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Kathi Offel - Wechsel zur Ukraine nicht bereut PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Alexandra Koch   
Mittwoch, 14. Mai 2014 um 14:29

 

Wipperfürth. Vor 10 Jahren wurde sie in Balve Deutsche Meisterin, vier Nationen-Preise ritt sie für Deutschland, doch am Wochenende fehlt sie bei den diesjährigen deutschen Titelkämpfen vor Schloss Wocklum im Sauerland: Katherina Offel. Seit 2005 startet die gebürtige Rosenheimerin für die Ukraine, bereut hat sie den Schritt nicht.

 

Die für die Ukraine startende Deutsche Katharina Offel (37) gilt als eine der erfolgreichsten Amazonen weltweit. Nachdem sie jahrelang im Stall ihres damaligen Lebensgefährten und Vaters von Sohn Leopold (6), Jochen Scherer, beheimatet war, begab sie sich Ende 2013 erstmals auf den Weg in die Selbstständigkeit. Im Stall von Liane Müller in Wipperfürth – 45 km von Lohmar entfernt - hat sie ihre neue Heimat gefunden. Und große Erfolge mit neuen und altbekannten Pferden ließen nicht lange auf sich warten…

Das Top-Pferd heißt Charlie

Wer Katharina Offel in der Weltrangliste sucht, findet sie regelmäßig unter den Top 50, aktuell auf Rang 34. Ob Global Champions Tour, Riders Tour oder beim CHIO in Aachen – Kathi Offel ist erfolgreicher Dauergast. Vor wenigen Wochen konnte sie bei einem der höchstdotierten Turniere weltweit, in Hongkong, den zweiten Platz erringen – und damit fast die gesamte Weltelite hinter sich lassen. „Der zweite Platz im Grand Prix von Hongkong war ein Riesenerfolg für mich. Vor allem persönlich sehr schön, weil ich mich so über die Leistung von Charlie gefreut habe. Er hat mit diesem Erfolg bewiesen, dass er für die Saison top fit ist und sich auf höchstem Niveau messen kann. Da mich dieses Pferd seit sechsjährig begleitet und mit mir seine ersten internationalen Springen absolviert hat, ist so ein Erfolg auch eine Bestätigung für mich, dass der Wallach eine gute Ausbildung hatte.“

Der Schimmel konnte im vergangenen Jahr erstmals deutlich auf sich aufmerksam machen, nun ist er womöglich Katharinas erste Wahl für die Weltreiterspiele im August in der Normandie. Sie ist froh darüber, dass Charlie nicht, wie zeitweise Gerüchte aufkamen, nach dem Erfolg mit Platz drei in der Riders Tour in Wiesbaden 2013 verkauft wurde: „Ich bin sehr, sehr glücklich, dass ich Charlie weiterhin reiten kann. Er ist eines meiner absoluten Lieblingspferde! Bei allen Prüfungen, in denen er im vergangenen Jahr an den Start ging, war er einfach nur großartig! Wir haben ihm nach Lyon im November eine lange Pause gegönnt. Die Saison 2014 wird lang und anstrengend für ihn, die Nationenpreis-Serie wird dabei seine Hauptaufgabe sein. Charlie ist ein sehr sensibles Pferd, aber er gibt einem Reiter ein großartiges Gefühl, weil er so leicht zu reiten ist und immer nach vorne geht, so lange man ihm nicht zu viel Druck macht. Mein Schimmel ist im Stall eine Art “Einzelgänger-Pferd”, zuhause kann er ziemlich mürrisch drauf sein, aber wenn es erst einmal mit der Arbeit losgeht, ist er glücklich! Ich bin der Ansicht, dass er alle Möglichkeiten hat, aber für sein Alter – er ist jetzt elf –  hat er noch nicht so viel gemacht. Deshalb denke ich, dass wir noch längst nicht alles von ihm gesehen haben!“

