Whitaker Bester der 2.Derby-Qualifikation - Dressur-Finale ohne Hubertus Schmidt Drucken
Geschrieben von: Martina Brüske   
Samstag, 04. Juni 2011 um 09:03

Michael Whitaker auf Animation - Sieger in der 2. Qualifikation zum Deutschen Derby in Hamburg

(Foto: Kalle Frieler)

Hamburg. Die zweite Qualifikation zum Deutschen Springderby gewann in Hamburg der Brite Michael Whitaker. Änderungen erfolgten für das Dressur-Derby mit Pferdewechsel, Hubertus Schmidt kann nicht starten, weil der Pferdebesitzer dagegen ist.

 

„Ich war hier schon 40-ster,“ bemühte sich Michael Whitaker (Großbritannien) darum, die Wogen der Begeisterung zu glätten. Kurz zuvor hatte der 51 Jahre alte Brite vor seinem Landsmann Guy Williams die zweite Qualifikation zum Deutschen Spring-Derby gewonnen. Mit Animation II, einer 18 Jahre alten Stute siegte Whitaker mit einer fehlerfreien Runde in 98,98 Sekunden. Der Mann aus Yorkshire war absolut zufrieden, blieb aber auch cool: „Man muss von Tag zu Tag gucken, und am Sonntag gilt das auch.“

 

Guy Williams fiel bereits im vergangenen Jahr mit zwei Siegen auf dem inzwischen 15 Jahre alten Skip Two Ramiro in den beiden Qualifikationen zum Deutschen Spring-Derby auf. Und wie anders als in den Qualifikationen es am Sonntag laufen kann – diese Erfahrung hat Williams bereits gemacht. Der Venezolaner Pablo Barrios beeindruckte auf Sinatra mit dem dritten Rang bei seiner Derby-Premiere, und Rasmus Lüneburg aus dem nahe gelegenen Hetlingen wurde mit der erst acht Jahre alten Teresia Vierter. Damit überrundete der Schleswig-Holsteiner seinen jüngeren Bruder Nisse Lüneburg auf Calle Cool. Beide Lüneburgs – Söhne des Vorsitzenden des Holsteiner Verbandes Jan Lüneburg – sind für das Deutsche Spring-Derby am Sonntag qualifiziert.

 

Die zweite Qualifikation barg wie immer Überraschungen und Enttäuschungen, und oft genug erwiesen sich entweder der Wall oder auch Oxer und vereinzelt die Palisade als erschreckende Klippen. Die Wege von Bernardo Alves und dem Schimmel Quentin, die beide  2010 sicher ins Stechen um den Sieg im Deutschen Spring-Derby jumpten, trennten sich unerwartet mitten im Kurs, Ludger Beerbaums Schimmelhengst Coupe de Coeur zögerte einmal zuviel auf dem Wall - und Geir Gulliksen (Norwegen) trat nach einem Sturz die Fahrt ins Krankenhaus an – möglicherweise hat sich der Springreiter eine Adduktorenverletzung zugezogen.

 

Angeführt wird die Riege der Derby-Kandidaten nach zwei Qualifikationen von Mario Stevens aus Molbergen. Der 28 Jahre alte Profi aus Niedersachsen geriet unversehens in eine Luxussituation: Sowohl der 13 Jahre alte Westfalen-Wallach D`Avignon, als auch der neun Jahre alte Hengst Celta Yar machten ihren Job in den Derbykursen gut. „Mein Gefühl sagt mir, dass ich am Sonntag Celta Yar nehme,“ sagte Stevens. „Obwohl ich mit dem gar nicht geübt habe, ist der am Donnerstag und Freitag da so durch gegangen, als ob er das jeden Tag machen würde. Da habe ich also mal mit meinem Mitbesitzer gesprochen, und wir haben das dann so entschieden.“ Der Mitbesitzer ist übrigens Ludger Beerbaum….

 

Auf Platz zwei folgt schon Rasmus Lüneburg aus Hetlingen und dann Andre Thieme (Plau) mit Nacorde. Er hat seinen jungen Kollegen immerhin zwei Derbysiege voraus.

 

Damentrio im Deutschen Dressur-Derby

Im Dressurderby mit Pferdewechsel am Schlusstag werden drei Damen antreten. Pferdewirtschaftsmeister Hubertus Schmidt (Borchen) muss verzichten, da der Besitzer von Valentino G dem Einsatz nicht zustimmte. Schmidt hatte bereits unumwunden erklärt, dass er die internationale Ausschreibung nicht sorgfältig genug gelesen hatte: „Das ist klar mein Fehler, das nehme ich auf meine Kappe.“ Angesichts der Tatsache, dass Valentino G nach einer Verletzung im Frühjahr erst seit einiger Zeit wieder im regulären Turniereinsatz steht, sind die Bedenken des Eigentümers nachvollziehbar. Der renommierte Ausbilder Schmidt hat das Derby bisher noch nie gewonnen.

 

Auch Andreas Helgstrand verzichtet auf den Start mit seinem elf Jahre alten Marron, so dass nun die Tochter von Derbygewinner Dolf-Dietram Keller nachrückt. Kathleen Keller – gerade mal 21 Jahre alt – hatte ihren Wonder FRH auf Platz fünf im Grand Prix de Dressage pilotiert und blickt nun zwei aufregenden Tagen entgegen: „Papi kam kurz bevor ich mit Halloween in die Prüfung der U25 Tour musste und hat gesagt – nun ist es offiziell. Ich wollte das erst gar nicht glauben, bin dann in der Prüfung und habe die auch noch gewonnen – 73 Prozent hatte ich noch nie, der ist so gut gegangen.“ Soll heißen: Kathleen Keller reitet den Pferdewechsel im Finale der U25-Reiter, lässt am Sonntag den Pferdewechsel im Deutschen Dressur-Derby folgen „und Springen reite ich ja auch noch“. Unverkennbar ist die smarte Blondine zwar auch etwas nervös, vor allem aber freut sie sich, dass der Traum vom Derby-Finale wahr wird.

 

In der U25 Tour wird es mit Keller, Vera Nass mit Le Rouge und Theresa Wahler (beide Bad Bevensen) mit Du Commerce ebenfalls ein Damenfinale geben.

 

Dem stehen die Ponyreiter in nichts nach. Sophie Kampmann aus Hamburg, gerade mal 13 Jahre alt, gewann souverän beide Qualifikationen mit Voyager und tauscht nun am Sonntag mit Joline Thüning (Steinfurt) und Top Anthony und mit der Französin Joy Albeck auf Tim die Pferde. Die Pony-Dressurreiter eröffnen den Finalreigen am Sonntag im Derby-Park.

 

 

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