Schöne Dressur-Tage vor Schloss Monrepos Drucken
Geschrieben von: Ute Raabe/ DL   
Montag, 26. September 2022 um 11:14

 

Frederic ("Freddy") Wandres auf dem zwölfjährigen Oldenburger Wallach Bluetooth OLD von Bordeaux - Sieger im Grand Prix Special vor Schloss Monrepos in Ludwigsburg. Der Kehler Wandres, Mitglied im Championatskader für Olympia oder internationale Championate, ist der bisher erfolgreichste Dressurreiter Badens aller Zeiten

(Foto: Anke Gardemann)

Ludwigsburg. Rund 12.000 Besucher und Besucherinnen zog das 2. Internationale Ludwigsburger Dressurfestival nach vorsichtigen Schätzungen vor das Schloss Monrepos und diese Zahl markiert eine deutliche Steigerung gegenüber dem Premierenjahr 2021 mit rund 8.000 Gästen an vier Tagen. Reiterinnen und Reiter aus 17 Nationen waren beim CDI4* vor dem Schloss Monrepos dabei. Zurück kommt das Top-Dressurevent vor der malerischen Schlosskulisse vom 21. - 24. September 2023.

Den krönenden Abschluss am Sonntagnachmittag setzte der Mannschafts-Bronzemedaillengewinner der WM, Frederic Wandres (Hagen a.T.W.) mit Bluetooth OLD. Mit einer persönlichen Bestleistung von 77,14 Prozentpunkten gewann der 35-jährige Kaderreiter den Grand Prix Special, präsentiert von der Stadt Ludwigsburg im Rahmen der ALMASED Wellness GmbH CDI4* Tour. Bluetooth OLD gehört dem Hof Kasselmann und stammt aus der Zucht des Gestüts Lewitz (Paul Schockemöhle). “Es ist eine besondere Verbindung - zum Anfang war ich ein wenig skeptisch. Ich habe ihn von einer Kollegin übernommen und war mir nicht ganz sicher wie weit und wie schnell wir zueinander finden”, erinnerte sich Wandres an den Beginn der Mensch-Pferd-Partnerschaft. “Erst ging es ein bißchen auf Umwegen und auf einmal hat es Klick gemacht,” so der Grand Prix Special-Gewinner, “und dann habe ich so an das Pferd geglaubt und tue es immer noch.” Da geht noch mehr, ist sich Wandres sicher und schaut nach vorn in Richtung Europameisterschaften 2023 in Riesenbeck. 

Tolles Trio am Sonntagnachmittag

Es war ein richtiges “Kasselmann-Podium”, das sich nach dem Grand Prix Special auf den ersten drei Plätzen versammelte: Hinter Wandres reihten sich seine Kolleginnen Anna-Christina Abbelen, die erst seit wenigen Monaten zum Team des Hofes Kasselmann zählt, mit ihrem eigenen Sam Donnerhall und Evelyn Eger mit Westminster ein. Und auch dieses Pferd ist in den Stallungen des Hofes Kasselmann in Hagen am Teutoburger Wald zuhause. “Es ist einfach auch schön, dass wir alle uns täglich begegnen und man sich auch was voneinander abgucken kann”, so die 26-jährige Anna-Christina Abbelen. Damit geht es im “Turnierteam” Kasselmann dann praktisch am Montag gleich weiter.

Komplimente für Stadt und Veranstalter

“Ludwigsburg ist Sportstadt, bekannt für Basketball, für Tanzen, für Wasserball — aber eben auch für Reitsport, und das liegt ganz maßgeblich auch am Engagement des RV Ludwigsburg. Da ist ganz viel Herzenswärme für die Gäste da,” unterstrich Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. Das Internationale Ludwigsburger Dressurfestival ist ein weiterer Baustein, ein Gütesiegel für die Stadt, aber auch die Region ringsum, denn tatsächlich kamen Pferdefans aus ganz Baden-Württemberg vor das Schloss Monrepos.

“Ohne diese vielen Helfer/innen des Vereins wäre diese Veranstaltung gar nicht möglich gewesen“, sagte der Junior-Chef des Unternehmens Kasselmann. Die Rückmeldung der Aktiven an den Turnierleiter fiel positiv aus: “Die sind sehr glücklich hier gewesen, die Veranstaltung hat ein großes Potential,” so Kasselmann, “wir müssen noch an ein, zwei Stellschrauben drehen und dann könnte das eine der besten Dressur-Veranstaltungen in Deutschland werden.” 

