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Warendorfer Wochenschau 01.09.2011 PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: FN-Pressesstelle   
Donnerstag, 01. September 2011 um 12:42

Warendorf (fn-press). Neuigkeiten aus dem Reich der Zucht und des Pferdesports.

 

DKB-Bundeschampionate

Neuer Internetauftritt

 

Warendorf (fn-press). Die Bundeschampionate haben in diesem Jahr nicht nur einen neuen Namen – DKB-Bundeschampionate – bekommen, sondern auch einen neuen Internetauftritt.

 

Im neuen Look gibt es unter www.DKB-Bundeschampionate.de das Programm, die Medaillenspiegel der vergangenen Jahre, Starter- und Ergebnislisten und es besteht die Möglichkeit, die Ergebnisse verschiedener Prüfungen live zu verfolgen. Übersichtlich angeordnet können Teilnehmer die Ausschreibung, Qualifikationen und die Meldestelle ebenso dort finden wie Besucher beispielsweise Tickets, die Anfahrtsbeschreibung oder einen Geländeplan. Für die Presse wurden Zahlen, Daten, Fakten sowie die Historie aufbereitet und der Kontakt zur Pressestelle dargestellt. Die Bildergalerie zeigt aktuelle Fotos genauso wie Impressionen aus dem vergangenen Jahr.                                                                                                                               evw

 

Weitere Informationen unter www.DKB-Bundeschampionate.de

 

 

Initiative Vorreiter Deutschland

Schulpferdeberatungsprogramm für Vereine und Betriebe wird verlängert

 

Warendorf (fn-press). Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) verlängert das Schulpferdeberatungsprogramm für Reitvereine und Pferdebetriebe, das mit Unterstützung des Bundesverbandes der Deutschen Sportartikelindustrie (BSI) im vergangenen Herbst aufgelegt wurde. Damit können rund 20 weitere Vereine und Betriebe in den Genuss einer individuellen Erstberatung für ihre Reitschule kommen. Schon 34 Vereine und Betriebe haben die bezuschusste Erstberatung genutzt.

 

Neu ist auch, dass alle erstberatenen Reitschulen ein Folgeangebot für die Beratung erhalten. Jede Reitschule kann bis zu drei weitere jeweils zweistündige Beratungen bis Ende 2012 vereinbaren. Jede dieser Beratung wird mit 50 Prozent bezuschusst. „Die Impulsberatung ist gut. Aber unsere Berater haben empfohlen, den Vereinen und Betrieben für die Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen eine Begleitung anzubieten“, begründet Thomas Ungruhe (Warendorf), Leiter der FN-Abteilung Breitensport, Vereine und Betriebe, die Erweiterung des Angebotes. Häufig tauchen gerade in der Umsetzungsphase neue Fragen auf.

 

Mit dem Schulpferdeberatungsprogramm wollen FN und Landespferdesportverbände (LV) den Schulpferdebestand in den Vereinen und Betrieben auf- und ausbauen. Das Programm ist Teil der Initiative Vorreiter Deutschland und ist Dank des BSI möglich geworden, indem dieser die Beratungskosten für die Vereine und Betriebe mit einem Zuschuss reduziert.

 

Ausführliche Informationen zu Teilnahmevoraussetzungen, Beratungsangebot und -kosten, zum Beratungs- und Bewerbungsverfahren gibt es bei im Internet unter www.vorreiter-deutschland.de.      Bo

 

 

Das FN-App

Update mit neuem Bereich für Persönliche Mitglieder

 

Warendorf (fn-press). Das FN-App hat jetzt einen neuen Bereich für Persönliche Mitglieder (PM) der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Beim ersten großen Update ist dieses Zusatzangebot hinzugekommen.

 

Im PM-Bereich der App findet man Vergünstigungen, Reisen und Seminare, die auch direkt gebucht werden können. Wer sich für die Vorteile einer Persönlichen Mitgliedschaft interessiert, wird nicht nur informiert, sondern kann auch direkt PM werden. Neben der Berichterstattung direkt von Turnieren in Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Fahren, Voltigieren, Distanzreiten, Reining und Reiten mit Behinderung bietet das App nun auch Neuigkeiten speziell aus dem Bereich der Persönlichen Mitglieder.

 

Wie bisher kann man in den TV-Tipps nachlesen, wann Turniere, Reportagen oder Dokumentationen rund um den Reitsport und das Pferd im Fernsehen zu sehen sind. Eine Suchmaschine zeigt an, ob Substanzen oder die Inhaltsstoffe im Futter entsprechend der neuen Anti-Doping und Medikamentenkontrollregeln (ADMR) erlaubt sind. Im Turnierkalender kann nach Turnieren gesucht werden, die in der Umgebung stattfinden.

 

Das FN-App kann kostenlos im Apple App-Store unter www.itunes.com heruntergeladen werden. Für das Update ist die Software iOS 4.3 oder neuer erforderlich.                                                               evw

Unser Stall soll besser werden 2011

Ein Paradies für Aufzuchtspferde

Warendorf (fn-press). 30 Bewerbungen, neun Finalisten, vier Sieger: Zum 18ten Mal hatten die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und die Fachzeitschrift Reiter Revue International zum bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb „Unser Stall soll besser werden“ aufgerufen. Neu dabei war der Bereich der  Persönlichen Mitgliedern (PM) der FN, die in diesem Jahr erstmals die Schirmherrschaft der Aktion übernommen hatten. Bundesweit waren Reitställe mit mehr als zehn Pferden aufgerufen, ihre Neu- oder Umbauten vorzustellen. Zum ersten Mal machten drei Aufzuchtsställe mit. Alle drei standen auf dem Siegertreppchen. „Es freut uns, dass sich die artgerechte Pferdehaltung mittlerweile auch in Aufzuchtsställen durchsetzt“, sagte das langjährige Jury-Mitglied und die PM-Vorsitzende, Ruth Klimke (Münster).

Auf den ersten Platz setzte die Fachjury, zu der renommierte Pferdehaltungsexperten wie die Veterinärmediziner Dr. Karsten Zech und Dr. Michael Düe, die FN-Haltungsexpertin Gerlinde Hoffmann oder die Pferdesachverständige Dr. Christiane Müller zählen, den Hof Brüning aus Süstedt-Ochtmannien. Seit 1430 ist der Hof in Familienbesitz, intensiv gezüchtet wird mittlerweile in der dritten Generation. 2010 wurde von den Betriebsleitern Hans-Heinrich und Hannes Brüning ein zukunftsweisender Neubau für 120 Jungpferde errichtet. Die Pferde werden in Zehnergruppen gehalten und dreimal täglich gefüttert. Artgerechte Pferdehaltung wurde auch für die Stuten umgesetzt. Sie leben mit ihrem Nachwuchs in einem Offenstall in einer großen Gruppe. Auf den zweiten Platz setzte die Jury den Waldhof aus Usingen – einen Pensions- und Aufzuchtsstall für ausschließlich männliche Pferde. Ein Teil der Hengste lebt in großen, hellen und vor allem luftigen Boxen ohne Trenngitter, die in ehemaligen Kuhstallungen eingebaut wurden. Für eine 18köpfige Wallachgruppe wurde außerdem noch ein Aktivstall errichtet. Der kleinste Bewohner ist hier übrigens ein Shetland-Pony, der größte ein Shire Horse. Den dritten Platz teilen sich ein Pensionspferdebetrieb und ein Fohlenaufzuchts-Stall. Das Pferdeparadies Asche aus Petershagen wurde 2009 eröffnet. Die mit 22 Boxen recht kleine Anlage besticht durch ein ungewöhnliches Konzept: Zwischen Stallgasse und Reithalle gibt es keine trennenden Wände, alles ist offen und luftig gebaut. Selbst das Casino hat direkten Zugang zur Reithalle. Auch wenn es aussieht wie Holz, wurde die gesamte Anlage aus Kunststoff gebaut. Der Fohlenaufzuchtsstall Reisch, der Brüder Wolfgang und Reinhold Reisch, liegt in Renhardsweiler fast am Bodensee. Die Absetzer und Jährlinge leben nach Alter und Geschlecht getrennt in vier verschiedenen Stallungen, die alle nach dem gleichen Konzept gebaut wurden. Die Laufställe sind getrennt in einen Fress-, Liege- und Aufenthaltsbereich.                                                                                                                           C. Huppertz

Wettbewerb „Top Horse of the Year 2011“

THOTY – das Finale naht

 

Warendorf (fn-press). Der Wettbewerb „“Top Horse of the Year“ geht in die nächste Runde. In den vergangenen zwei Monaten wurden aus über 1.800 Pferde und Ponys die beliebtesten 25 „Top Horses“ in den Kategorien Schul- und Privatpferd für das Halbfinale ausgewählt. Rund 37.500 Stimmen wurden dafür online abgegeben.

 

Am 1. September startet nun die zweite Votingphase. Zu wählen sind die besten fünf je Kategorie, die dann am 21.Oktober beim großen Finale bei den German Classics in Hannover zur letzten Entscheidung im Wettbewerb „Top Horse of the Year 2011“ antreten. Einen Monat lang haben also die letzten 25 Teilnehmer aus den beiden Kategorien Schul- und Privatpferd noch einmal die Chance, auf Stimmenfang zu gehen, Pressemitteilungen zu gestalten und viele Fans zu mobilisieren. Mitmachen und mitvoten lohnt sich, denn in der zweiten Votingphase werden alle Stimmen auf null gesetzt und wieder gibt es zahlreiche Preise der Firmen HKM und Schweizer Effax zu gewinnen. Alle weiteren Infos sind unter www.top-horse-of-the-year.de zu finden.

J. Offermann/Hb

 

 

Personalia

 

Friedensreiterpreis für Otto Becker

 

Münster (fn-press). Bundestrainer Otto Becker (Sendenhorst) ist beim Turnier der Sieger in Münster mit dem Friedensreiterpreis des Westfälische Reitervereins ausgezeichnet worden. Der Preis wurde im Jahr 1986 vom damaligen Präsidenten des Westfälischen Reitervereins, Egbert Snoek, ins Leben gerufen. Herausragende Leistungen im und rund um den Pferdesport, Fairness und Sportlichkeit sollten mit diesem Preis honoriert werden. Es sollten jene Persönlichkeiten des Pferdesports den Friedensreiterpreis erhalten, die stets „Horsemanship“ bewiesen haben. Inzwischen wird die Tradition von Hendrik Snoek fortgeführt. Jahr für Jahr setzt er sich mit namhaften Pferdeleuten an einen Tisch, um über einen würdigen Preisträger zu entscheiden. In seiner diesjährigen Laudatio sagte Snoek über Otto Becker: „Er ist ein Pferdemann, der so fest wie kaum ein anderer mit beiden Beinen auf dem Boden der pferdesportlichen Tatsachen steht. Obwohl es wahrlich genug Gründe gäbe, ein wenig zu schweben. Er ist das leuchtende Beispiel für Sportler, die sich nach ihrer aktiven Karriere weiterhin in den Dienst des Sportes stellen und damit hohes Engagement und auch Dankbarkeit ausdrücken.“ Westfälischer Reiterverein/Hb

 

 

Erich Oese wird 85

 

Berlin (fn-press). Am 3. September feiert Erich Oese in Berlin seinen 85. Geburtstag. Der aus Radeberg stammende Sohn einer Gastwirtsfamilie fand in früher Jugend über Moritzburg die Liebe zu den Pferden, zum Reiten und vor allem zum Fahren. Bereits mit 19 Jahren schrieb er das erste Manuskript als Anleitung zum Fahren. Es kamen noch viele Schriften aus seiner Feder. Seine Handschrift trugen fast alle Merkblätter und die Leistungsprüfungsordnung (LPO), die in der DDR erschienen. Von den sieben herausgebrachten Büchern sind einige Standardwerke (vergleichbar mit den Richtlinien für Reiten und Fahren) geworden, die teilweise als Nachauflage im FNverlag erschienen. Nach dem Dolmetscher-Examen und Lehrerstudium ließ sich Erich Oese „selbst einspannen“. Er gründete in Dresden einen Reitverein, wurde Vorsitzender des LFV Sachsen, war maßgeblich am Aufbau des Deutschen Pferdesportverbandes der DDR beteiligt, seit 1951 Mitglied im Präsidium und bis zur Auflösung Geschäftsführer. Besonders dem Fahren hatte er sich gewidmet. Bis zum 70. Lebensjahr reiste er als offizieller internationaler Richter in dieser Disziplin zu Europa- und Weltmeisterschaften sowie mehrfach zum CHIO nach Aachen. Über den Erfolg seines Enkels Eric Oese bei den DM Voltigieren hat er sich besonders gefreut. „Bleibt doch der Pferdesport in der Familie“, sagt Erich Oese. H.-J. Begall

Christoph von Bethmann-Hollweg wird 75

 

Altenhof (fn-press). Am 26. September feiert Christoph von Bethmann-Hollweg (Altenhof) seinen 75. Geburtstag. 20 Jahre lang – von 1986 bis 2006 – begleitete der Jubilar die Geschicke des Pferdesportverbands Schleswig-Holstein mit großem Engagement und Erfolg, von 1993 bis 1997 gehörte er dem Präsidium der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) an. Christoph von Bethmann-Hollweg lag nicht nur der Turniersport am Herzen, auch die Breitensportler fanden bei ihm stets ein offenes Ohr. Unter seiner Ägide fand 1995 das erste Landesbreitensportturnier in Bad Segeberg statt, das inzwischen eine bundesweite Vorreiterrolle übernommen hat. Mit seinem diplomatischen Geschick gelang es von Bethmann-Hollweg auch, Pferdebetriebe und -vereine näher zusammenrücken zu lassen und hinsichtlich des Reittourismus in Schleswig-Holstein Reitvereine, Reitbetriebe und Kommunen an einen Tisch zu bringen. Auch die immer größer werdende Anzahl an Reitwegen ist dem Einsatz des Landwirts aus Altenhof zu verdanken. Im September 2002 wurde Christoph von Bethmann-Hollweg für seine Verdienste mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold ausgezeichnet.                    DvP/Hb

 

 

Jochen Happ wird 65

 

Cappeln (fn-press). Am 4. September feiert der langjährige Geschäftsführer des Pferdesportverbandes Weser-Ems, Jochen Happ (Cappeln), seinen 65. Geburtstag. Happ, Richter und Parcourschef bis zur Klasse S, war von 1978 fast 30 Jahre lang für den Verband tätig. In dieser Zeit setzte er sich für zahlreiche innovative Projekte wie etwa Reiten als Schulsport oder die Förderung der Jugendarbeit ein. Auch in etlichen Gremien und Arbeitskreisen der FN war Happ aktiv. Im Mai 2007 übergab er sein Amt an Jörg Maier. Für seine Verdienste wurde er im selben Jahr mit dem Deutschen Reiterkreuz in Silber ausgezeichnet.                                   T.H.

 

 

Albert Stecken verstorben

 

Münster (fn-press). Im Alter von 96 Jahren verstarb Mitte der Woche in Münster Generalmajor a. D. Albert Stecken, eine der herausragenden Persönlichkeiten des deutschen Dressursports des vergangenen Jahrhunderts. Der am 24. Januar 1915 in Münster geborene Stecken entstammte einer Familie hochkarätiger Pferdeleute. Sein Vater Heinrich Stecken war Leiter der Westfälischen Reit- und Fahrschule, ebenso wie sein Bruder Paul Stecken (Münster), der die Schule mehr als 35 Jahre lang leitete. Auch sein älterer Bruder Fritz Stecken war als Ausbilder tätig, unter anderem an der Kavallerieschule Potsdam.

 

Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg konnte Albert Stecken als Kavallerieoffizier beträchtliche Turniererfolge verbuchen. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er Jura und war nach Ende seines Studiums von 1954 an zunächst als Staatsanwalt in Essen tätig, bevor er sich 1957 für eine militärische Karriere entschied. Bis zum Ende seines Dienstes bei der Bundeswehr im Jahr 1971, brachte er es bis zum Generalmajor und Kommandeur einer Luftwaffendivision.

 

Von 1971 bis 1974 war Albert Stecken als Bundestrainer Dressur tätig. Während dieser Zeit hatte er entscheidenden Anteil am Aufbau des Bundesleistungszentrums (BLZ) Reiten in Warendorf. In den Jahren 1969 bis 1974 war er Vorsitzender, bis 1980 Mitglied des Dressurausschusses des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR). Für seine zahlreichen und außerordentlichen Verdienste um den Reitsport wurde Albert Stecken 1982 von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold geehrt. T.H.

 

 

Dr. Siegfried Sendig verstorben

 

Meura (fn-press). Der Ehrenvorsitzende des Pferdezuchtverbands Sachsen-Thüringen Dr. Siegfried Sendig (Meura) ist tot. Der Seniorchef des Haflingergestüts Meura erlag im Alter von 76 Jahren einer langen schweren Krankheit. Der Diplomlandwirt war 1990 eine der treibenden Kräfte bei der Wiedergründung des Verbandes Thüringer Pferdezüchter, dessen Vorsitzender er bald wurde. Sein Haflingergestüt Meura, auf dem seit 1991 auch Leistungsprüfungen für Haflingerstuten durchgeführt werden, baute Sendig im Laufe der Jahre zum größten Zuchtbetrieb dieser Rasse in Europa aus. Neben seinem Engagement in der Arbeitsgemeinschaft der Süddeutschen Zuchtverbände sowie der Arbeitsgemeinschaft der Haflingerzüchter Deutschlands war er auch wesentlich an der Fusion der Pferdezuchtverbände Sachsens und Thüringens beteiligt. Im Jahr 2005 wurde Dr. Sendig mit der Gustav-Rau-Medaille der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ausgezeichnet.       Hb

 

 

Zucht

 

Weltmeisterschaften der Jungzüchter

Alle Titel an deutsche Zuchtverbände

 

Chazey-sur-Ain/FRA (fn-press). Bei den Weltmeisterschaften der Jungzüchter in Frankreich haben die Mannschaften der deutschen Zuchtverbände alle Titel gewonnen. Insgesamt gingen 20 Teams aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Irland, Niederlande, Österreich, Schweden, Slowenien, Kanada, USA und Deutschland in Chazey-sur-Ain, in der Nähe von Lyon, an den Start. Die deutschen Farben vertraten Mannschaften der Zuchtverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg-Anhalt, Hannover, Holstein, Sachsen-Thüringen, Trakehner und Westfalen.

 

Die Gesamtwertung der Mannschaften gewannen die Holsteiner, Platz zwei belegte Titelverteidiger Brandenburg-Anhalt und auf Platz drei landete Baden-Württemberg. Einzelweltmeisterin wurde Jana Rehder aus Holstein, die auch die Einzelwertung der Altersklasse I (16 bis 19 Jahre) gewann. Platz zwei belegte Sarah Maurer (Baden-Württemberg), Platz drei ging an Gregor Bensmann (Westfalen), Platz vier an Luka Bovensiepen (Baden-Württemberg) und Tine Rickers (Holstein). Bei den 20- bis 25-Jährigen der Altersklasse II siegte Anna Maria Deparade (Sachsen-Thüringen), gefolgt von Ricarda Schlüter (Westfalen) und Jos Muffels (Holstein), auf Platz vier folgte Jakob Degenhardt (Sachsen-Thüringen).

 

In der Teamwertung der Altersklasse I siegte die Mannschaft aus Baden-Württemberg (Sarah Maurer, Anke Gaab, Luka Bovensiepen), gefolgt von Holstein (Jana Ehlers, Jana Rehder, Tina Rickers) und Brandenburg-Anhalt (Hanna Edler, Niklas Eberhardt, Teresa Jürges). In der Altersklasse II hatte das Team aus Sachsen-Thüringen (Anna Maria Deparade, Jakob Degenhardt, Juliane Wilke) die meisten Punkte, Silber holte Holstein (Jos Muffels, Corinna Stoldt, Tjark Roll) und Bronze ging an Brandenburg-Anhalt (Viktoria Herzog, Lisa und Sophie Wachtel).

