Isabell Werth und Pius Schwizer - bereits die großen Gewinner in der Schleyerhalle Drucken
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Samstag, 17. November 2018 um 14:26

Isabell Werth und Bella Rose in der Stuttgarter Schleyerhalle

(Foto: Kalle Frieler)

Stuttgart. Zwei große Gewinner hat das 34. Internationale Reitturnier von Stuttgart bereits vor dem Finale am Sonntag: Isabell Werth und den Schweizer Pius Schwizer – beide bei allen Starts jeweils erfolgreich in der Schleyerhalle.

 

Vor sieben Jahren gelang dem smarten Schweizer Pius Schwizer (56) bereits das Glanzstück, nämlich als erster Schweizer die Qualifikation und zu dem auch noch den German Master-Titel zu gewinnen. Nun wiederholte der siebenmalige nationale Pokalsieger des Landes den Triumph von 2011: Er gewann die beiden Qualifikationen und am später Freitagabend in der Stuttgarter Schleyerhalle auch den German Master-Titel. Der ehemalige Weltranglisten-Erste, 2009 zusammen mit der US-Amerikanerin Laura Kraut zur „Eleganteste Reiter-Persönlichkeit“ gewählt, siegte im Stechen auf dem Wallach Living The Dream als letzter Starter in der Entscheidung mit fast zwei Sekunden Vorsprung auf den Österreicher Max Kühner auf Vancouver Dreams und den deutschen Rekord-Internationalen Ludger Beerbaum (Riesenbeck), den kein blinder Ehrgeiz mehr treibt. Er wurde auf dem rheinisch gezogenen Wallach Cool Feeling Dritter. Der 55 Jahre alte erste deutsche Weltcupgewinner hatte bereits dreimal in der Schleyerhalle Runden mit dem Ehrenpreis aus dem Hause Daimler seine Runden gedreht. Pius Schwizer kurvte nun seine Probefahrt am Lenker eines 65.000 Euro teuren MB X-Klasse-Power 4Matic.

Gegen den Ehrenpreis für den Eidgenossen nehmen sich die Cashprämien für die nächstplatzierten ziemlich mickrig aus, aber angepasst der für ihre Einstellung zwischen Geiz und Sparen landesweit bekannten Schwaben. An den für Österreich reitenden Starnberger Max Kühner gingen 14.925 und an Ludger Beerbaum 11.194 Euro. Insgesamt war die Prüfung, eingerechnet das Automobil für den Sieger, mit 115.000 Euro dotiert. Wenn Pius Schwizer den Wagen in Bares umrechnet, dann hat er in Stuttgart in drei Springen 79.500 Euro eingenommen – vor Steuer natürlich. Das Schlimme dabei: Sollte er den Wagen behalten, hat er in der Schwiezer auch noch Einfuhrsteuer zu latzen…  

In der Dressur zeichnete Isabell Werth (Rheinberg) ebenfalls bereits dreimal siegbringende Spuren in den Sand der Schleyerhalle. Die sechsmalige Olympiasiegerin (49) vom Niederrhein gewann auf der Fuchsstute Bella Rose zunächst den Grand Prix als Vorprüfung zur Weltcup-Kür und mit dem zwei Jahre jüngeren Wallach – gegenüber Bella Rose (14) – Emilio den Grand Prix der Special-Tour. Für ihren Vortrag auf der Belissimo-Tochter Bella Rose, mit der sie in Tryon zu zwei Goldmaillen der Weltmeisterschaften ritt, erhielt sie 1882 Punkte (81.826 Prozent) und lag damit wahrlich um Lichtjahre vor dem aufstrebenden Dänen Daniel Bachmann Andersen auf dem zehnjährigen Hengst Blue Hors Zepter (1767/ 76.826) und – wie die Siegerin – Team-Weltmeisterin Dorothee Schneider (Framersheim) auf dem Rappen Samy Davis jr (1758/ 76.435). Im anderen Grand Prix der Special-Tour kam Isabell Werth mit dem Ehrenpreis-Nachkommen Emilio auf 1788 Punkte (77.739), dahinter folgten die 32 Jahre alte Weltcup-Dritte Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) mit der Stute Zaire (1713/74.478) und Dorothee Schneider im Statel von Faustus (1688.5/ 73.413) auf den nächsten Plätzen.

Was Isabell Werth heraushebt, das ist ihre Genialität als Reiterin. Sie sitzt natürlich auch nicht auf Pferden, die 4.000 Euro im Ankauf kosteten, doch sie vermag aus einem Pferd mit von Natur aus großartiger Veranlagungen ein Championatspferd zu formen. Das macht sie eben zu jener außergewöhnlichen Reiterin, die sie ist.

 

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