I v. Rosenkavalier unter anderem mit Rohdiamant, Royal Diamond und  Rosario zahlreiche international erfolgreiche Söhne. Platz fünf der WBFSH-Liste geht an den Hannoveraner Weltmeyer v. World Cup I.

 

Der Hannoveraner Verband nimmt ebenfalls einen zweiten Platz in der Vielseitigkeit mit 1264 Punkten ein. Der Pferdezuchtverband Baden-Württemberg kommt hier auf den vierten Platz (920) und stellt mit La Biosthetique Sam FBW (v. Stan the Man xx/Michael Jung) auch das erfolgreichste Pferd in dieser Disziplin. Insgesamt sind mit den beiden Hannoveranern Air Jordan (v. Amerigo Vespucci xx/Frank Ostholt) und Euroridings Butts Leon (v. Heraldik xx/Andreas Dibowski) drei Pferde aus deutschen Zuchtgebieten unter den Top-Ten. In der Verbandswertung geht die Führung an den irischen Verband „Irish Sport Horse“. Auf den Plätzen sechs, sieben, acht und neun sind der Holsteiner Verband (821), der Trakehner Verband (806), das Westfälische Pferdestammbuch (715) und der Oldenburger Verband (610).

 

Die Liste der Hengste mit erfolgreichen Nachkommen führt der in Deutschland eingesetzte Vollblüter Heraldik xx v. Caramel xx an. Er macht sich vor allem durch seine Nachkommen FRH Butts Abraxxas (Ingrid Klimke) und Euroridings Butts Leon (Andreas Dibowski) einen Namen. Die beiden aus der Zucht von Friedrich Butt in Bülkau stammenden Hannoveraner gehörten dem deutschen Goldteam bei den Olympischen Spielen in Hongkong an und sammelten auch im Jahr 2009 zahlreiche Erfolge. Aber auch der EM-Bronzemedaillengewinner La Biosthetique Sam FBW führt über seine Mutter Halla den Vollblüter Heraldik xx im Pedigree. Insgesamt befinden sich sechs Vollblüter unter den Top-Ten. Darunter auch die in Deutschland eingesetzten Hengste Stan the Man xx v. Tachypous xx und Amerigo Vespucci xx v. Akari xx auf den Plätzen fünf beziehungsweise neun. Platz zwei geht an den Hengst Jumbo, Platz drei an den in Irland geborenen Vollblüter Master IMP xx v. Imperius xx.

 

Die beste deutsche Platzierung in der Zuchtverbandswertung der Disziplin Springen sichert sich der Holsteiner Verband mit Platz drei (7039,98). Hier sammelte vor allem der von Marco Kutscher (Hörstel) gerittene Wallach Cash v. Carthago mit einem siebten Platz in der Pferdewertung Punkte für den Verband. Das erfolgreichste deutsche Pferd ist aber der Westfale The Sixth Sense v. Zorro T auf Platz drei, der mit dem Österreicher Thomas Frühmann erfolgreich im Parcours unterwegs ist. Das Westfälische Pferdestammbuch kommt unter anderem durch die Erfolge von The Sixth Sense, Peu à Peu und Aboyeur W auf Platz fünf (6332,81). Der Hannoveraner und der Oldenburger Verband belegen die Plätze sechs (5706,00) und sieben (3899,17). Mit dem Hannoveraner Shutterfly (v. Silvio I/Meredith Michaels-Beerbaum), der auf Platz sechs in der Pferdewertung ist (1556), befindet sich ein weiteres deutsches Pferd unter den Top-Ten. Platz eins belegt – wie im vergangenen Jahr – der KWPN-Hengst Hickstead (1865). Platz zwei geht mit Robin Hood W ebenfalls an den niederländischen Verband.

 

Ähnlich zahlreich wie in der Dressur präsentieren sich die deutschen Hengste auch in der Rangliste der Springvererber. Hinter Darco v. Lugano van La Roche (10.406) aus der Belgischen Zucht und dem Selle Francais Quidam de Revel v. Jalisco B (7478,5) liegt der Holsteiner Carthago v. Cor de la Bryere auf Platz drei (6504). Mit Caretino v. Caletto II, Achill-Libero H v. und Calvaro Z v. Caletto I sind drei weitere Holsteiner unter den Top-Ten der Springvererber.

