Mechelen. Das 5-Sterne-Turnier im belgischen Mechelen scheint für die finnische Ausnahme-Springreiterin Nina Fagerström zum Durchbruch in die Weltspitze zu werden: Bereits zwei Siege und ein zweiter Rang.

Die Weltcupveranstaltung zum Ende des Jahres 2011 ist wahrscheinlich der endgültige Anfang einer großen Karriere für die Finnin Nina Fagerström. Die 29 Jahre alte Einzelstarterin bei den letzten Weltreiterspielen 2010 in Lexington, wo sie jedoch bereits in der ersten Prüfung ausschied, gewann im belgischen vor dem Finale bereits zwei große Prüfungen und belegte einmal einen zweiten Rang in Springen mit höchstem Schwierigkeitsgrad. Nach dem Erfolg mit der Holsteiner Stute Mouse und dem zweiten Platz mit Talent sicherte sie sich nun mit der holländischen Stute Schimmelstute Viva den Großen Preis von Flandern und als Prämie 13.000 Euro. Hinter Fagerström, die für den Handels- und Turnierstall „Stephex Stables“ bei Brüssel arbeitet, belegten im Grand Prix Belgiens Exweltmeister Jos Lansink auf Casper, die Spanierin Pilar Cordon auf Nuage Bleu  und und Frankreichs Exeuropameister Kevin Staut auf Nangaye de Gergane die nächsten Plätze, alle vier waren in der Entscheidung ohne Fheler geblieben.

Mit einem Abwurf im Stechen war Daniel Deußer (Hünfelden) auf Aprilla als Achter bester Deutscher, Holger Wulschner (Klein Belitz) auf Coeur de Lion belegte nach ebenfalls vier Strafpunkten in der Entscheidung, doch schwächerer Zeit, den zwölften Platz. Weltcupgewinner Christian Ahlmann (Marl) hatte auf Sebastian im Normalparcours einen Abwurf und wurde am Ende auf Position 22 geführt.

Nina Fagerström begann in Finnland als Pflegerin und Stallarbeiterin, um als Belohnung reiten zu dürfen. Ein eigenes Pferd hatte sie nicht. Entdeckt wurde sie letzten Endes durch den späteren Rechtsanwalt Christopher Wegelius (67), der als einziger Finne vor über 30 Jahren international startete und 1980 in Moskau bei den Olympischen Boykottspielen auf Monday Morning im Einzelspringen Zwölfter wurde, der nie nach oben kam, weil er dem sportlichen Leistungsdruck im Parcours nicht widerstand. Vor zehn Jahren kam Nina Fagerström, die auch von Olympiasieger Eric Lamaze (Kanada) unterstützt wird, nach Belgien zum Stall von Stephan Conter, sammelte danach Erfahrungen in Holland, in Italien und in der Schweiz und kehrte vor vier Jahren wieder zu „Stephex Stables“ nach Wolvertem zurück, wo u.a. der Japaner Eiken Sato und der Brasilianer Pedro Veniss zum Teanm gehören.