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Breido Graf zu Rantzau weiter Reiter-Präsident PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: FN-Pressestelle/ DL   
Donnerstag, 09. Mai 2013 um 11:25

 

Münster. Auf der Jahreshauptversammlung der deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Münster wurde Breido Graf zu Rantzau (63) für weitere vier Jahre im Amt bestätigt, das er 2005 angetreten hatte. Anbei eine Zusammenfassung der Tagung durch die Presseabteilung der FN.

 

 

FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau

„Widersprüche zwischen Spitzen- und Breitensport abbauen“

 

„Die abgelaufene Legislaturperiode war wohl eine der beschwerlichsten, die der Verband, der Pferdesport und die Pferdezucht meistern mussten.“ Diese Worte stellte Breido Graf zu Rantzau seinem Rück- und Ausblick bei der Mitgliederversammlung der FN in Münster voran.

 

Gerade die erste Hälfte der Legislaturperiode von 2009 bis 2013 war geprägt von Diskussion um Doping und sauberen Sport. „Nach Hongkong standen wir alle unter enormer Anspannung und vor einer Zerreißproben“, sagte FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau. Mittlerweile habe man viele Anstrengungen unternommen. „Wir können heute sagen, dass unsere Maßnahmen pro sauberer Sport greifen.“

 

Auf internationalem Parkett seien in dieser Zeit „die europäischen Interessen vom Weltverband FEI klein geredet worden“, erläuterte der Präsident. Zwar sei die weltweite Entwicklung für den Pferdesport überlebenswichtig, aber zugleich müsse das funktionierende System im Herzen des Sports, nämlich in Europa, gewährleistet sein. Deshalb sei die Gründung der European Equestrian Federation (EEF) wichtig und richtig gewesen. Graf Rantzau: „EEF und FEI kooperieren gut, wir werden wieder ernst genommen.“

 

Dass die deutschen Aktiven im Spitzensport mithalten können, steht für den FN-Präsidenten außer Frage. „Natürlich wird es schwieriger, Medaillen zu gewinnen. Die Globalisierung bringt das mit sich – aber diese Globalisierung ist für unseren Sport als Ganzes auch essentiell. Und doch reiten, fahren und voltigieren wir nach wie vor an der Spitze mit.“

 

Erfolg ist untrennbar verknüpft mit finanziellem Engagement. Der Aufwand nimmt zu. Immer mehr Championate in neuen Altersklassen und teilweise neuen Disziplinen sorgen für Kostensteigerungen. Umso zufriedener äußerte sich der Präsident über die Partnerschaften und Sponsorenengagements. Besonders hob er die Firma Fendt hervor, die als Sponsor der Nationalmannschaften ihren Vertrag sogar vorzeitig bis 2016 verlängerte.

 

Wie schon in der Vergangenheit wies Graf Rantzau erneut darauf hin, dass die Öffentlichkeit und die Medien mehr und mehr das Handeln im Sport und den Umgang mit dem Pferd kritisch begleiten. „Die Neiddiskussion, aus der die Pferdesteuer erwachsen ist, ist die eine Seite. Die zunehmenden Angriffe von Tierschützern oder solchen, die sich dafür halten, ist eine andere. Gerade an dieser Stelle hilft es uns nicht, dass immer weniger Menschen auf dem Land aufwachsen, wo sie einen direkten und gesunden Kontakt zu Tieren, vor allem auch Nutztieren haben.“ Deshalb müsse es der Verband deutlicher hervorheben, dass die FN für das Pferd stehe, nicht nur für Sport und Zucht. „Haltung, Zucht, Ausbildung, Sport sind allesamt unsere Kompetenzen. Hier sind wir die Experten und haben in den letzten 20 Jahren eine ganze Reihe von Grundsätzen zum korrekten Umgang mit dem Pferd und auch zu Ausbildungsmethoden formuliert“, argumentierte Graf Rantzau.

 

Bezogen auf seine zu erwartende Wiederwahl versprach der Präsident: „Ich werde dafür einstehen, dass wir unser Recht verteidigen, Pferdesport und -zucht auszuüben. Dass wir Pferde fach- und sachgerecht halten. Ich werde hart daran arbeiten, dass wir finanzielle Mittel erwirtschaften, die wir in die Förderung von Spitzensport und Ausbildung investieren. Aber ich stehe auch dafür, dass die vermeintlichen Widersprüche zwischen Spitzensport und Breiten- oder Freizeitsport weiter abgebaut werden. Wir stehen für jedwede Beschäftigung mit dem Pferd, solange sie auf der Basis unserer fachlichen Grundsätze erfolgt. Ganz egal, ob Sie auf der Suche nach reiner Erholung oder auch nach sportlichem und züchterischem Erfolg sind.“

 

 

Rückblick und Ausblick des DOKR-Geschäftsführers Dr. Dennis Peiler

Drei bis fünf Medaillen bei Olympia in Rio

 

Dr. Dennis Peiler, Geschäftsführer des DOKR und FN-Bereiches Sport, informierte die FN-Mitgliederversammlung über die Rahmenbedingungen des Spitzen- wie Turniersports, Breitensports und der Ausbildung. Hatte der DOSB für die Olympischen Spiele in London noch als Zielvereinbarungen mit dem DOKR fünf Medaillen, darunter zwei goldene, formuliert, lassen die Erwartungen für die nächsten Spiele in Rio (2016) nun mehr Spielraum zu. Aus den Erkenntnissen der Spiele im vergangenen Jahr, in denen manche Sportverbände deutlich hinter den Erwartungen zurücklieben, nahm der DOSB nun Modifizierungen vor und rückte von konkreten Medaillenfarben ab und spricht jetzt von einem Medaillenkorridor. Für die drei Olympischen Disziplinen Springen, Dressur und Vielseitigkeit bedeutet dies, dass für die weitere finanzielle Förderung drei bis fünf Medaillen als Ziel formuliert wurden, unabhängig von Gold, Silber oder Bronze. „Dies ist immer noch ein hochgestecktes Ziel, aber es orientiert sich mehr an der Realität, denn drei bis vier Jahre im Vorfeld lassen sich die Chancen auf Goldmedaillen nicht einschätzen und schon gar nicht festlegen“, erklärte Peiler.

Nicht nur der internationale Spitzensport, sondern auch oder vor allem die Förderung des Nachwuchses bestimmt die Arbeitsschwerpunkte des DOKR. „Talente klopfen nicht mehr an die Tür, deshalb wird Talentscouting zunehmend an Bedeutung gewinnen“, so Peiler. Ein neues Konzept soll erarbeitet werden, um Mittel und Wege aufzuzeigen, wie junge talentierte Pferdesportler im Land ausgespürt und systematisch gefördert werden können. Die duale Karriere – Schule/Studium/Berufsausbildung und Spitzensport – müsse vorangetrieben werden, um die Ausübung des Leistungssports attraktiv zu halten. So hat das DOKR die Zusammenarbeit mit der Laufbahnberatung des Olympiastützpunktes Westfalen am Standort Warendorf intensiviert und zusätzlich eine Praktikumsbörse Pferdesport eingerichtet. Hierbei soll das Netzwerk Pferdesport noch besser genutzt werden.

 

Die Finanzierung des Spitzensports wie des gesamten Turniersports werde immer schwieriger. Peiler betonte: „Noch generiert die Deutsche Reiterliche Vereinigung 52 Prozent ihrer Einnahmen durch den Turniersport - noch.“ Den sinkenden Teilnehmerzahlen auf nationalern Turnieren, die vor allem in den so genannten Amateurprüfungen auf A- bis M-Niveau registriert werden, sollen die Möglichkeiten der neuen LPO mit geschlossenen Prüfungsfeldern entgegenwirken. „Den Turniersport wieder für alle attraktiver zu machen und die Veranstalter entsprechend zu beraten, ist eine der zentralen Aufgaben des Verbandes“, betonte Peiler.

 

Ohne Basisarbeit wird der Turniersport keinen Nachwuchs finden. Deshalb hängt der sportliche Erfolg ursächlich von früher Förderung ab. Dies ist in Zeiten des demographischen Wandels und Ganztagsschule nicht gerade einfach. „Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir die Kindern ans und aufs Pferd bekommen. „Wenn wir es hier verpassen, zukünftig Gas zu geben, bröckelt das gesamte Fundament. Nach wie vor heißt es, die Kooperationen zwischen Vereinen und Betrieben mit den Schulen voran zu treiben. Wir müssen um die weniger werdenden Kinder massiv in den Wettbewerb mit anderen Sportarten treten, die es teilweise sicherlich aufgrund des geringeren Aufwandes ihrer Sportart leichter haben als wir. Wir haben aber andere Trümpfe. Den Mehrwert des Pferdes hinsichtlich der Persönlichkeitsprägung kann keine andere Sportart in dieser Form bieten. Diesen Trumpf müssen wir ausspielen. Die erforderliche Schaffung eines geeigneten Lehrpferdeangebotes bleibt dabei ein zentrales Thema für die Zukunft unseres Verbandes“, betonte Peiler.

 

Ein neues Projekt der Abteilungen Jugend und Ausbildung schielt genau auf die junge Zielgruppe: „Kleine Kinder, kleine Ponys: große Zukunft.“ Hierbei handelt es sich um Bildungs- und Erziehungsarbeit mit kleinen Kindern und kleinen Ponys. Peiler: „Wenn wir ehrlich sind, haben wir bei dieser Zielgruppe noch deutliches Entwicklungspotenzial.“

 

Rainer Reisloh: Positivere Entwicklung als erwartet

FN erwirtschaftet leichten Überschuss

 

Mit einem Plus in Höhe von 330.000 Euro schließt der FN-Haushalt des vergangenen Jahres ab. „Entgegen der Planung entwickelte sich das Jahresergebnis deutlich positiver als erwartet“, erläuterte Rainer Reisloh, Geschäftsführer Personal und Finanzen, bei der Jahrestagung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Münster.

 

Der FN-Haushalt, der ein Gesamtvolumen von rund 19,2 Millionen Euro hat, war ursprünglich von einem leichten Defizit für 2012 ausgegangen. Dass sich das Ergebnis besser darstellt, liegt vor allem an einer günstigen Ertragslage. So habe der Verband unter anderem mehr Geld durch Pferderegistrierung eingenommen, die Personalkosten fielen etwas geringer aus als geplant, führte Rainer Reisloh aus. Zudem hätten die Aufwendungen für den Spitzensport und die Öffentlichkeitsarbeit den geplanten Ansatz unterschritten. Leicht erhöhte Kosten schlugen hingegen im Bereich IT zu Buche. Um die Systeme FIRST, Nennung-Online und MoreProfile an die zu Jahresbeginn in Kraft getretene neue Leistungsprüfungsordnung (LPO) anzupassen, mussten 130.000 Euro investiert werden. Unterm Strich erzielte der Haushalt ein Plus von 330.000 Euro. Rechnungsprüfer Gerhard Ziegler bestätigt dem Finanzchef des Verbandes „gutes Wirtschaften“.