 

Bundesjugendausschuss

Temporini und Bürk in Bundesjugendleitung gewählt

Bremen. Im Rahmen der Jahrestagung des Bundesjugendausschusses der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) sind Rudolf Temporini (Lautertal) und Heinz Bürk (Bad Wildbad) neu in die Bundesjugendleitung gewählt worden.

Rudolf Temporini wird künftig die Interessen des Jugendfahrsports in der Bundesjugendleitung sowie in der neu geschaffenen AG Nachwuchs im Disziplinausschuss Fahren des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) vertreten. Rudolf Temporini ist Inhaber einer Anwaltskanzlei und öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger in Sachen Pferde, Reiten und Fahren. Er ist Fahrrichter und Parcourschef bis zur Klasse S sowie Autor eines Buches über die Geschichte des Fahrsports. Der 65-Jährige ist Inhaber des Deutschen Fahrabzeichens in Gold und ehemaliges Mitglied des DOKR-Bundeskaders Fahren. Seit vielen Jahren fungiert er erfolgreich als Turnierleiter bei diversen nationalen und internationalen Fahrturnieren. Er ist Initiator verschiedener Jugend-Fahrturniere; insbesondere auch des Jugendfahrturniers in Neu-Isenburg, das dort alljährlich Anfang Oktober stattfindet. Die Wahl erfolgte einstimmig.

 

Neu in die Bundesjugendleitung gewählt wurde in Bremen außerdem Heinz Bürk als Vertreter der Ponyvielseitigkeit. Er tritt damit die Nachfolge von Franz-Josef Münker aus Meerbusch an, der dieses Amt aus Zeitgründen niedergelegt hatte. Heinz Bürk ist weit über die Grenzen seines Heimatlandes Baden-Württemberg als einer der Motoren des deutschen Ponysports bekannt. Der 74-jährige Architekt im Ruhestand blickt auf eine mittlerweile 50-jährige ehrenamtliche Karriere zurück. Seit über zwei Jahrzehnten ist er Ponybeauftragter des LV Baden-Württemberg. Dank der vom ihm forcierten Einrichtung von Sichtungstagen, Lehrgängen und Serien, aber auch dank seiner Hartnäckigkeit beim Einsammeln von Spenden und Fördergeldern nahm der Ponysport im „Ländle“ unter seiner Führung eine positive Entwicklung. Dies belegen nicht nur zahlreiche Medaillen bei Deutschen und Europameisterschaften, sondern auch eine Reihe hochkarätiger nationaler und internationaler Ponyturniere, die auf seine Initiative hin in Baden-Württemberg ausgerichtet wurden. Für seine Verdienste wurde Heinz Bürk bereits mehrfach von der FN ausgezeichnet, zuletzt im Jahr 2007 mit dem Deutschen Reiterkreuz in Silber.

FN-Bundesjugendausschuss

„Einen Sprung gut anreiten zu können, reicht alleine nicht mehr aus“

Was Bundestrainer sagten...

 

Bremen. „Es wird immer schwieriger, unsere Erfolge zu wiederholen – auch bei den Junioren und Jungen Reitern. Die anderen Nationen haben einfach aufgeholt.“ Mit diesen Worten fasste Otto Becker (Sendenhorst) vor dem Bundesjugendausschuss in Bremen die Eindrücke seiner ersten Saison als Cheftrainer der deutschen Springreiter zusammen. Mit einmal Bronze und zwei vierten Plätzen in der Teamwertung fiel die „Medaillenausbeute“ in den traditionellen Altersklassen Ponyreiter, Junioren und Junge Reiter in diesem Jahr nicht so gut aus wie gewohnt. „Wenn wir unsere Vormachtstellung beibehalten wollen, müssen wir auch andere Wege gehen. Wir müssen uns fragen, was wir besser machen können und über den Tellerrand schauen“, sagte Becker. „Wir müssen von anderen lernen, ohne unsere Wurzeln zu vergessen.“

 

Seine Hoffnungen setzt der Bundestrainer unter anderem auf Verbesserungen bei den Kaderlehrgängen. „Es reicht heute alleine nicht mehr, einen Sprung gut anreiten zu können. Es gehört mehr dazu, um sportlich erfolgreich zu sein: der Umgang mit Sponsoren und Pferdebesitzern, Stall- und Turniermanagement, Fütterungslehre, Sportpsychologie, Fitness von Reiter und Pferd. Zu meiner Juniorenzeit dauerten viele Lehrgänge noch zwei bis drei Wochen, da konnte man noch intensiver ausgebildet werden. Heute haben wir immer weniger Zeit für die Ausbildung und müssen diese daher besonders sinnvoll nutzen.“ Dazu gehöre unter anderem eine gute „Vernetzung von Heim-, Landes-, Bundestrainern und Landesverbänden“, so Becker.

