Springreiter-Weltcup zunächst fest in Schweizer Sätteln Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Freitag, 20. April 2012 um 20:50

 

S`Hertogenbosch. Um den Springreiter-Weltcup beim Finale in s`Hertogenbosch spielen die deutschen Teilnehmer nur noch eine Nebenrolle, in der Dressur trumpfte jedoch Helen Langehanennerg als Zweite im Grand Prix auf.

 

 

Im dritten Durchgang um die sogenannte Hallenweltmeisterschaft der Springreiter spielen die deutschen Teilnehmer fast mit Sicherheit nur noch Nebenrollen. Pokalverteidiger Christian Ahlmann (Marl) trat mit dem Hengst Taloubet nach drei Patzern im Zeitspringen gar nicht mehr zum zweiten Springen an, so hat nur noch Philipp Weishaupt (Riesenbeck) als Fünfter in der Gesamtwertung mit vier Fehlerpunkten noch eine Chance, ganz nach vorne zu reiten. Die Spitze ist fest in Schweizer Hand: Pius Schwizer führt ohne Minuspunkte vor Steve Guerdat sowie dem US-Amerikaner Rich Fellers (je 1 Fehlerpunkt), dahinter folgen mit je 4 Strafpunkten Olympiasieger Eric Lamaze (Kanada), der Belgier Rik Hemeryck und eben Weishaupt. Mit zehn Strafpunkten ist bisher Marco Kutscher (Riesenbeck) Zehnter zusammen mit Marcus Ehning (Borken).

 

Das 34. Finale um den Springreitercup seit 1979 ist für die deutschen Springreiter eher ein Debakel als ein Lichtblick. Es kann nur noch besser werden…

 

Das darf auch von den deutschen Dressurreitern gesagt werden. Wie erwartet gewann die niederländische Doppel-Europameisterin Adelinde Cornelissen auf Parzival zwar den Grand Prix überlegen mit 78,024 Prozentpunkten, doch ihr Wallach musste gar zum Gesundheitscheck zweimal zum „TÜV“ der Tierärztekommission, was zu denken geben müsste bei der holländischen Dressur-Delegation, die ja erstmals Gold bei Olympia gewinnen möchte.

 

Helen Langehanenberg (Havixbeck) auf dem Hengst Damon Hill war als Zweite (76.125) aus deutscher Sicht der einzige Lichtblick, denn was Isabell Werth (Rheinberg) auf El Santo ablieferte, lässt fast keine Kommentierung zu. Nach schwungvollem Beginn summierten sich Fehler an Fehler. Dass der Rheinländer El Santo das Piaffieren nicht mehr lernen wird, scheint inzwischen jedem klar, doch auch andere Fehler schlichen sich ein, die früher bei Isabell Werth nicht möglich schienen. Mit Girasol (70,441) war als Neunte die frühere zweifache Weltmeisterin Nadine Capellmann (Aachen) sogar besser als die erfolgreichste deutsche Dressurreiterin der letzten 15 Jahre.

 

Es wird schwer für Isabell Werth, in die Olympia-Equipe für London zu kommen…

 

Gut für alle, dass der Grand Prix um den Weltcup nur zur Auslosung in der Kür von Wert ist, denn die besten Fünf des Grand Prix reiten am Ende um den Pokal. Am Thron von Cupverteidigerin Aderlinde Cornelissen kann am Samstagnachmittag nur Helen Langehanenberg kratzen, weil schwache Vorstellungen im Grand Prix im Kopf der Richter eben haften bleiben.

 

Dass der Weltcup gründlich überarbeitet werden muss, steht auch außer Frage. Wer bei einem so großen Ereignis teilnehmen darf, sollte auch die Klasse mitbringen, nicht die Qualifikation, denn die geben Schreibtischtäter vor.

 

Um die Nutzbarkeit unserer Seiten zu verbessern, verwenden wir Cookies. Falls Sie mit der Speicherung von Cookies nicht einverstanden sind, finden Sie hier weitere Informationen. Weitere Informationen >>> Cookie-Hinweis.

Hinweis >>>