 

Dennoch mahnte Geschäftsführer Reisloh zu Kostendisziplin, denn für künftige Haushalte zeichneten sich Einbußen ab. Bedingt durch die deutlichen Rückgänge bei den Bedeckungszahlen sei mit weniger Pferdeeintragungen und -fortschreibungen zu rechnen. „Wir veranschlagen für die Jahre 2014 und 2015 ein leichtes Defizit in Höhe von 0,6 bis 0,9 Prozent. Wir haben die Zahlen ehrlich ausgewiesen, hoffen aber dennoch auf eine schwarze Null“, so Rainer Reisloh.

 

 

FN-Präsidium neu gewählt

Präsident Breido Graf zu Rantzau für weitere vier Jahre im Amt bestätigt

 

Im Rahmen der FN-Tagungen in Münster hat die Mitgliederversammlung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) Breido Graf zu Rantzau (Breitenburg) das Vertrauen ausgesprochen und für weitere vier Jahre als Präsident bestätigt.

 

Wiedergewählt wurde auch Theo Leuchten (Ratingen). Als einer von drei Vize-Präsidenten vertritt er im FN-Präsidium den Bereich Zucht. Neuer Vize-Präsident für den Bereich Sport ist Axel Milkau (Braunschweig). Der 50-jährige Unternehmer, Vorsitzender des Pferdesportverbands Hannover und Veranstalter der Löwen Classics in Braunschweig wurde am Tag zuvor bereits zum stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands Sport der FN und des Deutschen Olympiade Komitees (DOKR) gewählt. Für den Bereich Persönliche Mitglieder wurde der neue PM-Vorsitzende Dieter Medow (63, Hamburg), Vorsitzender des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein, ins Präsidium berufen.

 

Neu ins Präsidium gewählt wurde außerdem der baden-württembergische Landesverbandspräsident Gerhard Ziegler. Der 60-jährige Wirtschaftsprüfer aus Ditzingen vertritt die Interessen der AG Landesverbände. Als weiteres Mitglied für den Bereich Zucht wählte die FN-Mitgliederversammlung die 57-jährige Vorsitzende des Trakehner Zuchtverbandes, Petra Wilm (Tasdorf).

 

Für eine weitere Legislaturperiode wiedergewählt wurden Karl-Heinz Groß (Saarbrücken) als Finanzkurator, Gisela Hinnemann (Voerde) für das Ressort Breitensport, Madeleine Winter-Schulze (Wedemark) für die Belange des Spitzensports sowie Bundesjugendwartin Heidi van Thiel (Essen). Als weitere Mitglieder wählte die Versammlung Hans-Peter Schmidt (Nürnberg) und Rudolph Erbprinz von Croy (Dülmen) ins Präsidium. Als kooptierte Mitglieder gehören weiterhin auch Peter Hofmann (Mannheim) als Interessensvertreter der Turnierveranstalter sowie Jürgen Laue (Gerbstedt) als Repräsentant der Ostverbände dem Präsidium an.

 

Die neu geschaffene Position der Tierschutz-Beauftragten im Präsidium bekleidet künftig Dr. Christiane Müller (54, Trenthorst). Die gebürtige Westfälin studierte Agrarwissenschaften an der Georg-August-Universität in Göttingen und ist als öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Pferdehaltung, -zucht und -sport tätig. Sie ist Mitglied im FN-Tierschutzbeirat, in der Prüfungskommission FN-Kennzeichnung und seit Jahren Jurymitglied im FN-Wettbewerb „Unser Stall soll besser werden“.

 

Nicht mehr zur Wahl stellten sich Friedrich Witte (Burscheid), Ruth Klimke (Münster) sowie Gustav Meyer zu Hartum (Herford). Allen drei wurde die FN-Ehrenmitgliedschaft verliehen, ebenso wie der 96-jährigen Ausbilder-Legende Paul Stecken (Münster).

 

Vier neue FN-Ehrenmitglieder ernannt

Auszeichnung für Ruth Klimke, Gustav Meyer zu Hartum, Friedrich Witte, Major a.D. Paul Stecken

 

Im Rahmen der Jahrestagungen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) in Münster ist fünf ehemaligen Präsidiumsmitgliedern für ihre Verdienste um Pferdesport und Pferdezucht die FN-Ehrenmitgliedschaft verliehen worden. Die neuen FN-Ehrenmitglieder sind (alphabetisch):

 

Ruth Klimke, geboren am 21. Mai 1940 in Düsseldorf, war in den vergangenen zwölf  Jahren Vorstandsvorsitzende der Persönlichen Mitglieder (PM) und damit auch Vize-Präsidentin der FN. Die ehemalige Volksschullehrerin und Witwe von Dr. Reiner Klimke, dem erfolgreichsten Dressurreiter aller Zeiten, war in ihrer eigenen Reitsportkarriere höchst erfolgreich. So war sie mehrfach Westfälische Meisterin der Dressurreiterinnen und bekam 1972 für ihre Siege in Dressurprüfungen der Klasse S das Goldene Reitabzeichen verliehen. 1980 begann sie ihre Tätigkeit als Turnierrichterin. Bereits seit 1981 engagiert sich Ruth Klimke als stellvertretende Vorstandsvorsitzende für die PM. 2001 wurde sie zur Vorsitzenden gewählt und war damit zugleich auch die erste Frau in der Funktion eines Vizepräsidenten innerhalb der FN. Während ihres zwölfjährigen Vorsitzes steigerte sich die Zahl der PM von knapp 34.000 auf mehr als 55.000. In dieser Zeit initiierte sie zahlreiche Projekte und Maßnahmen. Ein Schwerpunkt ihrer Aktivitäten lag in der Entwicklung von PM-Veranstaltungen sowie in der Förderung des Themas Schulpferde. Bereits 2005 wurde Ruth Klimke für ihren Einsatz mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold geehrt. Die PM ernannten ihre scheidende Vorsitzende in Münster zusätzlich zur Ehrenvorsitzenden des PM-Bereiches.

 

Gustav Meyer zu Hartum, geboren am 18. Dezember 1941, gehört seit Jahrzehnten zu den bekanntesten Ehrenamtlichen in der deutschen Pferdezucht. Der Landwirtschafts- und Pferdewirtschaftsmeister (Zucht und Haltung) begann seine reiterliche Laufbahn mit 13 Jahren und war in Dressur- Spring- und Vielseitigkeitsprüfungen bis zur Klasse M erfolgreich. Seit den 70er Jahren betreibt er auf seinem landwirtschaftlichen Betrieb in Herford auch eine hoch erfolgreiche Reitpferdezucht. Von 1978 bis 2009 bildete er rund 60 Lehrlinge in der Land- und Pferdwirtschaft aus. Bereits seit 1961 Vorstandsmitglied im Reit- und Fahrverein „v. Lützow“ Herford leitet er seit 1973 dessen Geschicke als Vorsitzender. 1995 wurde Gustav Meyer zu Hartum auch in den Vorstand des Westfälischen Pferdestammbuches gewählt. Von 1997 bis 2012 war er Vorsitzender des mit rund 8.000 Mitgliedern zweitgrößten deutschen Pferde- und Ponyzuchtverbandes. 1996 wurde er in den Vorstand des FN-Bereiches Zucht gewählt und vertrat von 2005 bis 2013 die Interessen der Zucht auch im Präsidium der FN. Neben zahlreichen anderen Ehrenämtern war Gustav Meyer zu Hartum bis zum vergangenen Jahr auch als Lokalpolitiker aktiv, unter anderem als stellvertretender Bürgermeister von Herford.

 

Friedrich Witte, geboren am 28. Oktober 1935, ist einer der vielseitigsten Ehrenamtler der FN auf Landes- wie Bundesebene. Der gelernte Industriekaufmann war lange Jahre Mitglied der Geschäftsleitung der Höveler Spezialfutterwerke in Langenfeld und begann seine ehrenamtliche Karriere vor genau 40 Jahren als Vorsitzender des Kreisreiterverbandes Bergisches Land. 1976 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der Landesreit- und Fahrschule Wülfrath und hatte bis 2001 auch den Vorsitz in dieser Ausbildungsinstitution. Seit 2005 ist er Vorsitzender des Beirats der Schule. Als Rechnungsprüfer engagierte sich Witte von 1977 bis 2005 auch bei der FN. 1981 wurde er in den Vorstand des Landesverbands Rheinland gewählt und übernahm im Jahr 2001 dessen Vorsitz. Von 1997 bis 2005 war er Vorstandsmitglied des FN-Bereiches der Persönlichen Mitglieder (PM). 2005 wurde er stellvertretender Vorsitzender des FN-Bereiches Sport und des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) sowie Vize-Präsident der FN. Die FN zeichnete ihn bereits 1995 für sein ehrenamtliches Engagement mit dem Deutschen Reiterkreuz in Gold aus.

 

Major a.D. Paul Stecken, geboren am 29. Juni 1916 in Münster, ist die wohl profilierteste Ausbilderpersönlichkeit der vergangenen Jahrzehnte in Deutschland. Seine erste Reitausbildung erhielt er von Vater Heinrich, der 25 Jahre lang die Westfälische Reit- und Fahrschule in Münster leitete. Im Alter von 18 Jahren trat er in das Reiterregiment 15 in Schloss Neuhaus bei Paderborn ein. Unter den legendären Ausbildern Edwin Graf Rothkirch, Rittmeister Lippert und Hermann Freiherr von Nagel entwickelte er sich schnell zum besten Dressurreiter des Regiments und wurde an die Kavallerieschule nach Berlin-Krampnitz berufen. 1943 zum Major befördert, musste Paul Stecken durch eine kriegsbedingte Verwundung seine eigene reiterliche Karriere einschränken.

 

1950 übernahm er die Leitung der Westfälischen Reit- und Fahrschule und entwickelte sie zu einem der anerkanntesten Ausbildungsinstitute weltweit. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1985 wurden in dieser Zeit mehr als 11.500 Lehrgangsteilnehmer ausgebildet, 1.917 Reitlehrer geprüft und 108 Lehrlinge auf ihre Prüfung vorbereitet. Über 7.700 Reiter und Fahrer legten ein Reit- oder Fahrabzeichen ab. Daneben war er auch als Trainer im Spitzensport aktiv. Als sein Meisterschüler galt der 1999 verstorbene Dr. Reiner Klimke, der erfolgreichste Dressurreiter aller Zeiten. Auch Rüdiger Schwarz (Sassenberg), Bundestrainer der Junioren und Jungen Reiter Vielseitigkeit, absolvierte bei Paul Stecken seine Lehre. Noch heute ist Paul Stecken als Ausbilder für die zweifache Goldmedaillengewinnerin bei Olympischen Spielen, Ingrid Klimke (Münster), aktiv. Für sein jahrzehntelanges Engagement wurde Paul Stecken mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, unter anderem dem Deutschen Reiterkreuz in Gold.

