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Reiten und TV - gleiche Fragen an große Veranstalter... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Donnerstag, 21. November 2013 um 17:02

 

Gotthilf Riexinger in Stuttgart, Peter Hofmann in Mannheim, Frank Kemperman beim CHIO von Deutschland in Aachen oder Volker Wulff gehören in Deutschland zu den Organisatoren der größten deutschen  Turniere. Pferdesport INTERNATIONAL richtete gleiche Fragen an alle, anbei die Antworten zu Reiten allgemein und zu Reiten im TV.

 

Gotthilf Riexinger, Internationaler Dressurrichter und Turnier-Direktor in der Stuttgarter Schleyer-Halle:

 

Herr Riexinger: Warum ist Fernsehen für einen Veranstalter von so großer Bedeutung?

 

Gotthilf Riexinger: „TV ist sicherlich nicht für alle Veranstalter von Bedeutung. Viele mittlere und kleine Veranstalter würden sich natürlich gerne in einem TV-Programm wieder finden. Andererseits muss man ehrlich zugeben, dass die Qualität von vielen Veranstaltungen nicht geeignet ist, im Fernsehen ausgestrahlt zu werden. Bei großen Turnieren z.B. bei Weltcup-Veranstaltungen sollte das deutsche TV jedoch Flagge zeigen, so wie dies im angrenzenden Ausland ja auch getan wird. Diese Veranstaltungen sind allemal gut und teilweise besser als eine Global Champions Tour. Wenn wir unseren Sport weiterentwickeln möchten und Sponsoren gewinnen wollen, ist TV unabdingbar.“

 

Seit Jahren hat sich an der Übertragungsweise kaum oder fast gar nichts geändert, wenn man auf andere Sportarten blickt wie Formel 1, Skisport, Biathlon usw. Wo sollte mal auch das TV von sich aus Änderungen anregen, auf Neues setzen, ganz neue Wege beschreiten, denn der Reitsport menschelt im TV kaum oder gar nicht? Emotionen werden beim Zuschauer kaum geweckt?

 

Gotthilf Riexinger: „Es menschelt schon im TV !! Allerdings nur so , dass bestimmte Veranstalter ein Zeitfenster erhalten. Wir dürfen uns allerdings nicht mit Fußball oder Formel I, auch nicht mit Wintersport vergleichen. Unser Angebot ist leider – unter Umständen – nicht geeignet fürs TV. Daran müssen wir gemeinsam mit den TV-Leuten arbeiten, Es ist bestimmt nicht so , dass wir uninteressant sind, aber in der Menge sicherlich zu langweilig. Ich persönlich bin kein Freund von TV-Übertragungen mit mittelmäßigen Reitern und Pferden, damit kann mein keine Quoten erreichen. Ich denke ein TV-Programm Reitsport muss ebenfalls kurzweilig sein, z.B.  lediglich ein Stechen zu übertragen oder drei Ritte Dressur, Fahren ect. Sodass eine Stunde ausgefüllt ist und die gesamte Bandbreite des Reitsports rüberkommt, auch die Emotion. Woran müssen die Fernsehleute arbeiten. ?  Ausbildung von guten Reporten, die Fachverstand erhalten, das kann man sich alles erarbeiten.“

 

Was hindert einen Veranstalter daran, sich lieber um Übertragungen bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten zu bemühen als bei einem privaten Sender?

 

Gotthilf Riexinger: „Für uns hier in der Bundesrepublik sind die öffentlich rechtlichen Sender einfach wichtig.  Private Sender haben leider kein Interesse an unserer Sportart. Hier sind die Quoten ja noch niedriger !“

 

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Peter Hofmann, Vorsitzender des Spring-Komitees der FN und seit ewigen Zeiten der Macher des Maimarktturniers in Mannheim:

 

 

Warum ist TV für einen Veranstalter von so großer Bedeutung?

Peter Hofmann: „Weil die meisten großen regionalen und die meisten überregionalen Sponsoren ihr Engagement bei einem Turnier von einer reichweitenstarken TV Präsenz abhängig machen.“

 

Seit Jahren hat sich an der Übertragungsweise kaum oder fast gar nichts geändert, wenn man auf andere Sportarten blickt wie Formel 1, Skisport, Biathlon usw. Wo sollte mal auch das TV von sich aus Änderungen anregen, auf Neues setzen, ganz neue Wege beschreiten, denn der Reitsport menschelt im TV kaum oder gar nicht? Emotionen werden beim Zuschauer kaum geweckt?

