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Die Global Champions Tour entfernt sich vom wahren Sport PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 24. Januar 2011 um 20:11

 

Valkenswaard. Noch mehr Geld verspricht Turnier-Chef Jan Tops (Niederlande) für die kommende 6. Global Champions Tour. Im letzten Jahr wurden 5,5 Millionen Euro ausgeschüttet. Eine gefährliche Schraube im Reitsport, der sich immer mehr vom normalen Sport entfernt.

 

 

Für die anstehende 6. Global Champions Tour der Springreiter spricht Serien-Erfinder Jan Tops (49) von einem Rekordpreisgeld. Also mehr als 5,5 Millionen Euro. Die wurden im letzten Jahr ausgeschüttet, 300.000 € kassierte Finalgewinner Marcus Ehning aus Borken.

 

Die Dotierung der Serie steht noch nicht fest, dafür die Orte. Beginn ist Doha (17. bis 19. März), danach folgen Valencia (6. bis 8. Mai), das Deutsche Derbyturnier in Hamburg (1. bis 5. Juni), Cannes (9. bis 11.06.), Monte Carlo (23. bis 25.06.), das portugiesische Estoril (1./2. Juli), Chantilly bei Paris (22. bis 24. 07), Valkenswaard (12. bis 14. August), Rio de Janeiro (2. bis 4. September) und Turin (22. bis 25. September), das Finale findet  in Abu Dhabi (11. bis 13. November) statt, damit fängt die Serie in den Vereinigten Arabischen Emiraten an und endet dort. Geschickt und gewieft findet Jan Tops, der größte Pferdehändler der Welt, Mannschafts-Olympiasieger 1992 in Barcelona 1992, die Kurve zu Doha und Katar: „Dort wird bekanntlich die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 ausgetragen, das Scheichtum nimmt also eine immer größere Bedeutung im Weltsport ein. Die Global Champions Tour fühlt sich geehrt, ein Schlüssel für die Bedeutung von Katar im Weltsport zu sein.“ Geritten wird in Katar – 1,6 Millionen Einwohner, halb so groß wie Mecklenburg-Vorpommern -  am Abend.

 

Global Tour ist die Champions League

 

Aachens Vorstands-Vorsitzender Frank Kemperman, Holländer von Geburt, der wahre Chef des deutschen CHIO, sagte mal im Scherz: “Wenn Dich ein Holländer nicht beschissen hat – dann hat er es vergessen.” Holländer sind durch und durch Geschäftsleute und Geschäftemacher. Jan Tops ist ein unwiderlegbares Beispiel. Er beherrscht den weltweiten Handel für Springpferde, vor allem nach Südamerika. Ein Kenner sagte mal, nach Brasilien oder Argentinien oder nach Mexiko gehe kein Pferd unter 800.000 Euro. Sein Turnierstall in Valkenswaard ist vom Feinsten, nicht nur in der Ausstattung. Für ihn reiten Spitzenathleten, auch das Bodenpersonal ist bestens geschult, und nur die besten Tierärzte stehen bei ihm auf der Honorarliste. Seinen ersten Wohnsitz hat Tops nach Monte Carlo verlegt.

 

Jan Tops gelang es, „eurosport“ als TV-Sender der Tour zu gewinnen, der permanent die Hauptereignisse fast zeitnah ausstrahlt. Und er erfand eine ganz besondere Paycard-Tour. Auf der Global Champions Tour können auch die besser betuchten Amateure reiten, natürlich nicht für lau. Sie haben sich einzukaufen, beispielsweise mit einem Tisch im VIP-Bereich. Dafür dürfen sie die Rahmenspringen bestreiten. Kein Wunder also, dass sich inzwischen auf den Turnieren der Tour vornehmlich der Nachwuchs der Öl-Scheichs tummelt. Die haben`s ja. Pauschal sind rund 25.000 Euro für Tisch und Reiterlaubnis hinzublättern, pro Veranstaltung natürlich.

 

Tina Onassis als Schirmherrin...

 

Gegen die Global Champions Tour des Jan Tops nimmt sich die „Riders Tour“ des Paul Schockemöhle aus wie die zweite Bundesliga gegen die Champions League im Fußball. Mit einer Schirmherrin mit Namen Athina Onassis (24) im Kreuz, kein Wunder. Athina Onassis, Griechin, die am 3. Dezember 2005 den brasilianischen Springreiter Alvaro Alfonso de Miranda Neto ehelichte, nachdem der sich scheiden ließ, erhielt zu ihrem 18. Geburtstag 3,5 Milliarden Euro Bares, dazu kamen Schiffe, Kunstgegenstände, Inseln und ungezählte Immobilien in der ganzen Welt. Der Rest des Riesenvermögens wurde der Alleinerbin des Onassis-Imperiums an ihrem 21. Geburtstag überschrieben.

 

Wie ihr Ehemann, 37, der 1996 in Atlanta mit der Equipe Olympia-Bronze gewann, startet sie inzwischen auch in Vier-Sterne-Prüfungen. Und durchaus anschaubar. Wenn es mal nicht so läuft, wie gedacht, gehen die Pferde zum speziellen Training  zu Jan Tops nach Valkenswaard, wo sie zum Beispiel von Daniel Deußer wieder gezielt aufgebaut werden. Und wenn ein Pferd überhaupt nicht so springt, wie vorausgesagt, wird eben ein anderes gekauft. Man hat`s ja, Jan Tops hat sicher auch nichts dagegen.

 

Für den Sport ist dies alles andere als eine schöne und gewünschte Entwicklung. Talent genügt eben im Reiten immer noch nicht, in der Dressur noch nie, also auch im Springen immer weniger, wahrscheinlich generell im Reitsport eben nie. Geld steht letztendlich für Medaillen. Und wer keines besitzt oder keinen Gönner hat, bleibt nun mal nichts anderes als das bekannte ewige Talent. Und damit kann einer nicht bei der "Global Champions Tour" starten...

 


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