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Frank Kemperman - fast ganz oben angekommen... PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Dieter Ludwig   
Dienstag, 16. Dezember 2014 um 21:14

Baku. In Baku bei der Generalversammlung des Weltverbandes wurde der Belgier Ingmar de Vos neuer Präsident, sein Spezi Frank Kemperman sitzt nun ebenfalls an jenem Tisch, von wo aus die Reiterwelt regiert wird…Honi soit qui mal y pense…


 

Frank Kemperman (58) sitzt nun dort, wo die Reiterwelt regiert wird, neben dem  Herrscher des Reiterweltverbandes (FEI), Ingmar de Vos. Der hat ihn auch neben sich zum Thron geholt. Kemperman ist fast ziemlich ans Ende einer einmaligen Karriere gelangt, es sei denn, er beerbt eines Tages noch seinen  neuen Chef… Jedenfalls gehört er jetzt zu jenen wenigen Auserwählten, die die Geschicke des Pferdesports bestimmen. Er ist Teil der Exekutive, die bestimmt, wo`s lang geht.

 

Seine Laufbahn in allen möglichen Zweigen verlief wahrlich einmalig. Bewundernswert, beispielhaft. Wie ein Wiesel folgte er der Spur des Erfolgs, lauernd, zugreifend, nie bestimmend wie ein Wolf, nie als Rudelführer, doch er wusste immer, was er wollte.

 

Den Lift nach oben drückte im Grunde genommen Wolfgang Götz, der frühere Vermarkter des CHIO-Turniers in Deutschland in Aachen. Den nämlich fragte in dessen Wirkungszeit der frühere Präsident des Aachen-Laurensberger Rennvereins (ALRV), Kurt Capellmann, ob er nicht einen wüsste für den Posten des Geschäftsführers des ALRV. Götz schlug Frank Kemperman vor.

 

Im einzelnen spielte sich das so ab. So jedenfalls in Erinnerung des Frank Kemperman. An das Datum erinnere er sich zwar nicht mehr, aber an den Moment, die Jahreszeit  und an die Gegend, durch die er gerade fuhr, als ein Anruf  sein berufliches Leben beschleunigte und aus dem gewohnten Umlauf warf.  Frank Kemperman, bald 59, Niederländer, war im Frühjahr 1993  gerade „auf dem Weg nach Mondorf  les Bains in Luxemburg, wo ich als Turnierleiter engagiert war. Ich fuhr auf der Ardennen-Autobahn zwischen Lüttich und Bastogne, da klingelte das Auto-Telefon“.  Am Hörer: Kurt Capellmann, Präsident des Aachen Laurensberger-Rennvereins, ALRV, wo unbestritten das alljährlich beste Internationale Offizielle Turnier der Welt (CHIO) organisiert wird. Kemperman: „Er fragte, ob ich nicht den Posten eines Geschäftsführers des ALRV übernehmen wolle.“ Der Holländer sagte Ja,  der in Aachen damals größte Steuerzahler Capellmann („Talbot“) regelte den Rest, vor allem auch, weil ihm der bisherige ehrenamtliche Geschäftsführer Oberst Wilhelm Stein (Capellmann: „Der Mops muss weg“) schon lange nicht mehr passte. Stein schaffte er, nicht aber zusätzlich auch den sportlichen CHIO-Leiter Anton Fischer, den Dressur-Ausschussvorsitzenden im deutschen Verband,   (Capellmann: „Schluss mit den Fischer-Chören“) auf einen Ehrenposten wegzuloben.

 

Alles begann in Aachen

 

Am 24.November 1993 – ein halbes Jahr nach jenem Auto-Anruf in  den belgischen Ardennen -  wurde Frank Kemperman auf der ALRV-Generalversammlung zum neuen Geschäftsführer benannt, zum erstmals offiziell bezahlten Angestellten mit einem  Jahresgehalt – Dreitagearbeit in der Woche,  ohne Spesen, aber mit Geschäfts-PKW – von damals 150.000 Mark.

 

Inzwischen ist Frank Kemperman in ganz andere Höhen entschwebt. Er zieht, wenn er will, auch im Weltverband (FEI) die Fäden aus mal blutenden Wunden. Wer nicht mit ihm kann, hat schlechte Karten. Das Angebot  zum FEI-Generalsekretär  lehnte er ab,  „ich fühle mich in Aachen wohl, hier bleibe ich.“ Er wusste natürlich, ohne das ausdrücklich zu betonen,  dass die Nebenfrau des Beduinenscheichs Mohammed Ibn Rashid Al Maktoum, Prinzessin Haya Bint Al-Hussein, wie im Mittelalter üblich, gerne  mit dem Daumen nach oben oder unten zeigte.  Immerhin jagte sie in kurzer Zeit drei Generalsekretäre ohne Angaben von Gründen wie räudige Hunde vom Hofe, konnte sie zudem, denn das Gebäude des FEI-Hauptquartiers in Lausanne ist ihr Eigentum und von der FEI nur geleast. In Baku kandidierte sie nicht mehr zum dritten Mal für das höchste Amt inm der FEI, sie wäre garantiert wiedergewählt worden, die Weichen waren bereits so gestellt.

 

Er war auch mal Pferdepfleger…

 

Frank Kemperman, zuhause im belgischen Lanaken, wo nicht unbedingt die Armen wohnen, legte eine Bilderbuchkarriere hin. Grundschule, Realschule, Sprachkurse in Deutsch, Englisch, Französisch,  Seminare im Sportmanagement, Pferdepfleger, Gestütsmanager auf „Zangersheide“ in Lanaken, Geschäftsführer des Forschungsinstituts und der Hengststation des Landwirtschaftsministerium Brunssum, NL, Manager des holländischen Erstliga-Fußballvereins MVV Maastricht, Direktor der Trabrennbahn Schaesberg in Holland, ab Mai 1989 Direktor von Reitturnieren in Belgien, Turnierchef in Modena beim CSIO von Luciano Pavarotti, eingebunden in die Organisationsteams der vergangenen Weltreiterspiele, bei Olympia, in s`Hertogenbosch und Maastricht und, und, und -  wenn er nicht über den Tellerrand hinausblickt, wer denn dann?

 

Seit  2009 ist er nicht mehr Generalsekretär des ALRV, er trägt nun den Titel „Vorstandsvorsitzender des ALRV“. Im gleichen Jahr wurde er auch Chairman in der neuen Arbeitsgruppe der Dressur im Weltverband, nachdem sich das demokratisch gewählte Komitee mit der Vorsitzenden Mariette Withages (Belgien) ohne Gegenwehr verscheuchen ließ. Inzwischen ist er auch Vorsitzender im Dressur-Ausschuss des Weltverbandes. Man erzählte sich, Haya habe Mariette Withages nicht verziehen, dass sie sich vor der Wahl an die Spitze der FEI für die dänische Prinzessin Benedicte ausgesprochen habe. Frank Kemperman: „Ich komme nicht von der Dressur, aber jedenfalls auf keinen Fall bin ich gegen sie.“

 

Als Beispiel nennt er immer wieder die Weltreiterspiele 2006 in Aachen, „Dressur ist ein Produkt, das sich verkaufen lässt.  Wo gab es  bisher in der Welt 40.000 Zuschauer bei der Dressur wie in Aachen bei den Weltreiterspielen, was auch uns überraschte? Der Markt für das Produkt Dressur ist vorhanden.“

 


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