Dr. Werner Hildenbrand hatte eine tolle Neuigkeit für die Mitglieder des Reitvereins parat, die mit rund 100 Helferinnen und Helfern an den vier Turniertagen im Einsatz waren: “Wir haben die hier zur Kür verwendete Flutlichtanlage gekauft, also künftig — wenn es früher dunkel wird — können unsere Reiterinnen und Reiter trotzdem draußen bei energiesparendem LED-Licht reiten. Wir wollen unseren Vereinsmitgliedern gern etwas für ihren großen Einsatz zurückgeben.”

Isabell Werth in Grand Prix Kür

Ein Medaillentrio zierte das “Podium” der FUNDIS Grand Prix Kür am Samstagabend. Isabell Werth, Benjamin Werndl und Dorothee Schneider waren die Top-Drei der letzten sportlichen Prüfung des Turnier-Samstags. “Ich bin sehr sehr zufrieden mit ihm”, erklärte eine sichtlich zufriedene Isabell Werth nach ihrem Sieg unter Flutlicht mit dem Wallach Emilio. Mehrere tausend Zuschauer harrten trotz einiger Regentropfen aus, um die sechsmalige Olympiasiegerin aus Rheinberg mit dem 16 Jahre alten Emilio zu erleben. Geboten wurde den Zuschauern und Zuschauerinnen ein exzellenter und unterhaltsamer Abend in Ludwigsburg, in dem allein vier Paare auf Notensummen von über 80 Prozent kamen. 

Emilios Kür mit reihenweise Höchstschwierigkeiten bewerteten die fünf Richter mit 84,12 Prozent. “Er war auch heute Abend sehr motiviert. Ich habe die Kür länger nicht geritten und musste mich auch selbst erstmals richtig in die Musik reinfinden”, so die Juristin. Am Sonntag war die Erfolgsreiterin auch als Trainerin in Ludwigsburg sehr gefragt.

Benjamin Werndl, der zum WM-Bronzeteam in Herning zählte, hatte seinen 18 Jahre alten Daily Mirror für die Kür gesattelt. “Er war anfangs ein wenig schüchtern“, sagte der Bayer, “ich weiß nicht, ob es am Flutlicht oder an was anderem gelegen hat, aber er kämpft immer für mich und ich bin unglaublich dankbar dafür. Mir ist aber auch klar, dass unsere gemeinsame Reise im Turniersport nicht mehr ewig weitergehen wird.” Daily Mirror sei sein “Türöffner” für die große Bühne gewesen, so wie einst Unee BB für seine Schwester Jessica. Mit 82,15 Prozent belegte das elegante Paar Rang zwei. Für Dorothee Schneider aus Framersheim und First Romance, genannt Roman, war die FUNDIS Grand Prix Kür tatsächlich die erste, außerdem erstmals unter Flutlicht gerittene Kür und die endete mit 80,43 Prozent. “Ich glaube, Roman ist stolz auf sich“ sagte Schneider und lachte. Sie hatte den Wallach bereits 2021 mit beim Ludwigsburger Dressurfestival „die Kür ist auch erst vor kurzem fertig geworden, aber er hat ja manchmal auch eigene Ideen im Viereck, insofern war ich schon gespannt, was mich erwartet.” So gesehen hat First Romance seine Ausbilderin auf das Angenehmste überrascht.

Pony-Dressur-Masters:  Jana Reichls Premiere

“Ich war zum ersten Mal dabei”, sagte Jana Reichl vom RC Riedheim mit unverkennbarem Stolz, denn die 15-jährige und ihr Pony Belagio haben auf Anhieb das Pony-Dressur-Masters im Rahmen des Ludwigsburger Dressurfestivals, präsentiert von der Ponyförderung Baden-Württemberg, gewonnen. In der abschließenden Dressur-Kür der Kl. L erhielten Jana und Belagio 74,20 Prozent. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge schaut die junge Siegerin auf den Erfolg: “Am meisten mag ich an Belagio, dass ich mich immer auf ihn verlassen kann, dass er immer für mich kämpft und motiviert ist. Das ist nun leider auch eines unser letzten Turniere, denn ich bin dann aus dem Ponyalter heraus.”  Ann-Sophie Meyr (Eppelheim) mit Mary Poppins und Leni Sophie Louise Wächter (Leonberg) und Ballack VM folgten im Pony-Dressur-Masters auf Rang zwei und drei im Finale.

Ergebnisse

 

 

 

 

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