 

Peter Hofmann: „Die zuerst genannten Sportarten dominieren seit Jahren mit überragenden Quoten die Sportberichterstattung. Gerade der Biathlon ist nur durch eine TV-gerechte Umsetzung dieser Sportart zu einem Quotensieger geworden. Bei Reitsport ist es schwierig bis unmöglich, sich den TV Erfordernissen so anzupassen, dass die Erwartungen der Fernsehprofis und der Zuschauer erfüllt werden. Zum Beispiel: Wenige serielle Turniere, jedes erstes Wochenende in den Monaten März bis September, die in den TV Kalender passen. Jeden Monat ein Top-Turnier mit immer identischen Startern und Pferden, so dass sich beim Zuschauer eine Bindung an die Serie und die menschlichen wie tierischen Protagonisten ergeben kann. Das ist im Reitsport unmöglich. Die Gründe sind ja offensichtlich.“

 

Was hindert einen Veranstalter daran, sich lieber um Übertragungen bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten zu bemühen als bei einem privaten Sender?

 

Peter Hofmann: „Niemanden! Nur wollen die großen privaten Anbieter diesen Sport nicht, weil angeblich zu alt, zu sehr Randgruppen, und die kleinen Anbieter wie Sport 1 haben eine so geringe Reichweite, dass sie für die meisten Sponsoren uninteressant sind. Dennoch werden sicher die Webbasierten Anbieter (Clip my Horse und die Streamangebote der Öffentlichen Rechtlichen) immer interessanter hinsichtlich Zielgruppengenauigkeit und damit wenig Streuverlusten für die Sponsoren.“

 

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Frank Kemperman, Vorsitzender im Dressur-Ausschuss des Weltverbandes, FEI, Vorstandsvorsitzender des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV) als – fast ständiger – jährlicher Ausrichter des CHIO von Deutschland:

 

Frank Kemperman („Kurzfassung“, O-Ton): „Frage 1 und 2: TV wichtiger Partner, da wir gemeinsam Turnier stetig weiterentwickeln, Bsp. Verkabelung Bundestrainer, Entwicklung Übertragungskonzept „von innen nach außen“ (kein stumpfes Abfilmen von außen, sondern aus Perspektive Reiter, um Emotionan und Atmosphäre Stadion bestmöglich zu transportieren), Einsatz modernster Übertragungstechniken (Spidercam, Einsatz Helmkamera Vielseitigkeit), Parcours-Erläuterung durch 3D-Animationen, Einsatz von Experten...; „hat sich kaum weiterentwickelt“ stimmt also nicht…

 

„Reitsport menschelt nicht“, stimmt auch nicht: Berichterstattung über „Glanz und Glamour“ beim CHIO bei RTL, Pro7, Sat1, auch bei den entsprechenden Formaten bei den Öffentlich-Rechtlichen – da menschelt`s ohne Ende - - -.

ARD/ZDF sind starke Partner.“

 

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Volker Wulff, u.a. Turnierveranstalter des Deutschen Derbys in Hamburg, des Final-Turniers der Riders Tour in München, von Paderborn und in China, Chef von „en garde“.

Warum ist TV für einen Veranstalter von so großer Bedeutung?

 

Volker Wulff: „Das TV ist für die Veranstalter von großer Bedeutung, damit wir eine bessere Basis haben, Sponsoren für den Sport zu gewinnen. Die Sponsoren wollen mit ihren Werbebotschaften natürlich die interessante Zielgruppe Reitsport ( Besserverdiener, Bestager, Junge Mädchen etc.) erreichen. Das gelingt nur, wenn von den Veranstaltungen in Form von Bildern, bei denen die Werbebotschaft mit transportiert wird, berichtet wird.

Ohne TV erreichen die Sponsoren ausschließlich die Menschen vor Ort und mit etwas Glück durch Erkennbarkeit auf den Fotos in den Printmedien oder ggfs. Erwähnung in denselben.“

 

Seit Jahren hat sich an der Übertragungsweise kaum oder fast gar nichts geändert, wenn man auf andere Sportarten blickt wie Formel 1, Skisport, Biathlon usw. Wo sollte mal auch das TV von sich aus Änderungen anregen, auf Neues setzen, ganz neue Wege beschreiten, denn der Reitsport menschelt im TV kaum oder gar nicht? Emotionen werden beim Zuschauer kaum geweckt?

