Christian Ahlmann erstmals auch auf der Global-Tour ganz vorne Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 03. Juli 2011 um 11:26

 

Christian Ahlmann auf Taloubet Z - überlegener Sieger im Grand Prix von Estoril

(Foto: Stefano Grasso/ GCT)

Estoril/ Portugal. Weltcup-Sieger Christian Ahlmann gewann in Estoril erstmals auf der „Global Champions Tour“ einen Großen Preis überlegen und 92.000 Euro Preisgeld. Ludger Beerbaum übernahm als Dritter wieder die Führung der Gesamtwertung.

 

Er war einfach fast logisch reif für diesen Erfolg: Christian Ahlmann. Der 37 Jahre alte Weltcupgewinner aus dem westfälischen Marl siegte in Estoril auf dem Hengst Taloubet Z erstmals in einem Großen Preis der mit 5,5 Millionen Euro dotierten Serie der „Global Champions Tour“. Im Stechen nach zwei Umläufen war der Doppel-Europameister von 2003 in Donaueschingen in 45,21 Sekunden über zwei Sekunden (2,11) schneller als die für Portugal reitende Brasilianerin Luciana Diniz auf Winningmood und fast vier Sekunden (3,64) fixer als der deutsche Rekordmeister Ludger Beerbaum (Riesenbeck) auf  Chaman, alle drei blieben im Feld von sechs Teilnehmern in der Entscheidung ohne Fehler. Vierte wurde Mannschafts-Weltrmeisterin Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) auf Shutterfly, Fünfte die wieder in der Weltspitze angekommene Schweizerin Clarissa Crotta auf West Side, die beide je einen Abwurf hatten, mit zwölf Fehlerpunkten wurde der Olympia-Dritte von Athen Marco Kutscher (Riesenbeck) auf dem Schimmelhengst Cornet Obolensky Sechster.

 

Der Sieg flutete auch ordentlich Geld in die Ahlmann-Kasse. Für den ersten Platz erhielt er einen Scheck von 92.000 Euro, an Luciana Diniz gingen 60.000, Ludger Beerbaum holte 37.000 € ab. Die weiteren Geldränge brachten 23.000, 16.000 und 9.000 Euro.

 

Bereits 400.000 € Gewinngeld 2011

 

Christian Ahlmann, der mit Taloubet Z in dieser Saison bereits 400.000 € gewann, meinte später: „Der Hengst springt zur Zeit unglaublich, bereits am letzten Wochenende auf der Global Tour in Monte Carlo auf dem kleinen Platz bewies er mit dem zweiten Rang seine Extraklasse, ich bin nicht erstaunt, dass wir nun in Estoril vorne waren.“ Und sein Vater Georg sagte: „Taloubet ist zur Zeit das beste Springpferd der Welt.“ Nur für Olympia im nächsten Jahr in London kommen Christian Ahlmann und Taloubet Z bisher nicht in Frage. Sie können nicht nominiert werden, da nach dem bisherigen Reglement ein wegen Dopings gesperrter Sportler keine Starterlaubnis für die nächsten Olympischen Spiele erhält.

 

Dass aus dem Medikationsfall von den Olympischen Reiterspielen in Hongkong 2008 bei Ahlmann Doping wurde, hat die deutsche Föderation zu verantworten. Sie intervenierte beim Weltverband (FEI) und forderte eine Bestrafung nicht wegen Medikation, sondern wegen Dopings. Die juristische Kommission der FEI entsprach dem Willen der deutschen FN. Damit erhöhte sich auch die Sperre um vier auf acht Monate, während drei andere Kollegen wegen des gleichen Delikts um das die Durchblutung fördernde Mittel Capsaicin mit einer viermonatigen Zwangspause davonkamen – wegen verbotener Medikation. Die Prozesskosten lagen bei 180.000 Euro.

 

Georg Ahlmann (64): „Ich glaube, Christian ist gar nicht mehr heiß auf Olympia. Da steckt für ihn die Seuche drin.“ In Athen war Christian Ahlmann zunächst auf Cöster Mannschafts-Olympiasieger, da dann aber Ludger Beerbaum wegen einer Salbenaffaire bei seinem Hengst Goldfever disqualifiziert wurde, fiel das verbliebene Mannschafts-Trio mit Ahlmann,  Otto Becker auf Cento und Marco Kutscher auf Montender auf den Bronze-Rang  zurück. Und dann kam für Christian Ahlmann das unselige Hongkong...

 

Beerbaum nun wieder Spitzenreiter

 

Die Ersten von Estoril: Luciana Diniz als Zweite, Christian Ahlmann als Erster und Ludger Beerbaum, der damit wieder die Führung der Gesamtwertung übernahm

(Foto: Stefano Grasso/ GCT)

Der viermalige Olympiasieger übernahm durch seinen dritten Rang in Estoril nach sechs Durchgängen mit 186 Punkten wieder die Führung der Gesamtwertung vor der Australierin Edwina Alexander (155), Luciana Diniz (149), dem Schweden Rolf-Göran Bengtsson (142) und dem Iren Denis Lynch (141). Zehnter ist bisher der Schwabe Philipp Weishaupt (Riesenbeck) mit 116 Zählern unmittelbar vor Ahlmann (112), Michaels-Beerbaum (106) und Kutscher (89). Vorjahresgewinner Marcus Ehning (Borken) liegt mit 84 Punkten an 15. Position. Die 25 Punktbesten bestreiten das letzte von zehn Turnieren in Abu Dhabi mit dem neuen Termin: 24. bis 26. November. Auf die 18 Besten der Endwertung wartet – neben den Prämien der einzelnen Prüfungen -  ein Extra-Preisgeld von einer Million Euro, allein 300.000 erhält der Erste der Serie. Im Vorjahr hieß der Gewinner Marcus Ehning.

 

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