Zwei Bereiter vor Chef Ludger Beerbaum bei der Riders Tour Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 11. September 2011 um 16:35

 

Paderborn. Im strömenden Regen von Paderborn strahlten am Ende des Großen Preises alle aus dem Stall von Ludger Beerbaum: Kein Wunder, belegten sie doch die ersten drei Plätze der Fünften Etappe der Riders Tour.

 

Was früher mal das Dorf Mühlen in Südoldenburg war, ist heute der Flecken Riesenbeck. Was damals ein Paul Schockemöhle (66), ist heute Ludger Beerbaum (48). Nach Mühlen wurde nun Riesenbeck zum Mittelpunkt der deutschen Springreiterei, mit einem Chef Ludger Beerbaum, der sein Handwerk bei Paul Schockemöhle erlernte. Unter der Regie von Paul Schockemöhle wurden Ludger Beerbaum, Dirk Hafemeister und Franke Sloothaak Olympiasieger 1998 in Seoul zusammen mit Wolfgang Brinkmann, der Stall holte Medaillen und Titel, Schockemöhle hat den Schwerpunkt auf die Zucht verlagert, nun wird in Riesenbeck die allgemeine Richtung des Sports vorgegeben. Bestes Beispiel jetzt die fünfte Station der Riders Tour in Paderborn. Vor ihrem Chef Ludger Beerbaum auf Chaman belegten der Schwede Hendrik von Eckermann auf der Stute Paola als Sieger und Marco Kutscher auf dem Hengst Satisfaction die ersten Plätze im Großen Preis. Das brachte dem Unternehmen Beerbaum insgesamt ein Gesamtgewinngeld aus dieser Konkurrenz von 55.000 Euro.

 

Ab nach Madrid…

Die drei Erstplatzierten  flogen unmittelbar nach dem Ende der Konkurrenz ab nach Madrid zur Europameisterschaft, dort  reiten aus dem Stall Beerbaum der Chef, Kutscher und der deutsche Exmeister Philipp Weishaupt – neben Janne-Friederike Meyer (Schenefeld) und Carsten-Otto Nagel (Wedel) – für Deutschland, der 30 Jahre alte von Eckermann startet für sein Heimatland Schweden. Henrik von Eckermann nach seinem ersten bedeutenden Erfolg: „Bei diesem Wetter wollte ich gar nicht im Großen Preis starten, doch Ludger sagte: Du reitest…“

 

Beerbaum, viermal Olympiasieger, fünfmal bereits Europameister, der vor einigen Jahren auch einen Durchhänger hatte und nicht mehr in der Spitze mitritt, gar in den B-Kader zurückgestuft worden war, weil er keinen geeigneten Beritt mehr hatte, meinte, es gebe untereinander keine Stallorder, „aber ein gesundes Konkurrenzdenken.“ Er selbst sei ja schon ein bisschen raus aus allem, aufgrund seines Alters, „aber die Jungs im Stall sind heiß auf Erfolg. Und das bringt auch Erfolg.“

 

Dank an Madeleine Winter-Schulze

 

Ludger Beerbaum vergaß auch nicht, an Madeleine Winter-Schulze (70) zu erinnern und ihr als Mäzenin zu danken, „denn sie ist eine Pferdefrau, hat selbst Ehrgeiz und Freude am Sport, dadurch müssen wir auch nicht die guten Pferde verkaufen. Sie lässt uns auch Zeit, die Pferde für den großen Sport behutsam aufbauen zu können.“ Ein Glück für den Stall Beerbaum, dass die frühere deutsche Meisterin in Springen und Dressur den Pferdesport als echtes Hobby betreiben kann.

 

Vor den beiden letzten Konkurrenzen der „Riders Tour“ in Hannover (20. bis 23.Oktober) und München (4. bis 6. November) führt Ludger Beerbaum mit 52 Punkten vor Katrin Eckermann (33) und dem Briten Robert Whitaker (32) überlegen in der Gesamtwertung. Beerbaum war viermal „Reiter des Jahres“, dreimal kassierte er jeweils 250.000 Euro, inzwischen gibt es nur noch gehobene Sachpreise für die Erstplatzierten am Ende.Doch nichts lockt einen Springreiter mehr als „Asche“, am liebsten Cash. Vielleicht liegt auch darin der Grund, dass die mal als Formel 1 des Springsports erfundene Riders Tour im internationalen Zirkel kaum noch Beachtung findet.

 

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