 

 

Volker Wulff: „Die Übertragungsweise den TV-Anstalten hat sich in der Vergangenheit im Reitsport geändert. Die langen Formate von Übertragungen über zwei Stunden  einzelner Prüfungen sind eigentlich fast ausgestorben. Abgesehen von den Top-Events in Aachen und Hamburg, die auch mit den langen Strecken hinsichtlich der Quoten aufgrund der Top Besetzung noch immer sehr erfolgreich sind, gibt es diese teilweise auch sehr langatmigen Übertragungen nicht mehr. Die meisten Sendeanstalten sind dazu übergegangen,  die Reitsportübertragungen in kürzere Stücke zu zerlegen. Auch werden häufig anderer Formate, die nicht unbedingt mit Sport zu tun haben, und Nachrichtensendungen  mit den verschiedenen Themen rund um den Reitsport, bzw. den jeweiligen Events, besetzt. Das bringt diesen Sport dann auch anderen Menschen nahe. Es ist mir z.B. lieber, wenn ein Sender in vielen verschiedenen Sendungen kurze Stücke der Veranstaltung bringt und die Hauptprüfungen dann 30-45 min überträgt, als wenn ein oder zwei Sportsendungen über je 120 min ausgestrahlt werden, und im jetzigen Zeitalter der schnellen Informationen nur noch von weniger Menschen "angeschaltet" wird. Wir haben mit diesen Konzepten in Leipzig und München gute Erfolge in den vergangenen Jahren erzielt. Sicher gibt es immer wieder Menschen, die sagen, "Es wird ja gar nichts mehr übertragen von den Turnieren. Das ist so nicht richtig. Es ist vielmehr so, das die Dauersendungen abgeschafft wurden. Aber da findet man im Internet gute Alternativen. Wenn ich von Aachen und Hamburg gesprochen habe, dann will ich noch kurz erwähnen, dass bei diesen Veranstaltungen neben der langen Berichterstattung auch die Anzahl kleinerer Beiträge im öffentlich-rechtlichen TV zugenommen hat und dass wir in den vergangenen zwei/drei Jahren deutliche Zuwächse in den Reichweiten hatten.

 

Wir als Veranstalter müssen den Sendern aber auch Geschichten rund um den Sport und die Veranstaltung liefern. Wir müssen Themen schaffen, die unseren Sport den Menschen wieder näher bringen. Geschichten mir regionalem Bezug, die Stars (Reiter und Pferde), Besonderheiten, Hintergründe etc. Das Thema Pferd lässt sich ja wunderbar emotionalisieren!  Erfahrungsgemäß wird dieses sehr von den jeweiligen Redakteuren angenommen. Wir haben nicht mehr die Vielzahl an Reitsportfachleuten in den Sendern, die es mal gegeben hat.“

 

Was hindert einen Veranstalter daran, sich lieber um Übertragungen bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten zu bemühen als bei einem privaten Sender?

 

Volker Wulff: „Die öffentlich-rechtlichen Sender sind seit Jahrzehnten die wichtigen TV-Partner des Reitsports. Sie sind mir bekannt als verlässliche Partner und das ist ein Grund für mich, immer zuerst das Gespräch mit dem jeweils für mein Turnier zuständigen Sender zu suchen. Ich persönlich habe bisher nicht mit  privaten Sendern ausschließlich gearbeitet. Das war lange Zeit durch den Globalvertrag der FN mit der Sport A auch gar nicht möglich.

Ich bin auch der Meinung, dass einige Minuten in einigen verschiedenen Sendungen eines öffentlich-rechtlichen Senders deutlich mehr Wert haben, als eine 60 Minuten Übertragung bei einem Spartensender oder einem kleinen regionalen Privatsender, zumal es in diesen Fällen kaum 'Live'-Übertragungen gibt, sondern Aufzeichnungen zu Zeiten, die nicht erstrebenswert sind. Das schlägt sich dann meistens auch deutlich in den sehr schlechten Quoten nieder. Dann kann man zwar behaupten, man habe 120 min TV - aber es haben nur 10.000 Menschen zugesehen.

 

Sollten große private Sender ernsthaftes Interesse an  dem Sport entwickeln, so sollte man sich auf jeden Fall an einen Tisch begeben. Momentan sind für mich aber die öffentlich-rechtlichen Sender weiterhin erste Wahl!“

 

 

 


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