Denis Lynch zum Vigo-Auftakt vor spanischer Übermacht Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Freitag, 11. Februar 2011 um 21:33

 

Vigo. Der Ire Denis Lynch konnte sich zum Auftakt des 5-Sterne-CSI in Vigo die Meute spanischer Konkurrenten gerade noch vom Leibe halten, doch die Iberer scheinen auf dem Weg zurück zu altem Glanz.

 

Vigo, westspanische Hafenstadt, wo im Norden Portugal aufhört,  ist im großen Turnierzirkus noch nicht lange dabei, nicht einmal zehn Jahre, doch der weltgrößte Lieferant an Meeresfrüchten weiß, welche Köder man auswirft, um die dicksten Fische zu angeln. Bei den Springreitern eben mit Geld. Der CSI begann gleich auf 5-Sterne-Niveau, kein Wunder also, dass auch der Weltcup dort Station macht.

 

Den Auftakt zum diesjährigen Weltcupturnier gewann der Ire Denis Lynch als Sieger des Zwei-Phasenspringens. Der Beste der letzten deutschen „Riders Tour“ siegte auf dem holländischen Wallach Tarpan mit nicht einmal zwei Zehntelsekunden Vorsprung auf Pascal Levy (Spanien) auf der Stute Dame Blanche und seiner ebenfalls von der bekannt grünen Insel stammenden Jessica Kürten auf Fashion.

 

Dahinter marschierte eine spanische Kavallerie auf, wie man sie in letzter Zeit nicht mehr erlebte. Sergio Alvarez Moya wurde auf Uno Vierter, dann kam noch der Franzose Michel Robert auf Kaloe des Perriers dazwischen, doch bis zu Rang zehn platzierten sich ausschließlich noch Spanier.

 

Aus Spanien, wo der Reitsport nur in elitären Zirkeln betrieben wird, wie im königlichen Club von Barcelona oder in Madrid im Campo zum Beispiel, wo nicht jedermann einfach so hineinmarschieren darf oder gar willkommen ist, kam schließlich der erste Weltmeister, Francisco Goyoaga, genannt Paco. Er gewann 1953 in Paris das erste Championat vor Fritz Thiedemann, er war in den darauffolgenden Jahren – damals wurde die WM noch jedes Jahr ausgetragen – Dritter 1954 in Madrid (Sieger Hans Günter Winkler) und nochmals  Zweiter 1956 in Aachen hinter Raimondo d`Inzeo aus Italien. Danach waren im Springsport Spanier nur noch dabei, obwohl eine spanische Equipe 1928 in Amsterdam im Springen die Goldmedaille gewann. Doch danach  stand man nur noch auf den Meldelisten, und bei glück irgendwo auf einer Platzierung.

 

Die Durststrecke ist nun zu Ende. Unter dem deutschen Coach Jan Bemelmans holten die wahrlich fast im Verborgenen piaffierenden spanischen Dressurreiter zuletzt Medaillen bei Championaten und bei Olympia – jetzt haben die Springreiter wieder aufgeschlossen. Dem Sport tut`s gut.

 

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