Große Dankbarkeit empfindet Katharina, dass Alexander Onischenko, weltbekannt als Initiator und Sponsor des ukrainischen Teams aus aller Herren Länder, Charlie für sie halten konnte: „Herr Onishchenko bleibt weiterhin eine wichtige Unterstützung für mich, was ja auch ganz normal ist, da ich für die Ukraine am Start bin. Er hat mich auch bei meinem Umzug nach Wipperfürth unterstützt – und meinen Charlie für mich gesichert. Außerdem reite ich mit meiner jungen neunjährigen Stute Air Chin Z noch ein weiteres Pferd von ihm.“

Enttäuscht über deutsche FN

Erfolg auf ganzer Linie, Starts weltweit: Das war nicht immer so, erinnert sich Katharina Offel, denn lange Zeit erhielt sie kaum Startgenehmigungen für internationale Turniere. Grund dafür war sicherlich die Luxuslage des deutschen Verbandes Mitte der 2000er Jahre. Als Katharina Offel 2004 die deutsche Meisterschaft der Damen auf ihrer Stute „A la Ballerina“ gewann, waren andere Reiter kaum aus dem Championats-Team zu verdrängen: Ein Ludger Beerbaum, Marcus Ehning, Christian Ahlmann, Marco Kutscher oder Meredith Michaels-Beerbaum gaben sich keine Blöße, Deutschland hatte ein Luxusproblem, von dem es heute oft nur träumen kann.

Katharina Offels Wunsch nach Startgenehmigungen für die bedeutenden Turniere der Welt erlitt einen herben Dämpfer, als sie in jenem Jahr nicht einmal für den CHIO von Deutschland in Aachen vorgeschlagen wurde – obwohl die Leistung dies mehr als gerechtfertigt hätte. Sie fällte deshalb eine weitreichende Entscheidung, die ihr Leben seit diesem Jahr maßgeblich beeinflusste: „Als ich damals 2004, nachdem ich die Deutsche Meisterschaft der Damen gewonnen hatte, in Aachen beim CHIO keine Startgenehmigung erhalten habe, wurde meine Entscheidung deutlich erleichtert, nämlich für die Ukraine an den Start zu gehen. Die Nicht-Berücksichtigung für Aachen sagte mir deutlich, dass ich es niemals bis in die höchsten Ebenen unseres Sports schaffen würde, wenn ich weiterhin für Deutschland reite, zumal ich schon immer viele verschiedene Pferde hatte, von denen dann auch noch meist die besten zum Verkauf standen. Damit war ich für den Bundestrainer schwer zu kalkulieren - und er hat anderen den Vortritt gelassen.“

„Die Chance, genau dorthin zu kommen und wirklich bei den größten und besten Turnieren zu reiten, gab mir der Wechsel in die Ukraine. Somit waren nur meine sportlichen Leistungen relevant und es gab mir die Möglichkeit zu zeigen, was ich kann. Ich bin nach wie vor glücklich über diese Entscheidung!“

Ihren ersten großen Auftritt hatte Katharina Offel mit der Ukraine, für die ja bekanntermaßen Reiter, darunter auch Doppel-Olympiasieger Ulli Kirchhoff (Lohne), aus verschiedenen Ländern am Start sind, bei den Weltreiterspielen in Aachen 2006. Niemand rechnete ernsthaft damit, dass die „Neu-Ukrainer“ ganz nach vorne reiten könnten. Doch auch dank der gelungenen Runden von Kathi Offel gelang ein großartiger vierter Rang, und nur ein Zeitfehler verhinderte die Sensation – und so kam Deutschland am Ende noch wenigstens zu Bronze.  Einen solchen Auftritt der Ukraine mit Kathi Offel, Björn Nagel (Friedrichskoog), Gregory Wathelet und Jean-Claude Vangeenberghe (beide Belgien) - hatten nur die wenigsten erwartet. Und es zeigte, dass Katharina Offel zu den Top-Amazonen der Welt gehört, leider aber ihr Talent in Deutschland zuvor wohl nie richtig erkannt und gewertet wurde.