 

Neben der Leitung der Schule und Ausbildung von Spitzenreitern machte sich Paul Stecken auch einen Namen als Turnierrichter in allen Disziplinen und Klassen, als Prüfer bei Richter-, Pferdewirt- und Meisterprüfungen, als Gutachter sowie als Organisator von Zuchtprüfungen in Westfalen. Paul Stecken ist Gründungsmitglied des Bundesverbandes Deutscher Berufsreiter und hat die Entwicklung zur staatlich anerkannten Berufsausbildung der Reitlehrer maßgeblich beeinflusst. Besonderes Augenmerk in der Ausbildung von Reitern und Pferden legte und legt Paul Stecken auf die korrekte Anwendung der klassischen Reitlehre. Sein auch in aktuellen Ausbildungsdiskussionen unwiderlegbares Credo: „Richtig reiten reicht.“

 

 

Vorreiter Deutschland

Zwei von drei Vereinen und Betrieben kennen die Initiative

 

Über zwei Drittel aller Pferdesportvereine und Pferdebetriebe kennen die Initiative Vorreiter Deutschland (2011: 47 bzw. 52 Prozent). Und jeder zweite Verein und fast jeder zweite Betrieb findet die Initiative hilfreich für seine Arbeit (2011: 23 bzw. 13 Prozent). Mit diesen Zahlen aus dem Sportentwicklungsbericht Pferdesport 2013 stellte Thomas Ungruhe, Leiter der FN-Abteilung Breitensport, Vereine, Betriebe, bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) Anfang Mai in Münster ein Ergebnis für die Initiative Vorreiter Deutschland vor.

 

Im Frühjahr 2010 gestartet als Gesamtverbandsinitiative, um die Vereine und Betriebe zu unterstützen, zeigen die aktuellen Zahlen, dass die Initiative bei den Vereinen und Betrieben angekommen ist. „Auch wenn das Projekt Ende des Jahres offiziell endet, unser Engagement für die Vereine und Betriebe geht natürlich weiter,“ sagte Thomas Ungruhe. Schließlich zählt die Förderung des organisierten Sportes und damit der Vereine und Mitgliedsbetriebe zu den zentralen Aufgaben des Verbandes. Schon vor der Initiative gab es seitens FN und Landespferdesportverbände daher zahlreiche Angebote für die Vereine und Betriebe. Diese wurden dann unter dem Namen der Initiative gebündelt und erweitert – immerhin mehr als 90 Maßnahmen. „Damit ist es uns gelungen, diese Angebote bekannter zu machen, sie an die Vereine und Betriebe heranzutragen und ihnen damit konkrete Hilfe in der Vereins- und Betriebsführung zu geben. Moderne und gut arbeitende Vereine und Betriebe sind schließlich die Basis des Pferdesportes,“ sagte Ungruhe weiter. Informations-Dreh- und -Angelpunkt der Initiative ist das Internetportal www.vorreiter-deutschland.de. Dort finden sich auch praktische Checklisten und Arbeitshilfen für den ehrenamtlichen und betrieblichen Alltag. Immerhin jeder zweite Verein und Betrieb kennt und nutzt das Portal, auch dies ein Ergebnis des aktuellen SEB (Der vollständige SEB wird im Herbst 2013 ausgewertet vorliegen. Über 1.600 Vereine und mehr als 700 Betriebe haben teilgenommen.)

 

So positiv die Zahlen im Bundesdurchschnitt sind, verstellen sie aber nicht den Blick auf die Realitäten in den Vereinen und Betrieben. Denn neben den positiven Erfahrungen vor Ort in den einzelnen Landespferdesportverbänden gibt es auch nachdenklich stimmende Erlebnisse wie der Bericht von Gerhard Ziegler, Präsident des Pferdesportverbandes Baden-Württemberg, zeigte. Er schilderte die teilweise fehlende Informationsbereitschaft der Vereine und Betriebe. So wurde in den Gesprächen mit den Vereinen und Betrieben deutlich, dass die Mehrheit der von ihnen gewünschten Angebote und Unterstützungsleistungen bereits vorhanden ist – nachzulesen in der Landesverbandszeitschrift und auf dem LV-Internetportal. Dennoch bewertete er die Treffen als außerordentlich hilfreich, um festzustellen, wo es an der Basis „brennt“. „Wir müssen aufpassen, nicht den Eindruck des „Besserwissens“ zu vermitteln, und wir müssen die Nähe zu unseren Mitgliedern verbessern“, resümierte der LV-Präsident.

 

Mit positiven Tenor berichtete Brigitte Hein, stellvertretende Geschäftsführerin des PSV Westfalen, von ihren Erfahrungen. Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung in den acht Kreisverbänden bot der Landesverband maßgeschneiderte Kreis-Konferenzen an, in denen für die regionalen Vereine und Betriebe relevante gesellschaftliche Entwicklungen und Zukunftsszenarien aufgezeigt wurden. Dadurch wurde den Vereinen und Betrieben deutlich, dass und wie sie betroffen sind. Der Landesverband nutzte die Konferenzen zudem, um über entsprechende Unterstützungs- und Beratungsangebote zu informieren.

 

 

Vertrag zwischen FN und Verein „Zartbitter“ unterzeichnet

Gemeinsam gegen Missbrauch vorgehen

 

Sexueller Missbrauch und sexualisierte Gewalt macht vor keinem gesellschaftlichen Bereich halt, auch nicht vor dem Sport. Als erster Sportverband unterzeichnete die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) im Rahmen ihrer Jahrestagung in Münster einen Kooperationsvertrag mit einer Opferschutz- und Präventionsorganisation, konkret mit dem Verein Zartbitter (Köln).

 

Vor zwei Jahren wurde der Kontakt zwischen der FN und Zartbitter geknüpft. Der Verein hat als Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen jahrzehntelange Erfahrung auf diesem Gebiet. Er veröffentlichte zahlreiche Broschüren, Faltblätter und Plakate zur Prävention von sexuellen Übergriffen, die inzwischen auch Bestandteil des FN-Lehrmittelkoffers sind. Wie ernst der Dachverband das Thema nimmt, beweist auch die auf der Mitgliederversammlung verabschiedete neue Ausbildungs- und Prüfungsordnung 2014 (APO). Jeder neu qualifizierte Trainer benötigt ab dem kommenden Jahr ein erweitertes Führungszeugnis.

 

Zartbitter-Vorsitzende Ursula Enders (Köln) erklärte, dass die FN der einzige Verband sei, mit dem sie eine solche Zusammenarbeit auch vertraglich beschließen würde. „Wir lehnen es eigentlich ab, für Verbände eine Art Alibifunktion einzunehmen, aber bei der FN sind wir von der Ernsthaftigkeit des Engagements überzeugt.“

 

Konkret wird die Zusammenarbeit so aussehen, dass Zartbitter eine eigene E-Mail-Adresse anbietet. Unter Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. können sich Kinder, Jugendliche und deren Eltern, aber ebenso Vereinsvorstände und Trainer beraten lassen und gegebenenfalls Hilfe holen. Zudem wird in Kürze eine telefonische Hotline eigens für den Pferdesport eingerichtet. Bei der Vertragsunterzeichnung sagte FN-Präsidiumsmitglied Heidi van Thiel (Essen): „Damit setzt der Pferdesport ein deutliches Zeichen innerhalb der DOSB- Spitzenverbände. Ich würde mir wünschen, dass weitere Sportarten ebenfalls diesen Schritt gehen und sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche den Kampf ansagen.“

 

Vorstand Sport der FN und des DOKR

Vergrößerter Vorstand mit gleicher Führung

 

In veränderter Struktur und Zusammensetzung präsentiert sich der Vorstand Sport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) nach den FN-Tagungen in Münster. Einstimmig stimmten die DOKR- und FN-Mitgliederversammlung einer Erweiterung zu. Künftig gehören diesem nicht nur Vertreter der drei olympischen Disziplinen und Fahren an, sondern aller acht Pferdesportdisziplinen.

 

Zum neuen Stellvertreter wählte der Beirat Sport den Vorsitzenden des Pferdesportverbandes Hannover, Axel Milkau (Braunschweig). Der 50-jährige Unternehmer und Vorsitzende des Pferdesportverbandes Hannover machte sich nicht nur als Springreiter, sondern auch als Initiator und Turnierdirektor der Internationalen Braunschweiger Löwen Classics einen Namen.

 

Ebenfalls neu gewählt wurde Silke Gärtner (Harsefeld) für den Bereich Breitensport. Die 41-jährige Diplom-Pädagogin, Richterin und Trainerin A für Reiten und Voltigieren tritt die Nachfolge von Klaus Harms (Hiddenhausen) an. Neu in den Vorstand wählte der Beirat Sport außerdem Pferdewirtschaftsmeister Wolfgang Egbers (51 Gölenkamp) für den Bereich Ausbildung als Nachfolger von Hans-Jürgen Armbrust (Soltau).

 

Wiedergewählt wurden der internationale Dressurrichter Peter Holler (Koblenz) für das Ressort Turniersport, Bundesjugendwartin Heidi van Thiel (Essen) für den Bereich Jugend. Peter Hofmann (Mannheim) als Repräsentant der Turnierveranstalter und gleichzeitig als Vorsitzender des Disziplinausschusses Springen. Künftig sind alle acht Pferdesportdisziplinen im Vorstand durch die zuvor von den jeweiligen Kadern vorgeschlagenen Vorsitzenden der Disziplinausschüsse beziehungsweise -beiräte vertreten: Klaus Roeser (Dinklage/Dressur), Holger Heigel (Vierhöfen/Vielseitigkeit).Felix Auracher (70, Lauchheim/Fahren, Jochen Schilffarth (49, Möhrendorf/Voltigieren), Horst Müller (Ankum/Distanzreiten), Dr. Matthias Gräber (Weinheim/Reining) und Dr. Jan-Holger Holtschmidt (46, Saarbrücken/Para-Equestrian).

 

Außerdem gehören dem Vorstand an: Karl-Heinz Groß (Saarbrücken) als Finanzkurator und Madeleine Winter-Schulze (Wedemark) für den Spitzensport sowie der zuvor in der Aktivenversammlung gewählte Aktivenvertreter Hubertus Schmidt (53, Borchen-Etteln) Ingrid Klimke (45, Münster/Vorsitzende des Deutschen Reiter- und Fahrerverbandes, DRFV), Eckhard Wemhöner (55, Herford/Vorsitzender der Deutschen Richtervereinigung, DRV) und Hans-Dietmar Wolff (49, Warendorf/geschäftsführender Präsident des Förderkreises Olympischer Reitrspiele, FORS) sowie Dr. Hanfried Haring (71, Sassenberg) als deutscher Vertreter im FEI-Bureau.

