Wieder Voltigier-Titel an Neuss Drucken
Geschrieben von: FN-Pressestelle   
Sonntag, 28. August 2011 um 17:00

Elmshorn (fn-press). Meistertitel für Neuss-Grimlinghausen, dazu Sarah Kay und der Erik Oese bei den Herren holten sich die anderen Meisterschärpen.

Das Team des RSV Neuss-Grimlinghausen aus dem Rheinland, Sarah Kay (Sörup) und Erik Oese (Radebeul) sind die Deutschen Meister im Voltigieren 2011. Bei den nationalen Titelkämpfen gewann die Mannschaft des VV Ingelsberg (Bayern) zwar auch den zweiten Kürumlauf. Insgesamt jedoch blieben die Sportlerinnen von Trainerin Jessica Schmitz in Front. Bei den Damen dominierte die 18-jährige Kay vom Landesverband Schleswig-Holstein in allen vier Durchgängen. Für die größte Überraschung des Wettbewerbs sorgte der 23-jährige Oese, der seinen Vorsprung im abschließenden Kürfinale verteidigen konnte und am Ende den ersten DM-Titel verbuchte.

Die Herren begannen in der Fritz-Thiedemann-Halle in Elmshorn die Finals. Bereits um 9 Uhr stand der Gesamtsieger der nationalen Titelkämpfe fest: Erik Oese aus Sachsen. Dabei machte es der 23-Jährige noch einmal spannend. Der Überraschungs-Star dieser DM hatte sich im Verlauf der ersten drei Durchgänge auf seinem Pferd Prinz (Longenführer Andreas Bäßler) einen komfortablen Vorsprung herausgearbeitet, landete in der abschließenden Kür (Wertnote 8,536) allerdings mit drei Zehnteln Rückstand auf Viktor Brüsewitz (Garbsen/Kürnote: 8,836) auf Rang zwei. Für die höchste Punktzahl im Endklassement reichte es dennoch: Mit 8,109 Zählern holte Oese den ersten DM-Titel für seinen Landesverband. Der EM-Bronzemedaillengewinner Brüsewitz verbuchte auf Rockard (Lars Hansen) 8,094 Punkte und freute sich über Silber und seine Leistung im zweiten Umlauf. „Mit dem Technikprogramm und der zweiten Kür bin ich zufrieden“, kommentierte der Sportsoldat. Bundestrainerin Ursula Ramge konnte die Unsauberheiten zum Auftakt nachvollziehen: „Nach den Strapazen bei der Europameisterschaft in der vergangenen Woche war hier bei den Championats-Teilnehmern ein wenig die Luft raus.“ Das zeigte sich vor allem beim EM-Sechsten Jannik Heiland (Seevetal), der nach mehreren Patzern und einem Sturz im Technikprogramm in Elmshorn nur auf Rang neun landete. Besser machte es Teamkollege Torben Jacobs (Ganderkesee), der sich nach Rang fünf zur Halbzeit mit der drittbesten Abschlusskür (8,313) noch mit 7,683 Zählern auf Bronze vorschob. Der junge Mann vom Landesverband Hannover, der sich einen Tag zuvor bereits mit Theresa-Sophie Bresch den Titel des Bundessiegers im Doppelvoltigieren gesichert hatte, erreichte damit die zweite Podestplatzierung an diesem Wochenende. In der Einzelkonkurrenz war er auf Airbus (Irina Lenkeit) im Zirkel unterwegs. Oese, der neue Titelträger und Nachfolger des aufgrund eines Bandscheibenvorfalls pausierenden Serienmeisters Kai Vorberg (Köln) war überglücklich: „Ich bin derzeit gut drauf und hatte mir schon im Vorfeld eine Medaille vorgenommen. Dass es so endet, ist natürlich das Sahnehäubchen.“ Nun will er 2012 seine erste Teilnahme an einem Championat perfekt machen.