 

Der Wettbewerb hatte mit der ersten Disziplin, der Theorie begonnen. Um gleiche Voraussetzungen für alle Teilnehmer zu schaffen, wurde im Vorfeld ein 70-seitiger Katalog in englischer Sprache verfasst, aus dem dann 20 Fragen beantwortet werden mussten. Insgesamt 49 Teilnehmer beantworteten alle Fragen korrekt. Direkt im Anschluss an die Theorie fand das Beurteilen im Freispringen und Freilaufen statt. Anders als oft üblich, hatten alle Pferde genau die selben Anforderungen zu erfüllen. Das hieß, dass von der Freispringcrew nur wenig individuell auf das einzelne Pferd eingegangen und besonders das Vermögen einiger Pferde nicht ausgereizt wurde. Das machte die Notenvergabe nicht sonderlich einfach. Beste deutsche Starter waren Gregor Bensmann (Westfalen) und Georg Schachner (Bayern) auf Platz vier in der Altersklasse I und Sarah Dempfle (Bayern) auf Platz drei in der älteren Gruppe.

 

In der Exterieurbeurteilung waren die besten deutschen Starter der jüngeren Gruppe Jana Rehder und Tine Rickers (beide Holstein) gemeinsam auf Platz drei. In der Altersklasse II siegte Anna Maria Deparade (Sachsen-Thüringen). In der Königsdisziplin, dem Vormustern, zählten in der Altersklasse I am Ende neun deutsche Teilnehmer zu den zehn Besten. Das beste Ergebnis lieferte Luisa Huber (Westfalen), dicht gefolgt von Sarah Maurer (Baden-Württemberg) und Sophie Oldenburger (Trakehner), die punktgleich auf Platz zwei landeten.

 

Auch bei den Älteren dominierten die deutschen Jungzüchter, bis zum 14. Platz standen ausschließlich deutsche Starter in der Platzierungsliste. Ganz stark auch hier wieder eine Baden-Württembergerin: Antje Kurzweg, die gemeinsam mit Ricarda Schlüter aus Westfalen siegte, auf Platz drei kam Kristina Gehrdau-Schröder (Hannover).

 

Ausrichter der WM war der französische Verband ANSF. Als Richter waren aus Deutschland Hannah Bott (Baden-Württemberg) und Ira Hagemann (Hannover) im Einsatz. Die nächsten Weltmeisterschaften der Jungzüchter finden 2013 in Schweden statt.

 

Am Rande der Weltmeisterschaften fand auch die dritte Sitzung, der im Jahr 2009 gegründeten Internationalen Jungzüchtervereinigung (International Young Breeders) statt. Innerhalb der letzten zwei Jahre haben sich viele neue internationale Zuchtverbände angeschlossen, so war erstmals Großbritanien mit drei Verbänden vertreten und auch aus den USA, Slowenien und Canada wurde ein Team entsandt. Die Sitzung der Internationalen Jungzüchter wird zukünftig statt jährlich im Zweijahresrythmus stattfinden. Desweiteren wurden die Wettkampfmodalitäten besprochen und weitere Ziele definiert. Erfreulicherweise werden die Aktivitäten nach wie vor sehr von der Internationalen Vereinigung von Sportpferdezuchten (WBFSH) unterstützt. Präsidentin der internationalen Jungzüchtervereinigung ist weiterhin Inken Gräfin von Platen-Hallermund (Deutschland, Holsteiner Jungzüchter) und Vizepräsident Norman Storey (Irland). Aufgrund des Ausscheidens von Marcel Koch (Frankreich) wurde als drittes Vorstandsmitglied Celia Clarke (Großbritannien) neu in den Vorstand gewählt. Mehr Informationen zu den Internationalen Jungzüchtern und der Weltmeisterschaft unter www.young-breeders.com.                                                                                                        Deparade/Dietrich/evw

Ausbildung

 

Aufgabenhefte 2012

Neue Aufgaben, neuer Look

Warendorf (fn-press). „Blau, blau, blau sind alle meine – Aufgabenhefte“. Mit der Neuauflage der Aufgabenhefte Reiten, Fahren und Voltigieren, die am 1. Januar 2012 in Kraft treten, ändern die bisher gelben kleinen Ringbücher ihre Farbe. Und auch das Format wird jackentaschenfreundlicher. Es wird ein wenig kleiner und das Ringbuchmaterial etwas flexibler. Das war es aber auch schon mit den Äußerlichkeiten. Die wirklich wichtigen Änderungen stecken zwischen den blauen Buchdeckeln. Mehr als 50 Prozent der Aufgaben sind verändert oder neu. Was neu ist, stellen wir hier in Kürze vor.

 

Neue Aufgaben zu erstellen ist aufwändig. Bereits im Oktober 2009 nahm die Überarbeitung ihren Anfang mit der Analyse der Aufgabenhefte: Was hat sich bewährt? Wo muss durch eine Anpassung in der Ausbildung von Reitern, Fahrern, Voltigierern und Pferden Einfluss genommen oder gar gegengesteuert werden? Es wurden Zielsetzungen formuliert, auf deren Basis die dafür eingerichteten Arbeitskreise mit Experten sich an die Überarbeitung machten. Die Ergebnisse wurden mit Reitern und Pferden ausprobiert, verschiedenen Zustimmungsgremien vorgestellt und passierten dann schließlich im Mai 2011 die FN-Tagungen. Damit sind die neuen Aufgabenhefte ein Werk vieler Fachleute: Ausbilder, Richter, Bundestrainer. Allein für Reiten war eine 14-köpfige Fachgruppe unter dem Vorsitz von Dr. Dieter Schüle im Einsatz, dazu zwei weitere Arbeitskreise für die „Vielseitigkeitsaufgaben“ und die Entwicklung der Standardparcours, in dem natürlich auch Parcoursbauer mitwirkten.

 

Aufgabenheft Reiten 2012

Den Neuerungen im Aufgabenheft Reiten liegen drei Ziele zugrunde: Erstens sollen die Aufgaben hinsichtlich Linienführung, Lektionsabfragen und Schwierigkeitsgrad besser unterschieden werden können. Daraus ergibt sich die Aufteilung in Ein-Sterne und Zwei-Sterne-Aufgaben ab Klasse A. Das erlaubt eine bessere Abstufung der Schwierigkeitsgrade und kleinere Schritte in den Anforderungs-Steigerungen. Zweitens sollen das Gerittensein des Pferdes und die reiterlichen Fähigkeiten noch besser überprüfbar sein. Aus diesem Grunde werden einerseits neue Lektionen und Lektionsabfolgen eingeführt. Zudem setzt sich die Schlussnote nun aus den einfach gewerteten Einzelnoten Schritt, Trab und Galopp sowie den mit Faktor zwei einfließenden Noten für Gehorsam und Durchlässigkeit des Pferdes sowie Sitz und Einwirkung des Reiters zusammen. Drittens wurden die Anforderungen für junge Pferde – innerhalb der verschiedenen Klassen – dem Ausbildungsstand besser angepasst.

 

Und das sind die wichtigsten Neuerungen in der Dressur:

  • Aus den Dressurpferde- und Eignungsprüfungen der Klasse A wird das Rückwärtsrichten herausgenommen, da es vielen jungen Pferden noch zu schwer fiel. Zudem können Dressurpferdeprüfungen der Klasse A nun auch auf einem 20x60-Viereck geritten werden, damit sich die jungen Pferde besser entfalten können.
  • In Dressurprüfungen der Klasse A wird vermehrt das Viereck verkleinern oder vergrößern aufgenommen – in A*-Aufgaben im Schritt, in A**-Aufgaben im Trab. Damit soll der Schenkelgehorsam des Pferdes sowie die diagonale Hilfengebung des Reiters überprüft werden.
  • In Dressurprüfungen der Klasse L bleiben in L* die bisherigen Anforderungen bestehen, in L** werden aber die Lektionen Schulterherein und Traversalen abgefragt. Auf diese Weise führen die L**-Aufgaben zur Klasse M hin, allerdings ohne fliegende Galoppwechsel jedoch mit starkem Schritt.
  • Bei Dressurprüfungen der Klasse M wurden einige Aufgaben verbessert und aktualisiert, zusätzlich gibt es eine neue M**-Aufgabe, um die Auswahl zu vergrößern.
  • In den Dressurprüfungen der Klasse S gibt es ab 2012 eine Übergangsaufgabe für sieben- bis achtjährige Pferde mit entsprechend angeglichenem Anforderungsgrad wie zum Beispiel einer Viertel Pirouette statt wie bisher einer halben. Diese Aufgabe – alternativ auf Trense oder Kandare vom Veranstalter auszuschreiben – soll es den jungen Pferden erleichtern, in den S-Bereich hineinzuwachsen.
  • Bei Vielseitigkeitsaufgaben gibt es neue A-, L- und M-Aufgaben, die jetzt systematisch aufeinander aufbauen und zum Teil aus dem internationalen Reglement übernommen wurden.

 

Die Neuerungen im Springen betreffen vor allem die dressurmäßige Ausbildung von Reiter und Pferd. Entsprechend wurden die alten Standardparcours überarbeitet. Gefordert werden ab 2012 unter anderem Volten, Zirkel und Kehrtvolten im Trab und Galopp, außerdem wird bereits das Einreiten, Halten und Grüßen bei der Wertnotenfindung berücksichtigt. Mit den Anpassungen kommt man auch den Parcoursbauern entgegen. Denn die überarbeiteten Standardparcours sind weitgehend Vorschläge, die bestimmte Vorgaben wie Höhe, Anzahl Steilsprünge, Oxer oder Kombinationen enthalten, und sich unter Einhaltung dieser Vorgaben in bestehende Parcours integrieren lassen. Somit wird der Umbauaufwand bei Turnieren geringer.

Aufgabenheft Voltigieren 2012

Die Neuerungen im Voltigieren zielen vor allem auf eine detailliertere Staffelung der Aufgaben hin, um ein noch methodischeres Heranführen der Voltigierer von der Basis zur Klasse S zu gewährleisten. So wird im Einzelvoltigieren eine stärkere Unterscheidung in der Klasse M vorgenommen. In der neu eingeführten M*-Klasse wird eine Pflichtkür eingeführt, mit denen die Voltigierer auf die Anforderungen des in Klasse S und international geforderten Technikprogramms und der Kür vorbereitet werden, vergleichbar dem Jungpferde-Grand Prix in der Dressur als Hinführung zum „echten“ Grand Prix.

 

Bei den Voltigiergruppen wird die Höchstnote in der Schwierigkeit bei M-Gruppen von 10,0 auf 8,0 gesenkt. Damit soll erreicht werden, dass mehr Wert auf die Gestaltung und Ausführung gelegt wird als auf schwierige Elemente in der Kür, die dann aber fehlerhaft ausgeführt werden. Ebenfalls in diese Richtung geht eine höhere Gewichtung der Pflicht bei den A- bis M-Gruppen. Diese werden ab 2012 mit dem Faktor 1,5 statt bisher 1,0 bewertet, um die technische Grundausbildung der Voltigierer noch mehr zu fördern.

 

Konkret gibt es für Voltigiergruppen der Klassen A bis M folgende Änderungen in der Pflicht.

  • Bei den A-Gruppen wird die Wende nach innen im zweiten Teil der Pflicht durch das Stütz-Abhocken nach innen und die Landung ersetzt.
  • Für die L-Gruppen ändert sich im zweiten Teil der Pflicht folgendes: Statt der Wende nach außen wird die Wende jetzt nach innen geturnt.
  • Bei den M-Gruppen wird im ersten Block der Pflicht der Grundsitz gefordert, im zweiten Block wird die Flanke 1. Teil mit Wende nach außen verlangt.

 

Aufgabenheft Fahren 2012

Das wesentliche Ziel war es, die Aufgaben kürzer und damit zuschauer- und veranstalterfreundlicher zu machen. Dafür wurden Wiederholungen gestrichen, die Hufschlagfiguren anspruchsvoller gestaltet und die Fahrt durchs Viereck von bisher zehn bis zwölf Minuten auf sechs bis acht Minuten verkürzt. Darüber hinaus wurde wie auch in den anderen Disziplinen bei den Fahraufgaben eine Einteilung in Ein- und Zwei-Sterne-Prüfungen eingeführt (A*, A**, M*, M**), die eine bessere Abstufung der Schwierigkeitsgrade erlaubt – vom Leichten zum Schweren. Ziel ist es, Fahrer und Fahrpferde besser von der Klasse A zur Klasse M hinzuführen. So wurden neue Übergangsaufgaben von der Klasse A zu M erarbeitet, die den Aufgabenniveaus A** und M* zugeordnet sind. Damit haben die Veranstalter mehr Möglichkeiten, entsprechend des Ausbildungsstandes der Gespanne Aufgaben auf unterschiedlichem Niveau anzubieten. Weitere Neuerungen betreffen Lektionen wie das Leinen aus der Hand kauen, womit überprüft werden soll, ob die Grundausbildung der Pferde stimmt, und das Rückwärtsrichten, das die Pferde auch beherrschen müssen, wenn sie auf öffentlichen Straßen und Wegen unterwegs sind. In der Klasse S wurden die Aufgaben lediglich ergänzt.

 

Das sind die wichtigsten Neuerungen:

  • In allen A-Aufgaben ist ab 2012 das Rückwärtsrichten und das Leinen-aus-der-Hand-kauen gefordert.
  • In A** wird außerdem das Leinen-in-eine-Hand-nehmen (einhändige Fahren) in Volten oder Schlangenlinien verlangt.
  • Die in Kegelparcours häufig anzutreffenden Mehrfachhindernisse (z.B. Stangen) wurden mit genauer Beschreibung und Maßen versehen und den einzelnen Klassen zugeordnet.

 

Das neue Aufgabenheft Reiten erscheint zu den DKB-Bundeschampionaten (31. August bis 4. September) und ist ab Anfang September beim FNverlag (Telefon 02581/6362-154 oder –254, Fax 02581/6362-212, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. , www.fnverlag.de) erhältlich. Das 352 Seiten umfassende Ringbuch kostet ca. 16,80 Euro (mit Ordner). Wer den alten gelben Ordner behalten will, kann nur den neuen Inhalt für ca. 11,80 Euro bestellen.

 

Die neuen Aufgabenhefte Fahren und Voltigieren sind ab Mitte September beim FNverlag (www.fnverlag.de) erhältlich. Das Aufgabenheft Fahren umfasst 128 Seiten und kostet ca. 13,80 Euro (mit Ordner) oder ca. 11,80 Euro (nur Inhalt). Das Aufgabenheft Voltigieren hat 192 Seiten und kostet (mit Ordner) ca.17,80 Euro bzw. 11,80 Euro (nur Inhalt).

 

Wichtiger Hinweis für Veranstalter: Die Veranstalter müssen sich für die Turniersaison 2012 unbedingt mit den neuen Aufgabenheften auseinandersetzen, bevor sie die Aufgaben ausschreiben. Viele Aufgaben haben neue Nummern und neue Anforderungsprofile.                                                                 Bo/Hb

 

 

Chinesische Agrarwissenschaftler besuchten die FN

 

Warendorf (fn-press). Auf ihrer Rundreise durch Europa machte eine Delegation chinesischer Universitätsprofessoren auch Station in Warendorf. Bei einer Führung über das Gelände des Bundesleistungszentrums des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) erklärte Christoph Hess, Leiter der Abteilung Ausbildung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) der Gruppe von Professor Guan-cai Han von der China Agricultural University in Peking das Ausbildungssystem des deutschen Pferdesports. „Wir müssen uns dem asiatischen Markt in besonderer Weise öffnen“, betonte Hess. „Das gilt für den Verkauf von Pferden und Zubehör, aber in besonderer Weise für das Thema Ausbildung. Denn das beste Pferd, das falsch ausgebildet wird, bringt nicht den gewünschten Erfolg. Aus meiner Sicht müssen wir die Ausbildung im Sattel und das Pferdemanagement, Haltung und Versorgung des Pferdes intensiv vermitteln, um das Gefühl für das Lebewesen Pferd weiter zu verbessern.“ Die Professoren aus Peking zeigten sich besonders beeindruckt von der Ausbildungs-Prüfungs-Ordnung (APO), die der einheitlichen Ausbildung und Prüfung im Pferdesport dient und als Regelwerk für alle Pferdesportler und mit der Ausbildung befassten Personenkreise verbindlich ist. Auf ihre weitere Reise, die die Gäste unter anderem zum Oldenburger Pferdezuchtverband in Vechta führte, nahmen sie vor allem die Erkenntnis mit, dass eine gute reiterliche Ausbildung die Basis für den Erfolg im Pferdesport ist. Die in Warendorf gewonnen Eindrücke sollen in China zur Strukturierung und Systematisierung des Reitsports und der Pferdezucht genutzt werden. Für diesen Aufbau strebt Professor Han eine gute Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland an: „Die FN nimmt eine führende Rolle im internationalen Pferdebusiness ein und stellt für China ein Vorbild dar“, so Han.

J. Mlynarski/Hb

Deutsche Akademie des Pferdes

 

DAP-Seminar mit Michael Putz

Richtig Reiten – eine Herausforderung!?

Luhmühlen (fn-press). „Richtig Reiten – eine Herausforderung!?“ Wie man diese bewältigt, zeigt und erklärt Pferdewirtschaftsmeister Michael Putz (Erlangen) im gleichnamigen Seminar, zu dem die Deutsche Akademie des Pferdes am 1. November in das Ausbildungszentrum Luhmühlen einlädt.

 

Mit dem Seminar möchte Michael Putz Reitern helfen, ihr tägliches Reiten zu optimieren und befriedigender zu gestalten. Wie man mit tagtäglichen Problemen angemessen umgeht – Geraderichten, halbe und ganze Paraden, Umgang mit der Schiefe…. – und wie es entlang der Ausbildungsgrundsätze weitergehen kann, erklärt Putz zunächst in einem umfassenden Theorieteil. Anschließend wird in der Praxis richtiges Reiten und Ausbilden erklärt, es werden aber auch Fehler aufgezeigt. Die Inhalte des Seminars können auch anschließend im Eigenstudium weiter vertieft werden: Unter dem gleichen Titel „Richtig Reiten – eine Herausforderung“ hat der Autor des Erfolgsbuches „Reiten mit Verstand und Gefühl“ im FNverlag ein Buch zu diesem Thema herausgegeben.

 

Das Seminar beginnt um 17 Uhr und endet gegen 20.30 Uhr. Die Teilnahme kann Inhabern von Ausbilderlizenzen als Fortbildung mit vier Lerneinheiten anerkannt werden. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro, für Persönliche Mitglieder (PM) der Deutschen Reiterlichen Vereinigung 15 Euro.

 

Information und Anmeldung: Deutsche Akademie des Pferdes, Claudia Gehlich, Freiherr-von Langen-Straße 13, 48231 Warendorf, Telefon 02581/6362-179 oder unter E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. .   Bo

 

 

DAP-Seminar mit Georg-Christoph Bödicker

Leichter Sitz oder Springsitz: Wo liegt der Schlüssel zum Erfolg?

Warendorf (fn-press). „Leichter Sitz oder Springsitz: Wo liegt der Schlüssel zum Erfolg?“ Auf diese Frage gibt der Richter und internationale Parcoursbauer Georg Christoph Bödicker (Eschwege) am 11. November in einem Seminar der Deutschen Akademie des Pferdes am Bundesleistungszentrum Reiten (BLZ) in Warendorf eine Antwort.

 

Wie bleibt man am besten in der Balance? Wie weit soll man den Oberkörper nach vorne lehnen? Und bleibt das Gesäß dabei im Sattel? Diese und andere Fragen stellen sich Reiter in der Ausbildung, im Training und auf Reitturnieren in Stilspringprüfungen immer wieder. Für Bödicker ist erstes Lernziel, dass der Reiter geschmeidig in die Bewegung des Pferdes einzugehen in der Lage ist. Wie man dies erreicht und erfolgreich in Stilspringprüfungen startet, zeigt der Fachmann mit Reitern und Pferden unterschiedlichen Ausbildungsstandes. Er gibt Tipps und veranschaulicht, wie man das richtige Gefühl für einen ausbalancierten Springsitz bekommt.

 

Das Seminar beginnt um 17 Uhr und endet gegen 20.30 Uhr. Die Teilnahme kann Inhabern von Ausbilderlizenzen als Fortbildung mit vier Lerneinheiten anerkannt werden. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro, für Persönliche Mitglieder (PM) der Deutschen Reiterlichen Vereinigung 15 Euro.