 

 

DOKR-Diszplinausschüsse und -beiräte

Para-Equestrian wird achte DOKR-Disziplin /

Aus dem Diszplinbeirat Voltigieren wird der DOKR-Ausschuss Voltigieren

 

Nicht sieben, sondern acht Pferdesportdisziplinen sind künftig unter dem Dach des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) vereint: Dressur, Springen, Vielseitigkeit, Fahren, Voltigieren, Distanzreiten, Reining und nun auch Para-Equestrian. „Die Einbindung dieser Disziplin ist eine logische Konsequenz aus der Entwicklung der vergangenen Jahre“, sagt DOKR-Geschäftsführer Dr. Dennis Peiler.

 

Als erste Sportart trug der Pferdesport 2010 in den USA seine „regulären“ Weltmeisterschaften zusammen mit den Para-Weltmeisterschaften aus. „Das hat die Disziplinen sehr zusammengeschweißt. Der Respekt voreinander und den jeweiligen Leistungen ist spürbar gewachsen“, sagt Peiler. In diesem Jahr findet Kentucky eine Fortsetzung: vom 21. bis 25. August finden im dänischen Herning die gemeinsamen Europameisterschaften in Springen, Dressur und Para-Dressur statt.

 

Laut Beschluss der DOKR-Mitgliederversammlung ist Para-Equestrian künftig mit einem eigenen Disziplinbeirat im DOKR vertreten. Dass es sich um einen „Beirat“ und nicht mit einem „Ausschuss“ handelt, hängt damit zusammen, dass die Reiter und Fahrer mit Behinderung in Deutschland traditionell durch eine eigene Vereinigung vertreten sind. „Das Kuratorium für Therapeutisches Reiten nimmt im Tagesgeschäft die bisherigen Aufgaben wie gehabt wahr und bleibt natürlich erster Ansprechpartner in disziplinspezifischen Fragen“, erklärt Peiler.

 

Damit hat Para-Equestrian einen vergleichbaren Status wie die Disziplinen Distanzreiten und Reining, die im Verein Deutscher Distanzreiter (VDD) beziehungsweise in der Ersten Westernreiterunion (EWU) und anderen Westernreitsportverbände organisiert sind. „Das DOKR tritt hier hauptsächlich dann in Erscheinung, wenn es um den internationalen Spitzensport geht“, sagt Peiler und erklärt, warum das so ist. „Der internationale Sport unterliegt den Regeln des Weltreiterverbandes, der Federation Equestre Internationale (FEI). Unser Verband wiederum ist der einzige offizielle Ansprechpartner der FEI auf Bundesebene und damit auch zuständig für die Beschickung aller FEI-Turniere im In- und Ausland. Daher kommt ja auch die etwas ungewöhnliche Abkürzung FN, also ‚Federation Nationale’, für den deutschen Pferdesportverband.“

 

Traditionell von der FN geregelt wird dagegen das Voltigieren, das sich in den vergangenen Jahrzehnten vom Jugendsport zum hochkarätigen Leistungssport gemausert hat. Die DOKR-Mitgliederversammlung stimmte daher dem Vorschlag zu, den bisherigen Disziplinbeirat Voltigieren den übrigen DOKR-Ausschüssen anzupassen und entsprechend zu bezeichnen.

 

Darüber hinaus wurde eine Erweiterung des DOKR-Vorstands, der gleichzeitig auch Vorstand Sport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ist, beschlossen. Diesem gehören künftig nicht nur Vertreter der drei olympischen Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit sowie Fahren, sondern aller acht Pferdesportdisziplinen an. „Damit werden die Interessen aller Pferdesportler in dem höchsten Gremium des DOKR vertreten“, so Peiler.

 

Neben den strukturellen Änderungen standen die Wahlen im Vordergrund der DOKR-Mitgliederversammlung. Künftig werden sich die Ausschüsse beziehungsweise Beiräte wie folgt zusammensetzen:

 

DOKR-Ausschuss Dressur


Im Amt des Vorsitzenden bestätigt wurde der von den Aktiven Anfang des Jahres vorgeschlagene Klaus Röser (Dinklage). Ebenfalls wiedergewählt wurden Dr. Evi Eisenhardt (Rosbach) und Elke Ebert (Berlin). Für den ausscheidenden Ulrich Kasselmann (Hagen a.T.W.) wurde der 44-jährige Münsteraner Rechtsanwalt Michael Klimke in den Vorstand gewählt. Bereits im Vorfeld waren die Aktivensprecher Hubertus Schmidt (Borchen-Etteln) und Christoph Koschel (Hagen a.T.W.) von den Aktiven gewählt worden. Automatisch Mitglied im Ausschuss ist außerdem Bundestrainerin Monica Theodorescu (Füchtorf). Mit beratender Stimme gehören dem Ausschuss außerdem Kerstin Holthaus (Stödtlen) als Mitglied der Bundesjugendleitung sowie Heinz Schütte (Braunschweig) an.

 

DOKR-Ausschuss Springen


Im Amt des Vorsitzenden bestätigt wurden der Unternehmer, CDU-Politiker und „Macher“ der Mannheimer Turniere, Peter Hofmann, ebenso wie sein Stellvertreter Joachim Geilfus (Duderstadt) und Ausschussmitglied Dr. Michael Rüping (Breitenburg). Neu gewählt wurde Gerd Sosath aus Lemwerder bei Bremen. Der 58-jährige Landwirtschaftsmeister, Hengsthalter und Springreiter tritt die Nachfolge von Stephan Hellwig an, der aus beruflichen Gründen auf eine weitere Kandidatur verzichtete. Bereits im Vorfeld wählten die Aktiven ihre Aktivenvertreter Jörg Naeve (Bovenau) und Mario Stevens (Molbergen). Dem Ausschuss gehören außerdem Bundestrainer Otto Becker (Sendenhorst) sowie mit beratender Stimme die Ehrenmitglieder Hans Günter Winkler (Warendorf) und Herbert Meyer (Lilienthal) sowie Heidi van Thiel (Essen) als Repräsentantin der Bundesjugendleitung an.

 

DOKR-Ausschuss Vielseitigkeit

 

Auch in der Vielseitigkeit stimmte die DOKR-Mitgliederversammlung dem Vorschlag der Aktiven zu und bestätigte Holger Heigel (Vierhöfen) im Amt des Vorsitzenden. Wiedergewählt wurde Rüdiger Rau (Altensteig). Er übernimmt für den aus beruflichen Gründen ausscheidenden Matthias Otto-Erley (Sprockhövel) das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. Neu in Ausschuss gewählt wurde der 55-jährige Servicetechniker Karl-Heinz Nothofer. Der Parcourschef und Trainer betreibt gemeinsam mit seinem Bruder in Kamp-Lintfort einen Pensions- und Ausbildungsstall und widmet sich in seinem Landesverband Rheinland seit vielen Jahren der Jugendförderung. Wiedergewählt wurde außerdem Roger Böckmann (Lastrup). Dem Ausschuss gehören zudem die bereits im Vorfeld gewählten Aktivenvertreter Alfred Bierlein (Neumarkt) und Hinrich Romeike (Nübbel) sowie Bundestrainer Hans Melzer (Putensen) an. Die Belange der Jugend werden durch Hanna Rogge (Vierhöfen) vertreten.

 

DOKR-Ausschuss Fahren


Neuer und alter Chef im Fahrerlager ist Felix Auracher (Lauchheim). Nach achtjähriger Amtszeit wurde der 70-jährige Unternehmer aus Lauchheim in Baden-Württemberg für weitere vier Jahre gewählt. Neuer stellvertretender Vorsitzender, der schwerpunktmäßig für die AG Nachwuchs zuständig ist, ist Rudolf Temporini (Lautertal). Der 69-jährige Rechtsanwalt war mehrere Jahre als Mitglied der Bundesjugendleitung für diese Disziplin im Ausschuss Fahren vertreten. Er übernimmt das Amt des Stellvertreters von Jürgen Matthies (64/Nienburg), der 26 Jahre lang Mitglied im Fahrausschuss war. Neu als Mitglied im Ausschuss ist Hans-Georg Schröder (Anklam) – bis Anfang 2013 war er stellvertretender Aktivensprecher. Der 57-jährige Autohaus-Inhaber startete bis 2011 im internationalen Zweispännersport. Ein Höhepunkt seiner Karriere war 2009 der Gewinn der Silbermedaille mit dem deutschen Team bei der Zweispänner-WM in Ungarn. Nach zehnjähriger Amtszeit auch weiterhin Mitglied im Ausschuss ist der Arzt und international erfahrene Parcourschef Dr. Hartmut Kaufmann (64/Ottersheim). Dem Ausschuss gehören außerdem Bundestrainer Karl-Heinz Geiger (Rechtmehring) und die Aktivenvertreter an. Zweispännerfahrer Arndt Lörcher (Wolfenbüttel) wurde von seinen Fahrerkollegen wiedergewählt, neu im Amt ist Vierspännerfahrer Georg von Stein (Modautal). Dr. Klaus Christ (Günzburg) unterstützt als Vertreter der Deutschen Richtervereinigung und als Mitglied des FEI Driving Committees in beratender Funktion den Ausschuss. Ehrenmitglied ist Heinz Kerkhoff (Riesenbeck).

 

DOKR-Ausschuss Voltigieren

 

Als erster Vorsitzender eines Ausschusses Voltigieren geht Jochen Schilffarth (Möhrendorf) in die DOKR-Geschichte ein. Neu ist die Aufgabe für den 49-jährigen Bankkaufmann und internationalen Voltigierrichter allerdings nicht, denn bereits in der vergangenen Legislaturperiode hatte er den Vorsitz im damaligen DOKR-Disziplinbeirat. Ebenfalls wiedergewählt wurde auch seine Stellvertreterin Kerstin Nimmesgern (Hamburg). Der Vorschlag dafür kam vom Bundesjugendausschuss, der im November in Weinböhla tagte. Weiterhin im Amt bleibt auch Peter Wagner (Leipzig) als weiteres Mitglied, darüber hinaus wurde der Voltigiermeister und erfolgreiche Longenführer des VV Ingelsberg, Alexander Hartl (Gauting), in den neuen Ausschuss gewählt. Diesem gehören außerdem die beiden Aktivensprecher Kirsten Graf (Bergisch Gladbach) und Stefan Lotzmann (Dortmund) sowie Bundestrainerin Ulla Ramge (Warendorf) an.

