Lausanne. Vor etwas mehr als zehn Jahren wurde erstmals eine Weltrangliste im Springreiten veröffentlicht. Erste Nummer eins war damals der Brasilianer Rodrigo Pessoa. Jetzt steht zum ersten Mal ein Franzose ganz oben: Kevin Staut.

Als in anderen Sportarten längst Ranglisten zum normalen Alltag gehörten, scherte sich in der Reiterei noch keiner darum. So wurde auch fast beschämend spät erstmals im Januar 1999 eine solche Liste veröffentlicht. Ganz vorne stand als Erster in der Geschichte der Brasilianer Rodrigo Pessoa (37), dreimal Weltcupgewinner, Weltmeister von 1998 in Rom und Olympiasieger von 2004 in Athen. Ihn löste im Dezember 2000 der viermalige deutsche Olympiasieger Ludger Beerbaum ab. Erste Springreiterin auf der Liste war im Dezember 2004 die frühere Europameisterin Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen).

Nun übernahm als ester Franzose Europameister Kevin Staut die Tete vom kanadischen Olympiasieger Eric Lamaze. Staut liegt knapp mit 3317 Zählern vor Lamaze (3303) und dem von Rang zwei auf drei abgerutschten Schweizer Pius Schwizer (3293).

Auf den nächsten Plätzen in den „Top Ten“ folgen der schwedische Olympia-Zweite Rolf-Göran Bengtsson (3079), der dreimalige Weltcupgewinner Marcus Ehning (Borken) mit 3013 Zählern, die Australierin Edwina Alexander (2794) und Ludger Beerbaum (2793). Die Irin Jessica Kürten ist nun Achte (2780), US-Mannschafts-Olympiasieger McLain Ward Neunter (2694) und der ehemalige Doppel-Europameister Marco Kutscher (Riesenbeck) mit 2595 Punkten Zehnter. Ein richtiger Sprung glückte der Weltmeisterschafts-Dritten Meredith Michaels-Beernbaum, sie rückte vom 31. auf den 17. Platz vor. Eine Position hinter ihr ist der Hesse Daniel Deußer, Ex-Europameister Christian Ahlmann (Marl) wird als 23. geführt.