Beezie Madden erstmals Gewinnerin des Springreiter-Weltcups Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 28. April 2013 um 19:35

 

Elizabeth Madden - Gewinnerin des Weltcups 2013

(Foto: Kit Houghton/ FEI)

 

Göteborg. Mit einem Triumph für die US-Amerikanerin Elizabeth Madden endete das 36. Finale um den Springreiter-Weltcup in Göteborg – mit einem Desaster für die deutschen Teilnehmer, von denen keiner die letzte Runde erreichte.

 

 

Die seit Jahren in der Spitze der Weltklasse fest verankerte Elizabeth („Beezie“) Madden gewann beim 36. Finale seit 1979 in Göteborg erstmals den Springreiter-Weltpokal. Um den Cup musste wie beim ersten Mal im Scandinavium 1979 – Hugo Simon (Österreich) auf Gladstone und Kathie Monahan (USA) auf The Jones Boy - gestochen werden. Die später von Katie Monahan trainierte Nordamerikanerin und der Schweizer Olympiasieger Steve Guerdat auf dem französischen Wallach Nino des Buisonnets hatten nach drei Wertungsprüfungen jeweils acht Fehlerpunkte, im Stechen blieb die zweimalige Mannschafts-Olympiasiegerin fehlerfrei, Guerdat, im Vorjahr schon mal Zweiter, musste als Erster in den Parcours, ritt auf Tempo und patzte zweimal ("zuviel Risiko auf mich genommen").Damit öffnete er der Konkurrentin die Tür zum sportlichen Triumph. Sie sagte: "Ich habe den Ritt von Steve am Monitor gesehen und habe mir nach den zwei Fehlern gesagt: Nur jetzt ganz ruhig bleiben und möglichst keinen Fehler machen, Zeit spielte ja keine Rolle." Und über ihr Pferd sagte sie: "Simon ist sehr sensibel und ein Kämpfer." Dritter wurde Ex-Europameister Kevin Staut auf der Stute Silvana (10 Strafpunkte), ohne den Fehler im letzten Durchgang wäre die Bergkristallstele nach Frankreich geflogen worden. An Preisgeld nahm Beezie Madden neben den Ehrtengeschenken rd. 105.000 Euro mit.

 

Von den deutschen Teilnehmern war wenig zu sehen, bis auf den auf Einladung für die Rahmenprüfungen angereisten deutschen Rekordmeister Ludger Beerbaum (Riesenbeck). Der 115-Malige Nationen-Preisreiter, der die Weltcupsaison ziemlich nebenbei laufen ließ („konzentriere mich auf die neue Nationen-Preis-Serie“), sicherte sich die Trophy – früher Großer Preis – auf dem holländischen Hengst Chaman und kassierte umgerechnet rund 25.000 Euro. Zweiter wurde Marfcus Ehning (Borken) auf Plot Blue (15.000 €).

 

Als einziger startete der Südbadener Hans-Dieter Dreher (Weil am Rhein) auf Embassy auch im letzten Springen, belastet mit bereits 11 Strapunkten, zu denen kamen im ersten Umlauf des Finals nochmals 16 hinzu, die zweite Runde durfte sich der 41-Jährige Weltcupdebütant dann von der Tribüne ansehen. Den Rest des Finaltages durften nur noch 17 Reiter erledigen. In der Endwertung belegte Dreher den 19. Rang. Ehning, der dreimal bereits den Weltcup gewinnen konnte, hatte als zweiter Deutscher ebenfalls beim Finale Startrecht, doch nach drei Abwürfen im A-Parcours gab er mit Plot Blue auf, mit 17 Fehlerpunkte nach zwei Konkurrenzen war er sowieso chancenlos. Ganz aus der Wertung fiel Team-Weltmeisterin Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen), ebenfalls bereits dreimal Pokalbeste, sie war auf der Stute Bella Donna beim Finalspringen nicht mehr startberechtigt.

 

Auf den Plätzen hinter dem erfolgreichen Trio landeten der Spanier Sergio Alvarez Moy auf Carlo (12 Fehlerpunkte), der Amerikaner McLain Ward auf Trooper de Ness und Schwedens Europameister Rolf-Göran Bengtsson auf Casall bzw. Quintero (je 13) und der niederländische Mannschafts-Olympiazweite Marc Houtzager auf Tamino bzw. Uppity (16) auf den nächsten Rängen.

 

Einen bösen Einbruch erlebte am Schluss die für Portugal reitende Brasilianerin Luciana Diniz. Auf dem Oldenburger Wallach Lennox hatte sie das Feld nach zwei Wertungen ohne Fehler angeführt, doch dann sammelte sie im A-Parcours des Schlusstages mit acht Oxern und sechs Steilsprüngen mit Höhen zwischen 1,50 und 1,60 m zunächst zwölf Strafpunkte und anschließend nochmals acht, so fiel sie in der Gesamtwertung vom ersten auf den neunten Rang zurück.

 

Für die Siegerin wurde das Scandinavium mit 12.000 Zuschauern – insgesamt kamen 90.000 Besucher (Rekord) zu der Veranstaltung - zur berechtigten und verdienten Krönungsstätte. Die 2004 zur „Reitsport-Persönlichkeit“ ihrer Heimat gewählte Team-Olympasiegerin von Athen 2004 und Hongkong 2008 – dort auch Einzel-Bronze - war außerdem in Aachen bei den Weltreiterspielen 2006 zunächst mit der Equipe Zweite und gewann hinter dem Belgier Jos Lansink in der Einzelwertung ebenfalls Silber. Ein Jahr später sicherte sie sich zum Abschluss des deutschen CHIO in Aachen den begehrten Großen Preis. Den Wallach Simon hatte sie vor zwei Jahren vom holländischen Sydney-Olympiasieger Jeroen Dubbeldam übernehmen dürfen, der auf dem Wallach beim Weltcup-Finale in Leipzig Dritter geworden war. Beezie Madden folgte damit ihrem Landsmann Rich Fellers als Weltcupgewinner im letzten Jahr, diesmal spielte Fellers mit Hengst keine Rolle. Nach zwei Prüfungen war die Party für ihn beendet.

 

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