 

DOKR-Disziplinbeirat Distanzreiten


Horst Müller (Ankum) wird auch für die kommenden vier Jahre das Amt des Vorsitzenden des DOKR-Disziplinbeirats Distanzreiten übernehmen. Nach achtjähriger Amtszeit wurde er jetzt in Münster von der Mitgliederversammlung des DOKR wiedergewählt. Der ehemalige Leiter der Geschäftsstelle des Vereins Deutscher Distanzreiter und -fahrer (VDD) ist national bekannt als Ausrichter von Distanzritten in Ankum. International engagiert sich das ehemalige Mitglied des FEI-Distanz-Komitees als FEI-Richter und Steward. Als sein Vertreter wurde der Präsident des Vereins Deutsche Distanzreiter und -fahrer (VDD) Dr. Jan Duvenhorst (Lonsee) in den Beirat gewählt. Der 49-jährige Oberforstrat aus Baden-Württemberg ist seit 2002 Mitglied des VDD-Vorstandes, selbst aktiver Distanzreiter und FEI-Richter. 2011 übernahm er das Präsidentenamt des VDD von Dr. Juliette Mallison (Göttingen), die in Münster ebenfalls in den Beirat gewählt wurde. Die 67-jährige Tierärztin war 16 Jahre lang Präsidentin des VDD und ist nun Ehren-Präsidentin. Seit 1995 gestaltet die gebürtige Britin den Distanzreitsport nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene wesentlich mit. Die Tierärztin, die eine eigene Pferdepraxis betreibt, steht auf der Veterinär-, der Steward- und der Richterliste des Weltreiterverbandes (FEI). Außerdem hat sie die deutschen Equipen regelmäßig zu den Welt- und Europameisterschaften begleitet – mal als Equipechefin, mal als Mannschaftstierärztin. Ebenfalls neu in den Beirat gewählt wurde Cordula Kopf aus Fallingbostel in Niedersachsen. Die 48-jährige Physiotherapeutin zählt in diesem Jahr wieder zur Teamführung und begleitet die deutschen Distanz-Teams zur Jugend-Weltmeisterschaft in Tarbes in Frankreich und zu den Europameisterschaften in Most in Tschechien. Auch die Aktivenvertreter Bärbel Büchting (Essen) und Jan Oetjen (Bassum) sowie der Cheftrainer gehören dem Beirat an. Renan Borowicz (Berlin) vertritt im Auftrag der FN-Bundesjugendleitung die Interessen des Nachwuchssports im Beirat.

 

DOKR-Disziplinbeirat Reining


Dr. Matthias Gräber aus Weinheim ist neuer Vorsitzender des Reining-Beirats des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR). Der 54-Jährige führt eine eigene Tierarztpraxis, ist seit 2006 als Mannschafts-Tierarzt für die Reiner auf Championaten im Einsatz und war bislang in beratender Funktion im Reining-Beirat vertreten. Er löst damit den bisherigen Vorsitzenden Paul Kratschmer (Bad Camberg) ab. Weiterhin wurden in den Beirat gewählt: Als stellvertretender Vorsitzender Joachim Zangerle (Rimbach/Vertreter der National Reining Horse Association, NRHA), Ulrich Vey (Bremen/Vertreter der Deutschen Quarter Horse Association, DQHA), Mike Stöhr (Edertal-Buhlen/Vertreter der Ersten Westernreiter Union, EWU), Andreas Barrenberg (Ratingen/Vertreter des Paint Horse Club Germany, PHCG) und Torsten Bauriedl (Odenthal/Appaloosa Horse Club Germany, APHCG). Dem Beirat gehören außerdem die Aktivenvertreter Grischa Ludwig (Bitz) und André Zschau (Bünde) sowie Bundestrainer Kay Wienrich (Schwalmtal) an. Als Gast unterstützt Johannes Orgeldinger (Großwallstadt), Mitglied im Reining-Komitee der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI), den Beirat.

 

DOKR-Disziplinbeirat Para-Equestrian


Auch wenn in Münster erst der Beschluss zur Gründung eines Disziplinbeirats Para-Equestrian gefasst wurde, gab es bereits Vorschläge des DKThR zu dessen Besetzung. Der Vorstand stimmte diesen Vorschlägen zu. Erster Vorsitzender ist Dr. Jan-Holger Holtschmidt (Saarbrücken), der gleichzeitig das Amt des DKThR-Vorsitzenden bekleidet. Die DOKR-Mitgliederversammlung bestätigte den 46-jährigen Facharzt für Orthopädie, internationalen Richter und FEI-Steward in seinem neuen Amt. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde ein weiteres DKThR-Vorstandsmitglied, Ulrich Nickel (69) aus Wettenberg gewählt. Der Geschäftsführende Gesellschafter eines mittelständigen Industriebetriebes machte sich in den vergangenen Jahren als Vorstandsmitglied des 2003 gegründeten Fördervereins „Deutsche Behinderte Sportreiter und Fahrer“ bei der Sponsorensuche für die Kaderreiter mit Handicap verdient und fördert seit Jahren die Ausrichtung von integrativen Reitturnieren nach dem FN-Regelwerk.

 

Zu weiteren Mitgliedern des neuen DOKR-Disziplinbeirats wurden die langjährige Equipechefin der deutschen Para-Championatsmannschaften Britta Bando (Hamburg) und Professor Dr. Stefan Luczak (58, Bochum), Inhaber eines Lehrstuhls für Unternehmensführung an der Jade-Universität, FH Wilhemshaven/Oldenburg/Elsfleth und künftiger Chef d’Equipe der Para-Nachwuchsteams, berufen. Anders als den übrigen Beiräten und Ausschüssen gehört dem Disziplinbeirat auch eine Humanmediziner an. In diesem Fall ist es die langjährige Mannschaftsärztin der deutschen Para-Teams, Dr. Sabine Stämmler-Kienzle (65, Köln). Als Aktivensprecher sind die vielfache Goldmedaillengewinnerin Hannelore Brenner (Wachenheim) und die dreifache Silbermedaillengewinnerin der Paralympics in London, Britta Näpel (Wonsheim), Mitglied im neuen Beirat. Die Interessen der Fahrer mit Behinderung vertritt in den kommenden vier Jahren Markus Berghues (Langenberg). Zuletzt hat auch Bernhard Fliegl (Schöneck) in seiner Funktion als Bundestrainer Sitz und Stimme im Beirat.

 

 

Hubertus Schmidt zum Verbands-Aktivensprecher gewählt

 

Im Rahmen der FN-Tagungen in Münster ist der 53-jährige Mannschafts-Olympiasieger, -Welt und -Europameister Hubertus Schmidt )Borchen-Etteln) von der Aktivenversammlung zum neuen Aktivensprecher für alle Disziplinen gewählt worden. Der Dressurreiter vertritt damit künftig die Interessen der Aktiven im Vorstand des Deutschen Olympiade Komitees für Reiterei (DOKR) und des FN-Bereiches Sport. Der Reitmeister aus Borchen-Etteln bei Paderborn tritt die Nachfolge von Hinrich Romeike an. Der Doppel-Olympiasieger aus Nübbel, der auch im Vielseitigkeitsausschuss als Aktivensprecher mitwirkt, agiert künftig als Schmidts Stellvertreter.

 

 

FN-Beirat Sport

APO 2014 verabschiedet

 

Ein komplett überarbeitetes Abzeichensystem, ein Mentorensystem für Ausbilder und flexiblere Wege ins Richteramt: die neue Ausbildungs-Prüfungs-Ordnung (APO), die Anfang Mai in Münster bei der Jahrestagung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) beschlossen wurde, wartet mit Neuerungen in allen Bereichen auf. Nachfolgend die Änderungen und Neuerungen im Überblick, die mit der APO 2014 am 1. Januar in Kraft treten:

 

Die größten Veränderungen finden sich bei den Abzeichen. Aus dem vormals in Motivations- und Leistungsabzeichen unterteilten Abzeichen wird ein zehnstufiges System mit Reit-, Fahr- oder Voltigierabzeichen. Der Einstieg beginnt bei den Reitabzeichen mit Stufe 10. Wer alle Abzeichen abgelegt hat, ist schließlich Inhaber des RA 1. Die alten Motivationsabzeichen sind in das neue System integriert. Mit dem inhaltlich und strukturell überarbeiteten System werden ab 2014 Fähigkeiten und Fertigkeiten in kleineren Ausbildungsschritten vermittelt und abgefragt. Das motiviert zum einen durch erreichbare Teilerfolge. Zum anderen macht es auch das Erreichen der nächsten Abzeichenstufe leichter.

 

Mit dieser Novellierung will der Verband die Abzeichen als Ausbildungsanreiz und Ausbildungshilfe wieder attraktiver machen, denn in den vergangenen Jahren waren die Zahlen der Absolventen zurückgegangen. Mit dem Schritt soll das Image der Abzeichen weiter gestärkt und als „Marke“ besser genutzt werden. Denn der Ruf der Abzeichen als Qualifikation ist sehr gut, gewähren die Abzeichen doch eine fachlich qualifizierte Begleitung auf dem Ausbildungsweg. Egal ob mit oder ohne Wettkampforientierung: Das Abzeichensystem erlaubt Ausbildungsfortschritt und dokumentiert diesen in allen Alters- und Leistungsklassen. Indem das neue Abzeichensystem attraktiver für die Reiter, Fahrer oder Voltigierer geworden ist, stärkt es die Vereine und Institutionen im organisierten Pferdesport, die damit ein attraktives Angebot machen können.

 

In der Ausbildung der Ausbilder (APO-Abschnitt E – Lehrkräfte) gibt es ebenfalls diverse Neuerungen. So wird ein sogenanntes Mentorensystem eingeführt. Mithilfe von Mentoren sollen Ausbilder auf Trainerprüfungen vorbereitet, in der Prüfung begleitet und auf aufbauenden Trainerprüfungen vorbereitet werden. Der Mentor ist quasi Lotse und erfahrener Unterstützer für junge Ausbilder. Was gerade berufstätige Menschen als potenzielle Ausbilder freuen wird: Mit der neuen APO werden Modullehrgänge möglich, um Berufsleben und Trainerausbildung besser zu vereinbaren. Weiter soll durch veränderte Zulassungsbedingungen und eine verstärkte inhaltliche Differenzierung der Trainer C Leistungssport und Basissport deutlicher definiert und differenziert werden. Neue Ergänzungsqualifikationen zu Spezialthemen wie Kinderunterricht, Bodenarbeit oder Sitz- und Gleichgewichtsschulung optimieren die Ausbildung und das Know how von Trainern. Neu ist auch das erweiterte Führungszeugnis als Zulassungsvoraussetzung für alle Trainerprüfungen einschließlich Trainerassistent. In allen Ausbildungsangeboten für die Ausbilder wurde erneut der Praxisbezug vertieft. Zudem wurde die Neuordnung des Berufes Pferdewirt in die APO aufgenommen. Alle Neuerungen folgen dem Anspruch der Qualitätssicherung, schließlich sind die Trainer und Ausbilder Garanten einer fachlich fundierten Ausbildung und damit eines qualitativ guten Pferdesports. Gleichzeitig soll mit den Neuerungen die Anzahl potenzieller Interessenten für die Trainerausbildung erhalten und gesteigert werden.