 

Information und Anmeldung: Deutsche Akademie des Pferdes, Claudia Gehlich, Freiherr-von Langen-Straße 13, 48231 Warendorf, Telefon 02581/6362-179 oder unter E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. .   Bo

 

 

DAP-Seminar mit Johann Hinnemann

„Richtiges Angaloppieren als Grundlage für jede weitere Ausbildung“

Bad Zwischenahn (fn-press). Um „Richtiges Angaloppieren als Grundlage für jede weitere Ausbildung“ geht es in einem Seminar mit Reitmeister Johann Hinnemann (Voerde), zu dem die Deutsche Akademie des Pferdes am Mittwoch, 23. November auf die Anlage des Reitclubs Helle in Bad Zwischenahn einlädt.

 

Das Angaloppieren kann als eine Überprüfung des richtigen Zusammenwirkens der Hilfen des Reiters, aber auch der Durchlässigkeit des Pferdes angesehen werden. Je besser das Angaloppieren vorbereitet ist, um so leichter gelingt es. Ziel ist ein raumgreifender Bergauf-Galopp. Wie das Angaloppieren verschiedenen Reitern mit unterschiedlich veranlagten Pferden gelingt, welche Fehler dabei gemacht werden können und wie man diese korrigiert, zeigt Reitmeister Johann Hinnemann in dem Seminar.

 

Das Seminar beginnt um 17 Uhr und endet gegen 20.30 Uhr. Die Teilnahme kann Inhabern von Ausbilderlizenzen als Fortbildung mit vier Lerneinheiten anerkannt werden. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro, für Persönliche Mitglieder (PM) der Deutschen Reiterlichen Vereinigung 15 Euro.

 

Information und Anmeldung: Deutsche Akademie des Pferdes, Claudia Gehlich, Freiherr-von Langen-Straße 13, 48231 Warendorf, Telefon 02581/6362-179 oder unter E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. .

 

 

DAP-Seminar mit Christoph Hess und Fritz Lutter

Gute Winterarbeit als Erfolgskonzept

Warendorf (fn-press). Alle Jahre wieder: Es ist kalt. Es regnet, schneit und friert. Kurz, es ist Winter. Wie man die dunkle Jahreszeit und die Hallensaison für sich und sein Pferd nutzen kann, ohne einen Hallenkoller zu bekommen, erklären am Mittwoch, 30. November Christoph Hess, Leiter der Abteilung Ausbildung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und internationaler Richter, und Fritz Lutter, Pferdewirtschaftsmeister und Bundestrainer Vielseitigkeit (Pony), am DOKR/Bundesleistungszentrum in Warendorf.

 

Zugegeben: Der Winter ist nicht die angenehmste Zeit für Reiter und Pferd. Dennoch sollte man die dunklen Tage nicht ungenutzt verstreichen lassen. Jetzt ist die beste Gelegenheit, an seinen Stärken und Schwächen zu arbeiten und sich auf die kommende „grüne Saison“ vorzubereiten. Christoph Hess liefert zahlreiche Ideen aus Theorie und Praxis, Vorschläge zur Gymnastizierung der Pferde und Trainingslektionen für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Winterarbeit, mit der die Basis für eine erfolgreiche Freiluftsaison geschaffen wird. Unterstützt wird er hierbei von Fritz Lutter, der den Teilnehmern die gymnastische Wirkung von kleineren Sprüngen in der Pferdeausbildung – auch von Dressurpferden – erläutert.

 

Das Seminar der Deutschen Akademie des Pferdes beginnt um 17 Uhr und endet gegen 20.30 Uhr. Die Teilnahme kann Inhabern von Ausbilderlizenzen als Fortbildung mit vier Lerneinheiten anerkannt werden. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro, für Persönliche Mitglieder (PM) der Deutschen Reiterlichen Vereinigung 15 Euro.

 

Information und Anmeldung: Deutsche Akademie des Pferdes, Claudia Gehlich, Freiherr-von Langen-Straße 13, 48231 Warendorf, Telefon 02581/6362-179 oder unter E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. .

 

 

DAP-Seminare mit Eckart Meyners und Christoph Hess

Sitzschulung – Erfolgsgarantie für besseres Reiten

 

Stahnsdorf/Redefin (fn-press). „Optimierung von Sitz und Einwirkung“ ist das Ziel des Seminars, zu dem die Deutsche Akademie des Pferdes am Montag, 5. Dezember, nach Stahnsdorf (Brandenburg) auf die Reitsportanlage Stahnsdorf GmbH und am Dienstag, 6. Dezember, nach Redefin (Mecklenburg-Vorpommern) in das Landgestüt Redefin einlädt. Eckart Meyners, ehemaliger Sportdozent an der Universität Lüneburg, und Christoph Hess, Leiter der Abteilung Ausbildung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), demonstrieren am Beispiel unterschiedlicher Reiter und Pferde, wie man Bewegungsabläufe und Funktionszusammenhänge beim Reiter erkennen und analysieren kann.

 

Eine systematisch erarbeitete Sitzanalyse liefert die Grundlage für die Korrektur des Reitersitzes. So kann auch die Einwirkung verbessert und bei Problemen gezielt Hilfestellung geleistet werden. Christoph Hess nimmt aus reiterlicher und Ausbilder-Sicht eine Problemanalyse vor und zeigt entsprechende Lösungsansätze auf. Eckart Meyners vertritt die wissenschaftliche Seite der Bewegungslehre und erläutert, woran man positive Aspekte des richtigen Sitzens, aber auch Bewegungsstörungen erkennen kann.

 

Beide Seminare beginnen um 17 Uhr und enden gegen 20.30 Uhr. Die Teilnahme kann Inhabern von Ausbilderlizenzen als Fortbildung mit vier Lerneinheiten anerkannt werden. Die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro, für Persönliche Mitglieder (PM) der Deutschen Reiterlichen Vereinigung 15 Euro.

 

Information und Anmeldung (bitte Termin angeben): Deutsche Akademie des Pferdes, Claudia Gehlich, Freiherr-von Langen-Straße 13, 48231 Warendorf, Telefon 02581/6362-179 oder unter E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. .            Bo

 

 

Breitensport

 

Deutsche Sparkassen Quadrillen-Championate

Doppelsieg für den Rekordteilnehmer

Bad Segeberg (fn-press). 10.000 Besucher, 950 Teilnehmer und 710 Pferde und Ponys – mit dem Ergebnis des 16. Pferdefest des Nordens kann der Veranstalter zufrieden sein kann. Neben vielen breitensportlichen Wettbewerben wurde in diesem Jahr auch das Finale der Deutschen Sparkassen Quadrillen-Championate in Bad Segeberg ausgetragen.

 

950 Teilnehmer, darunter 250 Voltigierer, 46 Ringreiter und 240 Reiter in Quadrillen-Wettbewerben auf Landes- und Bundesebene, bildeten den lebendigen Kern des zweitägigen Festivals rund um den Pferdesport, das Seinesgleichen sucht. Spanisches Flair, ein Exkurs in die Fabelwelt und ein Flug ins Weltall – die Teilnehmer des Deutschen Sparkassen Quadrillen-Championats hatten sich für ihren Auftritt einiges einfallen lassen, um Reiter und Pferde gekonnt in Szene zu setzen. Sieben Mannschaften mit vier beziehungsweise acht Reitern kämpften in einer klassischen Prüfung, vier Teams in einer Themen-Quadrille um den nationalen Titel. Mit der Topnote 9,1 in der A-Note und einem Gesamtergebnis von 8,7 sicherten sich die Titelverteidiger des Reitvereins St. Hubertus Wesel-Obrighoven erneut den Sieg im klassischen Wettbewerb. Darüber hinaus holte sich die Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen – verkleidet als Schneewittchen, böse Hexe und Zwerge – auch den Titel in der Themen-Quadrille. Auf Platz zwei bei den klassische Quadrillen landete das Team des KRV Lippstadt vor der Mannschaft des Reitvereins Husbyharde, die sich wiederum mit einer originellen Quadrille in der Themen-Quadrille den zweiten Rang vor den Lippstädtern erritt.

 

Für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgte einmal mehr das eingespielte Team um Dörte Rehse-Behncke, die beim Pferdesportverband Schleswig-Holstein (PSH) seit 16 Jahren im und vor allem für den Breitensport tätig ist und seit der Premiere des Pferdefests 1996 jedes Jahr dabei war. Jetzt hatte die 65-Jährige allerdings ihren letzten offiziellen Auftritt. „Mit ihrer unverwechselbaren Art hat Dörte Rehse-Behncke die unterschiedlichsten Personen erreicht und für unseren schönen Sport begeistern können. Ich wünsche ihr nach dem Ausscheiden aus den offiziellen Ämtern weiterhin viel Energie und Freude bei ihren ehrenamtlichen Aufgaben“, dankte ihr PSH-Geschäftsführer Matthias Karstens bei der Verabschiedung. Thomas Ungruhe, Leiter der Abteilung Breitensport, Vereine und Betriebe der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) schloss sich den Worten an: „Die Impulse, die von Dörte Rehse-Behncke ausgingen, waren nicht nur auf Landesebene von Bedeutung. Mit ihrem Wirken hatte sie auch maßgeblichen Einfluss auf die Entstehung und Ausrichtung der Bundespferdefestivals, die seit 2002 regelmäßig ausgetragen werden. Vorbildlich war auch ihr Wirken in der Vereins- und Betriebsberatung.“ Der Abschied fiel schwer. „Mein Herz hängt einfach am Breitensport, ganz loslassen wird mich das wohl nie“, so Rehse-Behncke. Sicher sei aber, dass sie den Sport weiter verfolgen werde, nur eben nicht mehr als Offizielle, sondern als Zuschauerin. Ihr Amt und somit auch die Arbeit für das „Pferdefest des Nordens“, welches sich im Schnitt auf rund 1.000 Pferde und Ponys, gut ein Dutzend teilnehmende Verbände und etwa 50 Prüfungen eingependelt hat, übernimmt die 28-jährige Maritres Hötger (Dierkshausen).

Alessa Valentin/Hb

 

 

Jugend

 

DJM Freudenberg

Sieben Titel vergeben

Freudenberg (fn-press). Dichtes Gedränge herrschte Mitte August auf der Reitanlage des RV Giebelwald in Freudenberg-Niederndorf: Für 338 Nachwuchsreiter aus ganz Deutschland ging es um die Vergabe der deutschen Meistertitel in Dressur und Springen. Insgesamt wurden sieben neue Deutsche Meister gekürt.

Von einer Reitanlage wie die des RV Giebelwald träumen wahrscheinlich die meisten Reiter. Drei Reithallen, sechs gepflegte Allwetter-Außenplätze und ein waldreiches Gelände, durch das man stundenlang ausreiten kann, ohne auf eine Straße zu stoßen, lassen kaum Wünsche offen. So ist auch die ruhige Lage auf einem Plateau, das nur über kleine Bergstraßen und -wege zu erreichen ist, normalerweise ein Vorteil. Allerdings nicht, wenn nahezu gleichzeitig 145 Lkw plus Wohnwagen und Pferdeanhänger anrücken, Pferde ausgeladen werden und alle einen der begrenzten Parkplätze finden wollen. So geschehen am Anreisetag der DJM. Ein Unfall auf der A45 sorgte dafür, dass alle fast zur selben Zeit eintrafen und damit für eine Zerreißprobe für die Nerven aller Beteiligen: der Reiter, Pferde und deren Anhang, für den Turnierveranstalter und seine freiwilligen Helfer, für die Anwohner der beschaulichen Dörfchen vor und um Giebelwald. „Die Lkw standen zum Teil bis zu vier Stunden im Stau – und das bei hochsommerlichen Temperaturen“, bedauerte Vereins-Pressesprecherin Susanne Wüst-Dahlhausen. „Eigentlich waren alle Helfer nur noch damit beschäftigt, die Lkw einzuweisen und beim Ausladen zu helfen. Gelegentlich mussten wir sogar das Lenkrad übernehmen, um bei der Bergfahrt und beim Einparken zu helfen.“ Schließlich aber konnten auch diese Probleme gemeistert werden und bereits am Abend stieg bei der offiziellen Eröffnungsfeier das Stimmungsbarometer wieder an.

 

Ab Freitag spätestens standen dann die Titelkämpfe im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Jeweils drei Wertungsprüfungen galt es in den jeweiligen Altersklassen und Disziplinen zu absolvieren, am Sonntag ging es dann für die Besten um begehrte Meisterschaftsschärpe.

 

Bereits am frühen Vormittag waren die Ponyspringreiter am Zuge. Den Zweikampf um Gold entschied Tim-Uwe Hoffmann (Rahde) mit Concord zu seinen Gunsten. Zwar war seine Konkurrentin Evelyn Beyer (Westerkappeln) im Stechen noch etwas schneller, hatte mit Jay Kay allerdings einen Abwurf am vorletzten Hindernis. Das Stechen war notwendig geworden, da beide mit je vier Strafpunkten aus den Wertungsprüfungen hervorgingen. Hoffmann hatte am ersten Tag „einen um“, gewann die zweite Wertungsprüfung und blieb in beiden Umläufen des anspruchsvollen Finales fehlerfrei. Beyer machte es umgekehrt: nach drei Nullrunden fiel im zweiten Umlauf des Finales erstmals eine Stange. Mit weißer Weste war auch Justine Tebbel (Emsbüren/WES) mit Okehurst Little Bow Wow nach zwei Wertungsprüfungen ins Finale gestartet, verpasste jedoch ihre Chance auf Gold durch einen Doppelfehler im ersten Umlauf. Wie vielen anderen auch wurde ihr die Schlusskombination – ein offener Wassergraben mit darauf folgenden Plankensteilsprung – zum Verhängnis. Mit einem Endstand von acht Strafpunkten holte sich die zweifache Preis-der-Besten-Siegerin die Bronzemedaille.

 

Zufrieden zeigte sich Bundestrainer Eberhard Seemann (Münster) mit der Premiere der Children-Meisterschaften. 39 Paare bewarben sich um den ersten offiziellen Titel in dieser Altersklasse. Erste Deutsche Meisterin ist die 13-jährige Marina Röhrig (Mülheim-Kärlich) mit dem zuvor von Hardy Diemer erfolgreich vorgestellten 16-jährigen Rheinländer Ladykiller. Sie konnte in ihrem Landesverband Rheinland-Pfalz in diesem Jahr bereits den Titel der Landesmeisterin bei den Junioren gewinnen. Den Sieg im Finale musste sie allerdings an Linus Georg Weber mit Hubertushof’s For My Sons abtreten. Der 13-Jährige aus Amöneburg in Hessen drehte die schnellste Runde im Stechen und verpasste damit nur knapp eine Medaille. Er wurde Vierter. DM-Silber ging an die Zweitplatzierte des Finales, Johanna Frauenrath (Löningen) mit Rue Blanche. Auch Rue Blanche ist kein „unbeschriebenes Blatt“, sondern war unter Jens Dummeyer jüngst Zweiter beim Großen Preis von Rastede. „Es ist schön, dass diesen jungen Reitern solche erfahrenen Pferde zur  Verfügung gestellt werden, um sie an größere Aufgaben heranzuführen“, sagte der Bundestrainer. Dies gilt auch für den Bronzemedaillengewinner Philipp Koch aus Tasdorf. Wie schon beim Preis der Besten saß der Sohn von Petra Wilm im Sattel des Hengstes Cracker Jack. „Wir haben jetzt seit drei Jahren diese Altersklasse. In diesem Jahr konnten wir schon einige sehr routinierte Ritte sehen, gerade bei denjenigen, die jetzt schon das zweite Jahr dabei sind. Das zeigt, dass es sich auszahlt, die Reiter frühzeitig zu großen, überregionalen oder sogar internationalen Jugendturnieren zu schicken“, sagte Seemann. Der vom Landesverband Westfalen initiierte Sonderehrenpreis „Play Fair“, der in der zweiten Wertungsprüfung der Children vergeben wurde, ging an Tim Birckenstaedt (Aachen) und Natalie Blanke (Nordhausen). Beide zeichneten sich laut der aus einer Gruppe Jugendlicher des gastgebenden Vereins bestehenden Jury durch besonders fairen Umgang mit ihrem Pferd und ihren Mistreitern vor, während und nach der Prüfung aus.

 

Einen Sieg auf ganzer Linie feierten die Reiter aus Weser-Ems bei den Junioren. Mehrmals hielten die Zuschauer die Luft an, als Guido Klatte jun. aus Lastrup mit Armitage auf der Reise durch den zweiten Umlauf des Finales war. Doch alle Stangen blieben liegen. Zum Schluss belasteten nur vier Strafpunkte das DM-Konto von Klatte jun., der am ersten Tag schon das Zeitspringen gewonnen hatte. Zwei Reiterinnen hätten dem 15-Jährigen allerdings den Titel noch streitig machen können: Ina Reimers (Altenkrempe) vom Landesverband Schleswig-Holstein mit der Schimmelstute Phantasie und Laura Klaphake (Steinfeld), die mit Qualdandro als Führende in die letzte Runde startete. Während Reimers sich mit drei Abwürfen aus den Rängen verabschiedete, blieb Laura Klaphake fehlerfrei. Der Blick auf die Uhr zeigte allerdings: Die Zeit reichte wie bei vielen anderen nicht aus. Zwei Strafpunkte kosteten die 17-Jährige die zum Greifen nahe Goldmedaille. Sie holte Silber. Vervollständigt wurde der Weser-Ems-Triumph durch eine Bronzemedaille von Maurice Tebbel (Emsbüren) mit Chevignon. Der Preis-der-Besten-Sieger machte dank einer souveränen Nullrunde drei Plätze gut. Ebenfalls verbessern konnte sich im letzten Umlauf Lena Pollmann-Schweckhorst (Warstein) mit Bandit. Die Tochter von Alois Pollmann-Schweckhorst, die in diesem Jahr ihr EM-Debüt gegeben hat, belegte Platz vier.

 

Bei den Jungen Reitern verabschiedeten sich die EM-Dritte Katrin Eckermann (Sendenhorst) und Carlson mit einer Goldmedaille aus dem Nachwuchssport. Als Führende startete die Rheinländerin in den letzten Umlauf und besiegelte mit einer Nullrunde ihren Sieg. „Das war vom Allerfeinsten“, hatte Chefsteward Franz Bockholt bereits am Samstag geschwärmt, als die Rheinländerin in der zweiten Wertungsprüfung zum Sieg ritt. Auf dem zweiten Platz landete für viele überraschend der Sachsen-Anhaltiner Reiter Andreas Kempf aus Klötze in der Altmark Für den mehrfachen Landesmeister war es der zweite Versuch bei einer DJM. Mit der damals erst achtjährigen Cora belegte vor einem Jahr in Aachen Platz 26. In diesem Jahr hatte er sich mehr vorgenommen. „Wenn ich schon hierher fahre, will ich auch vorne mitmischen“, so das Ziel des 21-jährigen Abiturienten, der im Herbst bei VW in Wolfsburg und Braunschweig ein duales Studium beginnt. Kempf startete mit einem vierten Platz in der ersten Wertungsprüfung, und leistete sich neben ein paar Zeitfehlern lediglich einen Abwurf im ersten Umlauf des Finales. Am Ende hatte er 6,33 Punkte auf dem Konto stehen, Eckermann 4,08. Mit einem Endstand von exakt 10,0 Punkten holte Nicoletta Stein (Heroldsberg) mit Landro die Bronzemedaille nach Bayern.

