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Hollands Talent-Schuppen - Zeit der Ernte geht weiter PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Freitag, 05. September 2014 um 12:51

 

Wassenberg/ Caen. Der Erfolg der niederländischer Reiter seit Jahren ist auch der Erfolg der 1998 von Dr. Joep Bartels geschaffenen Kaderschmiede.  „Talente des Jahres“ waren u.a. aus dem neuen Springreiter-Weltmeisterteam Gerco Schröder und Maikel Van der Vleuten.

 

Als Dr. Joep Bartels 1997 das einstmals sehr bekannte Turniersport-Vermarktungsunternehmen „BCM“ verließ, hatte er rasch wieder einen neuen Job. Die niederländische Rabobank bat nämlich ein paar Wochen später den Journalisten und studierten Psychologen, „etwas zu entwickeln für eine Sponsortätigkeit des Geldinstituts, zunächst vor allem auf ländlicher Ebene“ (Bartels). Ein Jahr lang machte Bartels (68) nichts anderes, als herumzufahren und mit allen möglichen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft Gespräche zu führen, auch mit den einzelnen Sportverbänden. Aus der Gesamtheit der gedanklichen Strömungen entstand die Idee zum „Talentschuppen“, nicht nur im Reiten, auch mit  Auslegern im Fußball, Radsport, Volleyball oder im Tennis des Königreichs.

 

Erstes „Talent des Jahres“: Gerco Schröder

 

1999 war Premiere. Zum ersten „Talent des Jahres“ im Reitsport wurde damals 21 Jahre alte Springreiter Gerco Schröder gewählt, 2006 in Aachen mit dem holländischen Team Weltmeister und zwölf Monate später in Mannheim Mannschafts-Europameister. Und jetzt in Caen, inzwischen 35 Jahre alt, wieder Team-Champion, dazu war er bereits in London bei Olympia 2012 sowohl Zweiter mit der Equipe als auch in der Einzel-Konkurrenz, die Wahl zum „Talent des Jahres“ hätte 1999 nicht treffender ausfallen können.

 

In jedem Jahr werden rund 700 reitsportbegeisterte Kinder gesucht, von denen kommen 200 in einen Trainingszirkel im Winter mit taktischer und psychologischer Schulung beispielsweise. Die größten Talente werden weiter intensiv betreut, nicht nur von Reitsportpädagogen, auch von Könnern aus anderen Sparten wie dem Volleyball, Tennis oder Fußball. Zum Programm  gehören zudem Besuche in namhaften Reitställen, so war die Gruppe mit Joep Bartels vor ein paar Jahren auch beim deutschen viermaligen Olympiasieger Ludger Beerbaum in Riesenbeck, der nicht nur seine Pferde zeigte, sondern auch sein Management für Training und Turnierbesuch erklärte. Inzwischen wurde die Idee als das "erfolgreichste Talentprojekt der Niederlande" vom Nationalen Olympischen Komitee des Landes  ausgezeichnet.

 

Edward Gal hatte nichts – „nur“ Talent

 

Joep Bartels, Dressur-Weltcupdirektor von 1985 bis 2004, sagt, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, „wo dressur-interessierte Eltern zum Beispiel immer noch ein Monopol besitzen, nämlich dank finanzieller Möglichkeiten auch nicht unbedingt talentierten Kindern die besten Pferde zu kaufen,“, gehe man in der Niederlande längst andere Wege. Bartels: „Gute Pferde sollen zu guten Reitern.  Das ist deshalb möglich, weil auch Sponsoren mitziehen. Pferde können so auch leichter im Land gehalten werden.“ So seien der dreifache Weltmeister von 2010, Edward Gal, oder Adelinde Cornelissen, nun in Caen mit dem Team und in der Kür jeweils Bronzemedaillen-Gewinnerin, nur deshalb ganz nach oben gekommen, „weil ihre Talente gefördert wurden.“ Beide wären selbst nicht in der Lage gewesen, sich über die Eltern entsprechend nach oben hieven zu lassen, Doppel-Europameister Edward Gal habe beispielsweise als Pfleger im Stall von Anky Van Grunsven und deren Ehemann Sjef Janssen begonnen, „er hatte nichts – nur Talent“ (Bartels). Talente wiederum würden auch zu den besten Trainern geschickt, auf der anderen Seite werde in Holland auch alles unternommen, „um zusätzlich die Trainer weiter zu schulen“.

 

Seine Frau Tineke, selbst Medaillen-Gewinnerin bei Olympischen Spielen und Championaten, sagt: „Wir in Holland sind inzwischen weiter als andere – nur die meisten haben das noch gar nicht gemerkt.“ Während sonst wo noch weiter diskutiert werde über Trainingsmethoden und klassische Reiterei, was auch immer der einzelne darunter verstehen mag, „haben wir in der Niederlande in der Dressur auf der klassischen Reiterei natürlich auch aufgebaut, aber alles zusätzlich weiter entwickelt“, so Joep Bartels.

 

Das Holland-System, so rühmt Joep Bartels, sei bisher einmalig in der Welt. Der Aufstieg zu einer der führenden Dressur-Nationen sei Beleg genug. Dahinter steckt natürlich auch Geld. So überweist die „Rabobank“ dem NL-Verband jährlich eine Million Euro, eine weitere Million geht an Sponsorengelder an verschiedene Turniere, unterstützt werden außerdem zusätzlich kleine Veranstaltungen. „Aber“, das gibt Joep Bartels auch zu verstehen, „wir müssen hart weiterarbeiten...“

 


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