CHIO Aachen oder Preisgeld im Springen um über 3 Millionen Euro |
Geschrieben von: Niels Knippertz/ DL |
Montag, 20. Juni 2022 um 19:05 |
Vor dem CHIO von Deutschland ab dem 24. Juni (von links) Vermarkter Michael Mronz, Dressur-Star Isabell Werth, Stefanie Peters, Präsidentin des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV), Oberbürgermeisterin Sybille Keupen und Turnierchef Frank Kemperman (Foto: Andreas Steindl) Aachen. Das 107. Internationale Offizielle Reit- und Fahrturnier (CHIO) von Deutschland ab Ende nächster Woche in Aachen seit 1929 lässt den Teilnehmern in den fünf Disziplinen ein Preisgeld von über 3,6 Millionen Euro zukommen. Erwartet werden 330 Starter aus 32 Nationen und 967 Pferde dazu außerdem rund 350.000 Besucher. Beim Blick auf die Konkurrenz beim CHIO Aachen, der am Freitag beginnt und bis zum 3. Juli dauert, musste Dressur-Superstar Isabell Werth erst einmal durchpusten. Bevor sie dann später noch ein Tränchen vergoss, diesmal nicht wegen der sportlichen Konkurrenz, sondern wegen eines bevorstehenden Abschieds. Gemeinsam mit den Organisatoren schaute die erfolgreichste Reiterin aller Zeiten am Montagmittag auf das bevorstehende Weltfest des Pferdesports. „Es ist ja kein Geheimnis, dass ich Dressur-Fan bin“, sagte auch Stefanie Peters über den sportlichen Gast bei der Pressekonferenz. Die Präsidentin des ausrichtenden Aachen-Laurensberger Rennvereins e.V. (ALRV) schaut zudem voller Vorfreude auf die schönsten zehn Tage des Jahres, „wir spüren diese große Vorfreude auch bei den Menschen, endlich wieder einen CHIO Aachen erleben zu können, wie wir ihn alle kennen und lieben.“ Der frühere Weltcupgewinner Daniel Deußer kassierte durch den Erfolg in Aachen 2021 und den Sieg im Großen Preis beim „The Dutch Masters“ im niederländischen Hertogenbosch Mitte März diesen Jahres zusätzlich eine Prämie von 250.000 Euro, da er in der Grand Slam-Serie zwei Große Preise, wenn auch nicht hintereinander, für sich entscheiden konnte. Bei einem erneuten Sieg im Großen Preis von Aachen am Schlusstag des CHIO wäre das wiederum der Start für ihn auf den Gesamterfolg in der Serie, die für einen Reiter immer mit einem Grand Prix-Erfolg bei einem der vier Turniere – Hertogenbosch, Aachen, Spruce Meadows/ Kanada und Genf – beginnt, die Siege müssen nicht in einem Kalenderjahr herausgeritten werden. Bisher einziger Grand Slam-Gewinner war der Brite Scott Brash mit dem Erfolg am 13. September 2015 in Spruce Meadows auf Hello Sanctos nach vorausgegangenen ersten Plätzen in Genf und Aachen. Hertogenbosch gehörte damals noch nicht dazu. Wer dreimal erfolgreich ist hintereinander, erhält eine Million Euro extra, gewinnt er alle vier Großen Preise ohne Unterbrechung, beträgt der Bonus zwei Millionen. Daniel Deußer war über Video zur Pressekonferenz in Aachen dazugeschaltet. „Leicht wird’s nicht“, sagte der mehrmalige Weltranglisten-Erste. Er setzt dabei auf seine Stute „Killer Queen“, mit der er im letzten Jahr erfolgreich war – „sie fühlt sich auf dem großen Platz sehr wohl, warum nicht auch wieder in diesem Jahr“, so Deußer. Die Favoritin heißt wieder Isabell Werth Bärenstark ist die Konkurrenz auch in der Dressur, das weiß auch Isabell Werth: „Das ist ein Starterfeld wie selten, es wird extrem schwer.“ Das gilt in der Einzelkonkurrenz, aber auch im Lambertz-Nationenpreis. „Wir werden uns sehr warm anziehen müssen, insbesondere die Dänen sind bärenstark“, sagt Werth. Die Rheinbergerin ist die Rekordsiegerin im Deutsche Bank Preis, der Grand Prix Kür am Sonntag, in der Favoritenrolle sieht sie aber ganz klar Cathrine Dufour. Die Dänin ist Nummer 2 der Weltrangliste und in Abwesenheit der hochschwangeren Jessica von Bredow-Werndl wird ihr der Sieg allgemein am ehesten zugetraut. Doch in Aachen weiß man nie, „in der besonderen Atmosphäre des Deutsche Bank Stadions müssen Pferd und Reiter erst einmal bestehen“, so Werth, denn „diese Stimmung gibt es nirgendwo sonst auf der Welt.“ Starke Starterfelder generell
Insgesamt werden 330 Reiter aus 32 Nationen in Aachen erwartet, 967 Pferde kommen in die Kaiserstadt, und insgesamt gibt es damit 98 Stunden Sport. Das Preisgeld ist in der Welt sicher auch einmalig. An Prämien ausgeschüttet werden 3.689.000 Euro. Das meiste Preisgeld geht wie immer in den Springsport, nämlich 3.161.000 €. Zu gewinnen sind im Preis von Nordrhein-Westfalen und im Preis von Europa jeweils 200.000 Euro. Der Preis der Nationen am Donnerstagabend unter Flutlicht wurde mit 1 Million dotiert, davon fallen auf die acht Teams insgesamt 900.000 (Siegprämie 250.000), 100.000 stehen bereit verteilt zu werden an jene, die beide Umläufe ohne Abwürfe absolvieren. Gelingen keinem Reiterpaar zwei makellosse Runden, werden die verbliebenen 100.000 auf jene Teams verteilt, die mindestens mit drei Reitern in die Wertung des Teamwettbewerbs kamen. Der Große Preis von Aachen ist mit 1,5 Millionen ausgeschrieben, davon entfallen auf den Sieger 500.000 €. In der Dressur werden 308.000 Euro verteilt (Kürsiegerin: 43.000), die restlichen Gelder gehen an die Teilnehmer in der Vielseitigtkeit, Fahren und Voltigieren. Aachens erste Bürgerin Sibylle Keupen freut sich auf die vielen Gäste aus aller Welt, die das Turnier stets in die alte Kaiserstadt lockt. „Der CHIO“, so die Oberbürgermeisterin, „zaubert uns allen ein Lächeln ins Gesicht und ist die Sahnehaube auf der wunderbaren Aachen-Torte.“
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