Denis Lynch: Dritter Ire im Grand Prix von Wiesbaden Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 24. Mai 2010 um 18:07

 

Wiesbaden. Der Ire Denis Lynch gewann in Wiesbaden den seit 1958 ausgetragenen Großen Preis des 74. Turniers vor Vorjahresgewinner Marcus Ehning. In der Dressur zeigte Isabell Werth wieder ihre ganze Stärke und gewann den Grand Prix Special – und im Stall von Nadine Capellmann steht ein möglicher neuer Erfolgsbringer: Eine Stute.

 

Denis Lynch, Sieger im Grand Prix von Wiesbaden der zweiten Station der DKB-Riders Tour

(Foto: Kalle Frieler)

Zum dritten Mal nach Eddie Macken 1975 und Con Power vier Jahre später gewann ein Ire den begehrten Großen Preis des Traditionsturniers im Biebricher Schlosspark: Denis Lynch. Der in der Nähe von Münster mit der Familie inzwischen beheimatete 34 Jahre alte Erfolgsreiter siegte auf dem zehnjährigen belgischen Wallach Abberuail van het Dingeshof nach zwei Runden mit lediglich acht Hundertstelsekunden Vorsprung auf Vorjahresgewinner Marcus Ehning (Borken) auf der Stute Küchengirl. Lynch, Einzelstarter bei Olympia in Hongkong, kassierte 23.000 Euro, Weltcupgewinner Ehning 7.000 weniger. Den dritten Platz belegte für fast alle völlig unerwartet der Japaner Fukushima Daisuke auf Weldon (11.000 €).

Bisher einziger Reiter mit drei Siegen im Großen Preis von Wiesbaden bleibt weiter Olympiasieger Alwin Schockemöhle (72): 1961, 1969 und 1970.

 

Der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum (Riesenbeck), Tags zuvor noch aus Turin von der Global Champions Tour eingeflogen wie auch sein Angestellter Marco Kutscher, erreichte auf dem holländischen Hengst Chaman nach einem Abwurf in der zweiten Runde den neunten Platz (1.000), Vize-Europameister Carsten-Otto Nagel (Wedel), am letzten Sonntag in Hamburg zum zweiten Mal Deutscher Derbygewinner, wurde auf der Schimmelstute Corradina mit fünf Strafpunkten Elfter (500 €). Marco Kutscher, in Turin Sieger im Großen Preis als dritte Wertungsprüfung der Global Champions Tour und mit 100.000 Euro prämiert, war in Wiesbaden bei dieser zweiten Konkurrenz der neuen Riders Tour mit Clintus nicht einmal mehr im Geld. Er durfte sich mit dem Schimmel nur eine Runde zeigen, er gehörte nicht mehr zum Kreis der 13 Besten des ersten Umlaufs.

 

Isabell Werth schlug zurück...

 

Im Grand Prix noch Zweite – das stachelt eine Isabell Werth erst richtig an. Auf ihrem Paradewallach Satchmo gewann die fünfmalige Olympia-Siegerin souverän mit 74,583 Prozentpunkten den Grand Prix Special vor der überraschend starken Schwedin Tinne Vilhelmson-Silfzen auf Favourit (73,083) und der zweimaligen Weltcup-Gewinnerin Monica Thedorescu (47) aus Füchtorf auf Whisper (72,917), die erstmals wieder nach dem Tod ihrer Mutter Inge (11.April) an einem Turnier teilnahm.

 

Dahinter: Susanne Lebek (Braubach) auf dem Hengst Potomac (72,792) und der deutsche Meister Matthias-Alexander Rath (Kronberg) auf Sterntaler (71,750), der den Grand Prix für sich entschieden hatte. Der Spanier Jordi Domingo, im Grand Prix auf Prestige Dritter, wurde im „GPS“ Sechster (71,083), dessen Coach Jan Bemelmans sagte: „Wenn Prestige nicht die Einerwechsel verhauen hätte, dazu galoppierte er auch noch einmal an der falschen Stelle an, dann wäre Jordi Domingo garantiert Zweiter geworden. Jedenfalls bin ich zufrieden.“

 

Für Werth-Coach Wolfram Wittig (Herford) beginnt „nun der weitere Aufbau möglicherweise im Hinblick auf die Weltreiterspiele im Herbst in Kentucky, zunächst mit Schwerpunkt auf den CHIO in Aachen und die Deutsche Meisterschaft in Münster, doch Isabell gehört ja nach wie vor keinem Kader an“. Über den rheinischen Wallach El Santo, mit dem die Juristin in Mannheim auch zweimal erfolgreich ritt,  sagte er, „das ist ein kommendes Champinatspferd.“

 

Nadine Cpellmann machte den Beutel auf...

 

Mit einem neuen Pferd wird in Kürze die Aachenerin Nadine Capellmann (44) aufwarten. Von ihrem früheren engen Freund und Trainer Martin Schaudt (Onstmettingen) erwarb sie die neunjährige Stute Girasol, die bereits Grand Prix gewann. Die dreimalige deutsche Meisterin und Doppel-Weltmeisterin von Jerez de la Frontera 2002 soll dem Vernehmen nach aus Reiterkreisen „richtig den Beutel“ aufgemacht haben. Man sagt, die Halbschwester des augenblicklich überall bewunderten Rapphengstes Totilas von Edward Gal (Niederlande) wäre unter 2,5 Millionen Euro nicht zu haben gewesen. Auch Weltcupsieger und Doppel-Europameister Gal selbst hatte Interesse an der Stute gezeigt.

 

Das nach Farbenfroh sicher erfolgreichste Pferd im Stall von Nadine Capellmann war Elvis, auch diesen Wallach hatte sie Martin Schaudt  abgekauft.

 

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