Isabell Werth: Kaderlos - aber nicht sieglos... Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Sonntag, 02. Mai 2010 um 11:04

 

Mannheim. Sie gehört zwar keinem Championats-Kader mehr an – aber sie gewinnt dennoch: Isabell Werth. In Mannheim beim 47. Turnier seit 1932 sicherte sie sich auf dem rheinischen Wallach El Santo den Grand Prix de Dressage vor Ulla Salzgeber. Im Springen holten Gäste bisher das beste Preisgeld. Das Turnier endet am Dienstag.

 

Wegen des nicht von ihr verschuldeten Dopingfalls, aber dennoch übernommenen Verantwortung um ein verbotenes Medikament zur Behandlung ihres Wallachs Whisper während des letzten Pfingstturniers in Wiesbaden gehört die erfolgreichste deutsche Dressurreiterin Isabell Werth nicht mehr zu einem Kader, sie kann sich also ihre Turniere nach Lust und Laune aussuchen. Wie nun die traditionelle Veranstaltung in Mannheim. Dort siegte die 40 Jahre alte Juristin aus Rheinberg auf dem im in Erkelenz gezogenen und erst neunjährigen Wallach El Santo mit 69,064 Prozentpunkten vor ihrer oftmaligen ehemaligen Teamkollegin Ulla Salzgeber (51) aus Bad Wörishofen auf der Stute Wakana (68,809) und der Mannschafts-Olympiasiegerin von Sydney 2000, Alexandra Simons-de Ridder (Aachen) auf Wellington (68,511).

 

Schweizerin Richterin: Treffer nur beim letzten Platz...

 

Der Grand Prix der Dressage von Mannheim zeigt auch wieder einmal mehr als deutlich die teilweise nach wie vor verquere Auffassung über das Beurteilen der einzelnen Lektionen im Viereck. So muss beim Vergleichen der Notenbögen die Schweizer Unparteiische Beatrice Bürchler- Keller auf einer ganz anderen Veranstaltung gerichtet haben – oder ihre vier Kollegen. Einig war sie lediglich mit den anderen bei der Vergabe des 16. und damit letzten Platzes...

 

Dafür hatte sie anscheinend eine völlig andere Auffassung über das Ausführen der vorgeschhriebenen Lektionen - im Gegensatz zu den Kollegen. Beatrice Bürchler-Keller, die ein Jahr lang freiwillig nicht gerichtet hatte, setzte die erfolgreiche Isabell Werth auf Platz 8, Ulla Salzgeber auf 5, Alexandra Simons-de Ridder auf  4. Christoph Koschel (Hagen), auf Donnperignon Vierter (68,213), hieß bei der Schweizerin der Sieger, Helen Langehanenberg (Münster), mit Responsible auf Position 5 (67,915), wurde bei ihr Dritte,  Carola Koppelmann (Warendorf), auf Rom (67,702) Sechste, belegte den zweiten Platz nach Meinung von Bürchler-Keller in der Konkurrenz.

 

Wenn jemand derart bei der Vergabe der Plätze daneben liegt wie Beatrice Bürchler-Keller, ist sicher wenigstens eine Nachschulung erforderlich. Eine Diskussion erscheint wahrlich zu wenig. Was sich nämlich bei einem ganz „normalen“ Grand Prix ereignet, kann über Championate entscheiden – doch dort ist derart Schlimmes nicht mehr zu richten...

 

Krucso aus Ungarn und Offel aus der „Ukraine“

 

Die ersten schwereren Springprüfungen gingen an Gäste. So gewann die für die Ukraine reitende Katharina Offel aus Lohmar auf  Uno die Qualfikation zum Championat von Mannheim nach Stechen vor dem früheren Derby-Sieger Holger Wulschner (Rostock) auf dem Hengst Cefano, der Schweizerin Christina Liebherr auf Robin Hood und dem viermaligen Olympiasieger Ludger Beerbaum (Riesenbeck) auf dem Baloubet du Rouet-Nachkommen Chaman, in der Prüfung mit Joker hieß der Erste Blacs Krucso (Ungarn) auf Seicalla. Hinter ihm platzierten sich Offel auf Cathleen und Markus Renzel (Alt Marl) auf Conally. Dahinter: Der Kehler Timo Beck auf Marlin und der zweimalige Mannschafts-Olympiasieger Lars Nieberg (Homberg) auf Lucie.

 

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