Philipp Weishaupt Sieger im Drei-Millionen-Springen des kanadischen CSIO Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 11. September 2017 um 09:59

 

Philipp Weishaupt und der Holsteiner Hengst LB Conwall - in Besitz des Schweizers Hans Liebherr -  nach dem Sieg im Grand Prix des kanadischen CSIO in Spruce Meadows als Teil der Serie Rolex Grand Slam

(Foto: Offz/ Rolex)

Calgary. Mit zwei fehlerlosen Runden im Sattel des Schimmelhengstes LB Convall gewann Philipp Weishaupt den Großen Preis des CSIO von Kanada in Spruce Meadows und ein Preisgeld von umgerechnet 683.000 Euro.

 

 

Philipp Weishaupt (32) scheint geschaffen für das Besondere. Vor einem Jahr gewann der Allgäuer aus Jettingen beim deutschen Internationalen Offiziellen Turnier mit dem Schimmel Convall LB den Großen Preis von Aachen, nun siegte er zum Abschluss des kanadischen CSIO in Spruce Meadows auf dem Holsteiner Hengst ebenfalls im Grand Prix, und wiederum in einer Konkurrenz der Rolex Grand Slam-Serie. Nur werden auf Spruce Meadows ganz andere Preisgelder verteilt als sonst wo auf einem Turnierplatz der Welt.

 

Der diesjährige Grand Prix war mit sage und schreibe drei Millionen Kanadischen Dollar dotiert, umgerechnet also mit etwas mehr als 2 Millionen Euro. Davon gingen rund 683.000 € an den Sieger. Philipp Weishaupt, der seit 2003 bei Ludger Beerbaum angestellt ist, zuerst als Lehrling, nun als Bereiter, blieb in beiden Runden im größten Reitstadion der Welt vor 87.000 Zuschauern mit dem Schimmel als einziger ohne Fehler. Danach sagte er: „Wenn als Parcourschef Leopoldo Palacios zugange ist in einem so wichtigen Grand Prix, dann stehen Pferd und Reiter immer die härtesten Umläufe bevor.“ Er habe die Tage vorher mit dem Hengst bereits ein gutes Gefühl gehabt, „ich merkte, dass er Lust an seinem Sport zeigt.“ Es sei auch sicherlich von Vorteil für ihn gewesen, dass er bereits im Vorjahr und nun auch diesma vor dem CSIO an verschiedenen Turnieren in Spruce Meadows teilgenommen habe.

 

Zweite wurde die für Portugal reitende Brasilianerin Luciana Diniz (46), das Gefühl, Zweite zu werden, ist sie schon fast gewohnt. Mehrmals bereits scheiterte sie am letzten Sprung, so auch zum Beispiel 2011 mit Winningmood in Aachen. Diesmal ebenfalls, nur in Spruce Meadows mit der Stute Fit for fun. Die Südamerikanerin, die in St.Augustin bei Bonn seit Jahren lebt: „Mein Fehler, ich habe mich vertan mit dem Galoppsprüngen und mit der Zeit, weil ja Leopoldo Palacios dafür bekannt ist, dass bei ihm mehr als zügig geritten werden muss.“ Das Preisgeld von 410.000 Euro dürfte sie trösten. Auf den dritten Platz kam der amerikanische Weltcupgewinner McLain Ward (41) mit der belgischen Stute Azur, auch er hatte einen Abwurf im zweiten Umlauf, war jedoch langsamer als Diniz (304.000 €). Vierter mit ebenfalls vier Strafpunkten wurde der Italiener Emilio Bicocchi auf Ares (205.000).

 

Auf den beiden nächsten Plätzen – je 5 Fehlerpunkte - landeten Kanadas früherer Olympiasieger Eric Lamaze auf Fine Lady (123.000) und der Niederländer Maikel van der Vleuten auf Verdi (93.000). Mit sechs Strafpunkten platzierte sich der frühere Doppel-Europameister Marco Kutscher (Bad Essen) mit dem Oldenburger Wallach Clenur als Siebter (60.800 €). Von den anderen deutschen Teilnehmern erreichte keiner die zweite Runde mit zwölf Startern.

 

Für Philipp Weishaupt beginnt nun nach Aachen 2016 zum zweiten Mal die Chance auf den Sieg im Rolex Grand Slam mit den Turnieren in Genf, Aachen, Spruce Meadows und s`Hertogenbosch. Sollte er im Dezember in der Schweiz erfolgreich sein, hätte er schon mal eine Zusatzprämie von 500.000 € sicher, bei drei Siegen hintereinander wird 1 Million Euro fällig, bei gar Gewinnen in allen vier Großen Preisen nochmals eine Million extra. Philipp Weishaupt, der vor zehn Jahren die Prüfung zum Pferdewirt („Gesellenprüfung“) als Jahrgangsbester mit der Note 1,6 in Warendorf abschloss, sagt: „Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Der Rolex Grand Slam ist eine große Herausforderung, aber nach dem Briten Scott Brash wird es wohl so schnell keinen weiteren Gewinner geben."

 

Der Belgier Gregory Wathelet, Sieger im Großen Preis von Aachen im Juli, vermochte die Chance zur Forsetzung der Serie in Spriuce Meadows nicht zu nutzen, er kam nach zwei Patzern auf Eldorado nicht in die zweite Runde…

 

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