Der Weg in die Selbstständigkeit

Szenenwechsel in die Gegenwart: Ende 2013 hieß es für Kathi Offel und Sohnemann Leopold umziehen nach Wipperfürth. Gerade mal etwa 45 Kilometer ist der Ort von Offels bisherigem Lebensmittelpunkt in Lohmar entfernt. Dennoch war der Umzug nach der Trennung von Lebensgefährten und Geschäftspartner Jochen Scherer ein mutiger Schritt und ein Neuanfang in der  Selbstständigkeit: „Natürlich war es für mich ein großer Schritt, meine eigene Firma zu gründen und mich selbstständig zu machen. Zum Glück hatte ich aber große Unterstützung von Liane und Jürgen Müller, die wirklich alles getan haben, um mir den Start hier in Wipperfürth zu erleichtern. Auf ihrem Hof habe ich wirklich alles, was man sich nur wünschen kann – und viele wunderbare Menschen um mich herum. Außerdem habe ich einige wirklich tolle Pferdebesitzer, die mich weiterhin unterstützen – und habe zudem das Glück, einige großartige neue Pferde in meinen Stall  bekommen zu haben.“

Seit längerem kennt Katharina Offel bereits Liane Müller, die ihr die geeignete Umgebung für ihren eigenen Turnierstall zur Verfügung stellt: „Ich kenne Liane jetzt schon eine ganze Weile, da sie die Schwägerin von Frank Müller, eines meiner Pferdebesitzer, ist. Ich habe auch vor einiger Zeit Lianes Tochter, Louisa, trainiert. Einer meiner Youngster gehört ebenfalls Liane: ein sehr viel versprechender Siebenjähriger namens Lord Larry.“

Wipperfürth, die Kleinstadt im Oberbergischen Kreis, ist also für Offel der perfekte Ort, um sich auf die Herausforderungen 2014, wie die Weltreiterspiele in der Normandie, vorzubereiten: „Die Weltreiterspiele sind natürlich das ganz große Ziel für dieses Jahr! Ich habe aktuell mehr als ein Pferd, das gut genug ist, um dort antreten zu können. Deshalb habe ich noch nicht fest geplant, wer mich dorthin begleitet. Zwei bis drei Pferde wären auf jeden Fall dafür bereit. Ich werde einfach erst einmal sehen, wie sie sich den Sommer über zeigen  und wer von ihnen bereit ist für derart viele anstrengende Runden wie bei den Weltreiterspielen.“

Wieder zurück in Katharina Offels Stall kam Cathleen, jene Stute, mit der sie ihren ersten 5-Sterne-Grand Prix in Paris gewann. Die eigenwillige Lady ist der Reiterin sehr ans Herz gewachsen: „Für mich war es natürlich großartig, Cathleen zurück im Stall zu haben. Sie hat mit mir so einiges gewonnen, mir in Paris einen meiner größten Siege beschert, und sie hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Cathleen ist ganz sicher eine echte Lady, sie hat ihre eigene Meinung – und sie fühlt sich völlig berechtigt, diese zu haben. Sie ist einfach ein Pferd mit Charakter und eine echte Sportlerin.“

Neben Charlie und Cathleen stehen der ambitionierten Reiterin zahlreiche weitere – vor allem junge – Pferde zur Verfügung. Zum Beispiel B-Once Z, mit der sie jüngst das Championat von Dortmund gewann: „B Once Z ist ein außergewöhnliches Pferd. Die Stute ist sehr sensibel, aber immer leistungsbereit. Als ich sie vor einem Jahr bekommen habe, war sie eher unerfahren, aber sie besitzt sehr viel Potenzial. Sie hat sich im letzten Jahr super entwickelt und den Sprung zu einem echten Grand Prix-Pferd geschafft. Sie hat sehr viel Blut, was ihr im Parcours entgegen kommt, ist extrem vorsichtig und verfügt über sehr viel Vermögen. Im Umgang ist sie eine echte Prinzessin. Sie kennt ihre Leute, und es benötigt auch etwas Zeit, bis sie einen mag. Sie ist der absolute Liebling meiner Pflegerin Bo Vaanholt. Die beiden sind unzertrennlich. Ich bin sehr dankbar, dass ihr Besitzer Ali Dincer mich so unterstützt und mir so ein tolles Pferd zur Verfügung stellt.“

 


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