 

In der Dressur setzten die aktuellen Europameister von Anfang an ein Zeichen. Bei den Ponyreitern waren es die beiden Mannschaftseuropameisterinnen Lena Charlotte Walterscheidt (Mönchengladbach) mit Equestricons Lord Champion und Jessica Krieg (Heinsberg) mit Danilo, die sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Gold lieferten. „Beide sind reiterlich sehr stark. Lord Champion imponiert vor allem durch die feinfühlige Anlehnung, Danilo durch sein dynamisches, energisches Abfußen“, sagte Richterin Kerstin Holthaus (Stödtlen). Am Ende hatte Walterscheidt, die zwei der drei Wertungsprüfungen, darunter die Kür, für sich entscheiden konnte, die Nase vorn. Um weniger als einen Punkt Differenz musste sich Jessica Krieg geschlagen geben. Sie gewann Silber. Dritte wurde mit der erst elfjährigen Semmieke Rothenberger (Bad Homburg) mit Domino Dancing eine dritte Mannschaftseuropameisterin. Sie überzeugte durch eine „sicheres und technisch gutes Reiten“, so Holthaus. Drei „blitzsaubere Runden“ lieferte auch der eine von zwei jungen Männern im Starterfeld ab: Ruben Schmitz-Heinen (Wermelskirchen) mit Carrie WE. Er beendete sein letztes Ponyjahr auf Platz vier. Krankheitsbedingt nicht am Start war Doppeleuropameisterin Grete Linnemann (Sittensen). „Wir hatten bei den Ponys ein sehr gutes Starterfeld, vor allem fiel – insbesondere im ersten Drittel – das gute Reiten auf. Und wir haben einige gute junge Paare entdeckt“, so Holthaus’ Fazit.

 

Auch bei den Junioren gaben die frisch gebackenen Europameisterinnen den Ton an und auch hier machten zwei Paare die Goldmedaille unter sich aus. So hatte am ersten Tag Vivien Niemann (Mannheim) mit Cipollini die Nase vorn, am zweiten Tag und in der Kür konnte sich dann die Berlinerin Pia-Katharina Voigtländer mit Laetitian R durchsetzen. Die zweifache Vizeeuropameisterin war mit der Einstellung nach Freudenberg gekommen, „so gut wie möglich zu sein. Wir haben nach der EM in Dänemark nicht viel gemacht, daher hatte ich keine besonderen Erwartungen“, sagte sie nach der zweiten Wertungsprüfung. „Dass es so gut laufen würde, damit habe ich nicht gerechnet.“ Vivien Niemanns Cipollini kreideten die Richter am zweiten Tag einen Zungenfehler an und auch in der Kür blieb das Paar hinter seiner EM-Teamkollegin. Pech hatte dagegen die Preis-der-Besten-Zweite Leonie Richter (Bad Essen), deren Stute Romanowa nach einem erfolgreichen Start am ersten Tag in der zweiten Wertungsprüfung „von der Rolle“ war. Das Paar machte den Weg aufs Treppchen frei für Johannes Rühl aus dem hessischen Idstein mit Flying Lady. Er war aber nicht der einzige junge Mann, der im Juniorenfeld vorne mitmischte. Auf dem vierten Platz landete – wie sein jüngerer Bruder bei den Ponys – Mannschaftseuropameister Jonas Schmitz-Heinen (Wermelskirchen) mit Der Daimler. Und noch ein Reiter fiel den Richtern und dem fachkundigen Publikum positiv auf: Lars Schulze Sutthoff aus Greven. Er belegte mit der Westfalenstute Emotion in der DM-Endwertung Platz sechs.

 

Unangefochtete Siegerin bei den Jungen Reitern war Triple-Europameisterin Sanneke Rothenberger (Bad Homburg). Im Sattel von Devereaux OLD verwies sie die Konkurrenz an allen drei Tagen auf die Plätze. „Sanneke zeigte sich in einer bestechenden Form, was vor allem auf das extrem gute Management in der Familie zurückzuführen ist“, sagte Hans-Heinrich Meyer zu Strohen (Hoya). Besonders freute es den Bundestrainer, dass es allen EM-Reitern gelungen ist, ihre in Dänemark erbrachten Leistungen auch in Freudenberg abzurufen. Zusammen mit Sanneke Rothenberger standen deren EM-Kolleginnen Annabel Frenzen (Krefeld) mit Cristobal und Charlott-Maria Schürmann (Gehrde) mit Donna Jackson auf die Plätze. „Annabel reitet mit Cristobal auch erfolgreich in der Piaff-Förderpreistour. Das hat ihr einen positiven Schub gegeben, Cristobal noch aktiver vorzustellen“, so Meyer zu Strohen. Dabei klingt auch etwas Wehmut durch, denn Annabel Frenzen wechselt im kommenden Jahr ins Seniorenlager. „Es macht Freude, die Entwicklung der jungen Reiter mitzuerleben und daher geht die Nachwuchsreiterzeit oft viel zu schnell zu Ende. Ich wünsche mir nur, dass die Entwicklung nun auch so positiv weitergeht.“                                                                                                          Hb

 

 

Bundesnachwuchschampionat Dressur

Sieg für Saskia Christgau

 

Freudenberg (fn-press). Saskia Christgau aus Vollersode hat das Bundesnachwuchschampionat Dressur gewonnen, das im Rahmen der Deutschen Jugendmeisterschaften in Freudenberg ausgetragen wurde. Im Finale mit Pferdewechsel konnte sich die 16-Jährige gegen ihre Konkurrentinnen durchsetzen.

Für das Bundesnachwuchschampionat konnten sich 20 Paare aus ganz Deutschland empfehlen. In zwei Qualifikationsprüfungen entschied sich, welche drei Paare ins Finale mit Pferdewechsel einzogen. Neben der Siegerin Saskia Christgau, die in Freudenberg mit der Hannoveraner Florestan I-Tochter Flair v. H. an den Start ging, waren dies Antonia Sturm aus Bad Salzuflen mit Campari und Julia Hahn aus Sprockhövel mit Develino.

 

Antonia Sturm, die nach den Qualifikationen in Führung lag, erzielte in der ersten Finalrunde mit ihrem eigenen Pferd das beste Ergebnis. „Das hat uns sehr gut gefallen. Du hast dein Pferd eindrucksvoll präsentiert“, hieß es im Kommentar. War den Richtern dieser Ritt eine 9,0 wert, gab es für die Vorstellung von Develino allerdings nur die 7,3. „Wir hätten uns gewünscht, dass Du mehr zum Treiben kommst. Das Pferd war im Rücken etwas festgehalten“, so das Richterurteil, das allerdings auch die korrekten Hufschlagfiguren lobte. In der dritten Runde lief es für die 14-Jährige wieder besser. Mit Flair v.H. erzielte sie dieselbe Note, die bereits deren eigene Reiterin, Saskia Christgau, erhalten hatte: 8,7. In der Summe reichte es dennoch nur zum dritten Rang (Endstand 25,0).

 

Am besten der drei Finalistinnen gelang es Saskia Christgau, sich auf die fremden Pferde einzustellen. Für ihre Präsentation von Sturms Campari vergaben die Richter gar die 9,1. „Das war ganz toll“, sagte der Kommentator „Du sitzt hervorragend und gehst hervorragend auf das Pferd ein.“ Besonderes gefallen hatte den Richtern das Zügel aus der Hand kauen lassen. Diese Lektion hatten sie bei allen drei Reiterinnen mit ihren eigenen Pferden noch beanstandet. Christgau hatte die Kritik aufgegriffen und versucht, es in der zweiten Runde besser zu machen. „Du hast es versucht und erreicht“, lobten die Richter. Auch für die Präsentation von Hahns Develino griffen die Richter nochmals tief in die Notenkiste. „Das war beeindruckend. Du hast das richtige Grundtempo für dieses Pferd gewählt und die Anlehnung sogar noch verbessert“, lautete der Kommentar. Eine 8,7 besiegelte nicht nur den Sieg von Christgau (Endstand 26,5), sondern auch den des siebenjährigen Hannoveraner Fuchswallachs Campari v. Cordoba, der mit 26,8 die meisten Punkte sammelte.

 

Julia Hahn hatte mit ihrem 16-jährigen Oldenburger Develino v. Donnerschlag „für eine korrekte, gute Vorstellung“ zum Auftakt 8,2 Punkte bekommen. Auch hier lobten die Richter den Sitz, aber auch die guten Übergänge. Noch mehr gab es für den Ritt mit der Rappstute Flair v.H. (8,5), so dass Julia Hahn auf dem zweiten Platz landete. Für Hahn war es bereits der dritte Start beim Bundesnachwuchschampionat. Vor zwei Jahren in München landete die damals Zwölfjährige auf Rang drei, im vergangenen Jahr verpasste sie knapp den Einzug ins Finale.   Hb

 

 

Dressur

 

EM Dressur Rotterdam

Silber für das deutsche Team, keine Medaille in den Einzelwettbewerben

 

Rotterdam/NED (fn-press). Die deutsche Mannschaft hat bei der Dressur-Europameisterschaft im niederländischen Rotterdam mit 226,110 Punkten die Silbermedaille gewonnen. Der Sieg ging an das Team aus England (238,678 Punkte), die Gastgeber und Titelverteidiger aus den Niederlanden folgen auf Platz drei (222,645). In den Einzelwettbewerben gingen die deutschen Paare leer aus.

 

Matthias Alexander Rath (Kronberg) mit Totilas, Isabell Werth (Rheinberg) mit El Santo NRW, Christoph Koschel (Hagen a.T.W) mit Donnperignon und Helen Langehanenberg (Havixbeck) mit Damon Hill NRW haben in Rotterdam die Silbermedaille für Deutschland erritten. „Die letzten beiden Mal haben wir Bronze geholt, jetzt ist es Silber. Wenn der Aufwärtstrend anhält, wäre das doch gut“, resümierte Rath schlagfertig, der als letzter deutscher Reiter an den Start gegangen war.

 

Rath und Totilas hatten bei ihrem ersten gemeinsamen EM-Nationenpreisauftritt überzeugt. Bis zu den Einerwechseln lagen sie zwischenzeitlich in Führung, doch dann machte Totilas statt der verlangten 15 nur 13 Wechsel. „Ich habe mich nicht verzählt, ich habe noch die Hilfe gegeben, aber ich hätte sie noch einen Ticken konsequenter geben müssen“, erklärte Rath nach dem Ritt. Auf der Schlusslinie galoppierte Totilas in der Passage noch kurz an. „Da wollte ich noch mal das Letzte rauskitzeln“, gestand Rath. Mit Ausnahme dieser beiden Fehler zeigte das Paar eine sichere und ausdrucksvolle Runde. „Matthias ist super geritten. Man merkt, dass die beiden mehr Erfahrung zusammen gesammelt haben, er geht mehr Risiko ein“, lobte Cheftrainer Holger Schmezer. Vater und Trainer Klaus-Martin Rath kommentierte: „Alles gut!“

 

„Das war noch ein bisschen schüchtern, wir müssen noch ein paar Kohlen drauflegen“, resümierte Isabell Werth nach ihrem Ritt. El Santo NRW präsentierte sich voller Energie, die Wechseltouren gelangen fehlerfrei, aber in den Piaffen verlor das Paar Punkte. „Er ist schon mal besser piaffiert als ich ihn noch mehr im Vorwärts piaffiert habe. Jetzt kommt er zu weit drunter“, erklärte das zweitbeste deutsche Paar im Nationenpreis. „Ich verliere ihn praktisch während der Piaffe immer mehr unter meinem Hintern.“ Schmezer war dennoch zufrieden und lobte: „Das war unsere Isabell wie wir sie kennen. Sie hat viel riskiert.“

Herausragendes Paar in der Einzelwertung des Grand Prix war der Brite Carl Hester und sein zehnjähriger niederländischer Hengst Uthopia. „Das war gewaltig!“, lobte Schmezer, „das muss man neidlos anerkennen.“ Mit 82,568 Prozent setzte sich Hester vor die Niederländerin Adelinde Cornelissen, die mit Parzival auf 81,155 Prozentpunkte kam. Auf Platz drei folgte Rath mit 79,453 Prozent, Werth wurde Siebte, Koschel landete auf elf und Langehanenberg auf 14.

 

Keine Medaille für deutsche Reiter im Special

Im Grand Prix Special blieben die deutschen Dressurreiter dann ohne Medaille. Mit 77,039 Prozent landeten Matthias Alexander Rath und Totilas als bestes deutsches Paar auf Rang vier. Isabell Werth wurde mit El Santo NRW Siebte, Helen Langehanenberg mit Damon Hill NRW Achte, Christoph Koschel und Donnperignon beendeten den Special mit Platz zehn. „Das waren einfach zu viele Fehler“, resümierte Equipechef Klaus Roeser (Mühlen). Tatsächlich dominierte am Ende der einzige Ritt ohne Lektionsfehler, das war Titelverteidigerin Adelinde Cornelissen mit Parzival. Das Paar siegte mit 82,113 Prozent. Aber auch dieses Paar blieb nicht ganz ohne Fehler, Cornelissen hat sich einmal verritten. Die Silbermedaille ging an Uthopia und Carl Hester, ebenso wie die Bronzemedaille für Laura Bechtolsheimer und Mistral Hojris.

 

82,113 Prozent – eine Prozentzahl, die durchaus im Bereich des Möglichen für Totilas und Rath lag. „Ich hätte ‚nur’ die Leistungen von Balve oder Aachen wiederholen müssen, aber es hat nicht geklappt“, erklärte Rath, der als letzter Starter ins Viereck einritt. Es begann schon beim Einritt. Rath ritt nach Zuruf gerade noch passend nach den erlaubten 45 Sekunden ins Viereck. Die Spannung im EM-Stadion knisterte. Mit der ersten Piaffe ging es los. Totilas blieb nicht im Takt, nicht im Gleichgewicht, und hob sich vorne heraus, bei dem fliegenden Wechsel zwischen den Traversalen baute er einen Hopser ein und sprang in den Einerwechseln nicht durch. „Wir haben heute sicher nicht die Leistung gezeigt, die ich mir vorgestellt hatte“, resümierte Rath. „Ich hatte Totilas in der ganzen Prüfung nicht vor mir, er war in der Prüfung nicht so bei mir. Ich hätte gerne diese Erfahrung von heute woanders gemacht und nicht gerade hier bei der EM.“ Aber Rath steckt den Kopf nicht in den Sand und erklärte: „Morgen ist ein neuer Tag. Wir werden morgen wieder einreiten und alles probieren.“

 

Alles gegeben hatte auch Isabell Werth mit El Santo NRW. „El Santo war viel besser als im Grand Prix“, freute sie sich nach dem Ritt während sie ihren Sohn Frederik auf den Arm nahm. „Ich bin volles Risiko geritten. El Santo war viel offener und freier als im Grand Prix.“ Am Anfang der Einerwechsel unterlief den beiden ein Fehler und nach dem starken Galopp sprang El Santo NRW einmal um – zwei Fehler, die aus dem hohen Risiko resultierten. Mit 76,533 Prozent landeten die beiden auf Platz sieben.

Knapp hinter El Santo NRW reihte sich mit 75,283 Prozent Helen Langehanenberg auf Rang acht ein. „Ich bin auf Angriff geritten und Damon Hill hatte heute so viele Höhepunkte. Ich bin super zufrieden.“ Ein Missverständnis hatte das Paar in einer Piaffe, aber insgesamt zeigten sich die Championats-Neulinge sicherer und ausdrucksstärker als im Grand Prix. „Aus meiner Sicht hat Damon Hill alle Möglichkeiten, da kann er mit allen Pferden hier mithalten Er muss nur noch mehr Sicherheit im Ablauf der Prüfung bekommen, wenn die Lektionen Schlag auf Schlag kommen.“

 

Da nur drei Reiter pro Nation in die Kür dürfen, ging für Donnperignon und Christoph Koschel die EM vorzeitig zu Ende. 73,750 Prozent und der zehnte Platz waren ihr Ergebnis. „Es lief das ganze Turnier nicht rund für mich“, gestand Christoph Koschel. „Ich hatte das Gefühl, Pepe fühlt sich in dem Stadion nicht wohl. Er war nie zu einhundert Prozent bei mir. Gerade heute, in unserer Paradedisziplin, dem Special, war er draußen wirklich gut und griffig, aber in den Lektionen war er nicht bei mir.“ Vater und Trainer Jürgen Koschel hat Donnperignon noch am Abend nach Hause gefahren, aber Christoph Koschel bleibt, um seinen Kameraden in der Kür noch die Daumen zu drücken.

 

Ohne Einzelmedaille auch in der Kür

Auch in der Kür hatten die deutschen Reiter bei der Europameisterschaft 2011 nur das Nachsehen. Gold sicherte sich mit einer fehlerfreien Vorstellung, wie schon im Special, die Niederländerin Adelinde Cornelissen mit Parzival. Das Paar bekam 88,84 Prozentpunkte. Zweiter wurde Carl Hester mit Uthopia und 84,18 Prozent. Die Bronzemedaille sicherte sich der bei Münster lebende Schwede Patrik Kittel mit Scandic und 83,43 Prozent.

 

Wie im Special ging Totilas auch in der Kür als Letzter ins Viereck. Schon bei den ersten Linien wurde deutlich, dass Matthias Rath mehr auf Risiko ritt als im Special. Totilas piaffierte und passagierte aktiver, aber in den Einer- und Zweier-Galoppwechseln hatte er Fehler. „Die gleichen Fehler hatte ich auch in der Kür in Aachen, aber sonst war ich zufrieden“, resümierte Rath. „Totilas war viel konzentrierter als gestern.“ Insgesamt habe es zwar in diesem Jahr noch nicht zur Einzelmedaille gereicht, so Rath weiter, das sei schade, aber das sei eben der Sport. „Wir werden jetzt ganz ruhig weiter arbeiten und unsere Abstimmung weiter verbessern.“

 

Erste Starterin in der Kür aus deutscher Sicht war Isabell Werth mit El Santo NRW. Zur Musikkomposition aus Stücken von David Bowie zeigte das Paar eine schwungvolle, anspruchsvolle Kür. Highlights waren die Trab- und Galoppverstärkungen, sicher gelangen die Zweier-Galoppwechsel. Bei den Einerwechseln baute El Santo NRW nach dem achten Wechsel einen kleinen Hüpfer ein und fand danach nicht sofort wieder in den Rhythmus, aber Werth konnte die Wechsel noch einmal fehlerfrei zeigen. „Heute war es schön, heute könnte es von mir aus losgehen“, sagte sabell Werth und war zufrieden nach ihrem Ritt. 80,536 Prozent  erhielt sie. „Es hätten ein paar Punkte mehr sein dürfen“, kommentierte Werth, „aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.“

 

Eine deutliche Leistungssteigerung während der EM-Wettbewerbe zeigten Helen Langehanenberg und Damon Hill NRW. Im Grand Prix noch mit gebremstem Risiko, zeigte sich Damon Hill NRW schon im Special deutlich forscher, und in der Kür demonstrierte das Paar seine Klasse: „Wow“, das war das erste Wort, das Langehanenberg nach ihrem Ritt sprach. „Ich hatte von Anfang bis Ende ein gutes Gefühl. Am Anfang waren wir vielleicht noch etwas verhaltend, aber dann kam er so richtig auf Touren.“ Mit ihrer persönlichen Bestleistung auf einem internationalen Turnier schloss Langehanenberg ihren ersten Championats-Einsatz ab.

 

Das EM-Fazit von Equipechef Klaus Roeser: „Bei der Mannschaft darf man sicher sagen, wir haben Silber gewonnen und nicht Gold verloren. Die Einzelwettbewerbe waren sehr aufschlussreich, die Spitze ist sehr eng beieinander, man darf sich keine Fehler erlauben. Dass wir hier keine Einzelmedaille bekommen haben, ist sicher kein Grund zur Frustration, aber wir haben noch Hausaufgaben zu machen. Wir müssen uns Klarheit darüber verschaffen, wo wir was und wie für das nächste Unternehmen, nämlich Olympia 2012, angehen müssen.“    Kim Kreling

 

 

Tesch Inkasso Cup

Diva Royal siegt im Finale

 

Münster (fn-press). Diva Royal hat unter Dorothee Schneider (Framersheim)das Finale des Tesch Inkasso Cups in Münster gewonnen. Mit 76,585 Prozent hat sich das Paar an die Spitze des 14-köpfigen Starterfeldes gesetzt. Zweite wurde Breitling-Tochter Blind Date unter Brigitte Wittig (Rahden) mit 73,463 Prozent, gefolgt von Fürstenreich-Sohn Floris unter Oliver Oelrich (Lengerich) mit 71,268 Prozent.

