Turnier Bremen braucht eine Blutauffrischung Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 07. März 2010 um 20:00

Bremen. Im Gegensatz zu Frankreich zum Beispiel werden in Deutschland bei Reitturnieren die Hallen immer leerer. Das mag am Programm liegen, aber auch an Eintrittspreisen. Jedenfalls scheint das Turnier in Bremen zu jenen Veranstaltungen zu gehören, die nach unten wegsacken. Vor allem die Aussteller,  die ja wahrlich pro Quadratmeter ausgepresst werden wie Zitronen, verspüren den Trend.

 

Frankreich, zwischendurch Brachland im Spitzensport der Springreiter, organisiert an Fünf-Sterne-Turnieren inzwischen sieben, Deutschland, der größte Landesverband der Welt, gerademal vier, nämlich Aachen, Leipzig, Hamburg und Stuttgart. Und Bremen wird in Zukunft kaum noch an die Sonne kommen, denn so schwach besetzt waren die Prüfungen an Namen - sogar aus Deutschland – noch nie. Wo waren Ludger Beerbaum, Marcus Ehning, Marco Kutscher z.B. im Springen, wo in der Dressur Isabell Werth?

 

Siegerin im nur mit 35.000 Euro dotierten Großen Preis der Springreiter wurde die für die Ukraine reitende Lohmarerin Katharina Offel auf dem holländischen Wallach Uno vor dem Lastruper Gilbert Böckmann auf No Fathers Girl und Toni Haßmann (Münster) auf Luxana. Auf den nächsten Plätzen in dieser Prüfung nach Fehlerpunkten und Zeit – ohne Stechen !!! – landeten der Schweizer Theo Muff auf Acomet, Samantha McIntosh (Neuseeland) auf Loxley, der für Österreich startende Pfälzer Hugo Simon auf Ukinda und der schwedische Olympia-Zweite Rolf-Göran Bengtsson auf Quintero. Preisgeld für die Siegerin: 10.000 Euro.

 

Vicky Smits im Grand Prix Special...

 

Die belgische Dressurreiterin Vicky Smits-Vanderhasselt kennt eigentlich nur die Szene, sie gewann in Bremen auf  der Stute Daianira den Grand Prix Special mit ziemlich bescheidenen 71,5 Prozentpunkten vor dem früheren deutschen Meister der Ausbilder und jetzigen Bundestrainer-Assi, Jonny Hilberath (Elmlohe) auf Amusant (70,666), und der Dänin Lone Bang auf Fitou (69,875). Exweltmeisterin Nadine Capellmann (Aachen) belegte auf dem belgischen Wallach Raffaldo (65,625) hinter der Norwegerin Lilian Jebsen auf Pro-Set (65,791) nur einen sicherlich unerfreulichen fünften Rang.

 

Die vom 1887 gegründeten Milchprodukte-Weltkonzern Meggle gesponsorte Prüfung hatte ihren „Stall-Reiter“ Dieter Laugks (Düsseldorf) gar nicht in Bremen am Start. Der Jurist startete auf Meggles Weltall – Goldross bei Olympia 2004 in Athen unter Martin Schaudt – in La Madria bei Turin und gewann den Grand Prix mit 71,234 Prozentpunkten vor der Italienerin Valentina Truppa auf Eremo (67,872). Mit dieser Wertnote wäre er in Bremen auch überlegen Erster geworden, denn Bestnote in der Hansestadt waren 69,361 Zähler durch die Polin Katarzyna Milczarek auf Ekwador.

 

Leipzig: 2011 schon 16.000 Tickets verkauft

 

Im Gegensatz zu vielen deutschen Veranstaltern könnte sich Volker Wulff wahrhaft vor Freude auf die Schenkel hauen. Sein Turnier in Leipzig – wie auch das Derby in Hamburg - zum Beispiel läuft wie geschmiert. Wulff: „Als Veranstalter muss man sich auch weiter entwickeln – und investieren.“ Und auch preislich müsse man den Zuschauern entgegenkommen. So kostet beispielsweise eine Tageskarte für das Weltcupfinale im Springreiten  im nächsten Jahr in Leipzig 36 Euro.

 

Leipzig scheint im nächsten Jahr (27. April bis 1.Mai) der Knüller schlechthin zu werden. Wahrscheinlich gesellt sich zum bisher erstmals parallel ausgetragenen jeweiligen Endturnier in Fahren, Springen und Dressur noch das Finale um den ersten Weltcup im Voltigieren dazu. Volker Wulff: „Wir sind nahe dran,auch das erste Finale im Voltgieren zu organisieren." Bisher wurden bereits 16.000 Tickets für das Turnier in den Leipziger Messehallen abgesetzt - 14 Monate vor Beginn...

 

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