Deutscher Erfolg im Preis der Nationen von Kanada Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 09. September 2012 um 10:08

 

Calgary. Zum achten Mal seit 1977 gewann eine deutsche Springreiter-Equipe in Spruce Meadows beim kanadischen CSIO einen Preis der Nationen mit 5-Sterne-Charakter. Preisgeld: Umgerechnet 80.000 Euro.

 

 

Das ist Balsam für deutsche Seelen nach der wahrlich nicht gerade glücklich verlaufenen Operation Olympia in London, wo die Equipe in den entscheidenden Momenten um die Mannschafts-Medaillen und in der Einzelentscheidung auf der Tribüne hocken musste. Doch auf dem vielleicht schwierigsten Platz der Welt gewann eine deutsche Mannschaft den höchstdotierten Preis der Nationen: In Spruce Meadows in Sichtnähe der kanadischen Olympiastadt Calgary.

 

In der Besetzung Hans-Dieter Dreher (Weil am Rhein) auf Embassy, Daniel Deußer (Hünfelden) auf Cornet d`Amour, Philipp Weishaupt (Riesenbeck) auf Catoki und Christian Ahlmann (Marl) auf Taloubet Z siegte das Quartett von Equipechef Sönke Sönksen (Versmold) vor 80.961 Zuschauern (!) mit 16 Fehlerpunkten vor Irland (22), der Niederlande (25) und Großbritannien (27), das aus der Gold-Equipe von London nur Scott Brash dabei hatte. Den fünften Platz teilten sich die USA und Kanada (je 28 Strafpunkte).

 

Nicht in die zweite Runde der besten sechs Mannschaften kamen aufgrund zu vieler Strafpunkte aus dem ersten Umlauf  Belgien (20) und die Schweiz (33) sowie Frankreich. Die Franzosen waren nur mit drei Reitern angetreten, von denen Roger-Yves Bost mit Nippon d`Elle nach den insgesamt 20 Fehlerpunkten der beiden „Vorreiter“ auf einen Start verzichtete.

 

Die fetteste Prämie der mit 240.000 Euro dotierten Prüfung ging an Deutschland: 80.000 €. Wie in Spruce Meadows üblich kassiert vor allem der Sieger ab, danach fällt die Geldkurve steil nach unten: Irland 48.000 €, Niederlande 36.000, Großbritannien 25.000 und je 13.150 € an die USA und Kanada. Aber auch die übrigen erhielten noch eine „Spende“: Belgien 9.500, die Schweiz und Frankreich je 7.200.

 

Philipp Weishaupt, einer der Bereiter im Stall von Ludger Beerbaum, meinte nach seinem ersten Start in Spruce Meadows: „Das hier ist unglaublich in jeder Beziehung, ob Sport oder das Drum und Dran. Es gibt wohl kaum Vergleichbares in der Welt.“ Der Allgäuer aus Jestetten ritt zum 19. Mal für Deutschland, Hansi Dreher hatte seinen erst achten Einsatz im Roten Rock, Christian Ahlmann stellte seinen Hengst Taloubet Z fehlerlos in der ersten Runde vor – und konnte sich einen zweiten Durchgang ersparen, denn die Kollegen hatten bereits so beruhigend vorgelegt, dass der Erfolg nicht mehr zu nehmen war. Daniel Deußer (31), der seit Mai für den Stall Stephex bei Brüssel startet, drehte in seinem fünften Einsatz im Nationalteam als einziger Reiter im gesamten Feld zwei fehlerfreie Runden.

Deutsche Erfolge in Spruce Meadows gab es bisher 1977, 1984, 1998, 1999 und 2007.

 

Reiten in Zahlen:

 

Preis der Nationen von Spruce Meadows, Dotierung umgerechnet 240.000 Euro (in jeder Runde fallen die meisten Fehlerpunkte einer Mannschaft aus der Wertung) :

1. Deutschland 16 Fehlerpunkte/ 80.000 € (Hans-Dieter Dreher/ Embassy 4 und 8 Fehlerpunkte, Daniel Deußer/ Cornet d`Amour 0 und 0, Philipp Weishaupt/ Catoki 4 und 4, Christian Ahlmann/ Taloubet Z 0 und nicht mehr gestartet),

 

2. Irland 22/ 48.000 (Shane Sweetman/ Amaretto 4 und 4, Jennifer Crooks/ Uryadi 9 und 20, Andrew Bourne/ Madios 5 und 4, Shane Breen/ Cos I Can 0 und 5),

 

3. Niederlande 25/ 36.000 (Jur Vrieling/ Bubalu 4 und 0, Leon Tijssen/ Tyson 12 und 4, Harrie Smolders/ Walnut de Muze  9 und 4, Jeroen Dubbeldam/ Quality Time 4 und 4),

 

4. Großbritannien 27/ 25.500 (Scott Brash/ Intertoy 4 und 8, Tina Fletcher/ Ursula 0 und 5, Robert Whitaker/ USA Today 6 und 5, Michael Whitaker/ Viking 5 und zurückgezogen),

 

5. USA 28/ 13.150 (Ashley Bond/ Cadett Z 4 und 8, Reed Kessler/ Cylana 4 und 0, Brianne Goutal/ Nice de Prissey elminiert und 16, Leslie Howard/ Utah 12 und 0) sowie

Kanada 28/ 13.150 (Mac Cone/ Amor 4 und 4, Tiffany Foster/ Victor eliminiert und eliminiert, Eric Lamaze/ Derly Chin de Muze 8 und 4, Ian Millar/ Star Power 4 und 4).

 

Nicht in der zweiten Runde: Belgien, Schweiz und Frankreich.

 

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