Springreiten der Global Tour in Rio erstmals auch mit Dressur... Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 29. August 2011 um 16:25

 

Schirmherrin Athina Onassis auf Crosshill

(Foto: Stefano Grasso/ GTCT)

Rio de Janeiro. Am Wochenende geht`s bei der „Global Champions Tour“ der Springreiter in Rio de Janeiro um 1,3 Millionen Euro Preisgeld – und erstmals ist auch die Dressur mit 100.000 Euro dabei…

Die „Global Champions Tour“ ist so ganz nach dem Geschmack der Reiter. Denn dort gibt`s richtig „Asche“, Asche, das heißt in der Branche schlicht Geld. Verständlich natürlich,  muss für ein Spitzenpferd im großen Sport im Monat 1.700 Euro für Rundumversorgung veranschlagt werden, für Tierarzt, Schmied, Beritt, Nennungen, Personal, usw. Und da hat der geschäftstüchtige Niederländer  Jan Tops (50) das richtige Unternehmen gegründet, zum normalen Pferdehandel. Tops erfand die Global Champions Tour. Und er  warf sich nicht vor jeden Tante-Emma-Laden nieder und bettelte um Almosen, er ging gleich auf große Sponsorentour. Und er fand nicht nur die Geldgeber, auch eine Athina Onassis, Milliardärin und inzwischen zudem überdurchschnittliche Springreiterin. Ihr verkaufte der Mannschafts-Olympiasieger von 1992 nicht nur gute Pferde, er garantiert auch Rückgabe- und Umtauschrecht. Und zuhause sorgt derweil jeweils Chefbereiter Daniel Deußer, dass die Pferde wieder so richtig in Schwung kommen, wenn sie „sauer“ abgestellt werden. So gibt es ein Kommen und Nehmen. Und da Tops auch noch Veranstalter ist, werden auch langsam die Scheich-Söhne aus den Emiraten gelockt, trainiert, mit dem richtigen Beritt versorgt – und zum Kauf verleitet. Dazu können sie sich in den Amateurprüfungen am Rande der 5-Sterne-Springen einkaufen, beispielsweise mit einem VIP-Tisch für 25.000 Euro.

 

Eine wunderbare Geldvermehrung im beschaulichen Valkenswaard in der Niederlande, wo sich der Boss zwar eine opulente Bleibe geschaffen hat, aber längst im steuerlichen Schlaraffenland Monaco wohnt. Den Handel mit Pferden nach Südamerika beherrscht  Johannes, Augustinus, Petrus Tops seit Jahren fast als Nebengeschäft, und unter 800.000 Euro pro Pferd geht nichts…

 

Reitsport fast exklusiv in den Nobelorten…

Jan Tops hat das erreicht, wovon andere träumten, auch in Deutschland. Er verhalf seiner Erfindung „Global Champions Tour“ zum Durchbruch vor fünf Jahren. Die Serie läuft wie geschmiert. Es gibt Geld, keine Trinkgelder, wirklich „Moos“. Im Jahr wirft die Serie 5,5 Millionen Euro in die Parcours`, und es wird eher mehr als weniger. Und da die Sponsoren vor allem im Fernsehen auftauchen wollen mit ihrem Logo, egal, ob das auch ein Gucker registriert, kaufte er sich bei Eurosport ein mit der Maßgabe, dass auch am gleichen Tag, oder zeitlich nicht weit entfernt, gesendet wird. Und er hat auch anderes richtig gemacht. Er geht mit seiner Serie nicht in die Provinz, er lässt die Zelte aufschlagen in Monte Carlo, in Cannes, vor dem Schloss in Chantilly nördlich von Paris, im feudalen portugiesischen Badeort Estoril, in den Emiraten, natürlich zuhause in Valkenswaard, in Hamburg als Sahneteilchen zum Deutschern Derby und nun in Rio de Janeiro, wo 2016 die Olympischen Sommerspiele stattfinden.  Im Gegensatz zur deutschen Riders Tour wären Münster, Paderborn oder Balve für Tops wahrlich keine Gastspielorte.

 

Als vor elf Jahren die Riders Tour propagiert wurde, hatte bereits Ion Tiriac, damals noch bekannt als Boris-Becker-Manager, als Mitorganisator gesagt, die Serie müsse in die Metropolen gehen, „denn ich kann Sponsoren und ihre Kundschaft nach München locken, aber beispielsweise nicht umgekehrt von München nach Bremen…“ In Bremen hatte die Riders Tour mal begonnen.

 

An diesem Wochenende findet in Rio das letzte Turnier vor der Finalveranstaltung in Abu Dhabi (24. bis 26. November) statt. Die sogenannte Athina Onassis Horse Show ist mit 1,3 Millionen Euro dotiert, eine Million entfällt auf den Großen Preis, zwei Konkurrenzen wurden mit je 50.000 Euro gepolstert  Und erstmals holt Jan Tops auch die Dressur dazu, 100.000 Euro wurden ausgelobt. Am Start aus Deutschland ist die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg), sie startet mit Warum Nicht, der Wallach wurde bereits am letzten Wochenende nach Brasilien geflogen, sie folgt an diesem Dienstag. Dort auch am Start ist der dreifache Weltmeister Edward Gal (Niederlande) mit seinem Lebensgefährten Hans-Peter Minderhoud.

 

Man sollte sich nicht wundern, zieht Jan Tops nicht auch noch eine Global Champions Tour der Dressur auf…

 

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