 

Steigerung der Attraktivität und Individualität des Einstiegs in das Richter- und Parcourschefamt sowie die Sicherstellung der praxisorientierten Ausbildung von Turnierfachleuten waren die Leitgedanken für die Neuerungen im Abschnitt F der APO. So wurden die Zulassungsvoraussetzungen insbesondere in den Disziplinen Vielseitigkeit, Fahren und Voltigieren angepasst. Mit der APO 2014 gibt es künftig eine Prüfer-, Richter- und Parcourscheflizenz – Anerkennungszeitraum vier Jahre. Neu aufgenommen sind der Richter Breitensport für Reiten, Fahren und Voltigieren, der Technische Delegierte (Grundprüfung VL, Grundprüfung als Platzhalter) und der Assistent Vorbereitungsplatz (als Platzhalter in den Disziplinen Reiten und Fahren). Für Turnierfachleute soll es zudem mehr Lehrgangs- und Prüfungsorte für Grund- und Zusatzprüfungen geben und die Lehrgangs- und Prüfungsformen in den verschiedenen Prüfungsstätten sollen homogenisiert werden.

 

Qualitätssicherung war der zentrale Leitgedanke für die Überarbeitung der FN-Kennzeichnungen (Abschnitt B). So wurden die Vorgaben zur Pferdehaltung präzisiert, die Qualifikation des Betriebsleiter um Fortbildungsnachweise erweitert wie zum Beispiel die DOSB/BLSV-Trainerlizenz. Auch hier wird in der Kennzeichnung von Schulen und Ferienbetrieben künftig ein erweitertes Führungszeugnis vom Leiter gefordert. Von der FN kennzeichnen lassen können sich künftig auch Meisterbetriebe aller Schwerpunkte, Islandpferde-Reitschulen und Haltungsbetriebe für Gnadenbrotpferde. Eine Kennzeichnung wird es künftig allerdings nicht mehr geben, da sich die praktische Umsetzung als schwierig erwiesen hat: die FN-gekennzeichneten Hufschlagbetriebe.

 

 

FN-Beirat Sport

LPO-Änderungen beschlossen

 

Im Rahmen der Jahrestagung wurden vom FN-Beirat Sport kleine Veränderungen an der 2013 verabschiedeten Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO) vorgenommen.

 

Ab sofort, genauer gesagt, ab 1. Juni 2013 gilt eine Änderung der Durchführungsbestimmungen zu § 70. So ist die Gebissstärke bei Unterlegtrensen von Kandaren statt auf 14 mm Durchmesser nun auf maximal 16 mm begrenzt. Die Mindeststärke bleibt bei 10 mm. Die Maximal-Vorgaben für den Durchmesser der Gebissringe der Unterlegtrense wurden gestrichen.

 

Eine weitere wichtige Neuerung betrifft den Zugang zu „offenen“ und geschlossenen“ Prüfungen. Hier wurde der Anrechnungszeitraum verkürzt. Ab 1. Januar 2014 werden statt wie bisher die Erfolge der letzten zwei Jahre nur noch die der letzten Saison (in der Zeit vom 1. Oktober des vorletzten bis 30. September des zurückliegenden Jahres) zur Kategorisierung angerechnet. Reiter, die in diesem Zeitraum mehr als drei verschiedene Pferde in der betreffenden Disziplin (inklusive Aufbau-LP) platziert haben und in die Leistungsklasse vier (LK 4) und höher eingestuft sind, sind in „geschlossenen“ Prüfungen Dressur beziehungsweise Springen nicht teilnahmeberechtigt. Eine Ausnahme machen Platzierungen in reinen Pony-LP oder – auf Antrag – in Mannschafts-LP und mit Ponys. Weiterhin nur in „offenen“ Prüfungen startberechtigt sind außerdem Reiter mit Erfolgen in Leistungsprüfungen der Klasse S*** und/oder höher sowie Reiter der Leistungsklassen D1 oder S1 in der jeweiligen Disziplin.

 

Weiterhin gilt, dass 20 Prozent der Leistungsprüfungen (LP) als „geschlossen“ ausgeschrieben werden müssen, als nur für Teilnehmer mit einem Reitausweis (Jahresturnierlizenz) mit der Option „A“. Um die Zahl der auszuschreibenden „geschlossenen“ LP zu ermitteln, werden zunächst von allen Leistungsprüfungen eines Turnieres die Aufbau-Prüfungen, reinen Junioren- und Junge-Reiter-Prüfungen sowie neu ab 2014 auch alle Prüfungen, die nur für die Leistungsklassen fünf und sechs (LK 5 und 6) ausgeschrieben sind, abgezogen. Die verbleibende Zahl an Prüfungen gilt als Basis zur Berechnung der geforderten 20 Prozent.

 

Zuletzt wurde beschlossen, den Überarbeitungszeitraum der FN-Regelwerke vom bisherigen Vier-Jahres- auf einen Sechs-Jahres-Rhythmus zu verlängern: „Man hatte gelegentlich den Eindruck, dass viele Neuerungen gerade dann wirklich überall im Lande angekommen sind, wenn wieder eine neues Regelwerk in Kraft tritt. Daher wollen wir das Ganze ‚entschleunigen’“, sagte Friedrich Otto-Erley, Leiter der FN-Abteilung Turniersport. Die nächste LPO und WBO soll nun im Januar 2018 in Kraft treten, die folgenden Ausgaben dann 2024, die APO jeweils zwei Jahre später. Neu ist auch, dass die Regelwerke künftig mit einjährigem Vorlauf im Rahmen einer Sondersitzung des FN-Beirats Sports verabschiedet werden sollen. „Damit soll der Zeitraum für Schulung, Beratung, Kommunikation und technische Umsetzung der Neuerungen verbessert werden.“

 

 

FN-Vorstand Zucht

Theo Leuchten als Vorsitzender bestätigt

 

Theo Leuchten (57/Ratingen) bleibt auch weiterhin Vorsitzender des Vorstands Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Nach seiner ersten Amtszeit wurde der Vorsitzende des Rheinischen Pferdestammbuches einstimmig vom Beirat Zucht wiedergewählt.

 

Theodor Leuchten ist Diplom Agrar-Ingenieur und betreibt mit seiner Frau Bettina die Reitsportanlage Gut Volkardey in Ratingen. Gemäß der 2008 verabschiedeten Satzung wurden für Theo Leuchten zwei stellvertretende Vorsitzende gewählt. Zum stellvertretenden Vorsitzenden für die Belange der Reitpferde wurde Wolf Lahr (61, Cavertitz/Vorsitzender des Pferdezuchtverbandes Sachsen-Thüringen), zum stellvertretenden Vorsitzenden für die Belange der Ponys, Kleinpferde und sonstige Rassen Hans-Heinrich Stien (64, St. Peter Ording/Vorsitzender des Pferdestammbuchs Schleswig-Holstein/Hamburg) wiedergewählt.

 

Für die kommenden vier Jahre in den Vorstand wiedergewählt wurden außerdem auch Manfred Schäfer (63, Vechelde-Köchingen/Vorsitzender des Hannoveraner Verbandes), Karl-Heinz Bange (65, Ellern/Vorsitzender des Pferdezuchtverbandes Rheinland-Pfalz-Saar und der Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Zuchtverbände), Wilhelm Weerda (71, Wilhelmshaven/Vorsitzender des Oldenburger Verbandes). Jan Lüneburg (62, Hetlingen/Vorsitzender des Verbands der Züchter des Holsteiner Pferdes), Detlef Schwolow (60, Dallgow-Döberitz/stellvertretender Vorsitzender des Pferdezuchtverbands Brandenburg-Anhalt) als Vertreter der Pony- und Kleinpferdezüchter.

 

Petra Wilm neu im Präsidium


Die FN-Mitgliederversammlung wählte Petra Wilm (57) aus Tasdorf für die Belange der Zucht ins Präsidium. Die Vorsitzende des Trakehner Verbandes ist Besitzerin des traditionsreichen Gestüts Tasdorf und selbstständige Unternehmerin der Spedition Nagel in Neumünster. Sie startet erfolgreich im internationalen Dressursport und sammelt mit ihrem Trakehner King Arthur TSF zahlreiche Schleifen in Grand Prix-Prüfungen. Auch ihre Tochter Caroline reitet Dressur bis zur schweren Klasse, Sohn Philipp Koch war im vergangenen Jahr Deutscher Juniorenmeister im Springen und engagiert sich als Jungzüchter. Petra Wilm tritt die Nachfolge von Gustav Meyer zu Hartum (Herford) an, der zuvor für die Belange der Zucht im Präsidium vertreten war. Ihm wurde in Münster die FN-Ehrenmitgliedschaft verliehen.

 

Beirat Zucht

Verein Deutscher Hengsthalter als neue FN-Anschlussorganisation

 

In Münster hat der Beirat Zucht verschiedene Beschlüsse gefasst. Dazu gehört unter anderem die Entscheidung über den Antrag des Vereins Deutscher Hengsthalter als FN-Anschlussorganisation. Der Beirat verabschiedete außerdem die Empfehlungen zu „Veterinärstandards bei Körungen für Deutsche Reitpferdezuchten“ und berief eine Schiedskommission mit  Tierärzten. Außerdem wurde in Münster über den Deckeinsatz ungeprüfter Hengste diskutiert.

 

Bereits im Herbst hatten Vertreter des Vereins Deutscher Hengsthalter ihr Anliegen bei den Zuchtverbänden vorgetragen. Jetzt wurde in Münster darüber abgestimmt, ob die „Hengsthalter“ als Anschlussorganisation aufgenommen und damit mit einer Stimme im Beirat Zucht vertreten sind. Im Beirat Zucht stimmte die Mehrheit der Zuchtverbände für eine Aufnahme. In der FN-Mitgliederversammlung wurde der Verein Deutscher Hengsthalter dann als Anschlussorganisation aufgenommen. „Wir haben nahezu alle Hengsthalter unter unserem Dach organisiert und wir wollen die Probleme gemeinsam mit den Zuchtverbänden anpacken. Da wir sehr nahe an der Basis und an den Züchtern sind, glauben wir, dass wir uns konstruktiv einbringen können“, erklärte Thomas Casper (Donzdorf), Vorsitzender des Vereins Deutscher Hengsthalter.

 

Schiedskommission der Tierärzte berufen

 

Ein weiterer Beschluss des Beirats betrifft die Veterinärstandards bei Körungen. Konkretes Ergebnis einer Arbeitsgruppe mit Vertretern der Zuchtverbände und der Tierärzte ist unter anderem ein einheitliches Formular, mit dem der Eigentümer im Vorfeld der Körung über bei dem jeweiligen Hengst durchgeführte Arthroskopien oder Operationen per Unterschrift informieren und gleichzeitig bestätigen muss, dass der Hengst auch keine Anzeichen von Weben oder Koppen zeigt. Ein einheitliches Protokoll über die klinische Untersuchung der Hengste nach der Vorauswahl zur Körung wird von den zugelassenen Körtierärzten bzw. Körtierärzteteams ausgefüllt. Ein Merkblatt gibt außerdem klare Hinweise für den Tierarzt, wie und wie viele Röntgenaufnahmen für die Körung anzufertigen sind. Der überwiegende Teil der Reitpferde betreuenden Zuchtverbände hatte die harmonisierten Vorgaben direkt umgesetzt. In Münster wurden diese „Veterinärstandards bei Körungen für Deutsche Reitpferdezuchten“ nun noch offiziell verabschiedet. Im Anschluss wurde eine Schiedskommission berufen, die aus fünf Tierärzten besteht. Die Schiedskommission wird bei strittigen Befunden einberufen.

