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Presserat: Missbilligung gegen "Spiegel" wegen Cronau-Artikel PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Montag, 22. März 2010 um 16:32

 

Berlin. Im letzten Jahr sprach der Deutsche Presserat mit Sitz in Berlin 71 Missbilligungen aus, eine davon wegen des Artikels im Magazin „Der Spiegel“ unter dem Titel „Eine Spritze zu viel“. Der Autor greift die Vorfälle bei den Olympischen Reiterspielen in Hongkong auf und beruft sich dabei auf Veterinär Dr. Peter Cronau und dessen Brief an die deutsche Verbandsspitze. Wegen falscher Behauptungen rief Peter Cronau den Presserat an – und bekam Recht.

 

In dem Spiegel-Artikel vom 4.Mai 2009 versucht Autor Udo L. eine Aufarbeitung der  Vorkommnisse um die beiden deutschen Springpferde Cöster von Christian Ahlmann und Cornet Obolensky von Marco Kutscher bei Olympia 2008 in Hongkong. Eine Hauptrolle kommt Dr. Peter Cronau - obwohl nicht vor Ort – zu. Laut Spiegel habe der Wattenscheider Tierarzt, lange Jahre Team-Veterinär nicht nur deutscher Equipen, von 1984 bis 1988 auch im Präsidium des Weltverbandes (FEI), in seinem Brief  an die deutsche Verbandsspitze Mannschafts-Tierarzt Dr. Björn Nolting schwer belastet, weil der dem Wallach Cöster in Hongkong eine Spritze mit einem Capsaicin-Derivat gesetzt habe, außerdem habe in dem Schreiben gestanden, beim Verladen der Sattelschränke von Ludger Beerbaum und Kutscher seien Packungen des Capsaicin-Mittels Equi-Block herausgefallen. Und er behauptet, in der von der Pflegerin gegebenen Spritze bei Cornet Obolensky wäre – so im Brief Cronaus - das Stoffwechsel anregende Mittel Biodyl gewesen.

Dr. Peter F. Cronau mit Lebenspartnerin Irmi

(Foto: U.Ludwig)

 

Verbreitung von Lügen...

 

Dagegen ging Peter Cronau (67) an. In seinem Schreiben an den Deutschen Presserat heißt es u.a., es seien Feststellungen und Aussagen aufgestellt worden, „die ich niemals getroffen habe. Dadurch ist mir eine große Rufschädigung entstanden“, der Autor habe „Lügen verbreitet“.

 

Dem „Spiegel“-Journalisten teilte er mit, der Artikel erfordere eine „Korrektur der Lügen“. Im Einzelnen heißt es weiter, der Autor habe aus einem Brief zitiert, den er nie gesehen habe, er, Peter Cronau, habe nie behauptet, dass Biodyl in der Spritze der Pflegerin gewesen wäre, er habe niemals behauptet, dass Mannschaftstierarzt in Hongkong Dr. Björn Nolting dem Pferd Cöster eine Injektion mit einem Capsaicin-Derivat gegeben habe, und er habe nie gesagt, dass das Capsaicin-Mittel EquiBlock aus den Sattelschränken gefallen wäre. Cronau bestritt in seinem Brief an Udo L. zudem, diese Aussagen in einem Telefongespräch mit ihm gemacht zu haben.

 

„Spiegel“ verstieß gegen Sorgfaltspflicht

 

Der achtköpfige Beschwerdeausschuss mit der Vorsitzenden Sigrun Müller Gerbes  sprach  wegen des Artikels „Eine Spritze zu viel“ einstimmig eine Missbilligung aus. In der Begründung heißt es, die Redaktion habe gegen die journalistische Sorgfaltspflicht des Pressekodex verstoßen. Dr.Peter Cronau als Beschwerdeführer habe durch Vorlage seines Schreibens an den deutschen Verband zweifelsfrei darlegen können, dass die indirekt zitierten Passagen eben nicht aus seinem Brief stammten. Der Redaktion habe der Brief, wie sie selbst einräumt, nicht vorgelegen, „durch diese Berichterstattung vom Hörensagen hat die Redaktion nach Meinung des Ausschusses die journalistische Sorgfaltspflicht missachtet.“ Die Zeitung habe nicht nachweisen können, „dass sie vor Veröffentlichung hinreichende Belege für den Inhalt des Briefes hatte.“

 

Nachzutragen ist: Christian Ahlmann war wegen des Durchblutungsfördernden Mittels Capsaicin – nachträglich von Medikation zu Doping hochgestuft - für acht Monate gesperrt worden, und er wurde für zwei Jahre aus dem National-Team ausgeschlossen, Marco Kutscher erwartet noch die Anhörung vor dem Weltverband – und wegen des Spiegel-Artikels zerbrach die langjährige tiefe Freundschaft zwischen Björn Nolting und Peter Cronau, der möglicherweise noch zivilrechtlich gegen das Hamburger Magazin vorgehen wird...

 


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