Lyon. Auftakt des Weltcupturniers in Lyon: Im Springen hinten – in der Dressur mit vorne durch Ulla Salzgeber und Fabienne Lütkemeier.

Beim Auftakt der 30. Weltcupsaison der Dressurreiter vor zwei Wochen in Odensee noch Zweite hinter Landsmann Edward Gal nun auf der zweiten Station in Lyon Erste: Adelinde Cornelissen. Die 35 Jahre alte Niederländerin, Olympiazweite 2012 in London und Cupsiegerin 2011 in Leipzig, gewann auf dem 17-jährigen Wallach Parzival nach Grand Prix (78,62 Punkte) auch die Weltcup-Kür (80,3), mit ihrem Vortrag zu Musik lag sie jedoch überaus knapp  vor der deutschen Team-Weltmeisterin Fabienne Lütkemeier (Paderborn) auf dem Hannoveraner Wallach D`Agostino (80,05), Dritte wurde die frühere Mannschafts-Olympiasiegerin und Team-Weltmeisterin Ulla Salzgeber (56) auf dem Trakehner Herzrufs Erbe (79,325). Hinter der Oberhausenerin – Zweite im Grand Prix (77,44) - mit Ausbildungsstall in Kaufbeuren wurde Mannschafts-Vizeeuropameisterin Danielle Hijkoop (Niederlande) auf dem Rappen Siro Vierte (78,45). Adelinde Cornelissen liegt nach zwei Wettbewerben in der Gesamtwertung des Weltcups zusammen mit Agnete Thingaard (Dänemark) und je 37 Punkten an der Spitze vor der Italienerin Valent9ina Truppa (30), Ulla Salzgeber ist Fünfte (28) hinter Inna Loguttenkova (Ukraine) mit 29 Zählern.

Staunreaktionen riefen auch in Lyon die Beurteilungen der fünf Punktrichter hervor. Vor allem Katrina Wüst (München) hatte entweder einen anderen Blickwinkel als die Kollegen oder eine ganz besondere Bewertungsauffassung. Im Grand Prix saß die erfahrene Jurorin und selbst Reiterin auf dem Chefsessel, sie sah Adelinde Cornelissen mit 73,7 Punkten auf der achten Position, aber Danielle Hijkoop auf Rang 1( 78,1) und auf Position 2 Fabienne Lütkemeier (77,8). In der Kür lag sie ebenfalls weit weg von den anderen Notengebern. Nach ihr war Ulla Salzgeber 81,875 Erste vor Fabienne Lütkemeier (81,125) und Danielle Hijkoop (81,00), Adelinde Cornelissen wäre bei ihr nur auf Position 5 (80,125) gekommen…

Bei den Springkonkurrenzen ging die bisher höchstdotierte Prüfung an den schwedischen Ex-Europameister Rolf-Göran Bengtsson. Der Weltmeisterschafts-Vierte sicherte sich auf dem Holsteiner Hengst Casall ASK nach Stechen die Qualifikation zum Weltcupspringen und als Börse 25.000 Euro. Um drei Zehntelsekunden geschlagen nach ebenfalls fehlerfreier Stechrunde wurde der Ire Billy Twomey auf Diaghiley Zweiter (20.000), den dritten Platz belegte Team-Vizeweltmeister Simon Delestre (Frankreich) auf Ryan des Hayettes (15.000). Dahinter folgten Penelope Leprevost (Frankreich) auf Vagabond de la Pomme (10.000) und der frühere brasilianische Olympiasieger Rodrigo Pessoa auf dem Hannoveraner Wallach Status (7.000), alle ebenfalls ohne Fehler in der Entscheidung.

Ganz hinten fanden sich die deutschen Springreiter ein. Die Besten waren der dreimalige Weltcupgewinner Marcus Ehning (Borken) auf Singular La Silla auf Position 27, einen Rang vor Ludger Beerbaum (Riesenbeck) auf Chiara, beide mit je vier Fehlerpunkten im Normalumlauf.