Kevin Staut erstmals Sieger im Großen Preis von Stuttgart Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 18. November 2012 um 17:29

 

Stuttgart. Zum Abschluss des 28. Turniers in der Stuttgarter Schleyerhalle gewann erstmals der Franzose Kevin Staut den Großen Preis und damit das Weltcupspringen vor Marcus Ehning. In der Dressur siegte die Team-Olympia-Zweite Helen Langehanenberg in der Weltcup-Kür, Anabel Balkenhol auf Dablino sicherte sich den Grand Prix Special.

 

 

In der mit 4.800 Zuschauern beileibe nicht gerade prall gefüllten Schleyerhalle siegte erstmals der Franzose Kevin Staut (32) im Großen Preis von Stuttgart um Weltcuppunkte. Im Stechen war der Mannschafts-Vizeweltmeister auf der 13-Jährigen Stute Silvana nicht wahrnehmbar eine Hundertstelsekunde schneller als der dreimalige Weltcupsieger Marcus Ehning (Borken) auf Küchengirl. Dritte nach ebenfalls fehlerfreier Stechrunde wurde die Gewinnerin der diesjährigen Riders Tour, Luciana Diniz (Portugal) auf Winningmood, was ihr 23.000 Euro an Prämie einbrachte. Staut, der gleichzeitig sein bisher drittes Weltcupspringen für sich entscheiden konnte, nahm die Zündschlüssel für einen 52.000 € teuren Mercedes ML 300 D in Empfang. An Marcus Ehning gingen vom Gesamtpreisgeld in Höhe von 152.000 Euro 30.000 €.

 

Ebenfalls fehlerfrei absolvierten die letzte Runde der Schwede Jens Fredricson auf Lunatic (16.000), Denis Lynch (Irland) auf Abbervail (10.000), Vize-Europameister Carsten-Otto Nagel (Wedel) auf der Schimmelstute Corradina (8.000), der fünfmalige Sieger des Großen Preis von Stuttgart, Ludger Beerbaum (Riesenbeck) auf dem erst achtjährigen holländischen Hengst Zinidane (6.000), und Mannschafts-Weltmeisterin Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) auf Bella Donna (3.000). Christian Ahlmann (Marl), der zwei Tage davor den Wettbewerb um den „German Master“ gewinnen konnte, wurde auf dem Hengst Codex One nach einem Abwurf Neunter. Die beiden restlichen Plätze im Stechen belegten Hans-Dieter Dreher (Weil) auf Embassy (4 Strafrpunkte) und Penelope Leprevost (Frankreich), die nach zwei Patzern mit Nayana aufgab. Am Start waren 40 Reiter, das Stechen erreichten elf.

In der Gesamtwertung des Weltcups der Westeuropaliga liegen Kevin Staut und der Spanier Sergio Alvarez Moya nun mit 58 Punkten gleichauf vorne. Dritter ist der niederländische Olympiasieger von 2000, Jeroen Dubbeldam (35). Hinter Pius Schwizer (32) folgt als bester Deutscher Christian Ahlmann mit 30 Zählern.

 

Weltcupsieg für Helen Langehanenberg

 

Die Weltcupdressur hatte die erwartete Siegerin: Helen Langehanenberg (Havixbeck bei Münster) auf dem Westfalen-Hengst Damon Hill. Die Olympia-Zweite mit der Equipe in London siegte nach Grand Prix auch in der für den Weltpokal Punkte bringenden Kür mit international nicht gerade schockenden  86,775 Punkten vor ihrer olympischen Team-Gefährtin Kristina Sprehe (Dinklage) auf Desperados (82,275) und der Italienerin Valentina Truppa auf Eremo del Castegno (80,600).

 

Hinter der Weltcup-Dritten aus Turin belegten die Schwedin Tinne Vilhelmson-Silven auf Don Aurelio (77,300) und Mannschafts-Weltmeisterin Imke Schellekens-Bartels (Niederlande) auf Toots (77,150) die nächsten Plätze. Preisgeld für die deutsche Doppelmeisterin Helen Langehanenberg: 11.000 Euro. Kristina Sprehe nahm auf der Kür 8.000 € mit, Unformreiterin Valentina Truppa kassierte 6.000.

 

Nach den Weltcupturnieren in Odense und Lyon liegt nun Valentina Truppe in der Gesamtwertung des Weltcups der Westeuropaliga mit 52 Punkten an der Spitze vor der Schweizerin Marcela Krinke-Susmelj (45) und Kristina Sprehe (34). Nicht in der Wertung taucht die Weltpokalsiegerin Adelinde Cornelissen (Niederlande) auf, obwohl sie die Prüfungen in Odense und Lyon überlegen auf Parzival gewann. Sie ist bereits automatisch für das Finale in Göteborg (24. bis 28. April) qualifiziert

 

… und im Grand Prix Special: Anabel Balkenhol

 

Die parallel zum Weltcup laufende zweite große Tour hatte in Grand Prix und Grand Prix Special jeweils Anabel Balkenhol (40) auf dem Hannoveraner Wallach Dablino als Gewinnerin. Die Olympia-Einzelstarterin aus Rosendahl setzte sich wie im GP auch im Special gegen die Österreicherin Victoria Max-Theurer auf der Stute Blind Date durch, dabei bedeutend knapper im Grand Prix Special  mit 75.933 gegenüber 75.022 Zählern der zehnmaligen österreichischen Titelträgerin. Auf den dritten Platz kam die Mannschafts-Olympia-Zweite Dorothee Schneider (Framersheim) auf ihrem neuen Championatspferd Forward Looking (72,2), Vierte wurde die Finnin Emma Kanerva auf Heimliche Liebe (68,778). Prämie für Anabel Balkenhol: 7.200 Euro.

 

 

Nicht am Start war in Stuttgart, wo sich in diesem Jahr an den Turniertagen 61.400 Besucher in der Schleyerhalle einfanden, aus den Niederlanden neben Weltcupsiegerin Adelinde Cornelissen der dreifache Weltmeister Edward Gal, dazu fehlten die Goldmedaillenreiter aus Großbritannien Charlotte Dujardin, Laura Bechtolsheimer und Carl Hester. Auf solche Reiter wird auch Stuttgart in Zukunft nicht verzichten können, soll die Besucherzahl gehalten werden.

 

Im Fahren war wieder einmal Australiens Weltmeister Boyd Exell eine Klasse für sich. Er gewann alle Prüfungen – überlegen. Die deutschen Gespannfahrer spielen seit dem Karriere-Ende von Michael Freund nur noch Nebenrollen. Stuttgart organisierte erstmals Weltcupkonkurrenzen in Springen, Dressur und Fahren.

 

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