Warendorf. Für den Aachen-Laurensberger Rennverein ist die Integration der Pferdesportler mit Behinderung und die Unterstützung des Therapeutischen Reitens seit Jahren selbstverständlich. Deshalb findet auch die Premiere einer Para-Quadrille beim kommenden CHIO statt.

Bei den Weltreiterspiele 2006 in Aachen feierte die integrative Dressurquadrille des Deutschen Kuratoriums für Therapeutisches Reiten (DKThR) vor 30.000 Zuschauern Premiere. Beim diesjährigen CHIO wird der achten FEI-Disziplin abermals eine großartige Plattform geboten: Grund genug, um mit der „Para-Quadrille“ eine neue Premiere zu feiern.

Im Rahmen des Quadrillen-Championates am Freitag, den 15. Juli (Abendveranstaltung im Deutsche Bank Stadion ab 19.00 Uhr) tritt die „Para-Quadrille“ auf. „Para“ steht hier für „Para-Equestrian Dressage“, also das Dressurreiten mit Handicap. Mit dabei sind Hannelore Brenner (seit einem Reitunfall im Jahr 1986 hat Hannelore Brenner eine inkomplette Querschnittlähmung, mit 24 Medaillen auf Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und Paralympics gehört sie zu den besten Dressurreiterinnen mit Handicap der Welt), Dr. Angelika Trabert (von Geburt an fehlen Dr. Angelika Trabert beide Beine, sie ist hocherfolgreich bei Paralympischen Spielen und internationalen Championaten), Britta Näpel (ehemalige Vielseitigkeitsreiterin, in Folge einer Vergiftung spastisch gelähmt, Weltmeisterin und Paralympics-Siegerin) und Lena Weifen (von Geburt an fehlt Lena Weifen ein Unterarm, am Start bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Aachen 2010 sowie „Championatsneuling“ bei den Weltreiterspiele in Kentucky/USA 2010).

Die Teilnehmer der Quadrille gehörten allesamt zur erfolgreichen deutschen Mannschaft der Weltreiterspiele in Kentucky. Erstmalig konnten dort die Wettkämpfe „Para-Equestrian Dressage“ als Teil der Gesamtsportveranstaltung gleichberechtigt neben den Wettkämpfen des Regelsports ausgetragen werden. Dabei waren die Dressurreiter mit Handicap mit insgesamt fünf Medaillen die erfolgreichsten Reitsportler der deutschen Equipe dieser Weltreiterspiele und trugen somit entscheidend zum Medaillenspiegel Deutschlands bei.

Die „Para-Quadrille“ des DKThR läuft unter der Organisation von Britta Bando (Hamburg), Chef d` Equipe der Dressurreiter mit Handicap. Unterstützt wird das Projekt von den Amazonen-Werken H. Dreyer (Hasbergen).

Das DKThR betreut und organisiert den Reitsport für Menschen mit Behinderung. Es unterstützt Reiter und auch Fahrer mit Handicap in Ausbildung und Training sowie bei der Wettkampforganisation und Wettkampffinanzierung.

"Glücks-Bringer"-Aktion beim CHIO

Ziel der Aktion ist, im Rahmen des CHIO Aachen Spendengelder zugunsten des Therapeutischen Reitens im Allgemeinen, des KinderUnterstützungsFonds (KUF) des DKThR und der vier vom DKThR anerkannten Therapiehöfe in der Region Aachen (Lohner Hof, Reit- und Therapiezentrum e.V. in Eschweiler, Reittherapiezentrum „Abenteuerland“ in Aachen, Reithalle Rattenhaus in Eynatten, Belgien, Zentrum für Therapeutisches Reiten in Stolberg) zu sammeln.

„Alles Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Von diesem Glück etwas an Kinder und Jugendliche mit Defiziten in der Entwicklung weiterzugeben, ist Intension der Spendenaktion „Glücks-Bringer“, die ich aus vollem Herzen unterstützen möchte. Und so hoffe ich auf eine große Spendenbereitschaft in der CHIO-Woche“, erklärt Carl Meulenbergh, Präsident des CHIO-Veranstalters ALRV.

An drei Tagen (12., 14. und 16. Juli) sind über 40 freiwillige Sammler für die "Glücks-Bringer"-Aktion unterwegs. Auch die Kollekte des Ökumenischen Gottesdienstes im Deutsche Bank Stadion am Soerser Sonntag, 10. Juli geht diesem guten Zweck zu.

„Wir wissen das große Engagement des ALRV um das Therapeutische Reiten sehr zu schätzen. Es erfüllt uns mit Stolz, den ALRV seit vielen Jahren als starken Partner an der Seite des Kuratoriums zu wissen. Und gerade in Aachen nimmt auch im Rahmen der Spendensammel-Aktion „Glücks-Bringer“ das großzügige Publikum die soziale Verantwortung ernst“, äußert sich Dr. Jan Holger Holtschmit, Vorsitzender des DKThR.

Am Dienstag, den 12. Juli um 16.30 Uhr wird Bundesministerin Dr. Ursula von der Leyen, die die Patenschaft für die Aktion übernommen hat, am Infostand des DKThR im „CHIO-Village“ (Gigolo Straße) einen Pressetermin wahrnehmen. Ursula von der Leyen gehört schon seit Jahren zu den Wegbegleitern des DKThR. „Auf das Pferd vertrauen zu können, stärkt ganz unmittelbar das Selbstbewusstsein und das Gefühl für den eigenen Körper. Der Kontakt mit Pferden tut gut und kann regelrecht heilsam sein – von diesem Grundgedanken bin ich überzeugt,“ so die Bundesministerin.

Am Freitag, den 15. Juli tritt im Rahmen des Quadrillen-Championats (Abendveranstaltung im Deutsche Bank Stadion ab 19.00 Uhr) die „Para-Quadrille“ auf. „Para“ steht hier für „Para-Equestrian Dressage“, also das Dressurreiten mit Handicap. Hannelore Brenner, Dr. Angelika Trabert, Britta Näpel und Lena Weifen gehörten zur deutschen Equipe bei den Weltreiterspielen 2010 in Kentucky. Dort wurden erstmalig die Wettkämpfe in Para-Equestrian Dressage als Teil der Gesamtsportveranstaltung gleichberechtigt neben den Wettkämpfen des Regelsports ausgetragen. Die Dressurreiter mit Handicap waren dabei mit insgesamt fünf Medaillen die erfolgreichsten Reitsportler der deutschen Equipe dieser Weltreiterspiele und trugen somit entscheidend zum Medaillenspiegel Deutschlands bei.