Der Weltcupsieger heißt wieder Steve Guerdat - Daniel Deußer Dritter in Göteborg Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 28. März 2016 um 17:41

 

Steve Guerdat - der Weltcup-Sieger 2016 wie 2015

Vor ihm aus der Schweiz hatten die begehrte Trophäe gewonnen Markus Fuchs (2001) und Beat Mändli (2007)

(Foto: Kalle Frieler)

Göteborg. Zum zweiten Mal hintereinander wurde der Schweizer Steve Guardat Weltcupgewinner der Springreiter. Der Jurasier gewann in Göteborg mit dem zehnjährigen Westfalen-Wallach Corbinian ohne einen einzigen Fehler, Dritter hinter dem Niederländer Harrie Smolders wurde der Hesse Daniel Deußer.

 

 

Wie im Vorjahr in Las Vegas kommt der Weltcupsieger im Springreiten aus der Schweiz und heißt erneut Steve Guerdat (33). Der Jurasier, 2003 beim Bronzeritt der Schweizer Equipe um die Europameisterschaft in Donaueschingen jüngster Medaillengewinner der Geschichte des Championats auf dem Alten Kontinent, siegte im schwedischen  Veranstaltungstempel Scandinavium mit dem westfälischen Wallach Corbinian von Cornet Obolensky ohne einen einzigen Fehlerpunkt in drei Wertungsspringen, das brachte ihm ein Gesamtpreisgeld von 232.100 Euro, allein der Pokalsieg trug ihm 172.500 € ein. Den Pokal selbst durfte er nur für die Zeit der Ehrungen in die Höhe stemmen, mit nach Hause nehmen konnte er – wie alle Sieger davor -  nur eine Nachbildung.

 

Prächtig zeigten sich die deutschen Springreiter. Hinter dem möglichen niederländischen Olympia-Teilnehmer Harry Smolders (35) auf dem belgischen Hengst Esmerald platzierte sich der zweimalige deutsche Meister Daniel Deußer (Mechelen/ Belgien) mit seinem Paradeschimmel Cornet d`Amour als Dritter. Beide hatten am Ende je drei Strafpunkte, also keinen einzigen Abwurf an den drei Tagen der Wertungsprüfungen, doch Smolders war in der zweiten Runde des letzten Durchgangs um 72 Hundertstelsekunden schneller als der deutsche Weltcupsieger von 2014. Das schlug sich dann nach dem Reglement im Klassement und auch am Ende in der Börse nieder. Smolders kam auf insgesamt 189.600 €, Deußer (34) auf 131.850 €. Der zweite Rang der Gesamtwertung brachte dem Niederländer 131.250, der dritte Platz fiel jäh auf 78.750 € ab.

 

Pech hatte Marcus Ehning (Borken) im A-Parcours des Finals, als er und der Schimmelhengst Cornado NRW mit einem Patzer die Arena verließen. Dadurch fiel der Weltranglisten-Erste von August 2005 mit insgesamt sechs Strafpunkten auf den ungeliebten vierten Platz zurück, doch insgesamt 119.750 € sind sicherlich ein netter Trost, zumal der Mannschafts-Olympiasieger von Sydney 2000 das Gefühl des Weltcupsieges schon dreimal kostete. Mit einem erneuten Triumph wäre er in die Geschichte als erster Springreiter mit vier Siegen eingegangen.

 

(Foto: Kalle Frieler)

Insgesamt kamen zu den Weltcupfinals in Dressur und Springen in den Prachtbau Scandinavium von Göteborg 89.023 Besucher. Die Stimmung war wie immer großartig, das Turnier perfekt organisiert - da dürften sogar die Pferde ihre Freude gehabt haben...

 

Die dritte und entscheidende Konkurrenz vor 11.000 Zuschauern – zwei Umläufe ohne Stechen – hatte fünf Erste: Christian Ahlmann (Marl) auf Taloubet Z, Denis Lynch (Irland) auf All Star, Harrie Smolders auf Emerald, Daniel Deußer auf Cornet d`Amour und Steve Guerdat auf Corbinian. Alle waren fehlerfrei geblieben, alle erhielten je 39.600 Euro. Ahlmann, Weltcupgewinner 2011 in Leipzig, im Zeitspringen auf Colorit nicht gerade vom Glück verfolgt, verbesserte sich dadurch im Schlussklassement hinter Lynch (8 Strafpunkte) punktgleich auf den sechsten Rang, die schwächere Zeit im B-Parcours des Finals nahm ihm eine Position, doch aufgrund von zwei Siegen in den Wertungsspringen kam er auf eine Prämie von insgesamt 119.100 €.

 

Voll des Lobes war Bundestrainer Otto Becker nach diesem 38. Weltcupfinale über seine Truppe. „Ich bin ganz einfach begeistert von allen gewesen, wie die Pferde sprangen, wie die Reiter sich im Parcours präsentierten.“ Zum Parcours des spanischen Chefaufbauers Santiago Varela sagte er: „Schwer, aber immer fair.“ Und zum erneuten Erfolg von Steve Guerdat meinte er: „Ein großer Reiter, der zum richtigen Zeitpunkt auf den Punkt da war.“ Und das, so meinte mal sein Vater und Frankreich-Coach Philippe Guerdat, „ist die Stärke von Steve, er kann sich auf ein bestimmtes Ereignis bedingslos konzentrieren.“

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