 

„Dieses Pferd ist immer ein Genuss“, strahlte Dorothee Schneider. Im Juni 2009 hatte Familie Roth die Don Frederico-Tochter für Tochter Stella-Charlott gekauft. Seitdem bildet Schneider die Stute aus und trainiert auch Besitzerin Stella Roth auf der Hannoveranerin. Schon im ersten gemeinsamen Jahr, 2009, qualifizierten sich Schneider und Diva Royal für das Finale des Nürnberger Burg-Pokals, 2010 gehörten Stella und Diva Royal zur siegreichen EM-Equipe der Jungen Reiter. Eine Woche vor dem Tesch Inkasso Cup-Finale war das junge Paar Teil des Teams im U25-Nationenpreis am Rande der Dressur-EM in Rotterdam – und gewann. „Ob matschig oder trocken, Diva Royal trabt los und hat ihren Takt. Sie ist eben eine richtige Diva“, betonte Schneider. Fortan wird die Stute wieder hauptsächlich von Stella Roth geritten. Das nächste Ziel der beiden ist das Piaff-Förderpreis-Finale in Stuttgart im November, im nächsten Jahr möchte sich das Paar dann an den internationalen Grand Prix-Sport herantasten.

 

Seitdem sie fünf Jahre alt war, war sie nie Zweite: Blind Date. Sechsjährig war sie auf keinem Turnier, siebenjährig ging sie bei sieben Turnieren an den Start und gewann sieben Mal, darunter beim Finale des Nürnberger Burg-Pokals. Achtjährig hatte Blind Date wieder Turnierpause und bis zum Tesch Inkasso Cup-Finale hatte sie neunjährig wieder alles gewonnen, darunter ihren ersten internationalen Grand Prix in Luxemburg mit fast 73 Prozent. In Münster ist sie nun Zweite geworden, aber Chefrichter Klaus Ridder betonte: „Diese Bündelung von Top-Pferden auf einer Veranstaltung gibt es selten. Das war genialer Sport, Dorothee hat eine Weltklasseleistung gezeigt und der Zweite und Dritte hier hätten auf jeder anderen Veranstaltung gewonnen.“ Trotz eines Aussetzers in den Einerwechseln hatte Blind Date das Finale mit mehr als 73 Prozent abgeschlossen. „Wenn ich damit unzufrieden wäre, wäre ich dumm“, erklärte Brigitte Wittig. Beide Damen, Schneider und Wittig, waren mit zwei Pferden beim Finale am Start. Schneider wurde neben ihrem Sieg mit Van the Man Vierte und Wittig im Sattel von Brioni Fünfte.

 

Dazwischen behauptete sich ein Männerduo: Oliver Oelrich auf Floris mit Platz drei. „Das Pferd macht bei mir nur eine Zwischenstation auf dem Weg in den internationalen Sport. Im nächsten Jahr wird Floris von der Schweizerin Marcela Krinke-Susmelj geritten. Das war von Anfang an so geplant“, erzählt der Nachwuchs-Bundestrainer. „Da schwingt aber keine Wehmut mit, sondern Stolz wie er sich in den vergangenen Monaten entwickelt hat.“

 

Es wird spannend zu beobachten wie sich die Finalisten des Tesch Inkasso Cups weiter entwickeln. In den vergangenen Jahren sind bereits einige internationale Stars dieser Nachwuchs-Serie entsprungen, darunter der Sieger von 2009, Dablino, der unter Anabel Balkenhol (Rosendahl) bei den Weltreiterspielen in Kentucky zum deutschen Bronze-Team gehörte. Oder der Sieger vom vergangenen Jahr, El Santo NRW, der in Rotterdam die deutschen Farben bei der EM vertrat und Team-Silber holte.

 

Die Fortführung des Nachwuchspferde-Grand Prixs scheint auf gutem Weg zu sein. Sabine Tesch, Ehefrau von Tesch Inkasso Geschäftsführer Siegward Tesch, war begeistert vom Cup-Finale und betonte: „Wie es weitergeht mit dem Tesch Inkasso Cup hängt natürlich von der Geschäftsführung ab und von der FN. Ich kann nur versichern, dass ich den Tesch Inkasso Cup sehr unterstütze.“ Und auch Georg Ettwig, Leiter der FN-Abteilung Marketing und Kommunikation, erklärte: „Wir müssen das natürlich mit unserem Partner En Garde abstimmen, aber wir haben in diesem Jahr Super-Erfahrungen gemacht und gehen mit positiver Stimmung in die Gespräche.“          Kim Kreling

 

 

Springen

 

CHIO Rotterdam

Deutschland gewinnt FEI-Nationenpreis und Gesamtwertung

 

Rotterdam/NED (fn-press). In einem wahren Sportkrimi setzte sich die deutsche Springreiterequipe bei der achten und letzten Wertungsprüfung der FEI-Nationenpreisserie anlässlich des CHIO im niederländischen Rotterdam durch und entschied nicht nur den Sieg in der letzten Qualifikationsprüfung für sich, sondern auch den in der Gesamtwertung.

 

Spannender hätte auch der beste Krimiautor das Drehbuch für das Finale der FEI-Nationenpreiserie nicht schreiben können. Nach zwei Umläufen lagen die Mannschaften Deutschlands und Großbritanniens mit jeweils 10 Strafpunkten gemeinsam auf Platz eins. Zusätzlicher Spannungsbogen: Auch in der Gesamtwertung der Serie lagen beide Teams mit jeweils 40 Punkten gleichauf.

 

Im dadurch notwendig gewordenen Stechen setzte sich ausgerechnet Ludger Beerbaum (Riesenbeck), der an diesem Tag seinen 48. Geburtstag feierte, mit seiner Hannoveraner Stute Gotha FRH (v. Goldfever) durch. Mit einer Nullrunde in 39,29 Sekunden beendete das Paar den Stechparcours und verwies damit den für Großbritannien startenden Ben Maher mit Tripple X (vier Strafpunkte in 39,79 Sekunden) sowie dessen Team auf Platz zwei.

 

Equipechef und Bundestrainer Otto Becker (Sendenhorst) war nach dem Nationenpreis entsprechend bewegt: „Spannender hätte es heute wirklich nicht sein können. Den Nationenpreis und die Gesamtwertung der Serie im Stechen zu gewinnen, war schon ein echter Krimi. Ludger Beerbaum und Gotha haben sich mit ihrem tollen Ritt im Stechen wohl das schönste Geburtstagsgeschenk gemacht. Wir sind alle total glücklich.“

 

Rund drei Wochen vor den Europameisterschaften der Springreiter im spanischen Madrid konnte Otto Becker mit dem Erfolg in Rotterdam seinen ersten Sieg als Equipechef in einem Nationenpreis feiern. Zwar hatte Becker das deutsche Springreiterteam bereits bei den Weltmeisterschaften des vergangenen Jahres zum Sieg geführt, was aber gemäß dem Regelwerk für die Nationenpreisserie nicht zählt.

 

Platz drei im Nationenpreis ging an Frankreich mit total zwölf Strafpunkten. Auf den weiteren Plätzen folgten: 4. Belgien und die Niederlande mit jeweils 17 Strafpunkten, 6. USA (18 Strafpunkte), 7. Irland (29 Strafpunkte) und 8. Dänemark (33 Strafpunkte).

 

Für Deutschland gingen im Nationenpreis von Rotterdam an den Start: Marco Kutscher (Riesenbeck) mit Cornet Obolensky (null Strafpunkte im ersten und einen Strafpunkt im zweiten Umlauf), Thomas Voss (Schülp) mit Carinjo (fünf und 13 Strafpunkte), Carsten-Otto Nagel (Norderstedt) mit Corradina (in beiden Umläufen ohne Strafpunkte) und Ludger Beerbaum mit Gotha FRH (acht und vier Strafpunkte).

 

In der Gesamtwertung der FEI-Nationenpreisserie siegte Deutschland erstmals wieder seit dem Jahr 2008 mit insgesamt 50 Punkten. Zweiter wurden die Niederlande mit 48,5 Punkten, gefolgt von  Großbritannien mit 47 Punkten auf Platz drei. Auf den weiteren Plätzen folgten: 4. Irland (41,5 Punkte), 5. Frankreich (40,5 Punkte), 6. Belgien (35 Punkte), 7. USA (31,5 Punkte) und 8. Dänemark (zehn Punkte).             T.H.

 

 

Deutsche Springreiter für Europameisterschaften benannt

 

Rotterdam (fn-press). Der Springausschuss des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) hat im Anschluss an das Nationenpreisturnier in Rotterdam die deutschen Reiter für die Europameisterschaften vom 13. bis 18. September in Madrid benannt.Die EM-Tickets wurden an folgende Paare vergeben (alphabetisch): Ludger Beerbaum (Riesenbeck) mit Gotha, Marcus Ehning (Borken) mit Plot Blue, Marco Kutscher (Riesenbeck) mit Cash, Janne-Friederike Meyer (Schenefeld) mit Cellagon Lambrasco und Carsten-Otto Nagel (Wedel) mit Corradina. Welche vier Paare für Deutschland im Nationenpreis an den Start gehen, entscheidet Bundestrainer Otto Becker (Sendenhorst) unmittelbar vor der EM.                                                                           dp

 

 

 

Vielseitigkeit

 

EM Vielseitigkeit Luhmühlen

Historischer Erfolg für deutsche Reiter /

Gold für das Team und Michael Jung

 

Luhmühlen (fn-press). Einen historischen Sieg feierten die deutschen Vielseitigkeitsreiter in Luhmühlen. Zum ersten Mal nach 1973 gewann eine Mannschaft wieder die Goldmedaille bei einer Europameisterschaft. Und damit nicht genug: Auch in der Einzelwertung besetzten am Ende drei Deutsche das Treppchen: Zuoberst Michael Jung (Horb), der mit La Biosthetique Sam FBW nach dem Weltmeister – nun auch den Europameistertitel holte. Die Silbermedaille ging an die EM-Debütantin Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Opgun Louvo, die wie Jung mit ihrem Ergebnis auch für das Team punktete. Dritter wurde Einzelreiter Frank Ostholt (Warendorf) mit Little Paint. „Unser Motto war ‚one team – one dream’ und unser Traum ist in Erfüllung gegangen. Aber ehrlich gesagt, habe ich nicht geglaubt, dass wir so deutlich gewinnen würden. Da muss ich erst einmal eine Nacht darüber schlafen, bevor ich das wirklich glaube“, sagte Bundestrainer Hans Melzer (Putensen).

 

Vom ersten bis zum letzten Tag herrschte Hochspannung in der Westergellerser Heide. Rund 40.000 Zuschauer fieberten an den vier Wettkampftagen mit. Bereits in der Dressur galt es einen Rekord zu feiern: Erstmals unterbot die deutsche Mannschaft die 100er-Marke mit ihren Ergebnissen. Den Vogel schoss Teamreiterin Ingrid Klimke (Münster) mit FRH Abraxxas mit nur 30 Minuspunkten ab. Ein Raunen ging durch die Menge, als die Richtergruppe für das Halten und Rückwärtsrichten einheitlich die „10“ vergab. „Im ersten Moment habe ich gedacht, ich habe mich verritten“, berichtete Ingrid Klimke hinterher schmunzelnd. Nur wenig schlechter schnitt das Weltmeisterpaar ab. Allerdings war auch diesem die Anspannung anzumerken. Sam schoss schon vor dem Einreiten einmal los, als der Applaus erklang. „Ich habe versucht, die Spannung noch rauszulassen, aber am Anfang war er doch noch ein unkonzentriert“, sagte Michael Jung. Die Folge war ein Angaloppieren beim Mitteltrab, das der Reiter allerdings schnell in Griff bekam. Mit 33,3 Minuspunkten belegte er in der Dressur Platz zwei im Einzelranking hinter Ingrid Klimke. Insgesamt blieben zehn Paare unter von 40 Minuspunkten, darunter auch Sandra Auffarth, für die sich das Training bei Dressurreiterin Carola Koppelmann (Warendorf) in Luhmühlen auszahlte. Mit 35,4 Minuspunkten belegte sie Platz vier nach Dressur.

 

Nach dem euphorischen Start folgte am Samstagmorgen erst einmal ein Dämpfer. Andreas Dibowski (Döhle) mit FRH Fantasia, der mit 43,8 Minuspunkten bereits in der Dressur das Streichergebnis für die deutsche Mannschaft geliefert hatte, schied im Gelände am Hindernis 22 aus. „Ich kann mir immer noch nicht genau erklären, was passiert ist“, sagte „Dibo“ enttäuscht. Bis dahin hatte der Mannschafts-Olympiasieger alle Klippen erfolgreich gemeistert: den HSBC Water Komplex, den Meßmer Teich und den kompletten Jeep Komplex. „Ich habe schon gedacht: Jetzt geht das wieder los“, sagte Bundestrainer Hans Melzer (Putensen) in Erinnerung an die EM in Fontainebleau, wo bis aus Michael Jung alle deutschen Reiter ausgeschieden waren. Die verbliebenen drei deutschen Reiter hielten dem Druck allerdings stand und kamen fehlerfrei ins Ziel, Klimke und Jung sogar ohne Zeitfehler. Damit blieb die deutsche Mannschaft mit über 40 Punkten Vorsprung auf Goldkurs vor Großbritannien und Frankreich. Trotz der bombastische Ausgangslage vor dem Springen wollte der Bundestrainer von einem sicheren Sieg zu diesem Zeitpunkt aber noch nichts wissen. „Dazu habe ich schon zuviel erlebt.“

 

Am Sonntag startete Sandra Auffarth mit Opgun Louvo als Erste der drei verbliebenen Teamreiter und blieb fehlerfrei. Michael Jung wiederholte mit FBW als vorletzter Reiter diese Leistung und setzte damit Ingrid Klimke als letzte Starterin unter Druck. Um sich ihren ersten Einzeltitel zu sichern, musste auch sie fehlerfrei bleiben. Doch es kam anders: Sage und schreibe sechs Mal fielen die Stangen und warfen die vierfache Deutsche Meisterin vom ersten auf den elften Platz zurück (Endstand 54,0). Dass FRH Abraxxas nicht der beste Springer ist, war bekannt. Aber „er sprang hier so schlecht wie selten, eigentlich wie noch nie“, sagte Klimke enttäuscht.

 

Am deutschen Mannschaftssieg war dennoch nicht zu rütteln, zu groß war der Vorsprung nach Dressur und Gelände (Endstand 124,30 Minuspunkte). Den Titelverteidigern aus Großbritannien blieb noch nicht einmal die Silbermedaille. Sie unterlagen im Zweikampf um die verbliebenen Medaillen den Franzosen – Donatien Schauly/Ocarina du Chanois, Nicolas Touzaint/Neptune de Sartene und Stanislas de Zuchowicz/Quirinal de la Bastide –, die alle im Springen fehlerfrei waren (151,1 Minuspunkte). Die britischen Reiter, die ebenfalls nur noch zu dritt im Rennen waren, kassierten je einen Abwurf und fielen auf den Bronzerang zurück (154,6). „Angesichts der Umstände sind wir froh, überhaupt noch Bronze zu gewinnen“, sagte Vize-Weltmeister William Fox-Pitt, der im Gelände mit Slapstick-artigen Einlagen das Wunder vollbracht hatte, im Sattel seines Cool Mountain zu bleiben und sogar noch fast in Bestzeit ins Ziel zu kommen. Am Ende belegte er als bester Brite Platz sieben. Seine langjährige Teamkollegin Mary King hatte weniger Glück. Sie stürzte mit Imperial Cavalier an der „Teetasse“ im Meßmer Teich. Neben Fox-Pitt verblieben nur Piggy French/Jakata und Nicola Wilson/Opposition Buzz im Team. Als gute Verlierer lobten sie die Leistungen der Deutschen, die in Luhmühlen „in einer anderen Liga gespielt hätten“.

Das spiegelte sich auch in der Einzelwertung wider. Hinter Michael Jung, der mit seinem Dressurergebnis von nur 33,3 Minuspunkten den EM-Titel holte, und Sandra Auffarth (37,0 Minuspunkte) landete Einzelreiter Frank Ostholt auf Platz drei. Auch er blieb im Springen fehlerfrei (40,0) und profitierte nicht nur vom Pech Ingrid Klimkes, sondern auch von dem seiner Ehefrau Sara Algotsson-Ostholt. Die Schwedin lag mit ihrer Schimmelstute nach einer fantastischen Geländerunde auf Bronzekurs. Ein Abwurf und das Ehepaar hätte die EM punktgleich beendet. Doch es kamen noch eine Verweigerung und Zeitfehler hinzu. „Ich bin noch ganz durcheinander. Eigentlich war es immer mein Ziel, einmal eine Einzelmedaille bei einem Championat zu gewinnen. Aber natürlich nicht auf Kosten meiner Frau“, sagte Frank Ostholt. Sara Algotsson-Ostholt wurde mit ihrem Ergebnis Zwölfte (54,0). Ein kleiner Trost: Dank der Gesamtleistung ihres Teams, das auf Platz vier landete, sicherten sich die Schweden zusammen mit Frankreich einen der beiden Startplätze für die Olympischen Spiele in London sichern, die bei der EM vergeben wurden. Großbritannien und Deutschland haben die Fahrkarten bereits seit der WM in Kentucky in der Tasche.

 

Das gute Abschneiden der Deutschen, die mit zwölf Paaren in Luhmühlen am Start waren, endete aber nicht mit den Medaillenrängen. Auch der vierte Platz blieb im Lande. Er ging an Dirk Schrade (Sprockhövel) mit King Artus, der seine guten Leistungen in der Dressur und im Gelände mit einer Nullrunde im Springen abschloss (42,7). Als bester nicht-deutscher Reiter beendete der Italiener Stefano Brecciaroli die EM auf Platz fünf. Der Aachen-Zweite kam mit Apollo van de Wendi Kurt Hoeve auf ein Endergebnis von 45,0 Minuspunkten.

 

Ein gelungenes EM-Debüt gab in Luhmühlen Benjamin Winter (Warendorf) mit Wild Thing Z, mit 22 Jahren der Jüngste im deutschen Team. Nach der Dressur mit 50,6 Minuspunkten noch auf Rang 30, glänzte er im Gelände mit einer Nullrunde. Ein Abwurf in der zweifachen Kombination kam noch hinzu (54,6). Damit beendete das Paar seine erste „Senioren“-EM auf Platz 13, zwei Plätze vor dem dienstältesten deutschen EM-Teilnehmer Peter Thomsen (Lindewitt) mit Horseware’s Barny. Beide waren mit der gleichen Punktzahl aus der Dressur in die weitere Prüfung gegangen. Winter blieb im Gelände null, Thomsen im Springen (56,6). „Wir haben hier gezeigt, dass wir ein gutes Mannschaftsergebnis bringen können“, sagte Thomsen, der 2008 zum deutschen Goldteam bei den Olympischen Spielen in Hongkong gehörte.

 

Ebenfalls in den Top 20 beendeten EM-Neuling Julia Mestern (Ohlstadt) mit dem jüngst gekörten Hannoveraner Hengst FRH Schorsch und Kai-Steffen Meier (Waldbröl) mit Karascada M TSF die EM 2011. Die Deutsche Meisterin des Vorjahres war trotz eines Vorbeiläufers im Gelände nahezu ohne Zeitfehler ins Gelände gekommen und auch im Springen fehlerfrei. Ihr Endstand 61,40 Minuspunkte, Platz 19. „Ich rechne jetzt nicht nach, was ohne den Vorbeiläufer gewesen wäre. Es fehlte einfach das letzte Quäntchen Glück. Mit einem Stopp im Gelände 19te zu werden, ist schon toll. Ich bin einfach dankbar, dass ich hier dabei sein durfte“, sagte Mestern. Zufrieden mit seinem Ergebnis war auch Kai-Steffen Meier. Er war von Platz 52 in der Dressur gestartet und arbeitete sich dank einer Nullrunde im Gelände und einem fehlerfreien Springen auf Platz 20 nach oben. Lediglich zwei Zeitstrafpunkten kamen im Parcours dazu. „Ich kenne ja die Probleme mit der Dressur. Doch ich habe mein Ziel erreicht, unter die ersten 20 zu kommen“, sagte der 28-Jährige. „Wir haben hier gezeigt, dass wir bei einem Championat mithalten können und haben die Erinnerung an Fontainebleau ausgemerzt.“ Bei seinem EM-Debüt 2009 in Frankreich war das Paar im Gelände ausgeschieden.