 

Ein anderes, derzeit viel zitiertes Problem sprach Peter Teeuwen (Hanstedt), Bundestrainer der Pony-Springreiter, an. „Es wird immer schwieriger, unsere Spitzenponys im Land zu behalten“, sagte er. Nach dem Motto „Toppony sucht Topreiter“ sollen daher im kommenden Jahr Züchter, Pferdebesitzer und Reiter zusammengebracht werden. „Das Projekt erfolgt in Zusammenarbeit mit den Zuchtverbänden. Diese wählen die Ponys aus. Gerade die guten Ponys sind oft auch die schwierigen, sie brauchen einen guten Reiter und stehen oft am Anfang herum, weil die jüngeren und unerfahreneren Kinder diese nicht ‚bedienen’ können. Wir bemühen uns um gut reitende Kinder und hoffen so – zu gegenseitigem Nutzen – passende Paare zusammenzubringen“, erläuterte Teeuwen das Konzept des bundesweiten Pilotprojekts, von dem er sich wünscht, „dass es auch auf Landesverbandsebene Verbreitung findet“.

 

„Ich hätte ja nie gedacht, welche Fülle von Themen in der Bundesjugendleitung und in der Abteilung Jugend in Warendorf bearbeitet werden. Es hat mich beeindruckt, welch gute Arbeit da geleistet wird“, sagte Becker, der erstmals an einer Jugendausschuss-Sitzung teilnahm. Allein seine Anwesenheit machte deutlich, welche Bedeutung der Bundestrainer der Jugendarbeit beimisst. Becker: „Es freut mich sehr, wenn wir der Jugend auf die Sprünge helfen können.“

Bundeskader Dressur 2010 stehen fest

Warendorf. Der Disziplinausschuss Dressur des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) hat folgende Reiterinnen und Reiter in die Bundeskader 2010 berufen:

 

Championatskader:

Susanne Lebek (Braubach) mit Potomac, Matthias-Alexander Rath (Kronberg) mit Sterntaler Unicef und Triviant, Ellen Schulten-Baumer (Rheinberg) mit Donatha S, Monica Theodorescu (Sassenberg) mit Whisper.

 

B-Kader:

Anabel Balkenhol (Rosendahl) mit Rubins Royal und Dablino, Alexandra Bimschas (Boostedt) mit Wito Corleone, Gina Capellmann-Lütkemeier (Paderborn) mit Baldessarini, Carola Koppelmann (Warendorf) mit Le Bo und Insterburg TSF, Christoph Koschel (Hagen) mit Donperignon, Anja Plönzke (Wiesbaden) mit Le Mont d'Or, Ulla Salzgeber (Bad Wörishofen) mit Wakana, Hubertus Schmidt (Borchen-Etteln) mit Donnelly, Alexandra Simons-de Ridder (Aachen) mit Wellington.

 

B2-Kader:

Sabine Becker (Ober-Castrop) mit Lamarc WRT, Marion Engelen (Kerken) mit Diego, Ingrid Klimke (Münster) mit Damon Hill NRW, Dieter Laugks (Düsseldorf) mit Meggle's Weltall VA, Ludwig Zierer (Gangkofen) mit Weltino.

 

Auffällig ist, dass gleich acht Pferde des neuen Bundeskaders erfolgreich an den letzten beiden Finals des MedienCups (2008 und 2009) teilgenommen haben. Der MedienCup ist eine Dressurserie für die besten Grand Prix-Nachwuchspferde Deutschlands und scheint auch eine Plattform für heranwachsende Bundeskaderpferde zu sein.

 

Unter den erfolgreichen Paaren sind: Anabel Balkenhol mit Dablino (1. Platz 2009), Gina Capellmann-Lütkemeier mit Baldessarini (6. Platz 2008), Carola Koppelmann mit Insterburg TSF (4. Platz 2008), Christoph Koschel mit Donperignon (7. Platz 2008), Anja Plönzke mit Le Mont d'Or (6. Platz 2009), Ulla Salzgeber mit Wakana (3. Platz 2009), Hubertus Schmidt mit Donnelly (4. Platz 2009) und Ingrid Klimke mit Damon Hill NRW (2. Platz 2009).

 

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