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Der Traum eines kleinen Mädchens (18) PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Uta Ludwig   
Montag, 22. Februar 2010 um 14:06

Polly und die Seele

18. Kapitel


Seit ihrem siebten Geburtstag im November 2009 hat sich das Leben von Polly gründlich geändert.

 

Bis dahin waren ihre Familie, natürlich, und die Schule alles, worum sich Pollys Leben drehte. Das wurde schlagartig anders, als sie einen Gutschein für Reitstunden geschenkt bekommen hatte. Von diesem Tag an begann so etwas wie ein neues Leben für sie, seither war sie jede Woche in den Reitstall gegangen.

Es war nicht einfach nur so, dass sie dort eine Reitstunde nahm und reiten lernte, sondern sie hatte neue Freunde gefunden. Es begann ein Leben außerhalb der Familie und der Schule. Polly war in der zweiten Klasse. Das erste Schuljahr hatte sehr spannend begonnen. Auch hier hatte sie damals neue Leute kennen gelernt. Was die Lehrer zu sagen hatten, war für sie sehr interessant. Aber jetzt dachte Polly meistens an das, was sie im Reitstall erleben durfte.

Gestern erst hatte der Lehrer sie vor der gesamten Klasse ermahnt. Sie war aufgefordert worden, das Druckschrift "A" und das Schreibschrift "A" zum Vergleich an die Tafel zu malen. Polly hatte ihren Lehrer gar nicht gehört. Statt dessen hatte sie zum Fenster heraus auf den Schulhof geschaut und an Lisa gedacht. Wie schön sich das Fell ihres Lieblingsponys anfühlte, wenn man darüber strich... "Penelope! Kannst Du nicht oder willst Du nicht?" sprach der Lehrer sie an. Er hatte genau vor ihr gestanden. Auf einmal war es mucksmäuschenstill in der Klasse gewesen. Polly war aufgeschreckt: Was wollte der Lehrer? Sie hatte keine Ahnung gehabt. Polly war es ganz heiß geworden. Sie hatte einen puterroten Kopf bekommen. Moni, neben ihr, konnte nicht helfen, weil der Lehrer direkt vor ihnen gestanden hatte. "So geht das nicht!" hatte der Lehrer in die Stille herein nur zu ihr gesagt. "Du schreibst das ganze Alphabet einmal in Druck- und einmal in Schreibschrift zu Hause auf. Die erste Strafarbeit, die in dieser Klasse aufgegeben werden muss. Das ist nichts, worauf man stolz sein kann, Penelope!" hatte der Lehrer zu ihr gesagt. Das ganze Alphabet! Zweimal! Polly war so sauer gewesen. Sie hatte ihre Tränen kaum zurückhalten können. Soviel zu schreiben würde endlos dauern....und der ganz Mist nur, weil sie an Lisa und die anderen gedacht hatte. Das Schlimmste war, dass sie die zusätzliche Arbeit selbst schuld war.

Polly hatte sich schon immer ein eigenes Haustier gewünscht. Aber sie durften zu Hause keines haben. Dennoch hatte Polly jetzt viel mit Tieren zu tun: am meisten mit den Ponys im Reitstall. Dazu kamen dort das Eselchen und die Katzen. Einige Leute brachten dorthin ihre Hunde mit. Manchmal durften die Kinder nach dem Reiten mit den Hunden spazieren gehen und spielen. Vor kurzem waren sie mit der Schulklasse auf einem Bauernhof. All das zusammengenommen konnte Polly mehr mit Tieren umgehen, als die meisten in ihrer Klassen.

Ihren Schulfreundinnen hatte sie so immer etwas zu erzählen. Nur Moni konnte mithalten, die hatte auch Tiere, über die sie etwas erzählen konnte, die Tiere gehörten ihr selbst und waren zuhause.

Manchmal versuchten Moni und Polly, sich gegenseitig zu übertrumpfen, indem sie wetteiferten, wer mehr Ahnung hatte. Dabei ging es vor allem um den Umgang und die Pflege der Tiere. Nicht selten machten sich die Kinder ernsthafte Gedanken, ob Tiere eine Seele hätten - oder nicht. Das ging so weit, dass sie sich fragten, was eigentlich Seele bedeute. Überhaupt, Seele, von Menschen nur erdacht oder erfunden?