 

Bei aller Freude über die Medaillen gab es aber auch einige weniger glückliche Gesichter im deutschen Lager. So schied nicht nur Andreas Dibowski im Gelände aus, sondern auch der Deutsche Meister Andreas Ostholt (Warendorf). Mit Franco Jeas stürzte er am selben Sprung, Hindernis 22, wie sein Namensvetter. Zum Glück blieben Ross und Reiter dabei unverletzt. Anders Julia Krajewskis After the Battle. Der argentinische Wallach trat sich selbst auf gerader Strecke so unglücklich, dass die Reiterin ihren ersten EM-Geländeritt abbrechen musste. Die 22-Jährige, wie Benjamin Winter Mitglied der Warendorfer Perspektivgruppe Vielseitigkeit, war mit nur 44,4 Minuspunkten nach Dressur ins Gelände gestartet und hatte die ersten Klippen des Kurses bis dahin sehr gut bewältigt. „Das ist ungeheures Pech für die beiden. Es ist unglaublich, was Julia aus nicht diesem nicht ganz einfachen Pferd gemacht hat“, bedauerte Bundestrainer Hans Melzer.                        Hb

 

 

EM Vielseitigkeit Junge Reiter

Freya Füllgraebe ist Europameisterin / Deutsche Mannschaft holt Bronze

Blair Castle/GBR (fn-press). Freya Füllgraebe und Oje Oje sind Europameister der Jungen Vielseitigkeitsreiter. Beim Championat im schottischen Blair Castle besiegelte die 19-jährige Krefelderin ihren Titel mit einer Nullrunde im abschließenden Springen ihren Sieg. Mit ihrem Ergebnis trug Füllgraebe auch maßgeblich zum Erfolg der deutschen Mannschaft, die Bronze gewann. Mannschafts-Gold ging an die Reiter aus Großbritannien, Silber holte sich das irische Team.

 

Als Einzige der deutschen Reiter beendete Freya Füllgraebe die EM mit ihrem Dressurergebnis. Mit 47,1 Minuspunkten hatte sie zunächst an achter Stelle nach Dressur gelegen. Dank des fehlerfreien Geländeritts rückte sie vor dem Springen punktgleich mit dem Franzosen Esteban Nedelec an die Spitze vor. Am Sonntagmorgen stellte dieser seinen Matin du Neipo allerdings nicht mehr zur Verfassungsprüfung an. Füllgraebe nutzte die Chance und machte im Springen „den Sack zu“. Die Silbermedaille ging an die Britin Willa Newton mit Neelix (48,4), die Bronzemedaille sicherte sich der Ire David Hannigan mit dem früher von Zara Philipps gerittenen Red Baron (49,5).

 

Als zweitbeste Deutsche landete Franca Lüdeke (Bonn) auf dem 14. Platz. Die Jurastudentin, die in der Dressur und Bettina Hoy (Warendorf) trainiert und von dieser auch in Blair Castle unterstützt wurde, lag mit Parlando nach der ersten Teilprüfung auf Platz vier. Im Gelände kamen 18,0 Zeitstrafpunkte, im Springen ein Abwurf hinzu. 20 Strafpunkte für eine vermeintliche Verweigerung an Hindernis 23 wurden der Rheinländerin allerdings wieder abgezogen. Ihr Endstand: 67,7 Minuspunkte. Etwas dahinter konnte sich Jana Weyers (Kamp-Lintfort) mit Lardina auf dem 17. Rang platzieren, die ebenfalls fehlerfrei, aber über der erlaubten Zeit ins Ziel kam und zum Schluss einen Fehler im Parcours machte. Auf ihren „vierten Mann“ im Team – in diesem Falle mit Ben Leuwer (Königswinter) tatsächlich ein Reiter – mussten die Mädels allerdings bei der Endabrechnung verzichten. Er schied nach einem Sturz am zweiten Wasserhindernis vorzeitig aus.

 

Nicht nur im Gelände, sondern auch im Springen unterliefen den beiden EM-Neulingen im deutschen Team Fehler. Sophie Grieger (Kaufbeuren) startete positiv mit einem vierten Platz nach der Dressur, büßte ihre Medaillenchancen durch einen Vorbeiläufer im Gelände ein (Endstand 84,8 Minuspunkte/Platz 27). Die kurzfristig nachgerückte Stefanie Böhe (Salzhausen) beendete ihre EM-Premiere mit Greena auf Platz 30 (87,4).           Hb

 

 

Bundeswettkampf Giesenbach

Die Hessen kommen

 

Giesenbach (fn-press). Zum zweiten Mal seit 1993 hat ein hessisches Team den Bundeswettkampf Vielseitigkeit gewonnen. Im bayerischen Giesenbach verwiesen Josefa Sommer (Immenhausen) mit Hamilton, Liza Balduff (Twistetal) mit Hanley, Julia Schwanbeck (Birstein) mit Racolonia und Mannschaftsführer Jörg Kurbel (Rüsselsheim) mit Levistana den Vorjahressieger Hannover auf den Silberrang. Bronze ging an das Team aus Westfalen.

Bei traumhaften Wetter und idealen Bodenverhältnissen richtete der Pferdesportclub Giesenbach auf der Reitanlage der Familie Kammerloher erstmals den Bundeswettkampf im Rahmen einer internationalen Vielseitigkeitsprüfung CCI* aus. Der faire und anspruchsvolle Geländekurs ermöglichte sieben von acht Mannschaften die erfolgreiche Beendigung der Prüfung. Für den Aufbau der Strecke zeichnete der international erfahrene Parcourschef Christian Zehe verantwortlich. Trotz des bergigen Geländes hatten auch die norddeutschen Teams keinerlei Probleme mit dem für sie eher ungewöhnlichen Terrain. Die Zuschauer konnten sich über einen spannenden Wettkampf bis zum letzten Reiter freuen. Die endgültige Entscheidung fiel allerdings erst im Springen. So lag die siegreiche hessische Mannschaft nach Dressur und Gelände noch an vierter Stelle, die Hannoveraner auf Platz drei. Im Parcours wurde der Spieß dann umgedreht. Die Westfalen rutschten von der Spitzenposition auf Rang drei zurück, die bis dahin zweitplatzierten Reiter aus Weser-Ems mussten gar ganz auf eine Medaille verzichten und wurden Vierte. Zum Trost entstammte die Einzelsieger des CCI* ihren Reihen: Die 20-jährige Solveig Hoffmann aus Ganderkesee beendete mit Caspar K. v. Concetto die Prüfung mit ihrem Dressurergebnis von 39,4 Minuspunkten vor Josefa Sommer mit Hamilton (44,10) und der bayerischen Einzelreiterin Dr. Christina Buse (Eckersdorf) mit Magic Touch (45,4).

V. Elsässer/Hb

 

 

Fahren

 

WM Zweispänner Conty/FRA

Carola Diener ist Weltmeisterin

 

Conty/FRA (fn-press). Die Sensation ist perfekt. Die 23-jährige Nachwuchsfahrerin Carola Diener (Lähden), die ihre erste Saison international fährt und im vergangenen Jahr noch Deutsche Jugendmeisterin war, ist Weltmeisterin der Zweispänner. Im französischen Conty behielt sie auch im Kegelfahren die Nerven und sicherte sich die Goldmedaille und zusätzlich noch dem deutschen Team die Silbermedaille.

 

Nach ihrem Sieg in der Dressur und Platz zwölf im Gelände lag die Deutsche Meisterin und Stallmeisterin von Vierspännerfahrer Christoph Sandmann vor dem Hindernisfahren in Führung. Somit musste sie als letzte Starterin in den Kegelparcours. „Ich war total nervös, vor allen Dingen, weil ich vorher beim Abfahren so ziemlich alles umgekegelt habe“, sagte die neue Weltmeisterin überwältigt. „Aber als ich dann drin war, lief es plötzlich.“ Kein einziger Ball fiel und sie kam lediglich mit 1,94 Zeitfehlern ins Ziel. Da war der Jubel groß, denn das reichte für den Sieg mit insgesamt 125,78 Punkten. „Das ist sagenhaft, sie ist da ganz cool reingefahren“, sagte Bundestrainer Eckardt Meyer (Hermannsburg) begeistert. Die Silbermedaille ging an den Franzosen Stephane Chouzenoux, der sich mit einer fehlerfreien Runde im Kegelparcours noch auf den zweiten Rang (129,06 Punkte) geschoben hatte. Der nach Dressur und Gelände auf Rang zwei liegende Niederländer Tom Engbers hatte drei Fehler im Hindernisfahren, rutschte einen Rang zurück und gewann Bronze (130,97).

 

In der Mannschaftswertung hatte deutsche Team mit Carola Diener, Sebastian Warneck (Nunsdorf) und Reinhard Burggraf (Geretsried) nach der Dressur die Führung übernommen. Mit 35,58 Punkten hatte Diener hier das erste Mal den anderen 68 Teilnehmern aus 24 Nationen gezeigt, dass mit ihr zu rechnen ist. „Ich habe mir die Dressur nachher mal angeschaut, das war tatsächlich ganz gut“, sagte Diener schmunzelnd. An ihre Punktzahl kam auch am zweiten Tag der Dressur niemand mehr heran und so gewann sie die erste Teilprüfung. Mannschaftsfahrer Reinhard Burggraf kam in der Dressur auf Rang 19 (52,48 Punkte). Als dritter Mannschaftsfahrer musste am zweiten Dressurtag nur noch Sebastian Warneck ins Viereck. Da es in der Nacht heftig geregnet hatte, war der Boden sehr tief und Warneck hatte einige Probleme. Er belegte am Ende Platz zwölf (48,51). Ein Pferd rutschte aus und galoppierte daraufhin an. „Die Pferde haben sich am zweiten Tag sehr schwer getan mit dem Boden im Dressurviereck“, so die Einschätzung von Bundestrainer Eckardt Meyer (Hermannsburg). Meyer war aber dennoch sehr zufrieden mit der Dressur der deutschen Fahrer. Denn auch die erst 15-jährige Einzelfahrerin Anna Sandmann (Lähden) hatte ein erfolgreiches WM-Debüt gegeben. Mit 44,93 Punkten platzierte sich die Tochter von Vierspännerfahrer Christoph Sandmann auf Rang acht. Anna Sandmann startete, wie auch Trainingspartnerin Carola Diener, mit Pferden aus dem Vierspänner ihres Vaters. „Das ist schon gewaltig, da hat keiner mit gerechnet“, freute sich Eckardt Meyer besonders über die Dressurergebnisse der beiden Nachwuchsfahrerinnen. Das deutsche Team führte nach der Dressur vor der Mannschaft aus der Schweiz und dem Team aus den Niederlanden.

 

Auch bei der Geländeprüfung spielten die Bodenverhältnisse eine Rolle. Immer wieder regnete es, so dass der Boden tief und tiefer wurde. Das bereitete auch den deutschen Fahrern einige Probleme. Am besten mit den Bodenverhältnissen und den acht Hindernissen kam Carola Diener zurecht.  Sie beendete die Prüfung auf dem zwölften Platz und führte nach Dressur und Gelände mit 123,84 Punkten vor dem Niederländer Tom Engbers auf Rang zwei mit 127,97 Punkten. Allerdings konnte die deutsche Mannschaft, zu der auch Diener gehört, ihre Führung in der Teamwertung nicht mehr halten – mit 255,6 Punkten lagen die Niederländer vorne, Deutschland hatte 261,5 Punkte. Auf Platz drei waren die Franzosen mit 268,4 Punkten. „Die Holländer sind wirklich sehr stark im Gelände gefahren“, gab Meyer zu.

Mannschaftsfahrer Sebastian Warneck beendete die Geländeprüfung auf Rang 15. „Mit seinem noch sehr jungen Gespann war das ein ordentliches Ergebnis“, so Meyer zufrieden. Der Marathonspezialist Reinhard Burggraf hatte dagegen etwas Pech. In einem Hindernis fiel bei ihm ein abwerfbares Teil zu Boden, was zusätzliche Strafpunkte gab, und im zweiten Hindernis musste er eine nicht geplante Volte fahren – das kostete Zeit. Burggraf kam auf Rang 18 im Gelände. Einzelfahrerin Anna Sandmann beendete die Geländeprüfung auf Rang 21. Sie startete erst als zweitletzte Teilnehmerin und der Boden war sehr aufgeweicht und tief. „Sie hatte am meisten mit den Bodenverhältnissen zu kämpfen, aber sie ist sehr ordentlich gefahren“, lobte Meyer.

 

Im abschließenden Hindernisfahren wurde es dann zwar noch einmal spannend, aber es reichte nicht ganz für das deutsche Team. Reinhard Burggraf hatte mit 9,69 Punkten im Kegelparcours als erster Mannschaftsfahrer das Streichergebnis geliefert. Sebastian Warneck fuhr wie Diener fehlerfrei, bekam aber 1,47 Zeitfehler. Am Ende gewann die deutsche Mannschaft mit 264,9 Punkten Silber hinter den Weltmeistern aus den Niederlanden mit 261,6 Punkten. Bronze ging an Frankreich (271,4).

 

Durch seinen vierten Platz im Hindernisfahren schob sich Sebastian Warneck in der Einzelwertung noch auf den sechsten Platz vor (139,16). Für ihn war es seine fünfte WM in Folge und er komplettierte seinen Medaillensatz. Nach Mannschafts-Bronze 2005 und 2009, Mannschafts-Gold und den Vize-Weltmeistertitel 2007 kam jetzt noch die Mannschafts-Silbermedaille hinzu. Reinhard Burggraf, der bei der WM 2005 Mannschafts-Bronze gewonnen hatte, beendete die Kombinierte Wertung auf Rang 17 (151,81). Anna Sandmann schloss ihr WM-Debüt mit Platz 18 (152,35) ab. „Anna ist stark gefahren und sie ist schließlich erst 15 Jahre alt“, war Meyer auch von der Leistung der Nachwuchsfahrerin begeistert.                                                                               evw

 

 

DM Ponyfahrer Minden

Drei neue Deutsche Meister

 

Minden (fn-press). Bei den Deutschen Meisterschaften der Ponyfahrer ging es in Minden um Medaillen und die Tickets zu den Weltmeisterschaften. Bei den Pony-Vierspännern wurde es zwischen Steffen Brauchle (Lauchheim) und Tobias Bücker (Emsdetten) noch richtig spannend und am Ende siegte Brauchle nur knapp. Bei den Pony-Zweispännern ging der Titel an Stephan Koch (Hamburg), bei den Pony-Einspännern an Dennis Schneiders (Petershagen) mit Maverick.

 

Da im Hindernisfahren in umgekehrter Reihenfolge der Rangierung gestartet wird, muss der Führende als letzter Fahrer in den Kegelparcours. Pony-Vierspännerfahrer Tobias Bücker hatte die Dressur gewonnen, Steffen Brauchle siegte zwar im Gelände, allerdings übernahm er nicht – wie fälschlicherweise erst ausgegeben – die Führung. Bei Tobias Bücker waren in einem Geländehindernis einige Sekunden zu viel aufgeschrieben worden, so änderte sich nicht nur die Ergebnisliste, sondern auch die Starterliste – es führte Bücker und musste als letzter Starter in den Kegelparcours. „Das war schon etwas plötzlich, als ich dann doch vor Tobi einfahren musste, aber seine Leistung muss man trotzdem bringen“, sagte Brauchle nachher. Und die brachte er auch. Er kam auf 5,05 Punkte für einen Ball und Zeitfehler, so dass er insgesamt 146,72 Punkte hatte. Tobias Bücker hätte sich somit sogar sechs Strafpunkte erlauben dürfen. Er fuhr fehlerfrei, schaffte es aber nicht in der erlaubten Zeit: 6,46 Strafpunkte. Damit fiel er auf Platz zwei zurück (146,72) und Steffen Brauchle wurde nach 2010 zum zweiten Mal Deutscher Meister. „Der zweite Platz ist auch super“, sagte Bücker und gratulierte Brauchle. Bronze ging an Lokalmatador Daniel Schneiders, der das Kegelfahren mit 0,8 Punkten gewinnen konnte und am Ende auf 147,36 Punkte kam. Platz vier sicherte sich Daniel Coenen (Geilenkirchen), Platz fünf ging an Dieter Höfs (Weil der Stadt) und Platz sechs an den Deutschen Meister von 2009 Martin Thiemann (Saerbeck).

 

Bei den Pony-Zweispännern machte es Stephan Koch spannend. Als Führender nach Dressur und Gelände musste er als letzter Starter in den Hindernisparcours. Zuvor hatte der auf Rang zwei liegende Dieter Baackmann (Emsdetten) die erste fehlerfreie Runde im Kegelparcours hingelegt und somit Koch zusätzlich unter Druck gesetzt. 5,15 Strafpunkte durfte Koch sich erlauben. Dann fiel in der Schlangenlinie an Hindernis 12d ein Ball – drei Strafpunkte. „Da bin ich schon nervös geworden, jetzt musste alles klappen“, sagte Koch nachher. „Bleib ruhig, du hast Zeit. Fahr einfach nur nach Hause“, hatte ihn seine Beifahrerin Silvia Asmus beruhigt. Und sie hatte Recht. Koch kam in der erlaubten Zeit ins Ziel und wurde mit 121,26 Punkten Deutscher Meister. Nach 2007, 2008 und 2009 sein vierter nationaler Titel.

 

Titelverteidiger Dieter Baackmann freute sich aber auch über die Silbermedaille. Er hatte in der Dressur und im Gelände jedes Mal hinter Koch Platz zwei belegt. Im Kegelparcours gab er noch einmal alles und konnte mit der einzigen fehlerfreien Runde das Hindernisfahren gewinnen. So hatte er am Ende 123,41 Punkte auf dem Konto. Groß war die Freude auch bei Fabian Gänshirt (Meißenheim) über seine erste Medaille bei Deutschen Meisterschaften. Der 22-Jährige konnte sich von Platz 22 nach der Dressur durch Platz drei im Gelände vorarbeiten. Im Hindernisfahren kamen nur 4,21 Punkte wegen Überschreitens der erlaubten Zeit hinzu und so sicherte er sich Bronze (143,57). „Das ist super, die Dressur war zwar schlecht, aber das Gelände und Kegelfahren waren richtig gut“, freute sich Gänshirt über seine Bronzemedaille. Platz vier ging an den erst 14-jährigen Marco Freund (Dreieich/145,04), Sohn von Fahrsport-Legende Michael Freund. Platz fünf belegte Birgit Kohlweiß (Weil der Stadt/146,53). Der 22-jährige Thomas Schuppert (Bösdorf), eine Woche zuvor noch Deutscher Vize-Jugendmeister geworden, kam auf Platz sechs (146,95).

 

Den Titel der Pony-Einspänner sicherte sich ganz souverän Lokalmatador Dennis Schneiders vor heimischem Publikum. Er gewann die Dressur, das Gelände und belegte mit lediglich 0,11 Strafpunkten wegen Zeitüberschreitung im Kegelfahren Platz drei. Mit Pony Maverick, der bei den Weltmeisterschaften 2009 mit dem Emsdettener Franz-Josef Lehmkuhl Silber gewonnen hatte, hatte er vor dem Hindernisfahren einen Vorsprung von mehr als zehn Punkten. Mit seiner einachsigen Kutsche kam er besonders gut um die Kurven und so machte ihm auch die erlaubte Zeit keine großen Probleme. Kein einziger Ball fiel und als er die Ziellinie durchfuhr, setzte die Musik ein. Schneiders jubelte mit seinem Hut in der Hand und klopfte Maverick von der Kutsche aus. „Ich bin auf Sicherheit gefahren und wollte Null bleiben und die Zeit passte auch ganz gut“, strahlte Schneiders nach seiner Runde. Er kam auf 125,80 Punkte. Es ist der erste Deutsche Meistertitel für den 25-Jährigen. Im vergangenen Jahr hatte er bei den Deutschen Meisterschaften die Bronzemedaille gewonnen, damals allerdings noch mit seinem Pony-Zweispänner.

