Deutscher Meister der Vierspänner Michael Brauchle |
Geschrieben von: FN-Press/ DL |
Montag, 24. Juni 2019 um 15:14 |
Riesenbeck. In Riesenbeck, wo seit Jahren der Fahrsport zuhause ist, wurde bei den Vierspännern Michael Brauchle Deutscher Meister vor Titelverteidiger Georg von Stein, Bronze ging an Anna Sandmann.
Bei den Deutschen Meisterschaften in Riesenbeck, die im Rahmen einer internationalen Prüfung ausgetragen wurden, war es am Ende noch richtig spannend. Das abschließende Kegelfahren brachte noch mal einiges durcheinander. Michael Brauchle wurde am Ende Deutscher Meister der Vierspänner. Silber ging an Titelverteidiger Georg von Stein, und Bronze erhielt Anna Sandmann, die vor dem Kegelfahren mit mehr als zehn Punkten Abstand noch auf Platz vier gelegen hatte.
Nach Dressur und Gelände führte Titelverteidiger Georg von Stein. Der Abstand zu Michael Brauchle betrug aber nur winzige 0,09 Strafpunkte – er durfte sich also keinen fallenden Ball erlauben. Der 29-Jährge Baden-Württemberger fuhr eine fehlerfreie Runde durch den Parcours und setzte den nach ihm startenden Georg von Stein damit unter Druck. An Hindernis sechs passierte es dann – ein Ball kullerte aus der Auflage, weg die Meisterschaft. „Natürlich freue ich mich auch über Silber, das ist der Sport, und das wäre ja schlimm, wenn ich mich darüber nicht freuen könnte“, sagte der Hesse, nachdem die erste Enttäuschung verflogen war. Gold für Michael Brauchle – und das mit gebrochenem Bein.
Direkt nach dem Kegelfahren humpelte er um sein Gespann, lobte und klopfte jedes seiner vier Pferde. Bei der Siegerehrung ging er mit Gehhilfen aufs Podest. Der 29-Jährige aus Baden-Württemberg hatte vor zwei Wochen einen Unfall beim internationalen Turnier in Valkenswaard in den Niederlanden und dabei das Bein gebrochen. So fuhr er mit zwei Schienen am Bein und musste den linken Fuß anstatt des rechten zum Bremsen benutzen. „Ich hab diese Saison noch kein wirklich gutes Ergebnis gebracht, und der Bundestrainer hat gesagt, wenn Du Aachen fahren willst oder die EM in Donaueschingen, musst du liefern. Mein Ziel war also hier irgendein Ergebnis zu bringen, irgendwie. Und das hat ziemlich gut geklappt“, sagte er mit einem Grinsen. Und weiter sagte er: „Mein Arzt hatte das OK gegeben und gesagt, solange ich die Schmerzen aushalten könne, solle ich fahren.“
Der Start in die DM lief schon gut. Platz zehn im internationalen Starterfeld und fünftbester Deutscher. Hier hatte Mareike Harm mit Platz vier als beste Deutsche die Führung in der DM-Wertung übernommen. Nach dem Gelände sah das dann allerdings schon wieder anders aus. Da schoben sich Georg von Stein und Michael Brauchle vor sie.
Bei strahlendem Sonnenschein kamen rund 10.000 Besucher ins Gelände im Surenburger Wald. Sehr zufrieden war auch Georg von Stein nach der Geländeprüfung am Samstag, wobei er im Wasserhindernis eine kleine extra Volte fahren musste, die so nicht geplant war. „Es ist top gelaufen, die Schwierigkeit war der Wechsel zwischen sehr engen, technischen Hindernissen und dann wieder sehr langen Wegen“, erklärte er.
Christoph Sandmann, vor zwei Jahren in Riesenbeck noch Deutscher Meister, war mit Nachwuchspferden gestartet, denn das Top-Gespann im Stall Sandmann fuhr Tochter Anna, und einige andere Pferde fielen verletzungsbedingt aus. In der Dressur lief mit den Nachwuchspferden noch nicht alles rund, so dass er die Dressurprüfung vorzeitig beendete und auch von weiteren Starts in Riesenbeck absah. Der Sieg in der internationalen Prüfung und im Deutschen Fahrderby ging an den Niederländer Bram Chardon vor seinem Vater Ijsbrand Chardon.
Im Anschluss an das Kegelfahren gab der Ausschuss Fahren des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) auf Vorschlag des Bundestrainers dann die Fahrer bekannt, die in Aachen beim deutschen CHIO 16. bis 21. Juli) im Nationenpreis der Vierspänner für Deutschland an den Start gehen dürfen: In alphabetischer Reihenfolge: Michael Brauchle (Aalen), Mareike Harm (Negernbötel), Anna Sandmann (Lähden), Christoph Sandmann (Lähden) und Georg von Stein (Modautal). Erste Reserve ist Sebastian Heß (Ubstadt-Weiher). „Wer für die Mannschaft fährt und wer als Einzelfahrer startet, legen wir nach dem Vet-Check in Aachen fest“, erklärte Geiger |