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Gedanken zum Tod des Hengstes Hickstead... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Peter Cronau   
Donnerstag, 10. November 2011 um 14:31

 

Hickstead trägt 2010 beim CHIO von Deutschland Eric Lamaze zum ersten kanadischen Sieg im Großen Preis von Aachen

(Foto: Offz/ ALRV)

Argenbühl/ Allgäu. Am letzten Sonntag während des Weltcupspringens in Verona brach der holländische Hengst Hickstead unter seinem Reiter Eric Lamaze nach Beendigung des Parcours zusammen und verendete noch in der Arena. Wie kaum ein Pferd hat Hickstead innerhalb eines Jahres wahrlich Außergewöhnliches geleistet: Darunter 2010 die Siege in den Großen Preisen von Rom, Aachen, Rotterdam, Valencia und Calgary, Weltmeisterschafts-Dritter in Lexington und zuletzt in Leipzig Anfang Mai 2011 Weltcup-Zweiter. Er wurde Tausende von Kilometern durch die Welt geflogen…

Dazu schreibt Pferdedoctor Peter F.Cronau seine Gedanken nieder...

Das Ableben des Pferdes „Hickstead“ nach Beendigung des Parcours in Verona am Sonntag, den 06. November 2011, konnte kurz darauf bereits weltweit im Internet angesehen werden. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, ob die letzten Minuten und die kurze Agonie geeignet sind, einem breiten zum Teil fachunkundigen Publikum informativ bereit zu stellen. Aber wo höchst tierschutzrelevante Fakten aus der Hähnchenproduktion oder schreckliche Bilder von Tiertransporten Einzug in die bildgebenden Medien erfahren haben, findet eben in unserer heutigen Zeit auch der plötzliche Sterbevorgang eines Pferdes Eingang in die Medien. Im Gegensatz zum Standard-TV-Consumer, der das konsumieren muss, was er vorgesetzt bekommt, musste aber der Interessierte sich selber aktiv das Video „herunterladen“, um es anzusehen.

 

Zum heutigen Zeitpunkt steht die Todesursache noch nicht fest. Ohne das Ergebnis der „post-mortem“-Untersuchung bietet die augenblickliche Betrachtung nur Raum für Spekulationen. So wie die Öffentlichkeit an diesem Ereignis teilgenommen hat, besteht auch eine Verpflichtung, offen und transparent nach dem Feststehen des Untersuchungsergebnisses dieses zu präsentieren. Wenn das nicht geschehen sollte, wird die jetzt schon brodelnde Gerüchteküche ziemlich laut kochen. Dieser Appell an die verantwortlichen Stellen soll als Aufforderung verstanden werden.

 

Trotzdem darf man schon heute wagen, eine Ursachenforschung anzudenken. Die Palette der Möglichkeiten ist groß:

 

1.     Herzinfarkt

2.     Gehirninfarkt

3.     Ruptur der Aorta oder eines anderen großen Blutgefäßes

4.     Plötzliche fatale Arrhythmie

5.     Tod infolge vorher verabreichter Substanzen

6.     Tod aufgrund nicht kompensierter Arrhythmie

7.     Tod wegen Überforderung (Transport-Stress, Jetlag, Verlust der Adaptation an unterschiedliche Klimazonen)

8.     Addition mehrerer der genannten Faktoren

 

 

Zu 6) Das autonome Nervensystem des Herzens wird von zwei gegenläufig funktionierenden Systemen gesteuert: Sympathikus und Parasympathikus, wovon letzterer dafür sorgt, dass die Herzfrequenz nach einer starken Belastung von bis zu 270 Schlägen pro Minute wieder in den physiologischen Bereich von 16-20 Schlägen pro Minute fällt. Dieses System funktioniert tausendfach und ist physiologisch bei der Kompensation einer sportlichen Leistung. Treten aber Turbulenzen beim Herunterfahren der Pulsfrequenz ein, kann es zu fatalen Umständen und dem sogenannten „suddden death“ kommen. In diesem Fall können die Pathologen relativ wenig feststellen und die Todesursache bleibt möglicherweise im Verborgenen. Mehr als Interpretationen vom Elektrokardiogramm sind erforderlich, um diesem Phänomen auf den Grund zu kommen. Es kann möglicherweise in der Forschung noch Jahre dauern bis dieses Phänomen erklärt werden kann.

 

Zu 7) Auch wenn vielfach den Pferden Überforderung und Stress als Ursache für Erkrankungen unterstellt wird, muss erwähnt werden, dass Pferde über ein außerordentlich ausgeprägtes Adaptionsvermögen verfügen und ein vielgereister Pferdeathlet durchaus von Erfahrung sprechen darf. Dennoch soll nicht unerwähnt bleiben, dass der Hengst nach dem CSI in Genf 2010 nach Florida geflogen wurde, anschließend in Paris, Leipzig, La Baule und in Rom teilgenommen hat. Danach ging es wieder nach Calgary in Kanada, um im Anschluss in Valkensward und Rotterdam zu starten und dann erneut nach  Kanada zurückzukehren. Also das ist schon eine Menge an Kilometern für die Kreatur Pferd.

 

Die Pferdewelt hofft auf eine ehrliche, offene und transparente Aussage über die Todesursache eines der besten Springpferde dieses Jahrhunderts.

 

 

 

 

 


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