 

Die Silbermedaille ging mit 137,92 Punkten an den Titelverteidiger Andreas Pues-Tillkamp (Glandorf) mit Kurbaums Flop. „Ich bin nicht enttäuscht, ich freue mich auch über den Vize-Titel. In diesem Jahr war das Starterfeld auch viel größer und stärker“, erklärte er. Erstmalig war die Kombinierte Wertung der Pony-Einspänner nicht nur als Bundesvergleichskampf, sondern als offizielle Deutsche Meisterschaft ausgeschrieben. Patrick Hanisch (Ennigerloh) hat mit Moses vor dem Kegelfahren noch auf dem Silberrang gelegen, aber drei Bälle und somit neun Strafpunkte warfen ihn zurück auf Rang drei (139,06). „Ich wollte eigentlich alles im Trab fahren, aber Moses war so heiß, der ist nur galoppiert“, so die Erklärung von Hanisch, der sich über die Fehler ärgerte. Auf dem vierten Rang (141,33) platzierte sich Nachwuchsfahrer Niels Grundmann (Fredenbeck), der eine Woche zuvor mit seinem Pony Cincinnati noch Silber bei den Deutschen Jugendmeisterschaften gewonnen hatte. Platz fünf ging an Hans Joachim Trumpf (Lübbow) mit Baccarat (145,69).

 

Die nationalen Titelkämpfe fanden im Rahmen eines internationalen Turniers statt. Insgesamt waren mehr als 80 Gespanne aus neun Nationen am Start. Im Anschluss an die Deutschen Meisterschaften benannte der Ausschuss Fahren des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) die Fahrer, die die deutschen Farben bei den Weltmeisterschaften vom 22. bis 25. September in Lipica in Slowenien vertreten dürfen.              evw

 

 

Teilnehmer für WM der Ponyfahrer benannt

18 deutsche Fahrer dürfen nach Lipica/SLO

Minden (fn-press). In Minden ging es nicht nur um die Medaillen der Deutschen Meisterschaft der Ponyfahrer, sondern auch um die Tickets für die Weltmeisterschaften der Ponyfahrer, die in diesem Jahr vom 22. bis 25. September in Lipica in Slowenien stattfinden. Minden war die letzte Sichtung und der Ausschuss Fahren des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) hat die Fahrer für die WM nominiert. Wer für die Mannschaft und wer als Einzelfahrer startet, wird erst am definitiven Nennungsschluss am 13. September festgelegt.

 

Pony-Vierspänner:

Steffen Brauchle (Lauchheim), Tobias Bücker (Emsdetten), Daniel Coenen (Geilenkirchen), Thomas Köppen (Dreieich), Daniel Schneiders (Petershagen) und Abel Unmüßig (Hinterzarten).

 

Pony-Zweispänner:

Steffen Abicht (Bad Düben), Dieter Baackmann (Emsdetten), Marco Freund (Dreieich), Fabian Gänshirt (Friesenheim), Stephan Koch (Hamburg) und Christof Weihe (Petershagen).

 

Pony-Einspänner:

Theo Bopp (Mainz) mit Bobbo, Patrick Hanisch (Ennigerloh) mit Moses, Edwin Kiefer (Horb) mit Raro’s As, Daniela Menke (Bad Essen) mit Viola, Andreas Pues-Tillkamp (Glandorf) mit Kurbaums Flop und Dennis Schneiders (Petershagen) mit Maverick.

evw

 

 

Moritzburger Fahrchampionate

Lancano und Altina heißen die Sieger

Moritzburg (fn-press). Bei der zehnten Jubiläums-Auflage der Moritzburger Championatstage ist der Hengst Lancano zum ersten Bundeschampion in diesem Jahr gekürt worden. Seine Züchterin und Besitzerin Astrid-Auguste Botterbrodt-Weilage (Osterholz-Scharmbeck) stellte ihn selbst vor. Sieger des Championats des Fahrponys ist Altina. Das Deutsche Reitpony wurde von Bettina Winkler (Greiz) gefahren.

 

Um den Titel des Bundeschampions der Schweren Warmblüter und des Fahrponychampions wetteiferten im sächsischen Landgestüt Moritzburg die besten deutschen vier- und fünfjährigen Pferde der Rassen Schweres Warmblut, Altoldenburger/Ostfriesen, Altwürttemberger mit deutschem Abstammungsnachweis sowie Ponys der verschiedenen Rassen wie Deutsches Reitpony, Welsh, Haflinger oder Fjordpferd. Zur zehnten Auflage dieses Fahrsport-Highlights waren 21 Schwere Warmblüter und 13 Fahrponys zum Wettbewerb angetreten.

 

Das pferdesportbegeisterte und fachlichkundige Publikum aus ganz Deutschland erlebte ein spannendes Finale. Bei den Schweren Warmblütern konnte sich der Altoldenburger/Ostfriesen-Hengst Lancano v. Landor – Eichbaum dank seines Ausbildungsstandes und gezeigten Leistungen als Sieger durchsetzen. Während die Richter Wilfried Gehrmann (Warendorf) und Lothar Winkler (Zwickau) den Rapphengst für Takt, Losgelassenheit und Anlehnung mit einer Note von 7,80 bewerteten, vergab Fremdfahrer Ewald Meier (Meißenheim) die Wertnote 9,60. Der deutsche Bundestrainer Fahren lobte vor allem die Selbsthaltung dieses Hengstes, und wie „traumhaft er in der Hand lag".

 

Der zweite Platz ging an Celsius v. Celtis – Geronimo aus der Zucht von Gerhard Böhme (Maltitz). Der vierjährige dunkelbraune Hengst aus dem Besitz des Sächsischen Landgestüts Moritzburg wurde durch Dirk Hofmann (Radeburg) bestens und gut gefahren in Szene ge-setzt. Er erhielt für den Ausbildungsstand die Wertnote von 16,70 (Richter 8,30/Fremdfahrer 8,40). Dritter wurde Elitär v. Elbcapitän – Lord I. Der vierjährige Rapphengst stellte sich als ein ausdrucksstarkes Fahrpferd vor. Er wurde mit einer Note von 16,60 (8,00/8,60) bewertet. Elitär stammt aus der Zucht von Karl Lenk (Glossen) und befindet sich gleichfalls im Besitz des Landgestüts Moritzburg. Auch er wurde von Dirk Hofmann an den Leinen präsentiert.

 

Neuer Fahrponychampion wurde die fünfjährige Altina v. Sir Charles - Black Horse mit 17,40 Punkten (8,10/9,30). Diese in Sachsen von Ulrich Müller (Werdau) gezogene Rappstute befindet sich auch in seinem Besitz. Gefahren wurde sie von Bettina Winkler. „Ohne Frage ein gut ausgebildetes Fahrpony“,  war das Urteil der Juroren. Als Fremdfahrer lautete das Urteil von Ewald Meier: „Ein absoluter Champion dieses Pony“.

 

Vize-Fahrponychampion wurde mit Na Sowas v. Nabucco – Vulkan ein weiteres Deutsches Reitpony. Die braune Stute stammt aus der westfälischen Zucht von Herma und Claus Teslau (Rheine) und befindet sich in deren Besitz. Vorgestellt wurde die fünfjährige Na Sowas durch Claus Teslau. Das Pony überzeugte vor allem dadurch, dass sie vom Ausbildungsstand als Fahrpony sofort ein-setzbar wäre. Als Bewertungsurteil vergaben die Juroren für Na Sowas 15,90 Punkte (7,50/8,40).

 

Dritter wurde mit Acantus v. Albertus – Silbermann ein Edelblut-Haflinger. Der vierjährige Hengst wurde von Christian Marquardt (Meura) vorgeführt. Er wurde im Haflingergestüt Meura gezüchtet und befindet sich auch in dessen Besitz. Der ansprechende Haflinger wurde mit 15,50 Punkten bewertet (7,30/8,20). Der sichere Schritt, der Raumgriff und die gute Trabmechanik wurde durch das Richterkollegium lobend hervorgehoben. Abstriche ergaben sich, da die Dehnung nur im Ansatz gezeigt wurde.

 

Neu war in diesem Jahr, dass erstmals auch die Sächsischen Meisterschaften der Einspänner in Moritzburg stattfanden. 16 Gespanne gingen an den Start. Es siegte Tino Seifert (Ullersdorf) mit Clarissa vom Wilisch.    Dr. Jürgen Schwarzl

 

 

DJM Fahren Bösdorf

Titel gehen an Sandra Schäfer, Anika Geiger, Maximilian Forster und Daniel Stötzer

Bösdorf (fn-press). Bei den zweiten Deutschen Jugendmeisterschaften im herrschte in Bösdorf in Sachsen-Anhalt Gedränge auf dem Sieger-Treppchen, denn es wurden vier neue Deutsche Jugendmeister im Fahren geehrt.

 

Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften starteten Nachwuchsfahrer, die jünger als 25 Jahre sind, in den verschiedenen Anspannungsarten Pony-Einspänner und Pony-Zweispänner und Ein- und Zweispänner mit Pferden in der Klasse M. Nach Dressur und Gelände führte bei den Pony-Einspännern Niels Grundmann (Fredenbeck), der Mitglied der neu geschaffenen Perspektivgruppe Nachwuchs ist. Er startete als letzter Teilnehmer in den Kegelparcours und alle vier Fahrer, die in der Kombinierten Wertung bis dahin die Plätze zwei bis fünf belegten, waren fehlerfrei geblieben. So unter Druck gesetzt fuhr er mit seinem Pony Cincinnatti auf Sicherheit und am Ende blieb er ohne Fehler im Parcours, aber 0,5 Strafpunkte wegen Überschreitens der erlaubten Zeit kamen hinzu. Das waren 0,07 Punkte zu viel. Das Team Westfalen hatte schnell die Punkte zusammen gerechnet und jubelte, denn damit war Sandra Schäfer aus Nordwalde mit ihrem Pony Nemo von Bergen neue Deutsche Jugendmeisterin. „Super, das ist bestens gelaufen“, so die 25-Jährige, die altersbedingt zum letzten Mal bei der DJM war. Niels Grundmann holte Silber. Bronze ging ebenfalls nach Westfalen und zwar an Antonius Neu (Wettringen) mit Poppey.

 

Bei den Einspännnern führte vor dem Kegelfahren die erst 15-jährige Anika Geiger (Rechtmehring), Tochter des Bundestrainers Karl-Heinz Geiger. Sie hatte mit dem achtjährigen Power Prince die Dressur gewonnen und im Gelände Platz zwei belegt. Bei ihr kam schon vor ihrem Start im Kegelfahren etwas Stress auf. Sie hatte einen Schaden an der Kutsche, denn Christina Wagner, ihre bayrische Mannschaftskollegin, war mit der gleichen Kutsche im Hindernisfahren der Klasse A am Morgen gestartet und umgekippt. Fahrerin, Beifahrerin und Pferd blieben unverletzt, aber die Kutsche war auf die Schnelle nicht zu reparieren. „Das musste ja jetzt noch passieren“, stöhnte Anika Geiger, aber eine Ersatzkutsche war dann schnell gefunden. Und auch damit klappte es, aber sie machte es spannend. Bei ihr fiel ein Ball und 5,5 Strafpunkte kamen für die Zeitüberschreitung hinzu. Dann wurde sogar noch angesagt, dass sie auf Platz zwei zurückgefallen sei und das Publikum rechnete verwirrt. „Entschuldigung Anika, wir haben uns vertan, herzlichen Glückwunsch zum Meistertitel“, sagte die Sprecherin dann durch und die 15-Jährige jubelte. Im Kegelfahren hatte die 19-jährige Titelverteidigerin Katja Helpertz aus dem Rheinland, die ihr dicht auf den Fersen war, einen Abwurf. So betrug Anika Geigers Vorsprung neun Punkte und am Ende reichte es ganz knapp. Katja Helpertz, die bei der Deutschen Meisterschaft in Greven Platz sieben belegt hatte, war in Bösdorf mit ihrem Nachwuchspferd Laniro gestartet und gewann am Ende die Bronzemedaille. Silber ging an die 21-jährige Bianca Kühn (Hagen) mit Dario.

 

Bei den Pony-Zweispännern siegte wie schon im Jahr zuvor in Viernheim Maximilian Forster aus Bad Feilnbach-Au. Nach dem Sieg in der Dressur und einem Platz im Mittelfeld der Geländeprüfung lag er vor dem Kegelfahren noch auf Platz zwei. Er blieb fehlerfrei im Kegelparcours und setzte damit den bis dahin führenden 22-jährigen Lokalmatador Thomas Schuppert (Kremkau) unter Druck. Schuppert, der wie Maximilian Forster ebenfalls ein Mitglied der Perspektivgruppe Fahren ist, kegelte einen Ball und fiel durch die drei Strafpunkte auf Platz zwei zurück. Fehlerfrei blieb auch Niels Kneifel (Wunstorf), der sich so die Bronzemedaille sicherte.

 

Daniel Stötzer (Kühnhausen) holte sich den Deutschen Jugendmeistertitel in der Kombinierten Wertung der Zweispänner. Der 25-jährige Tühringer führte bereits nach Dressur und Gelände und musste somit als letzter Starter in den Kegelparcours. Er durfte sich genau einen Ball erlauben und direkt am zweiten Kegel fiel auch schon ein Ball. Dann fuhr er aber sicher in der Zeit zu Ende und mit einem Jubelschrei durch die Ziellinie. Silber ging an die 24-jährige Imke Sopniewski (Uelzen) und Bronze an die 18-jährige Jessica Wächter (Leidersbach). Wächter ist, wie auch Sieger Daniel Stötzer, Mitglied der Perspektivgruppe. Im vergangenen Jahr bei den DJM in Viernheim hatte in dieser Anspannungsart Carola Diener (Lähden) gewonnen, die nur ein Jahr später den Sprung in den Spitzensport geschafft hat und bei den Weltmeisterschaften der Zweispänner im französischen Conty Weltmeisterin geworden ist.

 

„Das Gelände war sehr fair aufgebaut, die Teilnehmer konnten viele Alternativen fahren“, so das Fazit von Bundestrainer Karl-Heinz Geiger, der für den Nachwuchs-Fahrsport zuständig ist. „Wir haben viele saubere Runden in den acht Hindernissen gesehen.“ Er war mit den Leistungen der Nachwuchsfahrer sehr zufrieden. „Lediglich in der Dressur gab es hier und da eventuell etwas zu verbessern“, sagte Geiger. Insgesamt starteten mehr als 120 Nachwuchsfahrer in Bösdorf. Die Mannschaftswertung gewann das Team Hannover. Punktgleich auf Platz zwei landeten die Mannschaften aus Hessen und Sachsen-Anhalt.                                    evw

 

 

Bundesnachwuchschampionat Fahren in Bösdorf

Gewinner heißen Marlena Brenner, Helena Scheiter und Tim Grober

Bösdorf (fn-press). Neben den Deutschen Jugendmeisterschaften hat in Bösdorf in Sachsen-Anhalt auch das zweite Bundesnachwuchschampionat Fahren stattgefunden. Das richtete sich an Kinder und Jugendliche, die jünger als 16 Jahre sind. Bestandteil waren fünf Teilprüfungen Dressur, Gelände, und Kegelfahren der Klasse A, hinzu kamen das Vormustern und eine Theorieprüfung.

 

Beinah dramatisch wurde es am Sonntag bei den Pony-Einspännern in der letzten Teilprüfung – dem Kegelfahren. Es siegte die 16-jährige Marlena Brenner (Schüttorf), die vor dem Kegelfahren noch auf Platz zwei gelegen hatte. Die bis dahin Führende, die zwölfjährige Christina Wagner (Glonn) war in einer engen Wendung mit der Kutsche umgekippt und schied aus. Zum Glück war der Fahrerin, der Beifahrerin und auch dem Pony nichts passiert. „Gut das sich keiner verletzt hat, aber das ist natürlich bitter, auch für das Team Bayern, denn ihre Ergebnisse zählen jetzt alle nicht mehr“, so ein Zuschauer. Der Vize-Titel ging an den 14-jährigen Henrik Thiemann (Saerbeck), Sohn des erfolgreichen Pony-Vierspännerfahrers Martin Thiemann. Er hatte das Gelände gewonnen. Bei ihm und seinem Pony Special fiel am letzten Kegel noch ein Ball, sonst wäre es fast noch der Sieg geworden.

 

Bei den Einspännern mit Pferden siegte Helena Scheiter aus Bayern. Sie schob sich durch ihr gutes Ergebnis im Kegelfahren noch an dem 15-jährigen Lokalmatador Markus Stottmeister (Bösdorf) vorbei. Stottmeister holte somit Silber. Bronze ging an Vanessa Breithaupt aus Baden-Württemberg. Das Bundesnachwuchschampionat der Pony-Zweispänner gewann der 14-jährige Tim Grober (Bad Gandersheim) vor Alexander Wiederhold (Greven) und Karolin Romahn (Osterburg).

 

In der Mannschaftswertung siegte das Team Sachsen Anhalt vor heimischem Publikum. Die Plätze zwei und drei gingen an Westfalen und Bayern. Jüngste Teilnehmerin war die zehnjährige Lena Hensel aus Hessen. „Das Gelände und auch das Kegelfahren waren schwer genug, aber immer auch sehr jugendgerecht aufgebaut“, lobte Bundestrainer Karl-Heinz Geiger. „Auch der Veranstalter hat sich hier sehr viel Mühe gegeben, Plätze und Hindernisse toll dekoriert und jeden Abend gab es ein tolles Rahmenprogramm“, so Geiger.      evw

 

 

Voltigieren

 

EM Voltigieren Le Mans

Zweimal Gold für Deutschland

Le Mans/FRA (fn-press). Hervorragende Ausbeute bei den Europameisterschaften der Voltigierer in Le Mans: Die deutsche Equipe gewann im Seniorenbereich der kontinentalen Titelkämpfen im französischen Pferdesportzentrum Boulerie Jump vier Medaillen in vier Wettbewerben. Zweimal Gold (Team, Doppel), einmal Silber (Damen-Einzel) und einmal Bronze (Herren-Einzel) lautete die Bilanz nach vier Wettkampftagen.

Besonders emotional war der Triumph des RSV Neuss-Grimlinghausen. Die Voltigiererinnen um Logenführerin und Trainerin Jessica Schmitz bewiesen Nervenstärke und holten in einem Herzschlagfinale die Goldmedaille für Deutschland. Im Finale von Le Mans zeigten die deutschen Vertreter ihre beste Kür der Saison und überholten damit in der Endabrechnung die Schweiz, die sich nach der ersten Kürrunde vor die Deutschen gesetzt hatte. Beim abschließenden EM-Auftritt der Rheinländer gelang sogar der Sprung über die Neuner-Grenze. 9,073 Punkte bedeuteten zum einen die Tagesbestnote, zum anderen einen Vorsprung von drei Zehnteln. Dieses Ergebnis reichte, um sich an der bis dato führenden Mannschaft von Monika Winkler-Bischofberger vorbeizuschieben. Die Deutschen kamen auf 8,3 Zähler, die Schweiz auf 8,247 (zweite Kür: 8,761). „Wir waren heute nicht perfekt, aber viel besser als im ersten Umlauf“, sagte Schmitz. Ihre Mannschaft hatte den komfortablen Vorsprung von drei Zehnteln aus der Pflicht nach einem unverhofften Absturz in der ersten Kür zunächst verspielt. Auf dem Rücken des 13-jährigen Westfalen-Wallachs Arkansas kämpften sich die Sportlerinnen – darunter Vizeweltmeisterin Antje Hill und Simone Wiegele (WM-Bronzemedaillengewinner und Weltcupsiegerin 2011) – zurück und sorgten für den ersten deutschen Championatstitel bei den Seniorteams seit 2008 (damals VV Ingelsberg/Bayern in Brno/CZE). Fünf der sechs Richter sahen die Rheinländer im Finale vorn. Hill war stolz auf sich und ihre Mitstreiterinnen. „Wir haben uns zusammengerissen und richtig gut durchgezogen“, kommentierte die erleichterte Psychologiestudentin. Sie lieferte zugleich den Grund für den unerwartet schwachen ersten Umlauf: „Nach dem Sturz am Anfang der Kür waren wir komplett raus und vor allem uneinig, wer welche Elemente weiterturnt. Dadurch haben wir keine Sicherheit mehr bekommen.“ Equipechefin Ulla Ramge (Warendorf) hatte derweil auch nach dem verpatzten Durchgang nicht am Leistungsvermögen der Rheinländer gezweifelt und die Hoffnung auf den Titelgewinn behalten. „Ich wusste, dass es ein Krimi mit hauchdünnem Ausgang werden würde“, gab die Bundestrainerin zu Protokoll. Sie war sich sicher, dass die Neusser den Schweizern die Führung mit einer fehlerfreien Kür wieder abnehmen konnten. „Ich bin jetzt einfach überglücklich, dass wir es geschafft haben“, sagte sie unmittelbar nach dem RSV-Auftritt. Während Deutschland nun nach zwei sieglosen Jahren bei Championaten wieder auf Rang eins in Europa steht, mussten sich die EM-Titelverteidiger aus Österreich mit Platz drei zufrieden geben. Die Vertreter aus der Alpenrepublik kamen im Finale auf 8,505 Punkte (gesamt 7,98).