Moni und Polly wussten zu erzählen, dass Pony nicht gleich Pony ist. Jedes Pony ist anders. "Das glaube ich nicht", sagte Claudia. Die hatten kein Tier zuhause. Nicht mal` nen Hamster. Claudia sagte, dass jedes Pony dem anderen gleiche. "Stimmt nicht", sagten Polly und ihre Banknachbarin wie aus einem Mund. Und dann erklärten sie den Klassenkameradinnen, dass das eine Pony ganz nervös sein kann, das andere aber ganz ruhig. Es gab Ponys, die wollten immer laufen, andere musste man feste antreiben, damit sie überhaupt losliefen. Manche Ponys streckten einem den Kopf hin, um gestreichelt zu werden. Andere Pferdchen schüttelten ihren Kopf, weil ihnen das Gestreicheltwerden lästig war. "Also hat ein Pony eine Seele!"beharrte Polly auf ihrer Meinung. Damit konnte sie die Mehrheit ihrer Freundinnen überzeugen.

"Bei Hunden ist das genauso", behauptete Polly. Sie war jetzt in voller Fahrt. Und sie erzählte von dem Vorfall mit dem Hund von Frau Küppers. Frau Küppers war die Mama von Stephan und Sabine. Die hatten zwei Dalmatiner. Das waren die weißen Hunde mit den schwarzen Flecken. "Wie Fliegenschimmel, nur als Hunde", erklärte Polly ganz ernsthaft. "Wir durften mit den zwei Hunden von Frau Küppers nach draußen und spielen", fuhr sie fort. "Rolf durfte den einen Hund nehmen und ich den anderen. Mein Hund war ein Junge und hieß Moritz. Die Jungs bei Hunden heißen Rüden," sagte Polly und machte dabei ein ganz wichtiges Gesicht. Aber das war ihr selbst nicht bewusst. Den anderen schon. Aber sie wollten die Geschichte von den Hunden hören. "Die Hunde waren so lieb. Sie tollten mit uns herum und sprangen uns an und zogen an den Leinen. Wir haben Stöckchen geworfen und die Hunde wollten hinterherlaufen. Sie zogen so an den Leinen, dass Rolf und ich sie nicht halten konnten." Polly redete jetzt ganz aufgeregt. "Harald warf ein Stöckchen ganz weit. Moritz wollte hinterher und riss sich los. Er lief hinter dem Stöckchen her und lief einfach vorbei ins Feld rein. Dann war er weg. Ich habe gerufen und gerufen. Moritz kam nicht zurück. Wir konnten ihn auch nicht mehr sehen. Was sollte ich Frau Küppers sagen? Der blöde Hund kam nicht zurück. Wir haben gewartet und immer wieder gerufen. Meine Freunde haben alle mitgerufen, aber der Moritz blieb einfach weg. Dann kam Frau Küppers raus. Sie hatte uns natürlich gehört. Könnt ihr nicht mal auf einen Hund aufpassen?" schnauzte sie rum. "Wenn der Moritz nun nicht wiederkommt? Was dann? Oder, wenn er überfahren wird?" fragte Frau Küppers ganz außer sich vor Sorge. Polly bekam Angst, sie lief los in Richtung Feld. "Moritz, Moritz komm hierher", rief sie immer wieder. Aber: Kein Hund in Sicht.

 

"Was ich damit sagen will, ist der, ein Hund bzw. eine Hündin, die Rolf hielt, war ganz lieb. Der andere, den ich hatte, war so wild, dass ich ihn nicht halten konnte. Also gibt es von Tier zu Tier große Unterschiede. Das muss doch von der Seele kommen, oder?" sagte Polly.

 

"Ist doch egal. Kam der Moritz denn wieder?" fragte Klaudia. "Klar! Aber ich nehme nie mehr einen Hund, wenn er nicht mir gehört. Die olle Küppers hat sich ganz schön aufgeregt." Die Sabine hat geweint, als sie alles hörte nach ihrer Reitstunde.

 

"Das hat mit Seele nichts zu tun. Das ist Charakter", platzte Barbara mit ihrer Meinung dazwischen. Sie war zufällig dazugekommen, als Polly erzählte. Barbara wusste sowieso alles besser. Sie hatte mindestens zwei große Geschwister auf ihrer Schule und kannte sich in allem aus. Sie kannte sogar die Vornamen der Lehrer. Polly wusste aber genau, dass Barbara zuhause kein Tier hatte und auch nicht in einen Reitstall ging. Also hatte die ja keine Ahnung. "Ein Tier hat eine Seele!" für Polly stand das fest und ihre Argumente waren überzeugend.

Polly nahm sich vor, ihre Freunde im Stall zu fragen, ob Tiere eine Seele hätten. Sicherlich würden sie ihrer Meinung sein. Sie verstanden Polly. Ganz gewiss!

 

(Fortsetzung folgt....)

 

 

 

 

 


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