 

Deckeinsatz von ungeprüften Hengsten


Ein weiterer entscheidender Tagesordnungspunkt im Beirat Zucht war eine neue Regelung für den Deckeinsatz von ungeprüften Hengsten. Ab dem Körjahrgang Herbst 2014 sollen Hengste nur noch dann in das Hengstbuch I eingetragen werden können, wenn sie eine Hengstleistungsprüfung erfolgreich abgelegt oder wenigstens eine Veranlagungsprüfung erfolgreich absolviert haben. Eine entsprechende Regelung wird im Dezember des Jahres in der Zuchtverbandsordnung (ZVO) verankert werden.

 

Änderungen der ZVO


Der Beirat Zucht hat Änderungen zu verschiedenen Bestimmungen in der Zuchtverbandsordnung (ZVO) beschlossen. Eine der wesentlichen Änderungen ist die neue Leistungsprüfungskonzeption für Ponys-, Kleinpferde- und sonstige Rassen, die nun Bestandteil der ZVO ist. Die aktualisierte ZVO steht als CD ab Anfang Juni unter www.pferd-aktuell.de/zucht als Download bereit oder bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Abteilung FN-Service, Petra Schaffer, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. angefordert werden. Die Kosten betragen fünf Euro zuzüglich drei Euro Versandkosten. evb

 

 

Beirat Zucht

Zuchtverbände übernehmen Leistungsprüfungen ab 2014

 

Alle Ponys und Kleinpferde sollen in Zukunft unter möglichst gleichen Bedingungen geprüft werden. Um das umzusetzen, verabschiedete der Beirat Zucht die neue Leistungsprüfungskonzeption für Ponys-, Kleinpferde- und sonstige Rasse.

 

Der Grund für die Überarbeitung der Leistungsprüfungskonzeption ist die Novelle des Tierzuchtgesetzes 2006. Darin wurde festgelegt, dass sich der Staat aus der Durchführung der Prüfungen zurückzieht und diese privatisiert werden. Seit 2011 gilt bereits für Reitpferdehengste eine neue Richtlinie für die Hengstleistungsprüfungen (HLP), ab 2014 tritt auch für Ponys und Kleinpferde eine neue Leistungsprüfungskonzeption (LP) in Kraft.

 

Ziel der neuen Konzeption ist unter anderem die Optimierung der Zuchtprogramme und die Vereinheitlichung der Prüfungen, damit möglichst viele Pferde gemeinsam geprüft werden können. Das neue System soll aussagekräftige, transparente und vergleichbare Ergebnisse liefern. Zuständig für die Organisation und den Ablauf der Prüfungen sind die Zuchtverbände, nicht die FN, die gemeinsam mit den Zuchtverbänden die neue Konzeption erarbeitet hat. Die LP für Ponys und Kleinpferde ist allerdings nicht mit der neuen HLP für Reitpferde vergleichbar.

 

„Mit der Richtlinie für Leistungsprüfungen von Hengsten, Stuten und Wallachen aller Pony-, Kleinpferde- und sonstigen Rassen wird den Prüfungsstationen und Zuchtverbänden ein Werk an die Hand gegeben, das alle wichtigen Bestimmungen und Prüfungsinhalte zusammenfasst“, erklärt Dr. Teresa Dohms-Warnecke, stellvertretende Geschäftsführerin des FN-Bereichs Zucht. Grundsätzlich ist das Prüfungsangebot für Hengste, Stuten und Wallache deutlich umfassender geworden. Es werden mehr Feldprüfungen auch für Hengste angeboten und auch Wallache dürfen in dem neuen System geprüft werden. Insgesamt beinhaltet die LP-Richtlinie bisher elf Stations-, eine Kurz- und zwölf Feldprüfungen und eine Übersicht der Leistungsprüfungen der jeweiligen Rasse, die im Zuchtprogramm festgelegt sind. Inhaltlich werden ab 2014 deutliche Schwerpunkte auf die Bewertung der Grundgangarten sowie den Fremdreitertest gelegt. Neben diesen verschiedenen Prüfungsformen sind weiterhin auch die Leistungsnachweise über den Turniersport möglich.

 

Alle wichtigen Informationen zu den Leistungsprüfungen werden ab Herbst unter www.pferd-leistungspruefung.de erhältlich sein. „Die Züchter können sich über diese zentrale Internetseite ausführlich über Termine, Ausschreibungen und Ergebnisse informieren“, sagt Teresa Dohms-Warnecke. Die Anmeldung erfolgt über den Zuchtverband, der die Prüfung ausgeschrieben hat. Aus dem Grund werden auch alle Fragen zu den Leistungsprüfungen von den  Vertretern der Zuchtverbände beantwortet.

 

 

GWP-Förderpreise 2013

Dr. Vivian Gabor wird für beste Dissertation geehrt

 

Der GWP-Förderpreis 2013 ist in Münster verliehen worden. Die Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft um das Pferd (GWP) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Forschung um das Pferd zu fördern und den Wissenstransfer von der Wissenschaft in die Praxis zu unterstützen. Geehrt wurden in Münster die drei besten Dissertationen, Master- und Bachelorarbeiten zum Thema Pferd, wobei die drei Gewinner der verschiedenen Kategorien die Ergebnisse ihrer Arbeiten auch kurz vorstellten. „Wir waren in diesem Jahr besonders beeindruckt vom hohen fachlichen Niveau der Arbeiten“, sagte Dr. Ludwig Christmann, der stellvertretende Vorsitzende der GWP und einer der drei Juroren.

 

Der erste Preis für die beste Dissertation ging an Dr. Vivian Gabor (Greene) von der Georg-August Universität Göttingen. Thema der Arbeit ist „Untersuchungen zu höheren kognitiven Leistungen beim Pferd (Equus Caballus)“. Bei der Ehrung in Münster präsentierte sie den Mitgliedern des FN-Beirats Zucht ihre Ergebnisse. Den zweiten Platz belegte Dr. Hanna Redell (Bienenbüttel). Ihre Arbeit beschäftigt sich mit „Variationen im Auslaufmanagement von Sportpferden in Einzelhaltung: Beurteilung der Auswirkungen auf die Tiergerechtheit an Hand des Tierverhaltens und der Stressbelastung“. Auf den dritten Platz kam Dr. Lea Brinkmann (Göttingen) für ihre Arbeit „Adaptation strategies of Shetland ponies (Equus ferus caballus) to seasonal changes in climatic conditions and food availability“. Dr. Hanna Redell und Dr. Lea Brinkmann haben wie die Erstplatzierte ebenfalls an der Universität Göttingen promoviert.

 

In der zweiten Kategorie der Master- beziehungsweise Diplomarbeiten gewann Martin Bachmann (Salzatal/Trebitz) mit seinen „Untersuchungen zum Einsatz von IceQube- und ALT-Pedometern zur Überwachung von Stuten und Kühen im präpartalen Zeitraum“. Er schrieb seine Arbeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Platz zwei ging an Maria Näther (Göttingen) von der Universität Göttingen. Ihre Arbeit trägt den Titel „Risikomanagement in Pferdebetrieben“. Die drittplatzierte Katharina Höh, ebenfalls aus Göttingen, untersuchte die „Beziehung von Osteochondrosis Dissecans (OCD)-Befunden beim Jungpferd und späteren Ergebnissen im Turniersport“.

 

Für die beste Bachelorarbeit ging der erste Preis an Claudia Nordhoff (Emsdetten) von der Hochschule Osnabrück. Sie präsentierte in Münster ihre Ergebnisse zum Thema „Ansätze zu Unterhautfettdickenmessung bei Warmblut-Reitpferden zur Konditionsbeurteilung“. Platz zwei in der Kategorie Bachelorarbeiten ging an Aileen Orgis (Rostock). Sie schrieb an der Universität Rostock über „Untersuchungen zum Verzehrverhalten von Pferden im Stall und auf der Weide“. Nora Köhne aus Osnabrück belegte mit ihrer Arbeit zum Thema „Auswirkungen des Fremdblutanteils in den Zuchtleistungsprüfungen des Deutschen Reitponys“ den dritten Platz.

 

Die Preisträger wurden nicht nur geehrt, sondern erhielten auch Geldpreise in Höhe von insgesamt 3.000 Euro. Derby Spezialfutter sowie die R+V Versicherungen unterstützen den GWP-Förderpreis finanziell, die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und der FNverlag mit Gutscheinen zum Besuch der DKB-Bundeschampionate und Buchpräsenten für die Preisträger.

 

Die GWP wird auch im Jahr 2014 herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten zum Thema Pferd mit dem GWP-Förderpreis auszeichnen. Bewerben können sich Studierende, die eine überdurchschnittliche  Abschlussarbeit erstellt haben. Interessierte können sich bis zum 30. November 2013 bei der Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft um das Pferd e.V. (GWP), Dr. Ludwig Christmann, c/o Hannoveraner Verband e.V., Lindhooper Str. 92, 27283 Verden, bewerben. Die detaillierte Ausschreibung für die GWP-Förderpreise und Zusammenfassungen aller eingereichten  Arbeiten 2013 können auf www.pferd-forschung.de eingesehen werden.

 

 

Persönliche Mitglieder

FN-Vorstand Persönliche Mitglieder

Dieter Medow neuer Vorsitzender / Ruth Klimke zur Ehrenvorsitzenden ernannt

 

Gravierende Änderungen gab es im Vorstand der Persönlichen Mitglieder der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Ruth Klimke (Münster) wurde nach 16 Jahren als stellvertretende – und zwölf Jahre als Vorsitzende an der Spitze der PM abgelöst. Ihre Nachfolge tritt Dieter Medow aus Hamburg an. Der 63-Jährige war Geschäftsführer eines finnischen Forstindustrieunternehmens und ist seit 2009 Vorsitzender des Pferdesportverbands Schleswig-Holstein. Ruth Klimke bleibt den PM allerdings erhalten: Der PM-Beirat ernannte sie in Münster zur PM-Ehrenvorsitzenden.

 

Mit Ruth Klimke verabschiedeten sich weitere langjährige Mitglieder aus dem Vorstand: der bisherige stellvertretende Vorsitzende Dr. Hanno Dohn (Bad Honnef). Renate Herzog (Berlin) sowie Klaus Harms (Hiddenhausen), der seit 1985 Delegierter in Westfalen und seit 20 Jahren Mitglied im PM-Vorstand war. Nicht mehr zur Wahl stellte sich nach zwölf Jahren Vorstandstätigkeit auch Dr. Wilma Ubbens (Schwäbisch Gmünd). Sie gehört als baden-württembergischen PM-Sprecherin aber auch weiterhin dem Beirat an.