 

Bei den Einzelvoltigiererinnen verpasste Sarah Kay knapp die Sensation. Die 18-Jährige aus Sörup, die eigentlich noch bei den Junioren startberechtigt ist, machte der Britin Joanne Eccles die Titelverteidigung deutlich schwerer als erwartet und lag bis zum abschließenden vierten Umlauf in Führung. Dann bewies die Weltmeisterin ihre Klasse mit der besten Kür der Konkurrenz.  Mit der Endnote 8,553 schob sich die Titelverteidigerin auf WH Bentley (Longenführer John Eccles) noch an Kay vorbei. Die Deutsche erhielt am Finaltag auf dem Rücken von Tjekko 8,86 Zähler und kam insgesamt auf 8,533. „Sarah hat heute leider ein wenig mit angezogener Handbremse geturnt und nicht alle Höchstschwierigkeiten gezeigt“, analysierte Bundestrainerin Ulla Ramge den abschließenden Durchgang, war aber dennoch glücklich über Silber. Auch die Pferdeakrobatin selbst grübelte nur kurze Zeit über die verpasste Chance. „Ich bin überglücklich und erleichtert“, sagte die junge Frau, die in Le Mans ihren ersten wichtigen Wettkampf in der Saison 2011 ohne verpatzten Durchgang absolviert hatte. Eccles, EM-Titelverteidigerin von 2009, hat sich mit dem Triumph in Le Mans bereits den dritten Championatstitel in Folge gesichert. Zuletzt war dieses Meisterstück dem Kölner Kai Vorberg gelungen, der zwischen 2004 und 2007 bei allen Titelkämpfen auf dem obersten Podest der Herreneinzelwettbewerbe stand. Die weiteren deutschen Starterinnen Kristina Boe (Husum) und Pia Engelberty (Köln) rangierten in der Endabrechnung in Frankreich auf den Rängen acht (7,924) und zehn (7,9). Boe war auf Le Beau (Winnie Schlüter) angetreten, Engelberty auf Weltoni RS von der Wintermühle (Alexandra Knauf).

Nachdem alle drei deutschen Herren, die bei den Weltreiterspiele 2010 in Kentucky aufgelaufen waren, aus verschiedenen Gründen auf einen Start in Le Mans verzichten musste, war der Weg frei für ein sehr junges Trio im männlichen Aufgebot. Auch wenn die schwarz-rot-goldene Fraktion am Ende keine Chance auf das oberste Podest hatte, übertraf sie die Erwartungen des Trainerstabs. Allen voran Viktor Brüsewitz. Der Bruder des frisch gekürten Junioreneuropameisters Thomas Brüsewitz sorgte mit der Gesamtwertnote 8,204 für die deutsche Vertretung zur Siegerehrung. In der ersten Saison seines Pferdes Rockard gelang ihm nach durchwachsenen Leistungen auf vorangegangenen Turnieren die Überraschung. Der Sportsoldat durfte sich mit seinem Trainer und Longenführer Lars Hansen nach vier Durchgängen über Bronze freuen. „Ich war gekommen, um meinen fünften Platz von der letzten EM in Schweden zu verteidigen“, sagte Brüsewitz. Der 21-Jährige hatte mit der hervorragenden Platzierung nicht gerechnet: „Ich hätte es vorher nicht geglaubt.“ Seine Mannschaftskollegen Jannik Heiland (Seevetal) und Torben Jacobs (Ganderkesee) konnten sich beide noch verbessern. Heiland machte auf Gustafsson (Lars Hansen) einen Platz gut, stand am Ende auf Rang sechs. Jacobs schob sich mit Airbus (Irina Lenkeit) vom 13ten auf den zehnten Platz vor. Den Sieg sicherte sich der amtierende Weltmeister Patric Looser. Mit der zweitbesten Abschlusskür verbuchte er am Ende 8,443 Punkte und damit seinen zweiten Championatstitel. Sein Triumph beinhaltet allerdings auch einen nicht unerheblichen deutschen Anteil. Die Kölnerin Alexandra Knauf hatte sein Pferd Record RS von der Wintermühle an der Longe dirigiert. Besser als der Schweizer war im Finale nur Titelverteidiger Nicolas Andreani. Der Franzose meldete sich nach seinem Sturz im ersten Umlauf zurück und schob sich von Platz vier nach Durchgang eins noch aufs silberne Podest vor. Auf seinem Pferd Idefix de Braize (Longenführerin Marina Dupon Joosten) kam er auf 8,35 Zähler. Kurios: Am Ende hatte er drei von vier Durchgängen gewonnen und stand vor heimischer Kulisse trotzdem nicht ganz oben.

 

Das erfolgreiche deutsche Abscheiden in Frankreich wurde von Theresa-Sophie Bresch und Torben Jacobs komplettiert. Das Duo hatte vor dem Pas-de-Deux-Finale – ebenso wie Neuss – noch auf Silberkurs gelegen. Mit einer nahezu fehlerfreien Darbietung zur Musik des Balletts Schwanensee zogen die Deutschen mit 8,546 Punkten dann aber noch an den führenden Geschwistern Joanne und Hannah Eccles (8,395) aus Großbritannien vorbei. Die Titelentscheidung war die engste der gesamten Meisterschaft. Lediglich acht Tausendstel trennten die Konkurrenten in der Endabrechnung – 8,419 (Platz eins) und 8,411 (Platz zwei). „Ich kann es noch gar nicht glauben“, freute sich Bresch, die sich mit Jacobs vor allem in der Harmonie mit Pferd Cyrano (Longenführerin Doris Marquart) im Finale nochmals deutlich steigern konnte. „Ich bin stolz. Das war ein ganz starkes Stück“, kommentierte Ursula Ramge. Der Bundestrainerin gebührt ein großer Anteil am Erfolg. Denn sie hatte das Duo im Mai zusammengeführt, nachdem sich Bresch nicht im Einzel für die kontinentalen Titelkämpfe qualifiziert hatte. Lediglich zweieinhalb Monate hatten die Kaderathleten zur Verfügung, um ihre Choreografie zu perfektionieren. Ramge: „Eine unglaubliche Leistung.“ Platz drei ging nach Österreich an Lukas Wacha und Jasmin Lindner, die auf Black Beat angetreten waren. Die zweite deutsche Vertretung, Sophie Hofmann und Moritz Wolf (beide Mainz), verzeichnete mit einer der schwersten Choreografien der gesamten Konkurrenz auf Flashlight (Kai Vorberg) einen Sturz im zweiten Durchgang und landete dadurch nur auf dem fünften Rang. Sie mussten kurzfristig umsatteln, nachdem sich ihr Pferd Elevation in der Woche vor der der Abfahrt nach Le Mans verletzt hatte.           Daniel Kaiser

EM Voltigieren Junioren Le Mans

Start-Ziel-Sieg und Zitter-Triumph

Le Mans/FRAU (fn-press). Die deutschen Junioren-Voltigierer haben die Spitzenposition in Europa wiedergewonnen. Nachdem die Konkurrenz aus Österreich im vergangenen Jahr bei der Heim-EM in Stadl Paura den Medaillenspiegel anführte, konterte die Equipe von Bundestrainerin Ursula Ramge 2011 in Le Mans. Im französischen Pferdesportzentrum Boulerie Jump holten die schwarz-rot-goldenen Pferdeakrobaten zwei von drei Titeln. Lediglich die Einzeldamen gingen leer aus.

Besonders spannend war der Wettbewerb der Mannschaften. Das Juniorteam Hamburg vom RVV Bad Oldesloe hatte zwar die Pflicht mit überraschend großem Vorsprung von fast vier Zehnteln gewonnen, musste die Österreicher vom Club 43 nach dem ersten Kürdurchgang aber wieder dicht aufrücken lassen und machte den Ausgang der kontinentalen Meisterschaft zu einer Zitterpartie. Auf Pferd Ecestelli, dirigiert von Kurt Isensee an der Longe, behielten die deutschen Athleten schließlich im Finale die Nerven und triumphierten mit einer überragenden Leistung. „Jeder ist ein kleines Stück über sich hinausgewachsen“, gab Bundestrainerin Ulla Ramge freudestrahlend zu Protokoll.

 

Für das U16-Team war der abschließende Umlauf vor allem aus psychischer Sicht eine Herausforderung. Die Vorjahressieger aus der Alpenrepublik hatten mit einer nahezu fehlerfreien Leistung auf Dionysos eine 8,19 vorgelegt und sich damit bereits im Vergleich zu ihrem ersten Kürumlauf verbessert, in dem sie die Hamburger geschlagen hatten. Doch die Deutschen legten nach und steigerten sich ihrerseits um fast acht Zehntel. Sie erhielten vom sechsköpfigen Richtergremium im abschließenden Umlauf die Tageshöchstnote 8,773 und setzten sich mit der Gesamtpunktzahl 7,886 im Endresultat klar vor die Vertreter des Nachbarlandes (7,624). Dahinter schafften die Italiener (7,376) den Sprung auf den verbleibenden dritten Rang auf dem Podium. Die Südeuropäer schoben sich mit ihrer finalen Kür auf Creval Lugano noch an den bis dato auf Medaillenkurs liegenden Schweizer (7,346) vorbei, die auf Pady de Jean Bel angetreten waren.

 

Der EM-Triumph war für Trainer Hendrik Brühl die „schönste Belohnung für eine lange und harte Saison“. Der 30-Jährige zeigte sich nach der Flower-Zerominie sichtlich überwältigt: „Ich bin so stolz auf das, was wir geschafft haben.“ Seine Mannschaft, die sich bei der bundesinternen Qualifikation in diesem Jahr nur knapp gegen die Rheinländer aus Neuss und die Westfalen aus Hamm durchgesetzt hatte, war in Le Mans erstmals auf einem internationalen Vergleich für die Bundesrepublik angetreten. Genießen konnte Brühl das Championat allerdings nicht. „Der Druck, der auf einem lastet, ist enorm“, berichtete er. Nicht weniger als „Mission Gold“ lautete von Anfang an die Zielvorgabe von Ramge, nachdem die deutschen Vertreter des VV Ingelsberg aus Bayern im vergangenen Jahr den obersten Podestplatz verpasst hatten. Bei den Hamburgern lief es 2011 besser. „Der abschließende Durchgang ist wie ein Film an mir vorbeigezogen. Ich stand völlig neben mir“, gestand Brühl. Erst nach der vierminütigen Darbietung seiner Schützlinge fiel die Anspannung ab – und dem Erfolgstrainer die gesamte Truppe um den Hals.

 

Weniger spannend machte es Titelverteidiger Thomas Brüsewitz aus Garbsen. Der 17-Jährige ist derzeit im Gespann mit Longenführer Lars Hansen und Pferd Gustafsson in seiner das Maß der Dinge. In Le Mans legte er einen Start-Ziel-Sieg hin und gewann alle vier Umläufe. Das Erfolgsteam aus der Nähe von Hannover ließ damit zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd Zweifel an der erfolgreichen Titelverteidigung aufkommen. Mit 8,55 Punkten in der abschließenden Kür untermauerte das Ausnahmetalent seine Ambitionen, in naher Zukunft einer der erfolgreichsten seiner Zunft zu werden. Auch Nervenstärke bewies der junge Mann. „Unter diesem Druck keine Fehler zu machen, ist wahnsinnig schwer. Aber auf Thomas ist Verlass“, sagte Disziplintrainer Dr. Christian Peiler. Viktor Brüsewitz, Bruder des Titelträgers und Bronzemedaillist bei den Senioren, war einer der ersten Gratulanten. Thomas Brüsewitz war zur obligatorischen Flower-Zeremonie nicht der einzige Akteur mit dem Bundesadler auf der Brust. Benjamin Kley aus Salzmüde unterstrich die gute Nachwuchsarbeit des Verbandes mit dem Bronzerang. Der 18-Jährige schob sich mit seinem finalen Auftritt auf Kontra (Longenführerin Franziska Mauff) ganz dicht an den Silberrang heran. Mit 7,803 Zählern in der Endabrechnung verfehlte er einen deutschen Doppelerfolg um lediglich 33 Tausendstel. Ramin Simon Rahimi aus Österreich hatte seinen Vorsprung aus der Pflicht nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit der Gesamtnote 7,836 verteidigt. Komplettiert wurde der starke Auftritt der deutschen U18-Equipe von Alexander Schulten (Rhede). Er zeigte im Finale auf Pafur (Birgit Zeitz) seinen besten Umlauf und verbesserte sich im Vergleich zum ersten Durchgang noch vom sechsten auf den fünften Rang (Wertnote 7,669).

 

Die deutschen U18-Damen schafften es in Le Mans nicht in die Medaillenränge. Die Bilanz nach vier Durchgängen lautete Rang fünf für Corinna Knauf (Köln), Platz sechs für Gianna Meier (Lünen) und Rang acht für Miriam Esch (Schwarzach). Knauf, vor dem abschließenden Kürumlauf noch mit Medaillenchancen, konnte ihre Elemente nicht so sicher wie im ersten Durchgang auf dem Rücken von Weltoni RS von der Wintermühle präsentieren. Die als Mitfavoritin geltende Deutsche, die gemeinsam mit ihrer Schwester und Longenführerin Alexandra Knauf im Zirkel aufgelaufen war, bekam vom sechsköpfigen Richtergremium summa summarum 7,553 Punkte und fiel im Klassement zurück. Auch Meier blieb mit 7,425 Zählern auf Letitia (Longenführerin Jennifer Peiler) hinter ihren Möglichkeiten. Miriam Esch, die überraschend beim Pflichtauftakt auf Rang drei voltigierte, verlor im ersten Kürdurchgang aufgrund ihres nervösen Pferdes Carlos (Annette Müller-Kaler) den Anschluss an die Spitzenplatzierungen. Im Finale war sie erneut die beste Deutsche. Die 15-Jährige bekam für ihre Choreografie 7,96 Punkte und verbesserte sich damit im Endergebnis auf 7,331 Punkte. Die neue Europameisterin bei den Juniorinnen heißt derweil Silvia Stopazzini aus Italien. Die Vizemeisterin aus dem vergangenen Jahr schrieb auf ihrem stets zuverlässigen Pferd Harley in Le Mans Geschichte, holte den ersten Championatstitel für ihr Land. Mit der Tagesbestwertung von 8,505 Punkten für ihre Kür sicherte sie sich am Ende 7,872 Zähler und damit den knappen Sieg vor ihrer stärksten Konkurrentin, Vorjahressiegerin Daniela Fritz (7,847) aus Österreich. Rang drei ging überraschend an Sheena Bendixen (7,769) aus Dänemark, die noch vor der im ersten Kürumlauf gestürzten Topfavoritin Lisa Wild (7,687) rangierte. Daniel Kaiser

 

DM Voltigieren Elmshorn

Neuss-Grimlinghausen, Kay und Oese sind Deutsche Meister 2011

Elmshorn (fn-press). Das Team des RSV Neuss-Grimlinghausen aus dem Rheinland, Sarah Kay (Sörup) und Erik Oese (Radebeul) sind die Deutschen Meister im Voltigieren 2011. Bei den nationalen Titelkämpfen in der Fritz-Thiedemann-Halle in Elmshorn setzten sich mit dem amtierenden Team-Europameister und der EM-Silbermedaillen-Gewinnerin die Favoriten souverän durch. Der Triumph von Oese war eine Überraschung. Der 23-jährige Sachse, der sich nicht für die EM in Le Mans eine Woche zuvor qualifiziert hatte, ließ alle Championatsteilnehmer hinter sich. Den Wettbewerb des Doppelvoltigierens, der im Rahmen der DM ausgetragen wurde, gewannen die frisch gekürten Europameister Theresa-Sophie Bresch (Tübingen) und Torben Jacobs (Ganderkesee).

Auf Cyrano (Longenführerin Doris Marquart) waren Theresa-Sophie Bresch und Torben Jacobs eine Klasse für sich. Das für Baden-Württemberg auflaufende Pas-de-Deux, das in der Vorwoche in Le Mans EM-Gold gewann, setzte sich mit 8,567 Punkten nach zwei Durchgängen klar gegen die nationale Konkurrenz durch. Moritz Wolf und Sophie Hofmann aus Mainz schoben sich nach Platz drei im ersten Durchgang noch auf den Silberrang vor. Auf Elevation (Hanne Strübel) kamen die Rheinland-Pfälzer insgesamt auf 7,994 Zähler. Zu Bronze reichte es für das Geschwisterpaar Anna und Florian Kraft (Essen). Die Rheinländer, auf Rocky (Anne Sümnik) im Zirkel, konnten mit einer 7,04 im zweiten Umlauf nicht an ihre guten Leistungen des ersten Umlaufs (8,3) anknüpfen und verbuchten am Ende 7,67 Zähler. Für Bresch war es bereits das zweite DM-Gold im Pas-de-Deux in Folge. Im vergangenen Jahr hatte sie in Leipzig mit Daniel Rein triumphiert, der diesmal aufgrund einer Knieverletzung aussetzen musste.

 

Das zahlte sich aus. Die Mannschaft von Jessica Schmitz voltigierte auf Arkansas zwar in beiden Kürumläufen nur auf Rang zwei und musste den ärgsten Konkurrenten aus Ingelsberg den Vortritt lassen, der am Finaltag sogar von einem der sechs Richter die Höchstnote 10,0 kassierte. In der Endabrechnung behielten die Rheinländer jedoch die Führung aufgrund ihres Vorsprungs in der Pflicht. Neuss sicherte sich den Meistertitel mit total 8,504 Zählern. Die Bayern (8,325) um Longenführer Alexander Hartl meldeten sich mit ihren Darbietungen nach einer Saison, die durch Höhen und Tiefen gekennzeichnet war, eindrucksvoll zurück. Nachdem die Mannschaft beim EM-Qualifikationswettkampf in Darmstadt im Mai noch fünf Zehntel Rückstand auf die Neusser verbuchte, setzte sie sich – zumindest in der Kür – zum Saisonhöhepunkt wieder knapp vor die stärkste deutsche Konkurrenz und eroberten Silber. Für die Rheinländer war der Triumph in Elmshorn bereits der sechste DM-Sieg in Folge. Auf Rang drei der Meisterschaftswertung landete der Laubenheimer RV mit einer Gesamtnote von 7,739 Punkten. Die Mannschaft vom Landesverband Rheinland-Pfalz war auf Elevation (Longenführerin Hanne Strübel) in den Zirkel eingelaufen.

 

Wie bereits in den Vorjahren hat die Interessengemeinschaft „Der Voltigierzirkel“ einen Förderpreis an die besten Neustarter der DM vergeben. In Elmshorn waren dies Theresa-Sophie Bresch, Torben Jacobs und die Gruppe RuFV Filsum. Der zweckgebundene Förderpreis war insgesamt mit 800 Euro dotiert. Mit dem Förderpreis wird eine Gruppe und je ein männlicher und weiblicher Einzelvoltigierer ausgezeichnet, die zum ersten Mal (Einzelvoltigierer) bei der DM am Start oder in den letzten fünf Jahren nicht an der DM teilgenommen haben (Gruppen). Daniel Kaiser

 

 


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