Sarah Kay bestätigte auch im abschließenden Durchgang ihre derzeitige Vormachtstellung im deutschen Einzelvoltigieren der Damen. Die 18-Jährige dominierte nach ihren Teilsiegen in allen drei vorangegangenen Umläufen auch die abschließende Kür und sicherte sich damit souverän ihren ersten DM-Titel bei den Seniorinnen. Mit 8,886 Punkten auf ihre Schlussvorstellung verbuchte die für den Landesverband Schleswig-Holstein startende Vizeeuropameisterin auf Klintholms Ramstein (Longenführer Lasse Kristensen) in der Totalen 8,333 Zähler. Mit deutlichem Abstand landete Regina Burgmayr (Kastenseeon) auf Cappucino (Alexander Hartl) auf Rang zwei. Die Mannschafts-Vizeweltmeisterin vom VV Ingelsberg sicherte sich mit 8,653 Punkten auf ihre Kür und der Gesamtpunktzahl 8,048 die Silbermedaille. Auf dem verbleibenden Podestplatz landete Simone Wiegele (Grevenbroich). Die Weltcupsiegerin anno 2011 hatte sich in dieser Saison komplett auf ihre Rolle in der Mannschaft konzentriert und das Einzelprogramm kaum trainiert. Dennoch hielt die WM-Bronzemedaillengewinnerin mit der nationalen Spitze mit und schob sich mit 7,982 Punkten im Gesamtklassement knapp vor Burgmayrs Teamkollegin Susanne Schmidt (7,956) aus München, die ebenfalls auf Cappucino turnte. Kurios bei Wiegeles DM-Auftritt: Ihre Trainerin Jessica Schmitz musste nach der mit Gold gekrönten Championatswoche in Le Mans gesundheitsbedingt kurzfristig auf ihren Job an der Longe verzichten. Alexandra Knauf aus Köln sprang ein. Ein durchaus adäquater Ersatz. Immerhin ist die 29-Jährige in dieser Funktion amtierende Welt- und Europameisterin mit dem Schweizer Patric Looser. Überraschend stark präsentierte sich in Elmshorn Theresa-Sophie Bresch (7,808) vom Landesverband Baden-Württemberg. Die am Vortag zur Bundessiegerin im Doppelvoltigieren gekürte Tübingerin überzeugte auf Cyrano (Doris Marquart) auch im Soloprogramm und landete noch vor der Championatsteilnehmerin Pia Engelberty (7,801) aus Köln auf Platz fünf. Die Lokalmatadorin Kristina Boe musste verletzungsbedingt auf eine DM-Teilnahme verzichten. Die 23-Jährige hatte sich vor der ersten Kür in le Mans in der vergangenen Woche den elften Brustwirbel angebrochen, den Wettbewerb im französischen Pferdesportzentrum Boulerie Jump aber dennoch beendet (Rang acht). Auch Antje Hill (Bonn), Vizeeuropameisterin aus Kentucky, brach ihren Wettkampf in Elmshorn verletzungsbedingt ab. Die Psychologiestudentin hatte sich in der ersten Mannschaftskür mit dem RSV Neuss-Grimlinghausen am Fuß verletzt und setzte die Priorität daraufhin auf ihren zweiten Auftritt im Team.

Das zahlte sich schließlich aus. Die Mannschaft von Jessica Schmitz voltigierte auf Arkansas zwar auch im Finale mit 9,256 Punkten auf den zweiten Rang hinter Ingelsberg (9,273). In der Endabrechnung behielten die Rheinländer jedoch die Führung aufgrund ihres Vorsprungs in der Pflicht. Neuss sicherte sich den Meistertitel mit 8,504 Zählern. Die Bayern (8,325) um Longenführer Alexander Hartl meldeten sich aber eindrucksvoll zurück. Nachdem die Mannschaft zu Beginn der Saison große Rückstände auf die Neusser aufwiesen, setzten sie sich – zumindest in der Kür – zum Saisonhöhepunkt wieder knapp vor die stärkste deutsche Konkurrenz und eroberten Silber. Für die Neusser war der Triumph in Elmshorn der sechste DM-Sieg in Folge. Auf Rang drei der Meisterschaftswertung landete der Laubenheimer RV mit einer Gesamtnote von 7,739 Punkten. Die Mannschaft vom Landesverband Rheinland-Pfalz war auf Elevation (Longenführerin Hanne Strübel) in den Zirkel eingelaufen. Die weiteren Platzierungen: 4. LRFV Hollen (7,588/Landesverband Westfalen), 5. RVC Gilching (7,468/Bayern) 6. VV Bad Friedrichshall (7,446/Baden-Württemberg). Daniel Kaiser

 

 

 

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