 

An ihrer Stelle wählte der PM-Beirat nun den bekannten hessischen Springausbilder und Parcourschef Georg-Christoph Bödicker (62, Eschwege), die gelernte Fotografin und Betreiberin eines vorwiegend auf Barockreiterei und Lusitano spezialisierten Ausbildungsstalles Nicola Danner (54) aus Wielenbach in Bayern, die 29-jährige Juristin Annett Schellenberger aus Raschau in Sachsen sowie den Vorsitzenden des Pferdesportverbandes Westfalen, Rudolph Herzog von Croy (57, Dülmen) in den Vorstand. Wiedergewählt wurden außerdem Gabriele Heydenreich (Isernhagen) und Dieter Stut (Bad Segeberg). Bereits seit 2001 gehört dem Vorstand außerdem Dr. Andreas Meyer-Landrut (Moskau) als Ehrenvorsitzender an.

 

Ehrungen und Auszeichnungen

Ehrungen und Auszeichnungen

16 Persönlichkeiten aus Pferdesport und -zucht für ihre Verdienste geehrt

 

Traditionell sind die Jahrestagungen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) Anlass, Menschen auszuzeichnen, die sich um den Pferdesport und die Zucht verdient gemacht haben. Auch bei der diesjährigen FN-Tagung in Münster war dies der Fall.

 

Das Deutsche Reiterkreuz in Gold erhielt in Münster Klaus Harms (Hiddenhausen). Am 18. Februar 1937 geboren, wurde der gelernte Heizungs- und Sanitärmeister sowie Verkaufs-Ingenieur durch die ländliche Reiterei der Nachkriegszeit geprägt. Der Amateur-Ausbilder und Grand Prix-Richter engagierte sich auf vielen Ebenen des Verbandes: als langjähriger Vorsitzender des Bünder Reitvereins, als Mitglied des Präsidiums beim Pferdesportverband Westfalen, als Ausbilder in Trainerlehrgängen, als Mitglied der Prüfungskommission für Richter- und Ausbilderprüfungen sowie im FN-Bereich der Persönlichen Mitglieder (PM). Hier war er viele Jahre Delegierter für Westfalen und seit 2001 Vorstandsmitglied. Für den von ihm besonders geförderten Bereich Breitensport engagiert sich Klaus Harms seit 2005 auch im Vorstand des FN-Bereiches Sport.

 

Mit der „Graf Landsberg-Medaille“ in Gold wurde Renate Herzog (Berlin) ausgezeichnet. Am 18. Februar 1944 geboren, ist Renate Herzog erst als Erwachsene durch ihre Tochter mit dem Pferdesport in Berührung gekommen, dann aber schnell zu einer ehrenamtlich unverzichtbaren Hilfe für den Landespferdesportverband Mecklenburg-Vorpommern sowie den FN-Bereich der Persönlichen Mitglieder (PM) geworden. Seit 1996 engagiert sie sich im Vorstand des Landespferdesportverbandes, davon in den vergangenen zehn Jahren als Vize-Präsidentin. Große Verdienste hat sie sich dabei speziell in der Jugend- und Nachwuchsförderung erworben. Als Sponsorin und Mäzenin unterstützte sie auch den Spitzensport in Mecklenburg-Vorpommern. Ihrem Einsatz ist es im besonderen Maße zu verdanken, dass das große Springturnier in Passin auch nach der Wende seine überregionale Bedeutung erhalten und sogar ausbauen konnte. Über viele Jahre hinweg PM-Delegierte für Mecklenburg-Vorpommern ist Renate Herzog seit 2005 im Bundesvorstand der PM aktiv.

 

Mit der „Graf Landsberg-Medaille“ in Silber wurden in Münster Edla-Maria Menz (Sebnitz), Dr. Jürgen Tornow (Bramsche) und Ellen Koch (Königswinter) für ihre Verdienste geehrt.

 

Edla-Maria Menz, geboren am 7. Mai in Dresden, ist seit frühester Kindheit dem Pferdesport verbunden und hat in ihrer aktiven Zeit Turniererfolge bis zur Klasse M aufzuweisen. Von 1965 bis 1988 war sie Vorsitzende des Kreisfachausschusses Pferdesport Sebnitz und von 1986 bis 1990 Mitglied im Bezirksfachausschuss Dresden, dessen  Kommission für Rechts- und Preisrichterwesen sie acht Jahre lang als Vorsitzende leitete. Nach der Wende übernahm sie im Jahr 1990 erneut den Vorsitz des Kreisreiterverbandes Sebnitz und wurde 1993 Mitglied im Ausschuss Allgemeiner Pferdesport des Landespferdesportverbandes Sachsen. Nach der Kreisreform übernahm sie von 1996 bis 2002 den Vorsitz des Kreisreiterverbandes Sächsische Schweiz. Die Richterin und Übungsleiterin ist seit 1991 Persönliches Mitglied und wurde 1993 zur PM-Delegierten in Sachsen gewählt.

 

Dr. Jürgen Tornow, geboren am 25. Juni 1939, entstammt einer pferdepassionierten Familie. Der begeisterte Pferdefreund, der bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000 als Genetiker arbeitete, war erfolgreich als Reiter, Züchter und Aufzüchter. Sein ehrenamtliches Engagement begann er als Jugendwart des Reitvereins Engter. Im Jahr 1986 übernahm er das Amt des Kreisjugendwartes im Kreisreiterverband Bersenbrück. 1991 wurde er zum Bezirksjugendwart für Osnabrück gewählt und engagierte sich anschließend bis zum Jahr 2005 als Geschäftsführer für den Bezirk. Auch als Richter wird seine Kompetenz im Landespferdesportverband Weser-Ems geschätzt. Seit Anfang 2005 vertritt er als Delegierter die Interessen der Persönlichen Mitglieder in Weser-Ems.

 

Ellen Koch, geboren 6. August 1932, ist gelernte Industriekauffrau und hat lange Jahre auch als Journalistin gearbeitet. 14 Jahre lang war sie Sportwartin im Reitsportverein Siebengebirge und betreute parallel dazu den Verein auch mehrere Jahre als Pressewartin. Ab 1996 übernahm sie zudem die Pressearbeit für den Kreisreiterverband Bonn-Rhein-Sieg. Die Fachübungsleiterin ist seit mehr als 30 Jahren Persönliches Mitglied (PM) und wurde 1997 zur stellvertretenden PM-Delegierten für das Rheinland gewählt.

 

Mit dem Deutschen Reiterkreuz in Bronze wurden Heike Kemmer (Winsen) und  Matthias Otto-Erley (Sprockhövel) ausgezeichnet.

 

Heike Kemmer, geboren am 24. April 1962, gehört seit Beginn der 80er Jahre zu den erfolgreichsten Dressurreiterinnen Deutschlands. Neben den beiden Mannschafts-Goldmedaillen der Olympischen Spiele 2004 und 2008 sowie einer Bronzemedaille in der Einzelwertung (2008) erritt die Diplom-Betriebswirtin 2006 auch eine Mannschaftsgoldmedaille bei den Weltmeisterschaften. Hinzu kommen noch drei Mannschafts-Goldmedaillen bei Europameisterschaften (2001, 2003 und 2005) sowie zwei Deutsche Meistertitel in den Jahren 2005 und 2006. Ehrenamtliches Engagement legt die Inhaberin des Zucht- und Ausbildungsstalls Amselhof Walle seit vielen Jahren als Aktivensprecherin im Ausschuss Dressur des Deutschen-Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) an den Tag. Darüber hinaus wird auch ihre Kompetenz in der Pferdezucht hoch geschätzt. Seit 1998 gehört sie der Körkommission des Hannoveraner-Verbandes an.

 

Matthias Otto-Erley, geboren am 23. September 1959, gehört seit vielen Jahren zu den engagiertesten Unterstützern und Ehrenamtlern im Vielseitigkeitssport. Als Junior war er selbst hoch erfolgreich in dieser Disziplin. So gewann er bei den Europameisterschaften der Junioren mit dem deutschen Team eine Silber- und eine Bronzemedaille. Sein Wissen und seine Kompetenz in Sachen Vielseitigkeitssport bringt er aber auch schon seit Jahren in die ehrenamtliche Arbeit ein. Seit 2005 ist er Mitglied im Ausschuss Vielseitigkeit des DOKR und wurde Sporthilfe-Mentor für diese Disziplin. In den folgenden Jahren engagierte er sich als Equipechef bei Europameisterschaften der Nachwuchsreiter. Als internationaler Parcourschef und Technischer Delegierter mit der höchsten int. Qualifikation bis zur Klasse S gibt er sein Wissen rund um den Bau von Geländestrecken und Organisation von Turnieren gerne an Veranstalter weiter.

 

Die „Graf Landsberg-Medaille“ in Bronze erhielten Carola Schiller (Bönen), Robert Kuypers (Herborn), Thomas Ungruhe (Telgte-Westbevern).

 

Carola Schiller ist die erste Vorsitzende, Pressesprecherin und Mitbegründerin des Aktionsbündnis Pro Pferd e.V., das sich seit rund zwei Jahren verbandsübergreifenden im Kampf gegen die Einführung einer Pferdesteuer engagiert. Die Freiberuflerin erreichte es mit ihren Mitstreitern, dass sich in dieser Zeit mehr als 18.000 Menschen via Facebook im Aktionsbündnis organisierten. Ihrem Einsatz ist es mitzuverdanken, dass die Online-Petition der FN gegen die Einführung der Pferdesteuer innerhalb weniger Wochen von mehr als 500.000 Menschen unterzeichnet wurde.

 

Auch Robert Kuypers, langjähriger Geschäftsführer des Landespferdesportverbandes Hessen, gehört zu den eifrigsten Kämpfern gegen die Einführung einer Pferdesteuer. Die von ihm gestarteten Aktivitäten des Landesverbandes, aber auch seine Zusammenarbeit mit allen anderen Institutionen und Organisationen im Kampf gegen eine geplante Pferdesteuer haben zu einem Umdenken vieler kommunaler Verantwortungsträger in Hessen geführt. Sein außerordentliches Engagement in dieser Angelegenheit hat das Präsidium der FN dazu bewogen, ausnahmsweise auch einen noch aktiven Hauptamtler auszuzeichnen.

 

Ein weiterer Aktivposten im bundesweiten Kampf gegen die Einführung der Pferdesteuer ist in den vergangenen zwei Jahren Thomas Ungruhe gewesen. Der 47-jährige Diplom-Sportlehrer, der bei der FN seit 2001 die Abteilung Breitensport, Vereine und Betriebe leitet, bildet zusammen mit Robert Kuypers und Carola Schiller die Speerspitze der Aktivitäten gegen die Pferdesteuer und koordiniert den Kampf dagegen auf Bundesebene. Wie bei seinem Kollegen Robert Kuypers honoriert das Präsidium der FN seinen enormen Einsatz mit der Verleihung einer Auszeichnung, obwohl er als Hauptamtler für den Verband tätig ist.

 

 


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