Deutsche Militaryreiter schon beinahe im Medaillenrausch... Drucken
Geschrieben von: Uta Helkenberg   
Samstag, 27. August 2011 um 20:27

Luhmuehlen (fn-press). Nach Dressur und Cross liegt die deutsche Equipe bei der Europameisterschaft  um die Militaryeuropameisterschaft in Luhmühlen weiter an der Spitze vor dem abschließenden Springen. In der Einzelwertung führt Ingrid Klimke vor Weltmeister Michael Jung.

Bei den Vielseitigkeits-Europameisterschaften in Luhmühlen liegen die deutschen Reiter weiter auf Goldkurs. Sowohl Ingrid Klimke (Münster) mit FRH Butts Abraxxas als auch Michael Jung (Horb) mit Sam kamen ohne Fehlerpunkte aus dem Gelände und belegen damit auch in der Einzelwertung die Spitzenplätze. Mit einer Nullrunde bestätigte auch die EM-Newcomerin Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Opgun Louvo ihre Berufung ins Team. Sie kassierte lediglich einige Zeitfehler und liegt damit in der Einzelwertung auf Platz vier. Dank dieser drei Topleistungen startet die deutsche Mannschaft morgen mit über 40 Minuspunkten Vorsprung vor Titelverteidiger Großbritannien ins Springen. Auf Platz drei im Zwischenstand liegt das französische Team.

„Heute wird erstmal gefeiert“, erklärte Ingrid Klimke nach der Geländeprüfung. So gut wie er endete, hatte der Tag allerdings nicht begonnen. So endete der Ritt des ersten deutschen Paares, Andreas Dibowski (Döhle) mit FRH Fantasia vorzeitig. Sie stürzten an Hindernis 22 und schieden aus. „Ich kann mir immer noch nicht genau erklären, was passiert ist“, sagte „Dibo“ enttäuscht. Bis dahin hatte der Mannschafts-Olympiasieger alle Klippen erfolgreich gemeistert: den HSBC Water Komplex, den Meßmer Teich und den kompletten Jeep Komplex. „Ich habe schon gedacht: Jetzt geht das schon wieder los “, gestand Bundestrainer Hans Melzer (Putensen). „Doch dann haben zum Glück die anderen Drei das wieder herausgerissen.“ Seit dem Erfolg von Hongkong 2008 war dem deutschen Team bei Championaten keine Medaille beschieden. Bei aller Freude über das erfolgreiche Abschneiden im Gelände und die bombastische Ausgangslage vor dem Springen wollte der Bundestrainer von einem sicheren Sieg daher auch nichts wissen. Schon allein deswegen, weil die Deutschen –wie allerdings auch die Briten und Franzosen – nur noch mit drei Reitern im Rennen sind und sich kein weiteres Streichergebnis erlauben dürfen.

Hochs und Tiefs begleitete heute nicht nur das deutsche Team durch das Gelände, sondern auch die deutschen Einzelreiter. Nach Dibowskis Ausscheiden wurde der Jüngste im Team, Benjamin Winter (Warendorf) mit Wild Thing Z, zum Pfadfinder für das am meisten im Vorfeld diskutierte Hindernis, den Rolex Turn kurz vor dem Ziel. Auf dem kurzen Weg ging es hier über eine mächtige Grabenhecke mit anschließendem Eckensprung und einem dritten schmalen End, das präzise getroffen werden wollte. Winter bewies, dass sich die Folge problemlos reiten ließ, und kam als einer der Ersten ohne Hindernis- und Zeitfehler ins Ziel (50,6/Platz 13). Pech hatte dagegen seine Perspektivgruppenkollegin Julia Krajewski (Warendorf). Ihr After the Battle verletzte sich nach Verlassen des Stadions in einer Kurve selbst, dass die Reiterin nach einem guten Start aufgeben musste.

Eine Nullrunde ging auch auf das Konto der Schwedin Sara Algotsson-Ostholt, deren Schimmelstute Wega wie an der Schnur gezogen durchs Gelände schnurrte. „Sie hat förmlich den Boden gefressen’, wie wir in Schweden sagen“, sagte die Ehefrau von Frank Ostholt (Warendorf). „Die Hinderniskombinationen ließen sich reiten wie Gymnastikreihen.“ Mit einem Zwischenstand von 36,0 verdrängte sie ihren Mann vom Bronzerang, der mit Little Paint zwar ebenfalls fehlerfrei, aber etwas langsamer im Gelände unterwegs war (40,0/Platz 5). Besonderes Pech hatte Franks Bruder Andreas Ostholt (Warendorf). Der amtierende Deutsche Meister schied bei seiner EM-Premiere nach einem Sturz mit Franco Jeas an Hindernis 22 aus. „Heute war kein ‚Andreas’-Tag in der Heide wie im Juni“, sagte er. Damals waren Andreas Dibowski und er die Sieger, an diesem Samstag schieden beide am selben Sprung aus.

Fehlerfrei, nur mit wenigen Zeitfehlern kamen Dirk Schrade (Sprockhövel) mit King Artus (42,7/Platz sieben), Peter Thomsen (Lindewitt) mit Horseware’s Barny (56,60/Platz 17) und Kai-Steffen Meier (Waldbröl) mit TSF Karascada M ins Ziel (62,1). Letzterer machte damit den größten Sprung nach vorne. Vom 52. Rang nach Dressur rückte er auf Platz 26 vor dem Springen auf. Über zehn Plätze büßte dagegen Julia Mestern (Ohlstadt) mit FRH Schorsch ein. Sie kassierte einen Vorbeiläufer an Hindernis 23 b. „Der Fehler ging ganz auf meine Rechnung“, sagte die Reiterin, die dank ihres schnellen Pferdes trotzdem noch fast in die Zeit ritt und vor dem Springen auf Platz 24 (61,4) rangiert.

 

 

 

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