Niederlande hamstert weiter Dressur-Medaillen Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Donnerstag, 27. August 2009 um 23:55
Windsor Castle. Die niederländischen Dresseurreiter hamstern bei der Europameisterschaft weiter Medaillen. Nach Gold mit dem Team holte Adelinde Cornelissen ihr zweites Gold, Silber ging an Edward Gal, Bronze an die Britin Laura Bechtolsheimer. Bester Deutscher: Matthias Alexander Rath als Sechster.

Deutschland wird die 24. Europameisterschaft mit dem schlechtesten Ergebnis aller Zeiten verlassen. Bronze in der Teamwertung dürfte die einzige Plakette bleiben. Ohne Isabell Werth läuft eben nichts. Nie hat man sie stärker vermisst als nun vor dem Schloss der britischen Königin in Windsor Castle, auch wenn sie wegen Schwangerschaft und der Suspendierung wegen eines Dopingfalls für das Championat nicht zur Verfügung stand.

Dritte Medaille für die Niederlande

Dafür schlagen die Niederländer zu wie einst die Deutschen. Den Titel im Grand Prix Special sicherte sich etwas überraschend die 30 Jahre alte Adelinde Cornelissen auf Parzival mit 84,083 Prozentpunkten vor ihrem favorisierten Teamgefährten Edward Gal auf dem unglaublichen Bewegungskünstler Totilas (83,042). Bronze und damit die erste Einzelmedaille für Großbritannien in der 1963 begonnenen Europameisterschaft holte die 24-Jährige Laura Bechtolsheimer. Die vom früheren deutschen Bundestrainer Klaus Balkenhol trainierte im Jahre 2005 jüngste Landesmeisterin erritt auf Mistral Hojris 80,083 Zähler, damit lag sie sogar am Ende recht deutlich vor Anky Van Grunsven (Niederlande) auf Salinero (77,917).

Titelverteidigerin war Isabell Werth auf Satchmo. Edward Gal, 39, der als drittletzter Starter auf dem Hengst nach seiner Vorstellung bereits als weiterer Titelgewinner gefeiert wurde, musste sich dann doch noch geschlagen geben, denn Adelinde Cornelissen, die wahre Entdeckung beim CHIO von Deutschland im letzten Jahr in Aachen, konnte noch zulegen. Gal, der vor einigen Wochen auf dem Hengst einen neuen Punkteweltrekord von 89,4 aufstellen konnte, gilt als Favorit für die Kür am Samstag.

Der Jüngste war der Beste

Dass ausgerechnet der 25 Jahre alte Matthias Alexander Rath auf dem Oldenburger Wallach Sterntaler in der deustchen Mannschaft als Sechster (75,458) der bisher Beste ist, sagt alles. Nach der EM soll ja die große Aussprache kommen – mit dem Ziel eines Neubeginns. Der großen und früher so übermächtigen Dressur-Nation Deutschland sind die Reiter ausgegangen, das stimmt nicht nur traurig, auch bedenklich.

Als Zehnte hielt sich Susanne Lebek (Braubach) auf dem Hengst Potomac (72,250) durchaus wacker, Monica Theodorescu (Füchtorf), erprobt bei Olympischen Spielen und allen anderen Championaten, kam mit Whisper auf den 13. Platz (71,75), zwei Plätze dahinter Ellen Schulten-Baumer (Rheinberg) auf Donatha S (70,917). Da in der abschließenden Kür jede Nation nur drei Reiter stellen darf, auch wenn sie sich für das Feld von 15 Startern qualifiziert haben, dürfte für die 30-Jährige damit die Europameisterschaft vorzeitig zu Ende sein.
 

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