Wenn ein Sturkopf gegen den mächtigsten Verein anreitet... |
Geschrieben von: Dieter Ludwig |
Freitag, 05. März 2010 um 17:20 |
Aachen. Seit nunmehr 15 Jahren tobt der Rechtsstreit zwischen dem damals entlassenen Vermarkter Wolfgang Götz und dem Aachen-Laurensberger-Rennverein, dem Veranstalter des alljährlich weltgrößten Pferdesportturniers in den Disiplinen Springen, Dressur, Vielseitigkeit, Fahren und Voltigieren. Am 19. März geht der Prozess in Aachen in die nächste und sicher letzte Runde. Verlierer ist garantiert Wolfgang Götz (55), ein Sturschädel. Allein finanziell ist eine solche Auseinandersetzung mit einem so mächtigen Verein nicht durchzustehen. Egal, was herauskommt, Wolfgang Götz ist auch der Geldverlierer.
Der Aachen-Laurensberger-Rennverein veranstaltet jedes Jahr das Offizielle Internationale Reit- und Fahrturnier (CHIO) von Deutschland, doch für den ALRV selbst mit rund 600 Mitgliedern startet niemand. Auf der anderen Seite kann nur einer Prä
Erste Amtshandlung: Götz-Entlassung
Eine der ersten Amtshandlungen von Klaus Pavel war die Entlassung des damaligen Geldbeschaffers Wolfgang Götz (55) ein Jahr später. Ihn hatte 1991 der amtierende CHIO-Prä
„CHIO Aachen wie eine Kirmes-Veranstaltung“
Aufgrund des Prä
In Holland abgespickt
Wolfgang Götz schaute nach Holland und sichtete dort die weißen Pagodenzelte, sie führte er in Aachen ein. Götz gab dem Ausstellerbereich Gesicht und Charakter. Durch ihn gab es erstmals die Möglichkeit zum Logenmieten für firmen, er stellte die Gastronomie auf ein höheres Niveau. Vom Turnier des unvergessenen Star-Tenors Luciano Pavarotti, der ihn auch verpflichtet hatte, brachte er aus Modena die Idee der „Hufeisentische“ mit.
1994 verlängerte der ALRV den Vertrag mit Wolfgang Götz im weitere vier Jahre. Doch dann ließ Klaus Pavel, wohl gestärkt von seinem Juristen aus dem Prä
Bundesgerichtshof und zurück
Der Rechtsstreit lief bis zum Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Götz fordert rund fünf Millionen Euro Schadensersatz für entgangene Einnahmen aus Werbung, so seien 40 Prozent der Exklusiv-Rechte der Vermarktung verloren gegangen. Das Landgericht Aachen und das Oberlandesgericht Köln gaben Götz Recht, die fristlose Kündigung sei rechtsunwirksam . Der ALRV marschierte weiter zum BGH nach Karlsruhe, die obersten Richter wiederum gaben den Rechtsstreit zurück nach Aachen. Dort ruht der See. Götz: „Ich soll einfach mürbe gemacht werden.“
Götz: „Das Vertrauen in die Justiz habe ich immer noch nicht verloren. Doch ich möchte meinen entstandenen Schaden ersetzt bekommen. Allein schon deshalb, weil man mir das aufgebaute Image verunstaltete. Kam ich irgendwohin in Sachen Reitsport, lagen schon die Zeitungsausschnitte von den Prozessen mit Aachen auf dem Tisch.“ Ihr Nachfolger Michael Mronz? „Götz: Der macht einen guten Job. Er kam ja erst 1997. Er versteht seine persönlichen Beziehungen zum Vorteil des CHIO zu nutzen. Ich gönne ihm, dass er auf meine zwischen 1990 und 1995 geleistete Arbeit aufbauen kann.“ |